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Staatspräsident Klaus empfängt seine Amtskollegen aus Serbien, Kroatien und Slowakei

Staatspräsident Václav Klaus hat am Samstag seine Amtskollegen aus der Slowakei, Kroatien und Serbien zu Gesprächen auf Schloss Lány empfangen. Ein Thema des zweitägigen Treffens soll die Europäische Union sein: Kroatien wird im kommenden Jahr EU-Mitglied, Serbien will ebenfalls der Union beitreten, besitzt offiziell aber noch keinen Kandidaten-Status. Der serbische Präsident Boris Tadić wird Lány bereits am Samstagabend wieder verlassen. Am Sonntag wollen Klaus, der kroatische Präsident Ivo Josipović, und der slowakische Präsident Ivan Gašparovič unter anderem auf dem Friedhof von Lány des tschechoslowakischen Staatsgründers, Ex-Präsident Tomáš Garrigue Masaryk, gedenken.

Prager Erzbischof Duka erhält im Petersdom die Kardinalsinsignien

Der Prager Erzbischof Domnimik Duka ist Kardinal mit allen Würden. Am Samstagvormittag nahm er im Petersdom in Rom zusammen mit 21 weiteren katholischen Geistlichen aus der ganzen Welt das Ernennungsdekret und weitere Insignien entgegen. Duka war Anfang Januar von Papst Benedikt XVI. zum insgesamt 22. Kardinal aus den böhmischen Ländern ernannt worden. Er erhält damit unter anderem das Recht, den nächsten Papst zu wählen. Kardinal Miloslav Vlk hingegen, Vorgänger von Duka im Amt des Prager Erzbischofs, wird demnächst mit seinem 80. Geburtstag dieses Wahlrecht verlieren.

Dominik Duka soll am Samstagnachmittag im Petersdom noch eine Messe für rund 1000 mitgereiste tschechische Gläubige lesen. Unter den Rom-Pilgern befindet sich den Presseinformationen nach auch Außenminister Karel Schwarzenberg. Am Sonntag ist zudem eine gemeinsame Festmesse der neuen Kardinäle mit dem Papst geplant.

Sozialdemokraten wollen Švejnar oder Dienstbier als Präsidentschaftskandidat

Bei der Suche nach einem Kandidaten für die erste Direktwahl des Staatspräsidenten wollen die tschechischen Sozialdemokarten zwischen dem parteilosen Wirtschaftsfachmann Jan Švejnar und Senator Jiří Dienstbier als Vertreter der eigenen Partei entscheiden. Dies entschied die erweiterte Parteiführung bei einem Treffen in Südmähren am Samstag. Die endgültige Entscheidung soll im Mai fallen. Wie Parteichef Bohuslav Sobotka nach dem Treffen sagte, wollen die Sozialdemokraten noch mit den Grünen und den Christdemokraten über die Möglichkeiten der Unterstützung des jeweiligen Kandidaten sprechen.

Die erste Direktwahl des tschechischen Staatsoberhauptes soll Anfang 2013 erfolgen. Am Freitag hatte Präsident Klaus die entsprechende Verfassungsänderung gegengezeichnet. Das Parlament muss allerdings noch rechtzeitig ein Gesetz über die Wahlmodalitäten verabschieden. Der Präsident soll in zwei Wahlrunden vom Volk bestimmt werden, falls keiner der Kandidaten bereits in der ersten Runde die absolute Stimmenmehrheit auf sichj vereinen kann.

Gesundheitsministerium: Tschechen haben im EU-Vergleich geringe Lebenserwartung

Tschechen haben innerhalb der EU eine der geringsten Lebenserwartungen. Mit 76 Jahren im Durchschnitt liegen sie an viertletzter Stelle, wie eine neue Studie des tschechischen Gesundheitsministeriums auf der Basis von Zahlen der OECD zeigt. Schlechter schnitten nur noch Ungarn, Slowaken und Esten ab, berichtete der Nachrichtenserver Aktuálně.cz. Als Gründe nennen die Experten des Ministeriums Lebensstil, Umweltbelastung und soziale Lage, aber auch Mängel in der Gesundheitsversorgung. So seien Ärzte häufig mit Büroarbeit überlastet anstatt sich ihren Patienten widmen zu können, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Das Gesundheitsressort will daher unter anderem die Kompetenzen von Krankenschwestern stärken. Zugleich bestehen hierzulande aber auch große Probleme mit dem Konsum von Tabak und Alkohol. Laut dem Ministerium gehört Tschechien zu den wenigen Ländern, in denen der Konsum beider Suchtmittel in den vergangenen 20 Jahren gestiegen ist.

Unternehmer Krejčíř in Südafrika gegen Kaution aus der Haft entlassen

Der Unternehmer und Unterweltboss Radovan Krejčíř ist in Südafrika gegen Kaution aus der Haft entlassen worden, berichten tschechische Tageszeitungen am Samstag. Die südafrikanische Polizei verdächtigt den 43-jährigen Tschechen, im vergangenen Jahr in der Hauptstadt Pretoria an einem bewaffneten Raubüberfall teilgenommen zu haben. Das zuständige Gericht habe Krejčíř gegen eine Kaution von umgerechnet 3000 Euro entlassen, hieß es. Der Tscheche war am vergangenen Sonntag zusammen mit zwei mutmaßlichen Komplizen verhaftet worden. Er soll verwickelt sein in den Überfall von sechs Männern auf ein Elektrogeschäft, bei denen die Verbrecher umgerechnet etwa 20.000 Euro erbeuteten und einer der Täter bei einem Feuergefecht verletzt wurde.

Radovan Krejčíř galt bis zu seiner Flucht aus Tschechien im Jahr 2005 als dortiger Boss der Unterwelt. In seiner Heimat ist er wegen möglicher Steuerhinterziehung und Beteiligung an einem Mord zur Fahndung ausgeschrieben. In Südafrika wird gegen ihn zudem wegen Versicherungsbetrug ermittelt.

Eisschnelllauf: Sáblíková ist Dritte nach erstem Tag der Mehrkampf-WM

Eisschnellläuferin Martina Sáblíková liegt bei der Mehrkampf-WM in Moskau nach zwei von vier Strecken auf dem dritten Rang. Die Europameisterin aus Tschechien belegte zum Auftakt im Rennen über 500 Meter, ihrer schwächsten Disziplin, den 14. Platz und gewann danach die 3000-Meter-Konkurrenz mit neuem Bahnrekord. Gegenüber den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte Sáblíková, sie sei „wirklich zufrieden“ mit dem bisherigen Ergebnis. Trainer Petr Novák sieht seinen Schützling damit im Kampf um Gold. Den ersten Platz belegt nach dem ersten Tag Titelverteidigerin Ireen Wüst. Die Niederländerin hat 89 Sekunden Vorsprung auf Sáblíková und 22 Sekunden auf die Zweiplatzierte Kanadierin Christine Nesbitt. Am Sonntag stehen noch Läufe über 1500 Meter und 5000 Meter an.

Martina Sáblíková hat zweimal in ihrer Karriere den WM-Titel im Mehrkampf geholt (2009 und 2010). Bei der WM in Vancouver im vergangenen Jahr wurde die 24-Jährige auch wegen eines Sturzes über 1500 Meter nur Dritte.

Tennis: Berdych scheitert beim ATP-Turnier in Rotterdam im Halbfinale

Tomáš Berdych hat die zweite Finalteilnahme bei einem ATP-Turnier in diesem Jahr verpasst. In Rotterdam (Hartplatz) unterlag der an Position zwei gesetzte Tscheche am Samstag im Halbfinale dem Argentinier Juan Martín del Potro (an Position drei gesetzt) relativ eindeutig mit 3:6 und 1:6. Vor kurzem hatte der 26-jährige Berdych das ATP-Turnier in Montpellier gewonnen.

Das Wetter am Sonntag, 19.2.: Wolken, Regen oder Schnee, bis 6 Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien meist bedeckt mit Regen, in Lagen aber 600 Meter Schneeregen oder Schnee. Am Nachmittag und Abend lockert die Bewölkung auf, mit örtlichen Schauern, die auch in den Niederungen allmählich in Schnee übergehen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 2 bis 6 Grad Celsius, am Nachmittag beginnt es sich im böhmischen Landesteil von Westen her abzukühlen. In Höhenlagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei -1 Grad Celsius.