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Premier Fischer trifft EP-Präsident Buzek in Hochwassergebieten

Der tschechische Premier Jan Fischer hat am Samstag den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, zu einem Besuch in den nordmährischen Hochwassergebieten empfangen. Beide Politiker kamen überein, dass die tschechische Regierung versuchen solle, Gelder aus dem EU-Solidaritätsfonds als Hilfe für die vom Hochwasser geschädigten Gebiete zu beantragen. Laut ersten Schätzungen könnten die Hochwasserschäden in den vier betroffenen mährischen Kreisen bei umgerechnet rund 60 Millionen Euro liegen. Fischer hatte den aus Polen stammenden Buzek in der grenznahen Stadt Karviná / Karwin getroffen.

Aus den Ufern getretene Flüsse und Bäche hatten ein Menschenleben gefordert und rund 1000 Menschen zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen. In insgesamt 13 Gemeinden war der Notstand ausgerufen worden. Vor allem die Flüsse Bečva, Olše und Oder in Nordmähren sowie die Morava / March in Südmähren hatten die Überschwemmungen angerichtet.

Meteorologen warnen vor kleineren Überschwemmungen in Mähren

In Mähren gilt für das Wochenende erneut eine Hochwasserwarnung, die das tschechische Hydrometeorologische Institut herausgegeben hat. Örtlich könnten wegen teils intensiver Schauer und Gewitter die Pegel von Flüssen und Bächen anschwellen, hieß es. Die Gefahr von Überschwemmungen betreffen den Hinweisen nach eher kleinere Wasserläufe. Die Warnung gilt für den Mährisch-schlesischen Kreis, den Kreis Zlin und den Kreis Olomouc / Olmütz sowie für den Bezirk Hodonín / Göden in Südmähren.

Bis Samstagnachmittag waren die Wasserpegel der Flüsse nach dem Hochwasser der vergangenen Tage erst einmal weiter gesunken. Als Folge des Hochwassers ist es in den vergangenen Tagen aber zu einer Reihe Erdrutschen gekommen. Allein im Mährisch-schlesischen Kreis wurden bis Samstag insgesamt über 30 Erdrutsche gezählt.

Die Hauptmänner der vier mährischen Kreise veröffentlichten am Freitag in Olomouc / Olmütz einen Aufruf an die Regierung, mit dem sie Änderungen im Hochwasserschutz fordern. So sollten die rechtlichen Grundlagen vereinfacht und die Vergabe von Zuschüssen beschleunigt werden, erläuterte der südmährische Kreishauptmann Michal Hašek. Auch sollten die Kreise selbst Gelder beantragen können, fordern die Hauptmänner.

Eishockey: Tschechien steht im WM-Finale

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft steht im Finale der Weltmeisterschaft in Deutschland. Der Gegner wird im zweiten Halbfinalspiel zwischen Deutschland und Russland ermittelt (bei Redaktionsschluss dieser Nachrichtenausgabe stand das Ergebnis noch nicht fest). Am Samstagnachmittag hatte das tschechische Team die Schweden in einem dramatischen Halbfinalspiel mit 3:2 nach Penaltyschießen besiegt. Für Tschechien ist es der erste Einzug in ein Weltmeisterschaftsfinale seit 2006.

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft war im Halbfinale gegen Schweden in der regulären Spielzeit zweimal in Rückstand geraten, zweimal konnte sie aber ausgleichen. Der zweite Ausgleich gelang dabei erst acht Sekunden vor Schluss des letzten Drittels. Nach der torlosen Verlängerung fiel die Entscheidung im Penaltyschießen. Jan Marek setzte den entscheidenden Schuss ins Tor. Das sei ein großartiges Gefühl, vor allem, wie wir es geschafft haben, sagte Torwart Tomáš Vokoun.

Steinbach kritisiert bei Sudetendeutschem Tag erneut Fortbestehen der Beneš-Dekrete

Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, hat beim Sudetendeutschen Tag in Augsburg erneut das Fortbestehen der Beneš-Dekrete kritisiert. An dem Fortbestehen gab Steinbach auch Deutschland und der EU-Kommission eine Mitschuld. Ohne die Dekrete als Grundlage für die Vertreibung der Sudetendeutschen namentlich zu erwähnen, sagte sie am Samstag beim Sudetendeutschen Tag: Dass „menschenrechtsfeindliche Gesetze“ in Europa nach wie vor praktiziertes Recht seien, liege zum überwiegenden Teil am Versagen Deutschlands und der EU-Kommission und nicht an den früheren Beitrittsländern wie etwa Tschechien. Sie sei überzeugt, dass sich „alle Beitrittskandidaten damals bereit gefunden hätten, ihre menschenrechtswidrigen Gesetze zu ändern, wenn der Wille seitens Deutschlands und der EU vorhanden gewesen wäre“, sagte Steinbach bei der Entgegennahme des diesjährigen Karlspreises der Sudetendeutschen.

Katholische Kirche verhandelt mit Staat über gemeinsame Verwaltung des Prager Veitsdoms

Die Katholische Kirche verhandelt mit dem Staat über eine gemeinsame Verwaltung des Veitsdoms auf der Prager Burg. Es zeichne sich damit ein Ende des Streits um den Sakralbau ab, berichtete der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen. Die bilateralen Gespräche bestätigten der Prager Erzbischof Dominik Duka und ein Sprecher von Staatspräsident Václav Klaus gegenüber dem Rundfunk. Die Führung der Kirche erwäge daher, ihre Klage vor dem Verfassungsgericht zurückzuziehen, hieß es weiter in dem Bericht.

Der Rechtsstreit um den Prager Veitsdom begann 1992 mit einer Klage der Katholischen Kirche, die das Gotteshaus vor Gericht zurückforderte. Der Streit ging bis zum Obersten Gerichtshof, der den Veitsdom vor zwei Jahren endgültig dem Staat zuschlug. Die Kirche wandte sich danach an das Verfassungsgericht, das bisher noch nicht entschieden hat.

Der Prager Veitsdom ist das wichtigste und größte Kirchengebäude in Tschechien, außerdem ist er einer der wichtigsten Besuchermagneten der Stadt. Sein Bau begann 1344 auf Anweisung Karls IV. Als wichtigster Baumeister der gotischen Kathedrale gilt der aus Schwäbisch Gmünd stammende Pater Parler.

Tschechische und französische Polizei zerschlagen gemeinsam Schleuserbande

Die tschechische und die französische Polizei haben zusammen einen Verbrecherring zerschlagen, der Vietnamesen illegal nach Großbritannien eingeschleust hat. Die Köpfe des Verbrecherrings waren in Tschechien und Frankreich angesiedelt. Die Polizei beider Länder schlug am Freitag nach über einjährigen Ermittlungen gleichzeitig zu. In Tschechien wurden sechs Personen festgenommen und in Frankreich zwölf.

Die Kandidaten aus Vietnam für den illegalen Grenzübertritt reisten zuerst auf der Grundlage von Kurzzeitvisa in ein osteuropäisches Land. Danach wurden sie nach Frankreich geschleust, meist übernahmen diese Arbeit auch Vietnamesen. Von Frankreich aus wurden die Illegalen in Lastwagen nach Großbritannien gebracht.

Tschechische Philharmoniker fordern, dass ihr Leiter in öffentlicher Ausschreibung ausgewählt wird

Die Tschechischen Philharmoniker fordern, dass ihr neuer Leiter in einer öffentlichen Ausschreibung ausgewählt wird. Vor einigen Tagen hatte Kulturminister Václav Riedlbauch den ehemaligen Leiter des Tschechischen Rundfunks, Václav Kasík, ohne Ausschreibung zum Chef der Philharmonie ernannt. Die Musiker verlangen indes, dass der Kulturminister der neuen Regierung, die aus den Wahlen zum Abgeordnetenhaus hervorgehen wird, den Posten neu ausschreibt. Riedlbauch sei befangen, da er früher selbst Leiter des Orchesters war, sagten Musiker bei einer Pressekonferenz in Prag.

Die Tschechischen Philharmoniker kämpfen seit einigen Jahren mit finanziellen Problemen. Weder Riedlbauch in seiner Zeit an der Spitze des Orchesters, noch seinem Nachfolger Vladimír Darjanin war es gelungen, diese Probleme zu lösen. Riedlbauch hatte Darjanin nach weniger als einem Jahr im Amt abberufen mit der Begründung, er habe Gelder verschwendet. Die Mitglieder der Philharmonie wandten sich am Freitag auch dagegen, Darjanin sollte mehr Zeit gelassen werden, hieß es.

Schloss Kuks soll mit Geldern der EU renoviert werden

Das nordböhmische Barockschloss Kuks / Kukus soll in den nächsten Jahren renoviert werden. Kulturminister Václav Riedlbauch unterzeichnete dafür eine Übereinkunft, die eine finanzielle Unterstützung durch die Europäische Union möglich macht. Umgerechnet rund 18,5 Millionen Euro sollen die Arbeiten an den Bauten und dem Schlossgarten kosten. Der Arbeitsbeginn ist für kommendes Jahr geplant und das Ende im Jahr 2014. Der Besucherverkehr solle aber nicht darunter leiden, wie der Leiter des zuständigen Denkmalschutzamtes sagte.

Die Sanierungsarbeiten beträfen vor allem den linken Schlossflügel, in einem Teil des Spitals der Barmherzigen Brüder solle ein Bildungszentrum entstehen, so der Denkmalschutz-Leiter. Weiter geplant sind, den Klostergarten in seiner ursprünglichen barocken Form als Kräutergarten wieder herzurichten.

Schloss Kuks wurde am Wechsel zum 18. Jahrhundert erbaut, heute sind nur noch das Spital der Barmherzigen Brüder und die Dreifaltigkeitskirche erhalten. Die restlichen Gebäude fielen Bränden und dem Hochwasser zum Opfer.

Gentest: Gorilla-Baby in Prager Zoo ist ein Junge – Taufpate wird Karel Gott

Das Gorilla-Baby im Prager Zoo, das vor rund einem Monat zur Welt kam, ist ein Junge. Dies habe ein Gentest ergeben, wie Zoodirektor Miroslav Bobek am Samstag am Rande eines Benefiz-Laufs für die Gorillas sagte. Damit besteht die Gorilla-Kinderstube des Zoologischen Gartens im Stadtteil Troja nun aus zwei Jungen und einem Mädchen. Das Geschlecht kleiner Gorillas lässt sich nicht mit dem Blick erkennen. Nur Gentests geben Erkenntnis, allerdings sind auch die manchmal ungenügend. Das Gorilla-Baby soll am 30. Mai getauft werden, Taufpate wird Schlagersänger Karel Gott sein. Der Namen wird aus den 3000 Zuschriften ausgewählt, die der Zoo aufgrund eines Aufrufs erhalten hat. Die Gorillas im Prager Zoo erfreuen sich schon seit längerem großer Beliebtheit bei der tschechischen Öffentlichkeit.

Volleyball: Tschechinnen starten in EM-Qualifikation mit Sieg gegen Österreich

Mit einem Sieg gegen Österreich sind die tschechischen Volleyball-Spielerinnen erfolgreich in die Qualifikation zur Europameisterschaft im kommenden Jahr gestartet. Die Tschechinnen gewannen das Spiel in Karlovy Vary / Karlsbad glatt mit 3:0. Er habe die Österreicherinnen als schwierigeren Prüfstein erwartet, sagte der tschechische Trainer Jiří Šiller nach dem Spiel. Die beiden weiteren Gegner in der Qualifikationsgruppe sind Ungarn und Frankreich. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die Europameisterschaft in Serbien und Italien im kommenden Jahr, der Gruppen-Zweite muss in eine Relegationsrunde, die im September ausgetragen wird.

Das Wetter am Sonntag, 23. Mai: bewölkt, bis 22 Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien bewölkt mit heiteren Abschnitten. Im Laufe des Tages nimmt im ganzen Land die Schauerneigung zu, besonders im Osten des Landes kann es auch zu Gewittern kommen. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 18 bis 22 Grad Celsius.