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Slowakischer Präsident Gasparovic zu Besuch in Prag
Der slowakische Staatspräsident Ivan Gasparovic ist heute zu einem eintätigen Arbeitsbesuch nach Prag gekommen. Gasparovic, der seit Mitte Juni das Präsidentenamt bekleidet, erklärte schon kurz nach der Übernahmen seines Amtes, er wolle sich an die Tradition halten und seine erste Auslandsreise im Präsidentenamt werde nach Tschechien führen. Auf der Prager Burg trifft das slowakische Staatsoberhaupt mit seinem tschechischen Amtskollegen Vaclav Klaus zusammen. Thema der Gespräche sollen die Stellung der Slowakei und Tschechiens in der EU und die weitere Zusammenarbeit der Visegrad-Staaten sein. Gasparovic will in Prag auch mit dem zurücktretenden tschechischen Premier Vladimir Spidla zusammentreffen.
Skromach: Minderheitenregierung ist Option
Die sozialdemokratische Partei (CSSD) rechnet immer noch mit der Möglichkeit einer Minderheitsregierung, die die Kommunisten unterstützen würden. Der CSSD-Vizevorsitzende Zdenek Skromach erklärte am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, dass sich die möglichen künftigen Koalitionspartner der CSSD - die Christdemokraten und die Freiheitsunion - dessen bewusst sein müssen, dass sie nicht die einzige Option für die Sozialdemokraten darstellen. Vor diesem Hintergrund sollen die beiden Parteien Skromach zufolge auch die eventuellen Koalitionsverhandlungen aufnehmen. In der vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (CT) am Sonntag ausgestrahlten Diskussionssendung wurde Skromach wiederholt gefragt, ob die Variante einer Minderheitenregierung mit kommunistischer Unterstützung nicht mehr in Frage kommt. Darauf antwortete der CSSD-Vize, über diese Variante habe man nicht verhandelt. Für wahrscheinlicher halte er eine Vereinbarung mit den Christdemokraten und den Unionisten. Die Verhandlungen über die neue Regierung seien - so Skromach - noch nicht abgeschlossen. Über die Resultate der bisherigen Verhandlungen will der Vorstand und der Exekutivausschuss der CSSD am Wochenende beraten. Skromach erwartet, dass der kommissarische Parteichef Stanislav Gross, die Punkte des Regierungsprogramms vorlegen wird.
Gross trifft Ex-Premier Zeman
Der kommissarische Vorsitzende der CSSD, Stanislav Gross, hat am Samstag den ehemaligen tschechischen Premier Milos Zeman besucht und mit ihm die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Lage konsultiert. Das sagte Miroslav Gregr, der im Milos Zeman-Kabinett den Vizepremier- und Industrieministerposten bekleidet hatte. Gross erklärte, er habe sich mit dem Ex-Premier auf eine weitere Fortsetzung der gegenseitigen Kommunikation geeinigt. Gross zufolge bedeutet dies jedoch nicht, dass sie dieselben Meinungen vertreten würden. Zeman lehnte es ab, den Besuch zu kommentieren.
Ein Bergarbeiter nach Grubenunglück bei Karvina vermisst
In der Grube Doubrava bei Karvina in Nordmähren kam es heute um 6 Uhr morgens zum einem Stolleneinsturz. An der von starken Erschütterungen betroffenen Stelle haben sechs Bergarbeiter gearbeitet, fünf von ihnen gelang es, rechtzeitig zu fliehen, sie erlitten nur leichte Verletzungen. Ein Bergarbeiter wird vermisst. Rettungsmannschaften suchen nach dem Bergmann, wie eine Sprecherin der Bergbau-Gesellschaft OKD sagte.
Arbeitslosenrate beträgt 9,9 Prozent
Die Arbeitslosenrate in Tschechien lag im Juni wie im Mai bei 9,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich mit dem Monat Mai jedoch um 2916 Menschen zurückgegangen. Die schlechteste Lage auf dem Arbeitsmarkt herrscht auch weiterhin in der Region von Karviná in Nordmähren und im nordböhmischen Most (Brüx). In Most stieg die Arbeitslosenquote auf 24,2 Prozent. Die Zahlen wurden heute vom Ministerium für Arbeit und Soziales veröffentlicht.
Preisanstieg um 2,9 Prozent
Die Preise für Waren und Dienstleistungen sind in Tschechien im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent gestiegen. Im Vergleich mit Mai stiegen sie um 0,2 Prozent an. Das teilte heute das Tschechische Statistikamt (CSU) mit. Der Preisanstieg im Juni sei vor allem auf höhere Urlaubspreise zurückzuführen.
Gedenktafel für jüdische Bürger von Brünn auf Burg Spilberk
An das tragische Schicksal der Juden auf der Burg Spilberk in Brno (Brünn) soll eine Gedenktafel erinnern, die von der jüdischen Gemeinde im nördlichen Flügel der Burg angebracht wird. In den Jahren 1939 bis 1940 diente Spilberk der Gestapo als Gefängnis, in dem viele Juden interniert waren. Die Mehrheit von ihnen erlebte das Ende des Zweiten Weltkriegs nicht. Die Idee, eine Gedenktafel für die jüdischen Bürger von Brünn auf Spilberk anzubringen, stammt von dem US-Bürger tschechischer Herkunft, Charles Ticho, dessen Vater auf der Burg in Gefangenschaft war. Ticho will am 22. Juli nach Brno kommen, um die Gedenktafel zu enthüllen.
Gedenktafel für Klostermann in Kasperske Hory
In Kasperske Hory/Bergreichenstein im Böhmerwald wurde am Sonntag eine Gedenktafel enthüllt, die an den Schriftsteller Karel Klostermann erinnert. Der Autor hatte dort einst mit seinen Eltern und Geschwistern gelebt. Die Gedenktafel wurde in Kasperske Hory dank der Bürgerinitiative angebracht, die Klostermanns Namen trägt. Eine weitere Gedenktafel, die an den Autor erinnert, wurde vor zwei Jahren im nahe gelegenen Srní/Rehberg eingeweiht. Im zweisprachigen Text heißt es, Klostermann sei ein Versöhnungsapostel zwischen Tschechen und Deutschen gewesen. Eine ähnliche Gedenktafel soll bald im bayrischen Spiegelau enthüllt werden.