Nachrichten

Tschechischer Präsident in der Türkei

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus ist in die Türkei abgereist, wo er an der dreitägigen Konferenz mit dem Namen Istanbul 2005 teilnehmen wird. Nach Informationen seines Sprechers wird Klaus eine Rede auf der Konferenz halten und auch sein Buch, betitelt "Auf dem Weg zur Demokratie: die tschechische Republik von Kommunismus zur freien Gesellschaft" vorstellen. Vorgesehen ist auch ein Treffen von Vaclav Klaus mit dem türkischen Regierungschef Recip Erdogan.

Die Unsicherheit der neuen Regierung hält an

Der neue Premier Jiri Paroubek kann sich immer noch nicht darauf verlassen, dass sein altneues Kabinett bei der für den 13.Mai vorgesehenen Abstimmung des Abgeordnetenhauses über die Vertrauensfrage die erforderliche Unterstützung erfahren wird. Davon zeugen einige Äußerungen sozialdemokratischer Politiker, die die tschechische Nachrichtenagentur CTK am Montag befragt hat. Der CSSD-Abgeordnete Josef Hojdar, der in der vergangenen Woche in Brasilien weilte, bestätigte gegenüber der CTK, er sei sich seiner Unterstützung für das Kabinett Paroubek noch nicht sicher. Ähnlich ist es bei weiteren zwei Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, Jan Kavan und Vladimir Lastuvka. Die Koalitionsregierung braucht bei der Abstimmung über die Vertrauensfrage alle ihre 101 der insgesamt 200 Stimmen. Paroubek, der am Montag die letzten fünf Minister seiner Regierung offiziell ins Amt einführte, verhandelte auch mit unentschlossenen Parteikollegen..

Tschechischer EU-Botschafter kritisiert Verlauf der Regierungskrise

Die lang andauernde Regierungskrise in Tschechien sowie der Verlauf der Suche nach einer Lösung habe dem Image der Tschechischen Republik in der Europäischen Union geschadet. Dies sagte am Montag vor Journalisten der tschechische Botschafter bei der EU, Jan Kohout. Kohout zufolge, der selbst eine kurze Zeit als Kandidat für den Posten des Premierministers galt, sei die Krise geschmacklos verlaufen und habe auch für Unverständnis bei den EU-Partnern gesorgt. Premier Jiri Paroubek hält Kohouts Äußerungen für "leicht übertrieben". Die vier Monate anhaltende Regierungskrise war durch mangelnde Transparenz der Immobiliengeschäfte des bisherigen Premiers Stanislav Gross ausgelöst worden.

Prioritäten des Premiers im Gesundheitswesen

Der neue sozialdemokratische Premier Jiri Paroubek hält das Gesundheitswesen für ein höchst bedeutendes Ressort, über welches er eigenen Worten zufolge die persönliche Aufsicht haben will. Bei der heutigen Amtseinführung der altneuen Gesundheitsministerin Milada Emmerova versprach er, Beratungen der Ministeriumsführung über substantielle Themen beizuwohnen, falls man ihn darum bitten würde. Vorrangig wolle er drei Bereichen seine Aufmerksamkeit widmen - der Stabilisierung des Ressorts, den Vorbereitungen eines Reformkonzeptes und schließlich auch der medialen Präsentation des Gesundheitsministeriums, sagte Paroubek.

Tschechische Rinderbestände gesunken

Alarmierende Nachrichten aus der Sicht der Tschechischen Agrarkammer hat heute ihr Präsident, Jan Veleba, veröffentlicht. Ihm zufolge sanken die aktuellen Rinderbestände unter das Niveau des Jahres 1836. Nach Velebas Informationen beträgt die derzeitige Rindfleischproduktion in Tschechien rund 190 000 Tonnen pro Jahr, wobei das optimale Volumen 250 000 Tonnen entsprechen sollte. In diesem Jahr sei deshalb in Fleisch verarbeitenden Betrieben mit einem Rindfleischmangel zu rechnen, sagte der Präsident der Agrarkammer vor Journalisten im südmährischen Brno/Brünn.

BSE-Untersuchungen bei Rindern

Seit Anfang 2001 sind in Tschechien insgesamt 760 000 Rinder auf die BSE untersucht worden, dabei wurden 18 infizierte Tiere entdeckt. Dies teilte am Montag der Sprecher der Staatlichen Veterinärbehörde, Josef Duben, der tschechischen Nachrichtenagentur CTK mit. Seit Jahresbeginn wurden laut Duben 58 000 Rinder untersucht, unter ihnen wurden die drei jüngsten BSE-Fälle gefunden.

Tschechischer Haushalt von Überschuss ins Defizit geraten

Nachdem der tschechische Staatshaushalt im März einen Überschuss von 8,3 Milliarden Kronen ausgewiesen hatte, sank er einen Monat später in die roten Zahlen. Ende April belief sich das Haushaltsdefizit auf 22,5 Milliarden Kronen, das sind 750 Millionen Euro. Das plötzlich entstandene Defizit führte das Finanzministerium am Montag vor allem auf die Tatsache zurück, dass der Staat im April seinen Beitrag zum privaten Bausparen im Jahr 2004 in Höhe von 15,4 Milliarden Kronen auszahlen musste. Das Abgeordnetenhaus billigte für das laufende Jahr ein Haushaltsdefizit von insgesamt 83,6 Kronen.

Österreichische Firma Steyr - Daimler - Puch bewirbt sich um Auftrag für Milliardenauftrag für Tschechische Armee

Die Leitung der österreichischen Firma Steyr - Daimler - Puch hat heute ihre Entscheidung veröffentlicht, am Auswahlverfahren für die Lieferungen von 235 Panzerwagen für die tschechische Armee teilzunehmen. Die Bewerbungen für den Ende April ausgeschriebenen Auftrag in einer Rekordhöhe von 25 Milliarden Kronen, das sind rund 800 Millionen Euro, will die Tschechische Armee bis zum 27. Mai entgegennehmen. Die österreichische Firma ist vorläufig der erste Interessent, der seine Teilnahme bestätigte.

Tschechische Popstars stellen sich in Brüssel vor

Aus Anlass des 60. Jahrestages des Kriegsendes findet heute Abend in Brüssel ein Konzert statt, in dem sich u.a. Stars der tschechischen Popmusik wie Karel Gott und Lucie Bila vorstellen. Das Konzert gilt als Auftakt einer Künstlertournee mit dem Namen "60 Jahre ohne Krieg" die in einigen tschechischen Städten sowie auch in Warschau, im ostslowakischen Kosice und in Moskau ihre Fortsetzung haben wird. Dem Brüsseler Konzert wird u.a. der tschechische Außenminister Cyril Svoboda beiwohnen. Premier Jiri Paroubek, der noch in seinem vorherigen Amt des Ministers für regionale Entwicklung an der Vorbereitung der Konzerttournee beteiligt war, musste seine heutige Teilnahme wegen dringender innenpolitischer Aufgaben absagen.

Energieversorger CEZ steigert Quartalsgewinn um 60 Prozent

Der tschechische Energieerzeuger und Kraftwerksbetreiber CEZ konnte im ersten Quartal des Jahres den Gewinn im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 60 Prozent auf 4,6 Milliarden Kronen steigern, das sind gut 150 Millionen Euro. Der Umsatz stieg zur gleichen Zeit um 9,7 Prozent auf 16,9 Milliarden Kronen, etwa 563 Millionen Euro. Die aktuelle Vierteljahresbilanz stellte heute der CEZ-Generaldirektor Martin Roman vor. Analysten hatten ein deutlich niedrigeres Ergebnis erwartet. CEZ ist der bedeutendste Energieversorger der Tschechischen Republik und befindet sich mehrheitlich in Staatsbesitz. Die Gesellschaft betreibt unter anderem auch die Kernkraftwerke Temelin und Dukovany.

Wetter

Am Freitag hat Prag den wärmsten 2. Mai in den zurückliegenden 71 Jahren erlebt. In der meteorologischen Station des Prager Klementinums kletterte das Quecksilber auf 28,9 Grad Celsius. Damit wurde die Rekordtemperatur vom 2. Mai 1934, als die Tagestemperatur 27,5 Grad betrug, übertroffen. Hohe Sommertemperaturen sind auch für Dienstag an einigen Orten Tschechiens angesagt. Im Westböhmen wird jedoch die Temperatur schon im Laufe des Tages auf 20 bis 24 Grad sinken, zu erwarten sind auch Gewitter und Regenschauer. Im östlichen Teil Tschechiens sollen sich die Temperaturen zwischen 24 und 28 Grad Celsius bewegen.