Nachrichten

Außenminister Svoboda: Informationen weißrussischer Behörden sind unglaubwürdig

Informationen über den tschechischen Diplomaten, die die weißrussischen Behörden als den Grund für dessen Ausweisung angeben, sind unglaubwürdig. Dies erklärte Außenminister Cyril Svoboda am Montagabend vor Journalisten. Die Behauptung, dass der Diplomat die weißrussischen Gesetze verletzt haben soll, hält der Minister eher für die Propaganda eines undemokratischen Regimes. Genauso erläuterte der betroffene Prager Diplomat seine Ausweisung. Tschechien hat als Reaktion auf die Ausweisung seines Diplomaten bereits am Freitag eine weißrussische Diplomatin aus Tschechien ausgewiesen. Ausführlicher befassen wir uns mit dem Fall im Tagesecho im Anschluss an die Nachrichten.

Tschechische Wald- und Holzarbeiter protestieren vor Prager Ministerium

Über 2000 Wald- und Holzarbeiter sind am Dienstagnachmittag vor dem Prager Landwirtschaftsministerium zusammengetroffen, um gegen die veränderte Geschäftspolitik des staatlichen Unternehmens Lesy CR zu protestieren, da diese Politik den Arbeitnehmern zufolge Tausende von Arbeitsplätzen in der Forstwirtschaft gefährde. Die Demonstranten brachten Spruchbänder mit, auf denen z. B. folgendes stand: "Minister Palas - die größte Kalamität für die Wälder". Den Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas, der die Gründe für die veränderte Geschäftspolitik erläutern wollte, haben die Demonstranten mit Schneebällen und Eiern beworfen. Der Minister kehrte deswegen schnell in sein Büro zurück. Bei der ersten Protestkundgebung in der 15-jährigen Geschichte des tschechischen Gewerkschaftsverbandes Holz-Wälder-Wasser war auch das Gedröhn von Dutzenden Kettensägen zu hören. Mehr zu diesem Thema bringen wir im Tagesecho im Anschluss an die Nachrichten.

Ein weiterer BSE-Fall in Tschechien?

Die tschechische Veterinärbehörde hat am Dienstag darüber informiert, dass in Tschechien offensichtlich der 16. Fall einer BSE-Erkrankung auftauchte. Die Resultate der Kontrolltests werden der Veterinärbehörde zufolge Ende dieser Woche bekannt sein. Das kranke Vieh gehört einer Agrargesellschaft in der Region von Zlín.

Minister Palas glaubt an Erfolg der EU-Reform bei der Zuckerproduktion

An einen Erfolg der Bemühungen um eine Reform der gültigen EU-Richtlinien bei der Zuckerproduktion glaubt der tschechische Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas nach seinen am Montag in Brüssel mit der EU-Kommissarin für Landwirtschaft, Mariann Fischer-Böll, geführten Verhandlungen. "Ich bin überzeugt davon, dass es uns gelungen ist, die Quote für den inländischen Zuckerverbrauch auf einem solchen Niveau zu halten, dass wir diesbezüglich zu keinem Importland werden", sagte Palas am Montag in Brüssel der Nachrichtenagentur CTK. Außerdem hat der Minister mit der EU-Kommissarin über Milchquoten sowie eine Lösung des Problems der Getreideüberproduktion verhandelt. Palas wird zudem an der Tagung der EU-Landwirtschaftsminister teilnehmen, die sich u. a. mit der Flutkatastrophe in Südostasien befassen wird.

Asiatische Gang überwies in Tschechien illegal verdientes Geld auf ausländische Konten

Eine asiatische Gang, deren 15 Mitglieder vor einer Zeit von der tschechischen Polizei verhaftet wurden, hat illegal verdientes Geld der vietnamesischen und chinesischen Unternehmer auf ausländische Konten überwiesen. Die finanziellen Mittel wurden auf Konten in China, Vietnam und Singapur konzentriert, informierte ein Polizist von der Sektion für die Enthüllung der organisierten Kriminalität.

Skoda Auto auch in Bulgarien zum "Auto des Jahres 2005" gekürt

Der neue Skoda Octavia scheint ein Vorzeigeauto der tschechischen VW-Tochter zu werden. In einer Umfrage von Motorsportjournalisten ist der Wagen auch in Bulgarien zum "Auto des Jahres 2005" ausgerufen worden. Damit ist Bulgarien bereits das vierte Land, in welchem dem Skoda Octavia der Titel "Auto des Jahres" zuerkannt wurde. "Auto des Jahres 2004" wurde der Skoda in Serbien und Montenegro, als "Auto des Jahres 2005" hat sich der Wagen in Tschechien und Finnland behauptet. Seine Handelbilanz für das vergangene Jahr wird das in Mlada Boleslav ansässige Unternehmen Skoda Auto am 24. Februar veröffentlichen. Nach Angaben der Konzernleitfirma Volkswagen ist der Verkauf von Skoda-Fahrzeugen im Vorjahr weltweit um 0,4 Prozent auf insgesamt 452.000 gestiegen.

Tschechischer Staat will Ratentilgung für verschuldete Tschechen einführen

Die enorm gestiegene Verschuldung von tschechischen Bürgern und Haushalten hat die Regierungspolitiker dazu veranlasst, sich mit diesem Problem zu befassen. Während heutzutage die Mehrheit der hoch verschuldeten Haushalte mit einer unnachgiebigen Zwangsräumung ihrer Wohnungen rechnen muss, soll es möglicherweise schon in einem Jahr ein neues Konkursgesetz ermöglichen, dass sich die Schuldner mit ihren Gläubigern auf eine Ratentilgung einigen können. Das sind die Vorstellungen sowohl des Vizepremiers für ökonomische Angelegenheiten Martin Jahn als auch des Justizministeriums, die bereits einen entsprechenden Gesetzvorschlag ausgearbeitet haben. Die Verschuldung der tschechischen Haushalte hat im vergangenen Jahr um nahezu 75 Milliarden Kronen zugenommen und Ende November 2004 bereits die Grenze von 300 Milliarden Kronen (ca. zehn Milliarden Euro) überschritten.

Kurs der tschechischen Krone stieg auf Rekordwert von 30,08 Kronen je Euro

Die tschechische Währung legte am Dienstagvormittag auf dem internationalen Finanzmarkt gleich wieder um zehn Heller zu und wurde gegenüber dem Euro mit einem Wechselkurs von 30,08 Kronen für einen Euro registriert. Damit unterbot sie den fast zweieinhalb Jahre alten Rekordwert von September 2002. Nach Auskunft des Chefökonomen der Gewerbebank (Zivnobanka) Patrik Rozumbersky sei dieser Kursanstieg vor allem auf das Interesse deutscher Banken am Kauf der Krone zurückzuführen. Auch gegenüber der US-Währung erzielte die Krone eine Wertsteigerung von 15 Hellern gegenüber dem Geschäftsschluss am Montag. Ihr Wechselkurs wurde mit glatten 23 Kronen für einen Dollar notiert. Nach Meinung von Finanzexperten sollte sich der Kurs der Krone zum Euro in dieser Woche jedoch bei einem Verhältnis um die 30,30 Kronen pro Euro bewegen.

Simonovsky: Anstieg der Unfälle mit Lastkraftwagen ist alarmierend

Die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle, die hierzulande in jüngster Zeit von Lkw-Fahrern verursacht wurden, bezeichnete der tschechische Verkehrsminister Milan Simonovsky als alarmierend. Einer der Gründe, weshalb sich im vergangenen Jahr die Anzahl der Unfälle drastisch erhöht habe, in die Lastkraftwagen verwickelt waren, ist ganz offensichtlich das seit dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik rapid gestiegene Verkehrsaufkommen, insbesondere der dabei registrierte Zuwachs beim Lkw-Transport. Die meisten Unfälle im Straßengüterverkehr sind hierbei in der Kategorie von Fahrzeugen mit einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen verzeichnet worden. Die Fahrer dieser Leichttransporter verursachten knapp 11.300 Unfälle. Das waren 1841 mehr als im Jahr 2003. Bei diesen Unfällen kamen 62 Menschen ums Leben, was einem Jahreszuwachs von 94 Prozent entspricht.

Drei deutsche Touristinnen vor Lawinen und Tod durch Erfrieren gerettet

Drei deutsche Touristinnen sind am Montagabend vom Bergdienst des Riesengebirges aus einer lebensbedrohlichen Situation gerettet worden. Die drei erschöpften Touristinnen im Alter von 20 bis 50 Jahren, die sich auf eine Skilanglauftour begeben hatten, wurden von den Mitarbeitern des Bergrettungsdienstes an einer schwer zugänglichen Passage des tief verschneiten Riesengebirgskamms entdeckt. "Die Frauen haben die gegenwärtigen Schneebedingungen unterschätzt, entsprechende Warntafeln nicht respektiert und sind in ein Gebiet vorgedrungen, in dem Lawinengefahr besteht", sagte der Leiter des Riesengebirgsbergdienstes Adolf Kleps. Den Rettungskräften gelang es, die Vermissten nach einstündiger Suche zu finden und mit einem nachfolgenden Transport von knapp drei Stunden zu bergen.