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Präsident Zeman hält sein Mandat für stärker, weil er direkt gewählt wurde

Ein in direkter Wahl von den Bürgern gewählter Staatspräsident hat nach der Meinung von Präsident Miloš Zeman ein stärkeres Mandat als ein Staatsoberhaupt, das nur von Politikern gewählt wird. Dies sagte Zeman am Montag bei der Prager Konferenz „Forum Žofín“. Zeman hatte im Januar dieses Jahres in der ersten Direktwahl eines tschechischen Staatspräsidenten gesiegt. Der Präsident sagte des Weiteren, dass ihn Finanzminister Miroslav Kalousek und Außenminister Karel Schwarzenberg von der Partei Top 09 gerne kritisieren können. Er habe jedoch dasselbe Recht, die Minister zu kritisieren, so Zeman. Der Staatspräsident und Außenminister Schwarzenberg streiten sich seit einigen Wochen über die Ernennung von Botschaftern.

Präsident Zeman will Mindestumfang an Investitionen in Staatshaushalt festschreiben lassen

Um die Konjunktur in Tschechien zu beleben, hat Staatspräsident Miloš Zeman vorgeschlagen, im Staatshaushalt ein Mindestvolumen an Investitionen zu verankern. Der Umfang der Investitionen solle dabei regelmäßig erhöht werden, so Zeman am Montag bei der Wirtschaftskonferenz „Forum Žofín“ in Prag. Der Staatspräsident sprach sich in dem Zusammenhang dafür aus, das derzeitige Ministerium für Regionalentwicklung in ein Ministerium für öffentliche Arbeiten umzuwandeln. Dieses würde laut Zeman die Verteilung von EU-Geldern koordinieren sowie von weiteren finanziellen Mittel, die für Investitionen bestimmt sind. Mit seinem Vorschlag knüpfte Zeman an seine Thesen an, die er Anfang des Monats bei seiner Rede im Abgeordnetenhaus vorgelegt hatte.

IWF empfiehlt Tschechien keine weiteren Kürzungen im Haushaltsentwurf

Die Tschechische Republik soll bei der jetzigen Wirtschaftsprognose, die schlechter als erwartet ist, im Haushalt keine Kürzungen mehr durchzuführen. Dies sagte Masanori Yoshida vom Internationalen Währungsfonds nach einer regelmäßigen Visite am Montag in Prag. Die Regierung soll einem Bericht des IWF zufolge mit einer Stabilisierung öffentlicher Finanzen erst anfangen, sobald das Wirtschaftswachstum wieder angeregt wird.

Causa Putna: Zeman kritisert Putnas Transparent bei Prague Pride

Zur Affäre um die Nichternennung des Literaturwissenschaftlers Martin C. Putna zum Professor haben sich weitere führende tschechische Politiker zu Wort gemeldet. Sollte Präsident Miloš Zeman es ablehnen, die Gründe für seine Entscheidung zu nennen, dann sei die Kritik an seiner Person berechtigt, erklärte Premier Petr Nečas am Sonntag. Zuvor hatte sich Finanzminister Miroslav Kalousek zur Affäre geäußert. Seiner Meinung nach führe die Missachtung der akademischen Freiheiten durch Zeman nur dazu, dass der Präsident auch bald die bürgerlichen Freiheiten ignorieren werde.

Präsident Zeman hatte am Freitag mitgeteilt, dass er den anerkannten Literaturhistoriker nicht zum Professor ernennen werde. Auf eine entsprechende Nachfrage der Medien sagte Zeman am Montag, er respektiere die sexuelle Orientierung Putnas, ihn störe jedoch ein Transparent, das der Hochschulpädagoge beim Homosexuellen-Festival Prague Pride hochgehalten hatte.

Zur Klärung der Causa Putna will Zeman nun den Rektor der Prager Karlsuniversität, Václav Hampl, zu sich auf die Prager Burg einladen. Hampl hatte Zeman am Freitag aufgefordert, zu seiner Entscheidung Stellung zu nehmen.

Studenten protestieren gegen Zemans Entscheidung über Putna

Wegen des Streits um die Ernennung von Martin C. Putna zum Professor an der Prager Karlsuniversität sind mehrere Protestveranstaltungen gegen Staatspräsident Miloš Zeman geplant. Zeman hat es abgelehnt, Putna zu ernennen. Eine Studenteninitiative fordert daher die restlichen Kandidaten für Uni-Professuren auf, vorläufig die Ernennung durch Zeman nicht anzunehmen. Sie sollen der Initiative zufolge abwarten, bis der Streit um die Ernennung von Putna gelöst ist. Zur Unterstützung von Putna wurde für den Donnerstag zu einer Protestdemonstration vor der Prager Burg aufgerufen. Initiator ist der Grünen-Parteivorsitzende Ondřej Liška, er erwartet bis zu 2000 Teilnehmer an der Kundgebung. Am Montag haben etwa 50 Studenten der Fakultät für humanitäre Studien der Karlsuniversität demonstriert. Zu Putnas Unterstützung wurde zudem im Internet eine Petition veröffentlicht.

Außenminister Schwarzenberg führt Gespräche in Saudi-Arabien

Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat am Sonntag Gespräche in Saudi-Arabien geführt. In Dschidda traf der Außenminister mit dem saudiarabischen Kronprinzen und Verteidigungsminister Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud zusammen. Thema des Gesprächs war vor allem die Zusammenarbeit im Handelsbereich. Tschechische Firmen hätten Interesse, sich am Ausbau der Eisenbahn und der Metro in Saudi-Arabien zu beteiligen, hieß es in einer Presseerklärung des Außenministeriums. Schwarzenberg wird von einer Delegation tschechischer Unternehmer begleitet. In Saudi-Arabien eröffnete der Außenminister eine Reise durch mehrere Länder auf der arabischen Halbinsel. Weitere Ziele sind der Jemen und die Vereinigten Arabischen Emirate.

31.000 Besucher besichtigen böhmische Kronjuwelen

Die Kronjuwelen der Böhmischen Könige werden am Montagabend wieder in die Kronkammer der St. Wenzelkapelle im Prager Veitsdom zurückgebracht. Sie wurden anlässlich der Wahl des neuen Staatspräsidenten Miloš Zeman zehn Tage lang ausgestellt. Die Ausstellung der Kronjuwelen auf der Prager Burg ging am Sonntag zu Ende. Sie sei von über 31.000 Leuten besucht worden, informierte der Sprecher der Burgverwaltung.

Gewitterfolge: Zug fuhr in Mittelböhmen in umgeknickten Baum

Heftige Gewitter haben am Sonntag und in der Nacht zu Montag in weiten Teilen Böhmens zu materiellen Schäden und zu Verkehrsbehinderungen geführt. Örtliche Feuerwehren sind mehrfach ausgerückt, um vor allem entwurzelte Bäume und abgebrochene Äste von Straßen und Schienen zu entfernen. Auf der Bahnstrecke zwischen Dobřís und Mníšek pod Brdy in Mittelböhmen fuhr dennoch ein Personenzug in einen umgeknickten Baum – der Unfall ereignete sich am Montagmorgen gegen 4.15 Uhr. Durch den Zusammenprall entgleiste der Zug, Menschen wurden nicht verletzt. Ersten Schätzungen zufolge beträgt der Schaden am Zug umgerechnet 40.000 Euro, die Schäden an den Gleisen wurden noch nicht beziffert. Wegen der Räumungsarbeiten war die Bahnstrecke am Montagvormittag gesperrt, für Fahrgäste wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Im nordböhmischen Jablonec nad Nisou / Gablonz fiel eine entwurzelte Birke auf ein Familienhaus. Auch hier gab es zum Glück nur materielle Schäden. In einigen Regionen Böhmens musste die Feuerwehr zudem überschwemmte Keller auspumpen.

Prager Frühling: Gregorianische Choräle erklingen in Technikmuseum

Eines der Konzerte des internationalen Musikfestivals Prager Frühling findet am Montag in den Räumlichkeiten des Nationalen Technikmuseums statt. Inmitten der Museumsexponate erklingen dabei vor allem Gregorianische Choräle. Das Konzert des Ensembles Schola Gregoriana Pragensis wird im Rahmen der Reihe „Homo viator“ (Wandernder Mensch) veranstaltet. Neben mittelalterlicher Musik werden auch Gedichte und Texte vorgetragen, darunter Verse von Lawrence Ferlinghetti und Vítězslav Nezval sowie Texte von Antoine de Saint-Exupéry und von Paulus von Tarsus.

Eishockey: Tschechien rutscht in IIHF-Weltrangliste auf Platz vier ab

Nach dem enttäuschenden 7. Platz bei der WM in Helsinki und Stockholm ist die Tschechische Republik in der Weltrangliste des internationalen Eishockey-Verbandes (IIHF) vom dritten auf den vierten Platz zurückgefallen. Vor den Tschechen liegen der neue Weltmeister Schweden, Finnland und Russland. Die Schweden sowie Kanada, die Slowakei, Norwegen, Dänemark, Frankreich und Italien sind die Gruppengegner der Tschechen bei der nächsten Eishockey-WM, die 2014 in Weißrussland ausgetragen wird. Das ergab die Einteilung der Gruppen am Sonntag, die im Gegensatz zum Turnier 2013 wieder strikt nach der Weltranglistenposition vorgenommen wurde.

Das Finale der diesjährigen WM zwischen der Schweiz und Schweden fand dennoch mit tschechischer Beteiligung statt – es wurde von Schiedsrichter Antonín Jeřábek gemeinsam mit dem Russen Konstantin Olenin geleitet. Der Tscheche Jeřábek pfiff damit schon sein zweites WM-Endspiel in Folge. Vor einem Jahr hat er in Helsinki das Finale zwischen Russland und der Slowakei geleitet. Erst jüngst ist Jeřábek zum besten Referee der nationalen Extraliga-Saison 2012/13 geehrt worden.

Tennis: Kvitová rückt auf Platz 7 der Weltrangliste vor

Die tschechische Tennisspielerin Petra Kvitová hat sich trotz ihres frühen Ausscheidens beim Turnier in Rom in der WTA-Weltrangliste um einen Rang verbessert. Die 23-Jährige, die in Rom schon im Achtelfinale scheiterte, liegt seit Montag auf dem 7. Platz der Weltrangliste. Diesen Platz musste die Deutsche Angelique Kerber abtreten, die wegen einer Verletzung in Rom nicht starten konnte.

Bei den Herren wird der Tscheche Tomáš Berdych weiterhin an der sechsten Stelle der ATP-Weltrangliste geführt.

Das Wetter am Dienstag: bewölkt mit Schauern, bis 20 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt mit Schauern, vereinzelt mit Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 16 und 20 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter erreichen die Höchstwerte 12 Grad Celsius.