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Janoušek übernimmt Entscheidung über Strafverfolgung

Die Polizei ermittelt gegen den Lobbyisten Roman Janoušek wegen schwerer Körperverletzung und Autofahren unter Drogeneinfluss. Vor Journalisten sagte dies am Sonntag der Direktor der Prager Polizei, Martin Vondrášek. Der Verdächtigte habe die Entscheidung über die Aufnahme der Strafverfolgung übernommen am Sonntagnachmittag, sagte Vondrášek.

Am vergangenen Freitag verursachte Janoušek einen Verkehrsunfall und beging Fahrerflucht. Er soll 2,2 Promille Alkohol im Blut gehabt haben. Als die Fahrerin des anderen Autos ihn einholte, überfuhr er sie mit seinem Auto und floh weiter. Erst dann erreichte ihn die Polizei, während die Frau mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Opposition kritisiert Polizei wegen ihres Vorgehens beim Autounfall des Lobbyisten Janoušek

Der Direktor der Prager Polizei Martin Vondrášek verlangt einen Standpunkt des zuständigen Staatsanwalts zum Unfall des Prager Unternehmers und Lobbyisten, Roman Janoušek. Er sagte dies in einem Interview für das Tschechische Fernsehen. Die Polizei wird kritisiert, dass sie Janoušek ermöglichte, zu telefonieren, sowie dass er nicht in Haft genommen wurde. Die oppositionellen Sozialdemokraten haben den Innenminister Jan Kubice am Sonntag aufgefordert, seinen Rücktritt in Betracht zu ziehen, falls Verfehlungen der Polizei nachgewiesen worden wären.

Der Lobbyist und Unternehmer Roman Janoušek hat am Freitagvormittag in Prag einen Autounfall verursacht. Danach hat er die Fahrerin des von ihm beschädigten Autos überfahren und fuhr von der Unfallsstelle weg. Die 51-jährige Vietnamesin musste mit zahlreichen schweren Verletzungen ins Krankenhaus geliefert werden. Laut der Polizei hatte Janoušek mehr als 2,2 Promille Alkohol im Blut. Die Polizei ermittelt gegen ihn wegen drei Straftaten.

Abgeordnetenkommission will sich mit Abhörprotokollen des Ex-Oberbürgermeisters Bém befassen

Die Abgeordnetenkommission für die Kontrolle des tschechischen Nachrichtendienstes BIS wird sich am Dienstag mit der Herkunft der Aufzeichnungen von Telefongesprächen befassen, die in der vergangenen Woche von der Tageszeitung Mladá fronta DNES veröffentlicht werden. Darin werden enge Beziehungen zwischen dem ehemaligen Prager Oberbürgermeister Pavel Bém (ODS) und dem Lobbyisten Roman Janoušek im Jahr 2007 belegt. Falls sich zeige, dass die Abhöraufzeichnungen von BIS-Mitarbeitern stammen, will sich die Kommission mit der Frage befassen, warum die Polizei keine Ermittlungen in diesem Fall geführt hatte. In einer Diskussionsrunde des Tschechischen Fernsehens informierte darüber Kommissionsmitglied und Ex-Innenminister František Bublan (ČSSD).

Bürgerinitiative Holešovská výzva fordert zu weiteren landesweiten Protesten gegen die Regierung auf

Die Bürgerinitiative Holešovská výzva (Aufruf von Holešov), die in den letzten Wochen mehrere gegen die Regierung gerichtete Protestkundgebungen organisiert hat, fordert zu weiteren landesweiten Protesten auf. Sie will die so genannten gelben Donnerstage veranstalten. Die Bürger sollen sich donnerstags um 17 Uhr auf Zentralplätzen ihrer Städte versammeln und die Forderung nach dem Rücktritt des Kabinetts Nečas durch eine gelbe Anstecksnadel unterstützen. Interessenten können sich auch einer Unterschriftensammlung anschließen, in der die Regierung zur Demission aufgefordert wird.

Ex-Premier Zeman plant eine Unterschriftensammlung, um seine Beliebtheit zu testen

Der ehemalige Premier und Parteichef der Sozialdemokraten, Miloš Zeman, will eine Unterschriftensammlung organisieren. Dadurch will er feststellen, ob die Bürger Tschechiens an seiner Rückkehr in die Politik interessiert sind. Wenn man dies erst bei der Wahl erfährt, sei es zu spät, sagte Zeman im TV-Sender Prima am Sonntag. Die Meinungsumfragen sei nicht zuverlässig, weil sie ihm zufolge manipuliert werden können. Zeman erwägt eine Kandidatur auf den Posten des Staatspräsidenten. Seine Präferenzen bei drei Meinungsumfragen bewegten sich zwischen 6 bis 29 Prozent.

Tschechische Pflegeeltern wollen Erfahrungen aus Deutschland übernehmen

Der Verein der Pflegefamilien in Tschechien plant, Erfahrungen der Pflegefamilien in Deutschland zu übernehmen und sich neuen Bewerbern um den Beruf der Pflegeeltern widmen. Das Projekt wird realisiert, falls es dem Verein gelinge, Geldmittel aus der EU zu gewinnen, sagte Vereinsmitglied Pavel Šmýd der Nachrichtenagentur ČTK. Sein Ziel sei es, dass die Organisationen hierzulande, die den Pflegeeltern helfen, das bereits Entdeckte nicht aufs Neue entdecken müssen, so Šmýd. Ihm zufolge gebe es hierzulande im Unterschied zu Deutschland keine Fachmitarbeiter, die sich den Bewerbern und den Pflegeeltern systematisch widmen. An der Anpassung der deutschen Methoden an tschechische Bedingungen sollten sich Behörden, karitative und weitere Institutionen beteiligen. Das Projekt stimme laut Šmýd mit dem Plan der Regierung überein, innerhalb von drei Jahren Kinderzentren für Kinder bis zum dritten Lebensjahr abzuschaffen und ihre Erziehung in Pflegefamilien sicherzustellen.

Junger Mann stirbt nach Sturz von Kaufhaus-Rolltreppe

Ein junger Mann wollte auf dem Geländer einer Rolltreppe nach oben klettern, er stürzte zehn Meter in die Tiefe und verletzte sich tödlich. Der Unfall passierte am Samstagabend im Prager Kaufhaus My. Bei seiner Kletteraktion habe der 21-Jährige das Gleichgewicht verloren. Die Aufzeichnungen einer Überwachungskamera ergäben keine Hinweise auf Fremdverschulden, erklärte die Polizei.

Eisschnelllauf: Tschechin Sáblíková gewinnt WM-Gold über 5000 Meter

Die tschechische Eisschnellläuferin Martina Sáblíková hat bei der Einzelstrecken-WM im niederländischen Heerenveen die Goldmedaille über 5000 Meter gewonnen. Sáblíková war in 6:50,46 Minuten wie schon am Donnerstag über 3000 Meter nicht zu schlagen und wurde zum fünften Mal in Serie Weltmeisterin über fünf Kilometer. Stephanie Beckert und Claudia Pechstein haben die Medaillen zwei und drei für das deutsche Eisschnelllauf-Team geholt.

Das Wetter am Montag: wolkig bis heiter, bis 16 Grad

Am Montag ist es bewölkt bis heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 16 bis 20 Grad Celsius, im Osten des Landes nur bei 10 Grad Celsius.