Nach Frequenz-Vergabe soll LTE-Netz in Tschechien binnen 30 Monaten nutzbar sein

Foto: Laihiu, CC BY 2.5

In Tschechien dürfen sich Mobilfunknutzer auf die baldige Einführung des LTE-Standards freuen. Binnen zweieinhalb Jahren soll das Mobilfunknetz im Land weitgehend umgerüstet sein. Und zwar durch die drei Mobilfunkanbieter, die schon seit einiger Zeit den hiesigen Markt beherrschen: Telefónica, T-Mobile und Vodafone. Zwei neue potenzielle Anbieter wollten ebenfalls einsteigen, haben ihre erste Chance allerdings nicht genutzt.

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Surfen im Internet mit dem Smartphone – seit der Einführung dieser modernen Technik hat sich der Mobilfunkmarkt rasend schnell verändert. Und die Möglichkeiten der Geräte sowie die Wünsche der Nutzer stellen immer höhere Anforderungen an die Übertragungstechnik. Zum Beispiel der Wunsch, auch auf Smartphones Videos online verfolgen zu können. Nun fand die Versteigerung von Frequenzen für die nächste Generation des mobilen Internets (LTE) am Dienstag in Prag statt. Auch die zwei neuen Firmen Revolution Mobile und Sazka Telecommunications hatten die Chance, in den Markt einzusteigen. Doch sie konnten offenbar mit den drei etablierten Operatoren nicht mithalten und gingen leer aus. Dazu erklärt der Sprecher der tschechischen Telekommunikationsbehörde, Martin Drtina:

„Das tschechische Telekommunikationsamt hat ideale Voraussetzungen für den Markteinstieg eines weiteren Operators geschaffen. Diese Möglichkeit hat jedoch keiner der neuen Kandidaten genutzt.“

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Einer von ihnen, die Firma Revolution Mobile, hat nach der Versteigerung eingeräumt, dass sie finanziell nicht gewappnet gewesen sei. Dabei wurden die so genannten LTE-Frequenzen in den Bereichen 800, 1800 und 2600 MHz unter Preis versteigert: Insgesamt 8,5 Milliarden Kronen (315 Millionen Euro) gaben Telefónica, T-Mobile und Vodafone für den Erhalt aus. Der im Staatshaushalt veranschlagte Einnahmeposten sah allerdings einen um 1,5 Milliarden höheren Betrag vor. An den Verkauf der Frequenzen sind jedoch auch klare Bedingungen geknüpft, betont Martin Drtina:

„Die Bedingungen der Ausschreibung garantieren, dass eine relativ zügige Einführung der neuen Technologie gewährleistet wird. Es sollen nicht erneut, wie bei der Installierung des 3G-Netzes, acht bis neun Jahre von der Frequenzvergabe bis zur Inbetriebnahme vergehen.“

Martin Drtina  (Foto: Khalil Baalbaki,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Diesmal müssten sich die Operatoren auf deutlich kürzere Fristen einstellen, so Drtina:

„Die drei erfolgreichen Bewerber bei der Versteigerung der Frequenzen müssen innerhalb von 30 Monaten nahezu die Hälfte der Verwaltungsbezirke abdecken, insbesondere jene in den dünner besiedelten ländlichen Gebieten. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Installierung dieser Technologie schneller voranschreitet, als es die Entwicklungskriterien vorsehen.“

Zudem müssen die neuen Frequenzinhaber auch virtuellen Operatoren den Zugang zum schnellen Internet gewährleisten. Diese Bedingung lässt sich dank der Vergabe der 800-Megahertz-Frequenz erfüllen, ergänzt Drtina. Die drei Anbieter wollen nun auch keine Zeit verlieren. Es sei geplant, das neue und schnellere LTE-Netz in den tschechischen Städten schon im ersten Halbjahr 2014 bereit zu stellen, verspricht der Direktor der tschechischen Telefónica-Tochter, Luis Malvido.