Nachrichten
ODS-Vizechef Zahradil lehnt "Import von Immigranten" wegen sinkender Einwohnerzahl ab
Die sinkende Einwohnerzahl der Tschechischen Republik kann nach Meinung des Vizevorsitzenden der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS), des Europaabgeordneten Jan Zahradil, nicht durch einen "organisierten Import von Immigranten" aus anderen Staaten gelöst werden. Dies sagte er in einer vom privaten TV-Sender Prima am Sonntag ausgestrahlten Debatte. Der Oppositionspolitiker reagierte damit auf die Erklärung des Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses Lubomír Zaorálek (CSSD), dass die Tschechische Republik in fünf osteuropäischen und mittelasiatischen Ländern den dortigen Bewohnern Arbeit und Aufenthalt in Tschechien anbietet. Zaorálek zufolge werden Arbeitskräfte im Bauwesen, im Gesundheitswesen, in der leichten Industrie und im Wissenschaftsbereich gesucht. Zahradil sieht dagegen die richtige Lösung in Änderungen der Sozialpolitik und des Systems öffentlicher Finanzen.
Justizminister Nemec erwägt eine Senkung der Grenze der strafrechtlichen Verantwortung
Justizminister Pavel Nemec erwägt, die Grenze der strafrechtlichen Verantwortung bei schweren Straftaten von den jetzigen 15 auf 12 Jahre zu senken. Darüber berichtete am Sonntag der Tschechische Rundfunk. Der Minister möchte dies noch mit Kinderpsychologen beraten. Eine Diskussion über die Senkung der Grenze der strafrechtlichen Verantwortung wurde in der letzten Zeit in Tschechien nach einigen schweren Straftaten ausgelöst, die von Kindern begangen wurden. Im ostböhmischen Olesnice wurde eine Rentnerin von einer Gruppe von Kindern brutal ermordet. Vor kurzem stellte sich heraus, dass der seit Monaten gesuchte Mörder eines dreizehnjährigen Mädchens aus Kmetineves in Mittelböhmen, ihr minderjähriger Mitschüler war.
Diskussion über Einführung des Mehrheitssystems bei Abgeordnetenhauswahlen
Die Einführung des Mehrheitssystems für die Abgeordnetenhauswahlen, die von den oppositionellen Bürgerdemokraten befürwortet wird, bedeutet nach Meinung des Vorsitzenden der liberalen Freiheitsunion (US-DEU) und Justizminister Pavel Nemec, nicht automatisch eine stabilere Unterstützung für die künftigen Regierungen. Dies sagte Nemec in einer vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (CT) am Sonntag ausgestrahlten Diskussionssendung. Eine andere Meinung vertritt Präsident Václav Klaus, der sich vor kurzem für das Mehrheitssystem ausgesprochen hatte. Eine grundlegende Änderung des Wahlsystems ist auch für die stärkste Regierungspartei, die Sozialdemokraten (CSSD), unannehmbar.
Rundfunksender RFE/RL wird binnen zweier Jahre einen neuen Sitz haben
Der Rundfunksender Radio Freies Europa/Radio Freiheit (RFE/RL) wird innerhalb von zwei Jahren einen neuen Sitz zur Verfügung haben und das Stadtzentrum von Prag verlassen. Finanzminister Bohuslav Sobotka informierte darüber am Sonntag in einer vom privaten TV-Sender Nova ausgestrahlten Sendung. Über einen neuen Sitz des Rundfunksenders werden bereits seit einigen Jahren Gespräche mit den USA geführt. Der Grund für die Suche nach einem neuen Sitz sind Befürchtungen vor einem Terrorangriff.
Altneuer Parteichef der Grünen ist Jan Beránek
Auf dem Parteitag der Grünen haben die Delegierten am Sonntag in Olomouc/Olmütz einen neuen Vorstand gewählt. Den Posten des Parteivorsitzenden hatte vorher der bisherige Parteichef Jan Beránek verteidigt. Der innerhalb der Partei entstandenen Opposition fehlten nur zehn Stimmen, um Beránek zu stürzen. Die Partei der Grünen ist weder im Europaparlament, noch im tschechischen Parlament vertreten.
Eishockey World Cup in Toronto: Tschechien - Kanada 3:4
Die tschechische Eishockeyauswahl unterlag in einem dramatischen Spiel im Halbfinale des World Cup in der Nacht auf Sonntag in Toronto dem Team Kanadas 3:4 nach Verlängerung. Die tschechischen Spieler haben dabei insgesamt vierzig Mal auf das kanadische Tor geschossen, während das kanadische Team nur 24 Mal den tschechischen Torwart testete. Die tschechische Mannschaft spielte vor allem im letzten Drittel hervorragend. Der tschechische Nationaltrainer Vladimír Ruzicka sagte, es sei schade, dass es nicht gelungen sei, mehr Chancen auszunutzen. Der kanadische Nationaltrainer Pat Quinn räumte nach dem Spiel ein, die tschechische Mannschaft habe bedeutend mehr Torchancen gehabt und habe bewundernswert gespielt. Im Finale um den World Cup werden die kanadischen Eishockeyspieler am Dienstag in Toronto ihre Kräfte mit dem Team Finnlands messen.