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3000 Tschechen protestierten gegen ACTA-Handelsabkommen

In fast 20 Städten Tschechiens haben am Samstag Demonstrationen gegen das internationale Handelsabkommen ACTA stattgefunden. Die tschechischen Gegner haben sich somit dem weltweiten Protest gegen den Vertrag angeschlossen, in dem international gültige Regeln für eine verbesserte Kontrolle der Urheberschutzrechte festgelegt werden sollen. In Prag haben sich etwa 2000 Personen zu einem Protestaufmarsch durch die Stadt versammelt, in Brünn sind an die 300 Demonstranten zusammengekommen. Die Aktion wurde von der Tschechischen Piratenpartei organisiert. Die Kritiker sehen im ACTA-Vertrag die Freiheit des Internets bedroht und fürchten ein Ende der demokratischen digitalen Kultur.

Die oppositionellen Sozialdemokraten (ČSSD) lehnen das internationale Handelsabkommen ACTA ab. Sie verlangen, dass das tschechische Kabinett vom Vertrag zurücktritt. Tschechien hatte auf europäischer Ebene Zustimmung zum Abkommen signalisiert. Die tschechische Regierung hat allerdings den Ratifizierungsprozess in der vergangenen Woche vorerst gestoppt. Man wolle die tatsächlichen Auswirkungen dieses Vertrags zunächst analysieren, sagte Ministerpräsident Petr Nečas am Montag in Prag.

Industrieminister Kuba in Paris: EU-Länder müssten zusammenarbeiten, um Probleme mit den Übertragungsnetzen lösen zu können

Minister von 16 EU-Ländern, die sich für eine weitere Nutzung der Atomenergie entschieden haben, haben am Freitag in Paris die Grundprinzipien der europäischen Energiepolitik festgelegt. Es wurde beschlossen, eine weitere Zusammenarbeit zu vertiefen. Der tschechische Industrie- und Handelsminister Martin Kuba betonte in Paris, die EU-Länder müssten ihre Tätigkeit koordinieren, um fähig zu sein, Probleme mit den Übertragungsnetzen zu lösen. Eine weitere Unterstützung der erneuerbaren Energiequellen müsse daher von einem Ausbau der Energieinfrastruktur begleitet werden. Seiner Sprecherin zufolge hat Kuba in Paris auch darauf hingewiesen, dass es für Tschechien unakzeptabel sei, sich den Energiemix von der EU-Kommission diktieren zu lassen. Die Teilnehmer am Treffen einigten sich auf vier Säulen der EU-Energiepolitik: Versorgungssicherheit, Kaufkraft der Verbraucher, Wettbewerbsfähigkeit und Kampf gegen Klimaveränderungen.

Zwei Drittel der Tschechen befürworten Direktwahl des Staatsoberhauptes

Fast zwei Drittel der tschechischen Bürger befürworten eine direkte Wahl des Staatspräsidenten. Dies folgt aus der Umfrage des Meinungsforschungszentrums der tschechischen Akademie der Wissenschaften (CVVM) vom Januar. Nach der Mehrheit der Befragten sollte ein Parteiloser Staatsoberhaupt sein, der in die Tätigkeit der Regierung wenig eingreifen wird. Die jetzigen Kompetenzen sollten nach der Mehrheitsansicht beibehalten werden. Das Zentrum befragt die Bürger bezüglich der Wahl und der Kompetenzen des Staatspräsidenten seit 2002, die Meinung hat sich seitdem nicht wesentlich geändert.

Wichtiges Manuskript des Genetik-Begründers Gregor Mendel kehrt nach Tschechien zurück

Nach einem jahrelangen Tauziehen ist ein wichtiges Manuskript des Genetik-Begründers Gregor Johann Mendel in dieser Woche nach Tschechien zurückgekehrt. Das historische Dokument mit dem Titel „Versuche über Pflanzenhybriden“ gelangte in den 1980er Jahren auf Umwegen zu Nachfahren Mendels in Deutschland. Um den Besitz des Manuskripts stritten daraufhin die Familie, der Augustinerorden und der tschechische Staat. Der jetzige Eigentümer, die Augustinerabtei in Brünn, will das Werk der Öffentlichkeit zugänglich machen. In der südmährischen Stadt führte der Augustinermönch Mendel (1822-1884) seine Kreuzungsversuche mit Erbsen durch. Dabei entdeckte er die nach ihm benannten Gesetze der Vererbung. Brünn feiert 2012 das 190. Geburtsjahr Mendels.

„Herz für Václav Havel“: Wachs-Plastik wurde vor dem Nationaltheater enthüllt

Eine Plastik aus Wachs zu Ehren des verstorbenen Präsidenten Václav Havel wurde am Freitag auf der Piazetta am Nationaltheater in Prag enthüllt. Die Plastik hat die Form eines mehr als zwei Meter großen Herzen. Die Bildhauer Lukáš Gavlovský und Roman Švejda nutzen für die Skulptur mehrere Tonnen Wachs aus jenen Kerzen, die die viele Menschen nach dem Tod von Václav Havel an zahlreichen Orten Tschechiens aufgestellt hatten. Die Skulptur soll bis April aufgestellt sein. Wie das weitere Schicksal des ungewöhnlichen Kunstwerks sein wird, wissen die Künstler noch nicht.

Davis Cup: Tschechen erreichen Viertelfinale

Die tschechischen Tennisspieler haben nach einer Pause im letzten Jahr das Viertelfinale im Davis Cup erreicht. Das Paar Tomáš Berdych und Radek Štěpánek besiegte im Doppelspiel am Samstag in Ostrava / Mährisch Ostrau das italienische Duo Daniele Bracciali und Potito Starace mit 6:3, 6:4 und 6:2. Sie haben damit den erforderlichen dritten Punkt gewonnen. Die Einzelspiele am Sonntag können am Ergebnis des tschechischen Teams nichts mehr ändern. Im Viertelfinale treffen die Tschechen auf das Team Serbiens aufeinander.

Stockholm: Bittere Niederlage der Tschechen gegen Finnland

Die tschechischen Eishockey-Spieler haben bei ihrem zweiten Auftritt bei den Ice Hockey Games in Stockholm dem Team Finnlands mit 0:7 unterlagen. Es handelt sich dabei um die schlimmste Niederlage des tschechischen Nationalteams seit der Entstehung der selbständigen Tschechischen Republik vor 19 Jahren. Das letzte Spiel im Turnier erwartet die Schützlinge von Auswahltrainer Alois Hadamczik am Sonntag, wenn sie auf Russland treffen. Am Freitagabend gewann das Team aus Tschechien über dem Gastgeber Schweden mit 2:1 nach Penalty-Schießen.

Das Wetter am Sonnstag, 12. 2.: klar, bis -9 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien klar beziehungsweise teilweise bedeckt und weiterhin kalt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -9 bis -5 Grad Celsius, in den Berghöhen um 1000 Meter um -10 Grad.