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Finanzminister Kalousek: keine weiteren Sparmaßnahmen, wenn Konjunkturprognosen zutreffen

Bei einer Konjunkturentwicklung gemäß den aktuellen Prognosen des Finanzministeriums will die tschechische Regierung auf weitere harte Sparmaßnahmen bis zum Ende der Legislativperiode verzichten. Dies sagte Finanzminister Miroslav Kalousek bei einer Talkshow im privaten Fernsehsender Prima Family am Sonntag. Für dieses Jahr rechnet das Ressort mit einem leichten Wachstum von 0,2 Prozent, für das kommende Jahr hatte das Finanzministerium vor kurzem die Prognose von 1,6 auf 1,3 Prozent Wachstum herunterkorrigiert. In der vergangenen Woche hatte die Regierung ein weiteres Sparpaket beschlossen. So soll unter anderem die Mehrwertsteuer angehoben werden und die Renten sollen nicht so stark wachsen, wie ursprünglich geplant.

Landwirtschaftsminister will von EU grünes Licht für Importstopp von polnischen Lebensmitteln

Landwirtschaftsminister Petr Bendl will im Rahmen der EU durchsetzen, dass Tschechien die Einfuhr von Lebensmitteln aus Polen stoppen kann. Solche Maßnahmen sollten möglich sein, wenn die Sicherheit der Bürger gefährdet sei, sagte Bendl bei einer Talkshow im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen am Sonntag. Der tschechische Landwirtschaftsminister möchte das Thema beim nächsten Treffen mit seinen Amtskollegen aus den anderen EU-Ländern auf den Tisch bringen. Bendl hat in den vergangenen Wochen den polnischen Behörden mehrfach vorgehalten, nicht oder nur schlecht über den dortigen Skandal mit Industriesalz in Lebensmitteln zu informieren. Dies behindere in Tschechien die Nachforschungen nach polnischen Lebensmitteln, bei denen das Risiko einer Verunreinigung mit Industriesalz besteht, so der Ressortchef.

Der Salz-Skandal in Polen besitzt - Presseberichten nach - große Ausmaße. Bereits seit zehn Jahren soll zum Verzehr ungeeignetes Industriesalz in polnische Lebensmittel gelangt sein. Angeblich haben Fleischereien, fischverarbeitende Betriebe, Großbäckereien und Gewürzhersteller dieses Salz verarbeitet, das als Abfallprodukt bei der Herstellung von PVC entsteht.

Verurteilter Politiker Bárta will Abgeordneter bleiben und plant seine weitere Karriere

Der Parlamentarier Vít Bárta von der Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV) will sein Abgeordnetenmandat - trotz des Gerichtsurteils gegen ihn - nicht niederlegen und plant seine weitere politische Karriere. Dies geht aus Aussagen von Bárta am Samstagabend und Sonntagvormittag gegenüber dem privaten tschechischen Fernsehsender Nova und dem öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen hervor. Die Niederlegung seines Mandats will Bárta vom Ausgang des Berufungsverfahrens in seinem Fall abhängig machen. Bereits jetzt plant der Politiker in die Regionalpolitik. So will Vít Bárta im Herbst bei den Regionalwahlen für das Amt des Hauptmannes im Kreis Plzeň / Pilsen kandidieren.

Bárta wurde am Freitag wegen der Bestechung von Parteikollegen von einem Prager Gericht zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, ist aber gegen das Urteil in Berufung gegangen. Premier Petr Nečas und weitere tschechische Spitzenpolitiker riefen den Verurteilten danach auf, sein Abgeordnetenmandat niederzulegen.

Premier Nečas reist zu offiziellem Besuch nach Albanien und Mazedonien

Der tschechische Premier Petr Nečas reist am Montag zu einem zweitägigen offiziellen Besuch nach Albanien und Mazedonien. Dabei soll er sich mit seinen Amtskollegen Sali Berisha in Tirana und Nikola Gruevski in Skopje treffen. Hauptthema sollen die tschechischen Wirtschaftsbeziehungen zu den beiden Ländern des Balkans sein, Nečas wird deswegen von einer Wirtschaftsdelegation begleitet.

Internetnutzung: Tschechische Bürger haben im EU-Vergleich aufgeholt

Bei der Nutzung des Internets haben die tschechischen Bürger im vergangenen Jahr aufgeholt und liegen nun auf dem Niveau des EU-Durchschnitts. Dies zeigen die neuen Zahlen von Eurostat. 73 Prozent der Tschechinnen und Tschechen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren nutzten im Jahr 2011 das Internet – das entsprach exakt dem Durchschnitt der EU-Bürger. Vor fünf Jahren lag Tschechien noch sieben Prozentpunkte unter den EU-Durchschnitt.

Am meisten Internetnutzer wiesen im vergangenen Jahr Schweden mit 94 Prozent, die Niederlande mit 92 Prozent und Dänemark mit 91 Prozent auf. Am geringsten wird diese Technik in Rumänien, Bulgarien und Griechenland genutzt, mit einer Verbreitung von rund 50 Prozent.

Einige tschechische Wintersportorte verlängern die Skisaison

Einige tschechische Wintersportorte verlängern die Skisaison um eine oder zwei Wochen. So wollen die Liftbetreiber in Harrachov / Harrachsdorf mindestens noch am kommenden Wochenende ihre Dienste anbieten, ursprünglich hätte an diesem Wochenende Schluss sein sollen. Derzeit liegt in dem Riesengebirgsort immer noch ein halber Meter Schnee, und für die nächsten Tage ist kaltes Wetter angekündigt. In Špindlerův Mlýn / Spindlermühle nahe Harrachov ist der Liftbetrieb sogar bis zum 1. Mai geplant. Am Samstag waren laut Jiří Beran von der Betreiberfirma rund 3000 Unentwegte zum Skifahren nach Spindlermühle gekommen. Im Altvatergebirge ist am kommenden Wochenende noch im am höchsten gelegenen Skiareal Ovčárná der Betrieb geplant. Im Erzgebirge wurde die Saison indes definitiv beendet: Mit dem Klínovec / Keilberg schloss am Sonntag das letzte Areal seine Pforten. Dort hatte die Saison zwei Wochen länger gedauert als im vergangenen Jahr.

Eishockey: Tschechien siegt nach Penaltyschießen gegen Deutschland

Die tschechische Eishockeynationalmannschaft hat am Samstagabend in Česke Budějovice / Budweis ein Testspiel gegen Deutschland mit 3:2 nach Penaltyschießen gewonnen. Den entscheidenden Penalty verwandelte Jan Kovář. Am Freitag hatte Tschechien das DEB-Team ebenfalls bereits mit 3:2 besiegt und dabei den entscheidenden Treffer in der Verlängerung erzielt. Deutschland spiele „energisches und auf Kraft beruhendes Eishockey“, sagte der tschechische Nationalcoach Alois Hadamczik nach den beiden Duellen. Für seine Mannschaft in der derzeitigen Besetzung sei dies ein sehr starker Gegner, so Hadamczik weiter. Der Nationaltrainer verwies damit darauf, dass sich der tschechische Kader bis zur Weltmeisterschaft in Schweden und Finnland (4. bis 20. Mai) noch stark verändern wird.

Das Wetter am Montag, 16.4.: Wolken, Regen und Schnee, bis 8 Grad

Am Montag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt mit Regen, im böhmischen Landesteil oberhalb 500 Meter Schneeregen oder Schneefall. In Mähren und Schlesien liegt die Schneefallgrenze bei 1000 Metern. Am Nachmittag lassen in Böhmen von Westen her die Niederschläge nach und die Bewölkung lockert auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 4 bis 8 Grad Celsius, im Südosten des Landes bis 11 Grad Celsius.