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Tscheche an erster großer griechischer Privatisierung beteiligt - rund 650 Millionen Euro

Das tschechisch-griechische Firmenkonsortium Emma Delta hat bei der ersten großen Privatisierung in Griechenland den Zuschlag erhalten. Das Konsortium schloss am Mittwoch einen Vertrag über den Erwerb von einem Drittel am Glücksspielunternehmen OPAP. Dies teilte das griechische Finanzministerium mit. Laut Agenturmeldungen zahlt Emma Delta 652 Millionen Euro für seinen Anteil an dem vom Staat abhängigen Unternehmen. Das Konsortium Emma Delta gehört dem tschechischen Unternehmer Jiří Šmejc mit rund 67 Prozent und dem griechischen Reeder Giorgos Melissanides mit 33 Prozent an, berichtete die griechische Finanzpresse.

Der Verkauf muss noch vom griechischen Parlament gebilligt und von der EU genehmigt werden. Seit Ausbruch der schweren Finanzkrise ist dieser Verkauf praktisch die größte Privatisierung. Griechenland hat sich als Ziel gesetzt bis zum Jahresende mindestens 2,5 Milliarden Euro durch Privatisierungen einzunehmen.

Maifeiern von Sozialdemokraten, Kommunisten und Bürgerdemokraten

Mehrere tschechische Parteien haben am Mittwoch Kundgebungen zum Ersten Mai abgehalten. Die beiden wichtigsten linksgerichteten Parteien, die Sozialdemokratische Partei (ČSSD) und die Kommunistische Partei (KSČM), veranstalteten zum „Tag der Arbeit“ jeweils getrennte Kundgebungen auf dem Ausstellungsgelände Výstaviště in Prag. Unter den Gästen der KSČM war auch der einstige Generalsekretär des Zentralkomitees der früheren KPTsch, Miloš Jakeš. Die tschechischen Kommunisten haben sich im Gegensatz zu ihren Genossen in anderen Ländern Mittel- und Osteuropas nicht reformiert.

Auch die stärkste rechtsgerichtete Partei, die Demokratische Bürgerpartei (ODS) von Premier Petr Nečas richtete am Mittwoch ein Treffen aus. Dies fand auf dem Prager Petřín statt.

Neonazi-Aufmarsch im mährischen Přerov

Rund 300 Menschen haben am Mittwoch im mährischen Přerov / Prerau an einem Neonazi-Aufmarsch teilgenommen. Laut Presseberichten kam es dabei nicht zu Auseinandersetzungen wie vor vier Jahren, als sich die Rechtsradikalen eine Straßenschlacht mit Polizisten lieferten. Über die Veranstaltungen wachten diesmal rund 700 Polizisten.

Streit um Kontoführungsgebühren: Bankkunde hält in Schiedsverfahren Recht

In einem Schiedsverfahren zur außergerichtlichen Einigung über Kontoführungsgebühren wurde einem Kunden Recht gegeben, der bei seiner tschechischen Bank eine Gebührenrückzahlung beantragt hat. Welche Bank betroffen ist, wurde von Seiten der Beteiligten nicht mitgeteilt. Hintergrund ist eine Initiative, bei der insgesamt rund 270.000 Kunden tschechischer Banken die Rückzahlung von Kontoführungsgebühren und Gebühren für Hypotheken fordern. In einem der Fälle hat ein Prager Gericht Mitte April ebenfalls bereits zugunsten eines Kunden geurteilt. Dieser hatte von der Hypoteční banka die Rückerstattung von insgesamt 4200 Kronen (170 Euro) an Gebühren gefordert. Die Kontoführungsgebühr hatte monatlich bei 150 Kronen (6 Euro) gelegen. Die Bank muss dem Urteil nach auch die Prozessgebühren erstatten.

Tschech(oslowak)isches Fernsehen feiert 60. Geburtstag

Vor 60 Jahren hat das Tschechoslowakische Fernsehen seinen geregelten Sendebetrieb aufgenommen. Erste Probe-Fernsehsendungen hatte es hierzulande bereits nach dem Krieg im Jahr 1948 gegeben. Ab dem 1. Mai 1953 wurde dann aber regelmäßig an zwei Tagen der Woche ausgestrahlt, am Mittwoch und Samstag. Sein 60-jähriges Jubiläum begeht das Tschechische Fernsehen mit Sondersendungen sowie einem Tag der offenen Tür: Am Samstag, 4.Mai, können Besucher die Studios in Prag, Brno / Brünn und Ostrava / Ostrau anschauen. Dabei bestehe die Möglichkeit, bekannte Moderatoren, Schauspieler und Musiker zu treffen, teilte eine Sprecherin des heutigen Tschechischen Fernsehens (ČT) mit. Zudem hat ČT am Mittwoch drei seiner Kanäle auf HD-Qualität umgestellt.

Nach dem Sendestart 1953 weitete das Tschechoslowakische Fernsehen erst fünf Jahre sein Programm auf alle Wochentage aus. 1970 kam das zweite Programm hinzu, 1973 ging man zur Ausstrahlung in Farbe über. Der Teletext wurde 1988 eingeführt. Das heutige Tschechische Fernsehen sendet auf vier Kanälen, neben dem ersten und zweiten Programm kamen noch der Nachrichtenkanal ČT 24 hinzu und der Sportkanal ČT 4.

Dichter und Literaturkritiker Brousek gestorben

Der tschechische Dichter und Literaturkritiker Antonín Brousek ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 71 Jahren im südböhmischen Jindřichův Hradec / Neuhaus nach kurzer, aber schwerer Erkrankung. Brousek lebte ab 1969 im Exil in Deutschland. Erst nach der politischen Wende durfte er wieder in seiner Heimat publizieren und erhielt 1995 den renommierten Seifert-Preis für Lyrik für seine Gedichtesammlung Vteřinové smrti (Sekundentod).

Antonín Brousek wurde 1941 in Prag geboren. Nach einem Studium an der Prager Karlsuniversität (ohne Abschluss) arbeitete er als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften, unter anderem auch bei der Literární noviny. Als die Reformbewegung „Prager Frühling“ in der Tschechoslowakei niedergeschlagen wurde, kehrte Brousek nach einem Studienaufenthalt in Deutschland nicht in seine Heimat zurück. Der Dichter holte seinen Universitätsabschluss nach und arbeitete später als Lektor und Dozent in Köln und Hamburg.

In Seoul öffnet insgesamt 22. Tschechisches Zentrum weltweit

Die Zahl der so genannten Tschechischen Zentren im Ausland wächst auf 22 an. Am Mittwoch wird in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul die neueste Vertretung tschechischer Kultur für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am Montag war das Zentrum eingeweiht worden. Die Tschechischen Zentren sind vergleichbar mit dem deutschen Goethe-Institut. Die erste größere Veranstaltung in Seoul ist eine Ausstellung mit Fotos von Jan Saudek. Zweimal im Monat sollen in der südkoreanischen Millionenmetropole tschechische Filme gezeigt werden, einmal im Monat ein Literatur- und Tourismus-Abend stattfinden.

Die Tschechischen Zentren werden vom Außenministerium in Prag eingerichtet und finanziert. Neben tschechischer Kultur sollen sie allgemein das Wissen über Tschechien weltweit verbreiten. Südkorea ist der drittgrößte außereuropäische Handelspartner der Tschechischen Republik.

Walpurgisnacht: Feuerwehr rückt zu 88 Einsätzen aus

Die tschechische Feuerwehr musste in der Walpurgisnacht am Dienstag zu mehr Bränden ausrücken, als dies an anderen Tagen des Jahres der Fall ist. Aufgrund der so genannten Hexenfeuer lag die Zahl der Einsätze am Dienstag landesweit bei 88 Fällen, teilte eine Sprecherin der Feuerwehr am Mittwoch mit. Der gängige Tagesdurchschnitt beträgt indes 55 Brände. Zwischen 19 und 22 Uhr habe die Zahl der Fälle besonders hoch gelegen, sagte die Sprecherin.

Das Wetter am Donnerstag, 2.5.: Wolken, Schauer oder Regen, bis 20 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien meist stark bewölkt. Anfangs überwiegen Schauer, später setzt von Süden her im größten Teil des Landes Regen ein, der örtlich ausgiebig ist. Auch Gewitter sind möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 16 bis 20 Grad Celsius, im Südosten des Landes bis zu 22 Grad Celsius. In Lagen über 1000 Meter liegen die Höchstwerte um 13 Grad Celsius.