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Niederländischer Kronprinz Willem-Alexander zu Besuch in Prag
Der niederländische Kronprinz Willem-Alexander ist am Donnerstag zu einem eintägigen Arbeitsbesuch nach Prag gekommen. Am Vormittag wurde ihm an der Karlsuniversität eine silberne Gedenkmedaille überreicht. Der Prager Oberbürgermeister Pavel Bém zeigte dem niederländischen Thronfolger die Hochwasserbarrieren, die während der Flutkatastrophe im August 2002 das Prager Stadtzentrum schützten. Der Kronprinz befasst sich langfristig mit der Problematik der Hochwassermaßnahmen. Er ist u. a. Schirmherr der Organisation Global Water Partnership, deren Ziel es ist, ökologische Programme der einzelnen Regierungen ins Leben zu rufen. Kronprinz Willem-Alexander traf auch mit Staatspräsident Václav Klaus, Premier Vladimír Spidla und Außenminister Cyril Svoboda zusammen.
Vertrag über Anmietung der Kampfflugzeuge wird mit Schweden bald geschlossen
Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus hat am Donnerstag ein Gesetz unterzeichnet, das dem Innen- und dem Verteidigungsministerium ermöglichen wird, mit Militärmaterial direkt ohne Vermittler zu handeln. Das novellierte Gesetz wird es dem tschechischen Verteidigungsministerium beispielsweise ermöglichen, einen Vertrag über die Anmietung von 14 Kampfflugzeugen des Typs Jas-39 Gripen direkt mit der schwedischen Seite ohne einen tschechischen Vermittler abzuschließen. Das Kabinett brach am Mittwoch die Verhandlungen über drei Vertragsentwürfe ab, die mit den Kampfflugzeugen zusammenhängen. Wenn die Regierung ihre Verhandlungen nächste Woche erfolgreich beenden wird, sollen die Verträge mit Schweden innerhalb von drei bis fünf Tagen unterzeichnet werden. Darüber informierte der Sprecher des Verteidigungsministeriums Ladislav Sícha am Donnerstag die Nachrichtenagentur CTK.
Senatsvizepräsident Ruml: Im kommunistischen China werden Unschuldige hingerichtet
Der Vizepräsident des Senats und Chef des Komitees der Organisation Olympic Watch, Jan Ruml, kann sich nicht vorstellen, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen die olympischen Sommerspiele im Jahre 2008 in China veranstaltet werden könnten. Ruml sagte am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, im kommunistischen China werde das totalitäre Regime auch weiterhin aufrechterhalten, unschuldige Menschen würden dort gefoltert und hingerichtet, China verletze die grundlegenden Menschenrechte und Freiheiten. Die Organisation Olympic Watch entstand 2001, und ihre Aufgabe ist es, die Lage im Bereich der Menschenrechte in China auszuwerten. In vielen Ländern zündeten Menschen am Donnerstag um 19 Uhr in Fenstern Kerzen an, um damit das Andenken der Opfer des Massakers der chinesischen Studenten von 1989 zu ehren.
Studenten sollen sich einem Kommunistenfunktionär für ihre Kritik im Jahre 1989 entschuldigen
Drei ehemalige Studenten der Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule in Brno (Brünn) müssen sich beim ehemaligen Kommunistenchef an der Fakultät Jan Snásel dafür entschuldigen, dass sie ihn 1989 kritisiert hatten. Darüber entschied am Donnerstag das Stadtgericht in Brno. Die ehemaligen Studenten wollen eine Berufung gegen die Entscheidung des Gerichtes einlegen. In dem Dokument, das die drei damaligen Studenten unterzeichnet hatten, wurde dem Kommunistenchef Snásel für die Zeit der samtenen Revolution Misstrauen ausgesprochen. Der kommunistische Funktionär reichte Klage wegen Beleidigung ein. Der Fall zieht sich schon 13 Jahre lang hin, und das jüngste Gerichtsurteil ist eines von vielen Urteilen in diesem Fall. Einer der ehemaligen Studenten Zdenek Hirnsál erklärte, sie hätten nicht vor, sich zu entschuldigen, sondern würden Berufung einlegen und seien bereit, den Prozess auch weiterhin zu führen.
Nach Freilassung von tschechischem Mädchen: Suche nach Entführer
Nach der Freilassung eines entführten siebenjährigen tschechischen Mädchens haben die Polizeibehörden der DPA zufolge am Donnerstag in Westböhmen und in Bayern die Suche nach dem möglicherweise deutschen Täter aufgenommen. Die siebenjährige Vera war Augenzeugen zufolge am Dienstag von einem Mann in Chodov bei Karlovy Vary (Karlsbad) von einem Spielplatz in einen roten Volkswagen "Golf" mit deutschem Kennzeichen gezwungen worden. Am Mittwochabend war das Kind lebend etwa 20 Kilometer von Chodov entfernt von einem Spaziergänger in einem Wald entdeckt worden.
Der DPA zufolge hat im Mai der Fahrer eines Wagens mit deutschem Kennzeichen mehrfach in der 15.000 Einwohner großen tschechischen Stadt versucht, Kinder in sein Auto zu locken. Die Polizei fahnde nun nach dem etwa 50 Jahre alten Fahrer eines rötlichen Wagens mit deutschem Kennzeichen, hieß es. Der glatzköpfige Mann soll einen Bart und eine Brille tragen und deutsch sprechen.