Nachrichten
Tschechische Militärärzte werden in den Irak entsendet
Die im Südirak stationierten tschechischen Militärpolizisten werden voraussichtlich ab Ende Juni durch sechs tschechische Militärärzte und Krankenschwestern ergänzt. Darüber informierte der Chef des medizinischen Dienstes der Armee, Roman Blanar, am Mittwoch die Nachrichtenagentur CTK. Blanar zufolge sollen die tschechischen Militärärzte im britischen Militärkrankenhaus arbeiten. Ende Mai will der tschechische Verteidigungsminister Miroslav Kostelka zu einem zweitägigen Besuch in den Irak reisen. Die tschechische Seite wurde von den britischen Verbündeten um die Entsendung eines Chirurgenteams ersucht. Im Irak ist bereits das zweite Kontingent der tschechischen Militärpolizisten tätig. Sie bilden gemeinsam mit Soldaten und Polizisten aus Großbritannien und Italien irakische Sicherheitskräfte aus. Tschechische Militärärzte arbeiteten bereits bis zum Ende des vergangenen Jahres im Irak, als das in Basra errichtete tschechische Feldlazarett seine Tätigkeit beendete.
Präsident Klestil: Tschechisch-österreichische Beziehungen sind wichtig
Der österreichische Präsident Thomas Klestil hat am Mittwoch erklärt, er sei an guten österreichisch-tschechischen Beziehungen sehr interessiert. Dies sagte er im Gespräch mit dem neuen tschechischen Botschafter in Wien, Rudolf Jindrák, der ihm seine Akkreditive überreichte. Jindrák löste Jirí Grusa ab, der seit 1998 das Amt des tschechischen Botschafters in Österreich bekleidet hatte und am Ende des vergangenen Jahres zum Präsidenten des internationalen PEN-Klubs gewählt wurde.
Tschechien setzt sich für einheitliche EU-Politik gegenüber Balkan-Staaten
Die Tschechische Republik will, dass die EU eine einheitliche Politik gegenüber allen Ländern des westlichen Balkans formuliert, bevor sie Beitrittsverhandlungen mit Kroatien aufnimmt. Wenn die EU dem nicht zustimmt, wird Tschechien den EU-Beitritt Kroatiens nicht unterstützen. Dies erklärte der tschechische Premier Vladimir Spidla am Dienstag während einer Diskussion, die vom Rat für internationale Beziehungen in Prag organisiert wurde. Spidla bezeichnete den westlichen Balkan als einen potentiellen Spannungsherd in Europa. Eine uneinheitliche Politik gegenüber den Balkanländern könnte Spidla zufolge zur Gefährdung der positiven Entwicklung in dieser europäischen Region führen. Der Premier beschrieb die Vorstellungen seines Kabinetts über den weiteren Integrationsprozess in Europa. Über den Beitritt Bulgariens und Rumäniens gebe es keine Zweifel, sagte Spidla. Die EU soll nach Worten des Premiers auch mit der Türkei über einen Beitritt verhandeln.
Premier Spidla glaubt nicht an baldige EU-Verfassung
In der Diskussion über eine gemeinsame EU-Verfassung hält der tschechische Ministerpräsident Vladimir Spidla eine baldige Einigung für nahezu ausgeschlossen. "Ich sehe das recht skeptisch und kann mir kaum vorstellen, dass wir es in wenigen Wochen schaffen", sagte Spidla der Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" (Mittwoch-Ausgabe). Es sei besser, das für den 17. Juni geplante Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU abzusagen, falls sich vorher kein klarer Kompromiss abzeichne, sagte Spidla.
15 000 Pilger aus Tschechien werden in Mariazell erwartet
Am Mitteleuropäischen Katholikentag im österreichischen Wallfahrtsort Mariazell werden am kommenden Wochenende mehr als 80 000 Menschen teilnehmen. Das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen (CT) wird den Hauptgottesdienst am Samstag direkt übertragen. Nach Informationen der Tschechischen Bischofskonferenz werden ca. 15 000 tschechische Pilger am Katholikentag teilnehmen. Nach Mariazell will auch der tschechische Staatspräsident Václav Klaus kommen.
Bayerische und tschechische Polizei sprengen Drogenschmuggler-Ring
Wegen Schmuggels der Designerdroge Cristal Speed haben Behörden in Deutschland und Tschechien Anzeige gegen 16 Deutsche und 2 Tschechen erstattet. Einem 25-jährigen Deutschen und einem 37-jährigen Tschechen drohten als Anführer der Bande langjährige Haftstrafen, sagte ein Prager Polizeisprecher am Mittwoch der Nachrichtenagentur CTK. Die Bande habe in den vergangenen drei Jahren Drogen im Schwarzmarktwert von insgesamt 580 200 Euro aus dem Raum Pribram (Mittelböhmen) in die Region Nürnberg geschmuggelt, sagte er.
Filmregisseur Milos Forman in Cannes ausgezeichnet
Der namhafte tschechische Filmregisseur Milos Forman ist am Dienstag mit dem französischen Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wurde ihm während des Filmfestivals in Cannes vom französischen Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres verliehen. Forman, der in den USA lebt, erklärte, er widme die Auszeichnung dem Schriftsteller Milan Kundera, der ihn mit der französischen Literatur vertraut gemacht habe, sowie dem französischen Filmregisseur François Truffaut und dem Filmfestival in Cannes, die es ihm ermöglichten, den Weg in die internationale Filmwelt zu finden. Milos Forman war Ehrengast des Europatags beim Filmfestival. Im Gespräch für die neueste Ausgabe des französischen Le Figaro Magazine sagte Forman, seine Karriere habe in Cannes begonnen, als er 1971 mit dem Großen Preis der Jury für seinen ersten in den USA gedrehten Film "Taking Off" ausgezeichnet worden war.
Tschechischer Sattelzug erfasst Lastwagen-Fahrer
Auf der Autobahn 4 in Sachsen ist am Mittwoch ein 49 Jahre alter Lastwagenfahrer aus Weißrussland bei einem Unfall getötet worden. Der Mann war nach Angaben der Polizei zu Fuß unterwegs und wurde von einem tschechischen Sattelzug erfasst. Wie die Ermittlungen der Polizei ergaben, hatte der Weißrusse seinen Laster auf einem Parkplatz in der Nähe abgestellt. Dort war es nach Alkoholgenuss vermutlich zu Streit und Tätlichkeiten mit dem 43 Jahre alten Beifahrer gekommen. Auf der Flucht sei das spätere Opfer auf die Autobahn geraten. Der 58 Jahre alte Fahrer des tschechischen Sattelzuges blieb unverletzt.