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Zwölf Persönlichkeiten wurden von Außenminister Schwarzenberg mit dem Gratias-Agit-Preis geehrt

Zwölf Persönlichkeiten wurden am Freitag mit dem Preis Gratias Agit geehrt. Seit 1997 verleiht der tschechische Außenminister den Preis an Menschen aus dem Ausland, die sich um den guten Ruf der Tschechischen Republik verdient gemacht haben. Unter den diesjährigen Preisträgern sind unter anderem Signatar der Charta 77 und Begründer des Zentrums der tschechischen Exilliteratur in Wien, Jiří Chmel, und der Vositzende der Münchner Zweigstelle der Tschechoslowakischen Gesellschaft für Wissenschaft und Kunst, Ladislav Pavlík, die international anerkannte Architektin Eva Jiřičná und die berühmte tschechoslowakische Eiskunstläuferin und Chefin des Ausschusses der Auslandstschechen Ája Vrzáňová. Seit 1997 wurden mit dem Preis Gratias Agit mehr als 230 Personen und Institutionen ausgezeichnet.

Causa Rath wurde der Staatsanwaltschaft in Mittelböhmen übergeben

Die Staatsanwaltschaft im Kreis Ústí nad Labem / Aussig hat am Freitag den Fall des Abgeordneten und Ex-Kreishauptmanns David Rath, gegen den wegen Korruption im Zusammenhang mit der Beantragung von EU-Geldern ermittelt wird, an die Staatsanwaltschaft des mittelböhmischen Kreises übergeben. Dazu sei es gekommen, weil die schwerste der Straftaten in der Causa in Mittelböhmen geschehen sei, sagte am Freitag die zuständige Staatsanwältin in Aussig, Lenka Bradáčová. Die Straftätigkeit Raths und weiterer sieben verhafteten Personen hätte allerdings drei Kreise betroffen – Aussig, Prag und Mittelböhmen, fügte sie hinzu. Gegen die Behandlung des Falls durch die Staatsanwaltschaft in Aussig haben Raths Anwälte einen Protest erhoben.

David Rath war vor fast drei Wochen in Rudná bei Prag verhaftet worden, kurz nachdem er umgerechnet 270.000 Euro entgegengenommen hatte. Die Polizei vermutet, dass es sich um Bestechungsgeld handelt, was Rath aber bestreitet.

Polizei nimmt Ermittlungen gegen ehemaligen Minister wegen Korruption auf

Die Antikorruptionspolizei hat am Freitag bekannt gegeben, gegen den ehemaligen Botschafter in Australien und Minister im Beamtenkabinett von Jan Fischer, Juraj Chmiel, Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Gesetz über öffentliche Ausschreibungen aufgenommen zu haben. Chmiel soll während seiner Zeit als Botschafter in Australien ein Projekt sowie eine Studie ohne öffentliche Ausschreibung in Auftrag gegeben haben. Der entstandene Schaden soll 1,5 Millionen Kronen (60.000 Euro) betragen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 10 Jahre Haft.

Chmiel war in der Beamtenregierung von Jan Fischer Minister für europäische Angelegenheiten. Nach der Bekanntgabe von Fischers Kandidatur für das Präsidentenamt hatte Chmiel begonnen, für dessen Wahlkampfteam zu arbeiten. Er habe seine Aufgaben nun aber bis zur Klärung der Vorwürfe niedergelegt, erklärte die Sprecherin von Jan Fischers Büro, Sabina Tančevová.

Polizei durchsucht Regionalrat für EU-Programme und Kreisamt in Ústí nad Labem

Die Polizei hat am Freitag die Gebäude des Regionalrates sowie des Kreisamtes in Ústí nad Labem / Aussig durchsucht. Der Regionalrat leitet Programme, die von der EU finanziert werden und entscheidet über die Verteilung der EU-Gelder. Die meisten Büros wurden laut einer Sprecherin der Behörde versiegelt. Laut der Aussiger Staatsanwältin Lenka Bradáčová hänge die Polizeiaktion mit der Korruptionscausa des Abgeordneten David Rath nicht zusammen.

Der Sitz des Regionalrates für EU-Programme Nordwest in Aussig wurde bereits im März letzten Jahres durchsucht. Damals wurde sein Direktor Petr Kušnierz verhaftet und wegen der Bestechung angeklagt.

Patienten können selbst ihren Operateur bestimmen

Am 1. Juni ist eine Gesetzesnovelle in Kraft getreten, der zufolge ein Patient selbst bestimmen kann, welcher Arzt seine Operation führen soll. Dafür bezahlt man 5000 bis 15.000 Kronen (umgerechnet 200-600 Euro). Die Hälfte davon soll an das Krankenhaus und die andere an den ausgewählten Arzt überwiesen werden. Laut Informationen der Nachrichtenagentur ČTK wurde die neue Maßnahme in der Hauptstadt Prag noch nicht in Praxis umgesetzt. Die Kliniken analysieren zurzeit ihre ökonomischen Folgen und versuchen herauszufinden, wie hoch das Interesse der Patienten ist.

Verband der Roma: im Regierungsamt soll ein Vertreter der Roma arbeiten

Der Verband der Roma in der Tschechischen Republik würde begrüßen, wenn der Premier einen Roma-Berater hätte. Im Regierungsamt sollte ein Vertreter der Roma arbeiten, der für die Roma-Agenda zuständig wäre. Dies sagten Vertreter des Verbands nach ihrem Treffen mit der Regierungsbevollmächtigten für Menschenrechte, Monika Šimůnková, am Freitag vor Journalisten. Laut ihrer Aussage wird Premier Petr Nečas am 11. Juni eine Delegation der Roma empfangen. Dabei will der Verband seine Vorschläge vor dem Regierungschef präsentieren.

Der Verband der Roma ist im Herbst letzten Jahres entstanden, um die Interessen der Roma zu verteidigen, Roma-Organisationen im Lande zu vereinigen und bei Verhandlungen mit der Regierung und mit Behörden zu vertreten. Bereits im April forderte der Verband den Regierungsvorsitzenden auf, die Funktion eines Regierungsbevollmächtigten für die Roma-Minderheit zu schaffen.

Bei Bauarbeiten gefundene Gotische Keller in Prag nur teilweise unter Denkmalschutz

Die an der Metrostation `Národní třída` in der Prager Innenstadt entdeckten gotischen Keller werden nur teilweise unter Denkmalschutz gestellt. Damit hat sich Kulturministerin Alena Hanáková der Entscheidung ihres Vorgängers Jiří Besser angeschlossen. Sie reagierte auf einen Einspruch, den Archäologen der Akademie der Wissenschaften eingelegt hatten. Zwei Keller sollen geschützt werden, die anderen beiden aufgrund ihres schlechten Zustandes aufgegeben werden.

Die Keller waren bei Aushubarbeiten zu einem geplanten Bürogebäude an der Metrostation gefunden worden. Ursprünglich hatte das Ministerium die Keller als Ganzes unter Denkmalschutz stellen wollen. Der ehemalige Kulturminister Jiří Besser war später dann den Anträgen des Investors entgegengekommen und hatte nur zwei Keller als Denkmäler eingestuft. Dagegen hatte die Archäologen Einspruch eingelegt.

Auch Hanáková erklärte, sie habe bei ihrer Entscheidung auch die Interessen der Prager Verkehrsbetriebe sowie der Investoren berücksichtigt. Die Verkehrsbetriebe wollen den Eingang zur Metrostation modernisieren, die Investorengruppe CPI möchte ein Multifunktionsgebäude mit vier unterirdischen und sieben bis acht oberirdischen Etagen bauen.

Nacht der Kirchen: Gotteshäuser in ganz Tschechien öffnen ihre Pforten

Mehr als 1250 Kirchen werden am Freitag in Tschechien die Nacht über geöffnet sein. Die Nacht der Kirchen beginnt mit dem Läuten der Glocken um 18.00 Uhr. Viele der Gotteshäuser werden den Besuchern auch den Zutritt zu Bereichen erlauben, die sonst nicht zugänglich sind. Ziel der Aktion sei es, die Menschen durch Gespräche, Musik und Kunst im Laufe der Nacht wieder für das Christentum zu begeistern, erklärte ein Sprecher. Allein in Prag werden etwa 220 Kirchen an der Aktion teilnehmen.

Schäden in der Basilika auf dem Heiligen Berg erreichen 64.000 Euro

Die Höhe der Schäden, die bei dem Einbruch in die Basilika auf dem Heiligen Berg im mittelböhmischen Příbram entstanden sind, erreicht 1,6 Millionen Kronen (umgerechnet etwa 64.000 Euro). Laut Angaben der Polizei hätten unbekannte Täter dort in der Nacht auf Dienstag sechs oder sieben silberne Leuchter und Putten gestohlen, die mehr als 300 Jahre alt sind. Der Heilige Berg in Příbram ist ein beliebter Wallfahrtsort in Tschechien.

Beim Brand eines Kleinflugzeugs wurde ein Mann schwer verletzt

Die Feuerwehr musste am Freitagmorgen beim Brand eines Kleinflugzeugs vom Typ Cessna im Aeroklub im südmährischen Kunovice eingesetzt werden. Beim Unglück erlitt ein Mann schwere Brandverletzungen. Die Schäden werden auf 1,2 Millionen Kronen (48.000 Euro) beziffert.

Speerwerferin Špotáková holt ersten Platz bei Leichtathletik-Meeting in Rom

Speerwerferin Barbora Špotáková hat beim Leichtathletik-Meeting der Diamantliga in Rom am Donnerstag erneut ihre Extraklasse unter Beweis gestellt. Mit einer Weite von 68,65 Metern überbot sie die bisherige Jahresbestweite und verwies die Südafrikanerin Sunette Viljoen auf den zweiten Platz. Die amtierende Weltmeisterin, Marija Abakumowa, erreichte mit 62 Metern nur den fünften Platz.

Das Wetter am Samstag: bewölkt, Schauer, bis 19 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien leicht bewölkt bis bewölkt, mit örtlichen Schauern, vor allem im Süden des Landes muss gerechnet werden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 15 bis 19 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Metern bei 9 Grad Celsius.