Nachrichten

Manöver in Südmähren werden trotz Hubschrauberabsturz fortgesetzt

Die tschechisch-britische Militärübung "Flying Rhino", bei der am Donnerstag bei einem Hubschrauberabsturz in der Nähe der südmährischen Stadt Namest nad Oslavou sechs britische Soldaten ums Leben kamen, wird fortgesetzt. Dies entschieden am Freitag Vertreter beider Armeen. Der Umfang der Übungen soll allerdings eingeschränkt werden. Bis zur Aufklärung der Unglücksursache werden sich zudem keine Hubschrauber an den Manövern beteiligen. Der britische Militärhubschrauber vom Typ Lynx ist am Donnerstag in der Nähe des Militärflugplatzes in Namest aus geringer Höhe abgestützt und sofort in Flammen aufgegangen. Zeugen gaben an, dass die Maschine in Stromleitungsdrähte geraten sei. Die getöteten Soldaten gehörten einer in Deutschland stationierten Einheit an. Die Untersuchungen der Unglückursache, die von tschechischen und britischen Militärexperten durchgeführt werden, werden den Informationen vom Generalstab der tschechischen Armee zufolge wenigstens einen Monat dauern.

Neues tschechisches Kontingent bricht nach Afghanistan auf

Fünfzehn tschechische Soldaten sind am Freitagmorgen in die afghanische Hauptstadt Kabul aufgebrochen. Für das nächste halbe Jahr lösen sie ihre Kollegen ab, die dort bereits seit März in der ISAF-Mission der NATO im Einsatz sind und am 22. September nach Tschechien zurückkehren werden. Bis dahin werden sie ihre neuen Kollegen einweisen und ihnen die anvertrauten Aufgaben übergeben. Den Kern des tschechischen Kontingents in Afghanistan bilden Sprengstoffexperten, daneben gibt es aber etwa auch Meteorologen, die auf dem Flughafen in Kabul zum Einsatz kommen. Unter den fünfzehn Soldaten sind auch zwei Frauen.

US-Vizeaußenminister Armitage zu Besuch in Prag erwartet

Der US-Vizeaußenminister Richard Armitage wird nächste Woche zu Besuch in Prag erwartet. Er wird mit tschechischen Politikern vor allem Gespräche über den Irak und den Kampf gegen den Terrorismus führen. Es wird angenommen, dass auch die Visumspflicht für tschechische Bürger diskutiert wird. Armitage wird mit Außenminister Cyril Svoboda und mit Premier Stanislav Gross zusammentreffen.

Präsident Klaus zu Besuch in Kirgistan

Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus ist am Freitag zu einem dreitägigen offiziellen Besuch nach Kirgistan gekommen. Nach dem Treffen mit seinem kirgisischen Amtskollegen Askar Akajew erklärte Klaus, Tschechien habe sich in den vergangenen Jahren auf die Vorbereitungen auf den EU-Beitritt intensiv konzentriert und die Region Mittelasiens sei teilweise vergessen worden. Klaus würdigte die Tatsache, dass Kirgistan ein stabiles Land ist und auf der Seite derjenigen steht, die gegen den Terrorismus kämpfen. Die Teilnahme am Kampf gegen den Terrorismus festige die internationale Position Kirgistans. Präsident Akajew sagte, dass sein Land die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Tschechien vertiefen möchte. Der tschechische Präsident wird auf seiner Mittelasien-Reise von einer Unternehmerdelegation begleitet. In der kirgisischen Hauptstadt Bischkek fand am Freitag das erste kirgisisch-tschechisches Handelsforum statt.

Außenminister Svoboda: Export des Radarsystems Vera-E muss tschechischen Sicherheitsinteressen entsprechen

Die Tschechische Republik hat den Worten des Außenministers Cyril Svoboda zufolge ein großes Interesse daran, das tschechische Radarsystem Vera-E auszuführen. Der Export muss jedoch den Sicherheitsinteressen Tschechiens und seiner Verbündeten entsprechen. Dies sagte Svoboda am Freitag nach Gesprächen mit dem Chef der Gesellschaft ERA in Pardubice/Pardubitz, die das Radarsystem herstellt. Interesse am tschechischen Radarsystem bekundeten beispielsweise die USA. Vor Kurzem verweigerte das Verteidigungsministerium die Ausfuhrgenehmigung nach Pakistan. Zuvor war schon der Export des Systems nach Ägypten verboten worden.

Senator Kroupa: US-Truppen sollen in Deutschland bleiben

Der tschechische Senator Daniel Kroupa hat in einem Brief an US-Präsident George Bush die USA aufgefordert, ihre in Deutschland stationierten Armeetruppen nicht abzuziehen. Viele tschechische Bürger haben Kroupa zufolge selbst 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg Angst vor Deutschland. Sie seien - so der Senator in seinem Brief - durch den anwachsenden Antisemitismus und Neonazismus beunruhigt. Kroupa betonte, er unterliege keinem nationalen Hass und halte Deutschland für die größte demokratische und wirtschaftliche Großmacht Europas. Die Anwesenheit der US-Soldaten in Europa sei - so Kroupa - auch deswegen notwendig, weil Europa bislang keine gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik habe.

Tschechische Caritas errichtet psychologisches Zentrum in Beslan

Eine psychologische Beratungsstelle für Kinder und Erwachsene, die infolge des Terroranschlags auf die Schule in Beslan in Nordosetien ein psychisches Trauma erlebten, wird vom Tschechischen Caritasverband in Beslan errichtet. Im Zusammenhang mit dem geplanten Projekt eines psychologischen Zentrums besuchten der Generalsekretär der Tschechischen Katholischen Caritas Jindrich Suchanek und Mitarbeiter der Mission der Caritas im Nordkaukasus die Stadt Beslan. Sie trafen mit dortigen Freiwilligen, Psychologen, Psychiatern und Therapeuten zusammen, die am Ort schon tätig sind. Der Caritasverband ist nicht die einzige tschechische Organisation, die sich in Beslan engagiert. Hilfe leistet dort u. a. die Organisation "Mensch in Not".

Bedeutende Steigerung des tschechischen Wirtschaftswachstums

Die tschechische Wirtschaft hat im zweiten Quartal des Jahres bedeutend an Schritt zugelegt und konnte die Position der am langsamsten wachsenden Volkswirtschaft in den mitteleuropäischen Ländern verlassen. Der letzte Platz falle damit an Ungarn, erklärte der Ökonom David Marek gegenüber der Presseagentur CTK als Reaktion auf die Veröffentlichung der neuen Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt. Das Wachstum der tschechischen Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal des Jahres auf 4,1 Prozent gesteigert, nachdem es im ersten Jahresviertel noch 3,5 Prozent betragen hatte. Es handelt sich dabei um den höchsten Anstieg seit Ende des Jahres 2000.

Nachträgliche Steuereinnahmen werden für Senkung des Haushaltsdefizits benutzt

Das Finanzministerium wird in Anbetracht des schnelleren Wirtschaftswachstums im Haushaltsentwurf für das Jahr 2005 die geschätzten Steuereinnahmen nicht erhöhen. Finanzminister Bohuslav Sobotka erklärte am Freitag, dass das Kabinett die eventuellen nachträglichen Steuereinnahmen für die Senkung des Haushaltsdefizits benutzen wird.

Neue Regelung über Autobahn-Vignetten für 2005

Das Verkehrsministerium hat vorgeschlagen, die Gültigkeit der kurzfristigen Autobahn-Vignetten ab dem nächsten Jahr zu verlängern. Anstelle der bisherigen zehntägigen sollen fünfzehntägige Vignetten und anstelle der einmonatigen zweimonatige Vignetten verkauft werden. Nach Informationen des Verkehrsministeriums sollen auch die Preise der Vignetten steigen. Mit dem neuen Entwurf wird sich das Kabinett am kommenden Mittwoch befassen.

Drei Tote beim Unfall auf einem Bahnübergang

Drei Männer sind am Freitagmorgen beim Zusammenstoß eines PKW mit einem Schnellzug auf dem Bahnübergang im südmährischen Kunovice ums Leben gekommen. Zwei weitere Personen wurden bei dem Unfall verletzt. Nach Worten eines Sprechers der Bahninspektion wurde der Unfall höchstwahrscheinlich durch den PKW-Fahrer verursacht.

Zatec/Saaz feiert 1000 Jahre

Eintausend Kerzen auf einer riesengroßen Torte werden am Samstag die Teilnehmer des Treffens im nordböhmischen Zatec/Saaz anlässlich des 1000. Gründungstags der Stadt anzünden. Das Treffen der Menschen, die aus Zatec stammen oder eine Beziehung zu der Stadt haben, ist Bestandteil der Feierlichkeiten anlässlich des runden Jubiläums von Zatec. Die Veranstalter des Treffens rechnen mit der Teilnahme von wenigstens 400 Menschen, die nicht nur aus Tschechien, sondern auch aus Australien, Deutschland, Israel, Italien, Kanada, Österreich, Polen, Russland, der Slowakei und den USA kommen.