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Serie von Bombenanschlägen: Verdächtiger verhaftet

Der am Montag in der Nähe der nordostböhmischen Stadt Teplice nad Metuji verhaftete Mann, der offenbar das dort befindliche Denkmal der tschechisch-deutschen Freundschaft zerstören wollte, steht im Verdacht, auch Urheber weiterer Sabotageakte zu sein. Der Achtundsechzigjährige trug bei seiner Verhaftung in der Nähe des Denkmals einen Rucksack mit einem selbstgebauten Sprengsatz bei sich. Die Polizei schließt nun nicht aus, dass der Mann zuvor bereits zweimal dasselbe Objekt beschädigt hat und auch für ein Sprengstoffattentat auf das Denkmal eines deutschen Sängers in Teplice nad Metuji verantwortlich ist. Außerdem, so vermuten die Behörden, dürfte er auch hinter den Anschlägen auf das Prager Denkmal für die Opfer des Kommunismus sowie auf ein Krankenhaus und diverse Eisenbahntrassen stehen. Insgesamt sei in 12 Fällen seine Täterschaft eindeutig zu belegen, sagte Polizeipräsident Jiri Kolar am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Bei seiner Festnahme habe der Mann versucht, Selbstmord zu begehen, derzeit befindet er sich unter polizeilicher Aufsicht im Krankenhaus. Über seine Motive ist bisher nichts Genaueres bekannt.

Vladimir Spidla: Tschechien bald wieder im europäischen Spitzenfeld?

Der tschechische Premierminister Vladimir Spidla hat am Dienstag in einem Interview für die Nachrichtenagentur CTK die Ansicht geäußert, Tschechien könne sich schon bald wieder unter die am weitesten entwickelten Staaten Europas einreihen. Unter der Regentschaft von Karl IV. im vierzehnten Jahrhundert sei das Land gegenüber dem Europäischen Kontinent am weitesten aufgeschlossen gewesen, die Epoche gelte gleichzeitig als Blütezeit der böhmischen Geschichte, meinte der ausgebildete Historiker Spidla. Diesen Platz in der "Extraklasse Europas", so der Premier, könne man auch künftig wieder einnehmen. Tschechien überzeuge unter anderem durch ein hohes Ausbildungsniveau und eine gut entwickelte Infrastruktur in den Bereichen Verkehr und Telekommunikation. Die nach dem EU-Beitritt zu erwartenden Projektförderungen aus Brüssel würden sich ebenfalls vorteilhaft für das Land auswirken. Sorgen bereitet dem Premierminister die nach wie vor relativ hohe Arbeitslosigkeit von etwa 10 Prozent. Durch weitere Reformschritte der Regierung, ausländische Investitionen und eine Belebung der Wirtschaft nach dem EU-Beitritt könnte sich im Jahr 2004 jedoch auch in diesem Bereich ein positiver Trend abzeichnen, so Spidla.

August 1968: Vermutlich mehr Opfer als bisher angenommen

Der Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei, der im August 1968 die Reformbewegung des so genannten Prager Frühlings niedergeschlagen hatte, forderte offensichtlich mehr Todesopfer als bisher angenommen. Wie das Amt zur Dokumentation und Untersuchung der Verbrechen des Kommunismus am Dienstag bekannt gab, gehen die neuesten Forschungen von 90 Todesopfern aus, das sind um 18 mehr als in den bisherigen offiziellen Angaben. Auch die Anzahl der Verwundeten wurde mit 301 schwer und 526 leicht Verletzten nach oben revidiert. In die aktuelle Analyse wurden auch jene Personen einbezogen, die durch von den Besatzungstruppen verursachte Verkehrsunfälle zu Schaden gekommen waren. Die Untersuchung umfasst den Zeitraum vom Beginn der Okkupation am 21. August 1968 bis Anfang Oktober desselben Jahres, als sich die Soldaten voll bewaffnet in den tschechischen und slowakischen Städten bewegten.

Tschechisches Rettungsteam beendet Iran-Mission

Das tschechische Rettungsteam, seit Samstag bei der Beseitigung der Folgen des Erdbebens in der iranischen Stadt Bam im Einsatz war, ist am Dienstag in die Heimat zurückgekehrt. Aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse war eine Landung in Prag allerdings nicht möglich, die Maschine beendete ihren Flug schließlich im böhmischen Pardubice / Pardubitz. Dem 18köpfigen Team, darunter vier Spezialisten mit Spürhunden, war es im Iran gelungen, eine Frau lebend aus den Trümmern zu befreien, weitere Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Auf dem Rückweg wurde das Rettungsteam von einer tschechischen Militärmaschine begleitet, die Zelte, Decken, Medizin und Tabletten zur Trinkwasseraufbereitung im Wert von 12 Millionen Kronen, das sind etwa 370 000 Euro, in die vom Erdbeben betroffene Region gebracht hatte.

Tschechische Bahn: Kollektivvertragsverhandlungen gehen weiter

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für das Jahr 2004 zwischen der Generaldirektion der Tschechischen Bahnen (Ceske drahy) und der Eisenbahnergewerkschaft konnte auch am Dienstag keine Einigung erzielt werden. Die zunächst erhobene Forderung der Gewerkschafter nach einer sechsprozentigen Lohnerhöhung hat der Generaldirektor der Tschechischen Bahnen, Petr Kousal, abgelehnt. Die Unternehmensleitung bot zuletzt einen Gehaltsanstieg von 4,9 Prozent, die Gewerkschaften verlangten am Dienstagabend mindestens 5 Prozent. Damit sind beide Seiten von ihren ursprünglichen Forderungen bereits weitgehend abgerückt. Überdies sei bei der Mehrheit der anderen Dienstrechtsfragen bereits eine Einigung erzielt worden, heißt es vonseiten der Unterhändler. Am Silvestertag will man nun die Gehaltsverhandlungen fortsetzen.

Wetter

Zum Abschluss die Wetteraussichten: Am Mittwoch ist es in Tschechien überwiegend bedeckt, immer wieder gibt es Niederschläge in Form von Regen- oder Schneeschauern. Tageshöchsttemperaturen 0 bis 4 Grad, nur im Westen wird es mit Temperaturen um minus 2 Grad noch etwas kälter. Am Neujahrstag ist es dann voraussichtlich bewölkt bis bedeckt, die Temperaturen liegen zwischen minus 3 und plus 1 Grad. Danach ist dann weitere Abkühlung zu erwarten: Am Freitag minus 6 bis minus 2 Grad, am Samstag minus 8 bis minus 4 Grad.