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Nach Treffen mit Klaus und Fischer befindet sich US-Präsident Obama auf Rückflug nach Washington
US-Präsident Barack Obama ist nach dem Prager Abrüstungstreffen und Gesprächen mit der tschechischen Führung am Freitag wieder in die USA zurückgeflogen. Am Vormittag war Obama zum Abschluss seines Prag-Besuchs noch mit Präsident Klaus und Premier Fischer zusammengetroffen. Nach Angaben der Presseagentur ČTK stand dabei unter anderem der Militäreinsatz in Afghanistan und die Benennung eines neuen US-Botschafters für Prag auf dem Programm. Direkt im Anschluss trat Obama mit der Air Force One den Rückflug nach Washington an.
Am Donnerstag hatte Obama in Prag mit seinem russischen Amtskollegen Medwedew einen weitreichenden Abrüstungsvertrag zur Reduzierung von Atomwaffen unterzeichnet und anschließend die Staats- und Regierungschefs aus elf ost- und mitteleuropäischen Nato-Staaten getroffen.
Präsident Klaus bestätigt Gespräche mit Obama und Medwedew über AKW Temelín
Am Rande des USA-Russland-Gipfels in Prag wurde auch über den Ausbau des tschechischen Atomkraftwerkes Temelín gesprochen. Das bestätigte Präsident Klaus gegenüber Journalisten. Sowohl US-Präsident Obama als auch sein russischer Amtskollege Medwedew hätten das Thema angesprochen. Es sei aber kein Druck ausgeübt worden, so Klaus weiter. Um den Großauftrag zum Ausbau des AKW bewerben sich die amerikanische Firma Westinghouse, der russische Konzern Atomstrojexport sowie die französische Gesellschaft Areva. Die Kosten des Bauvorhabens werden auf umgerechnet 19,2 Milliarden Euro geschätzt.
Obama verhandelte in Prag mit elf führenden Politikern Mittel- und Osteuropas
US-Präsident Barack Obama hat am späten Donnerstagabend in Prag etwa zwei Stunden lang mit den Staats- und Regierungschefs von elf Ländern des ehemaligen Ostblocks verhandelt. Präsident Obama sicherte den Politikern auch weiterhin die uneingeschränkte Freundschaft und Partnerschaft der USA zu. Themen der Gespräche waren auch der Nato-Einsatz in Afghanistan, die Beziehungen der ehemaligen Ostblockstaaten zu Russland sowie die Energie-Sicherheit. Tschechien wurde beim Festessen in der Prager Residenz des US-Botschafters durch Präsident Klaus und Premier Fischer repräsentiert. Zum Treffen mit Obama waren Vertreter Bulgariens, Estlands, Kroatiens, Lettlands, Litauens, Polens, Rumäniens, der Slowakei, Sloweniens und Ungarns nach Prag gekommen.
Die neue US-Regierung hatte die Länder Mittel- und Osteuropas beunruhigt, als sie im vergangenen Jahr die Pläne zur Errichtung eines Raketenabwehrschilds in Mitteleuropa gestrichen hatte. Der Verzicht auf die Raketenabwehrpläne wurde von vielen Seiten als ein Zugeständnis der USA an Russland gedeutet.
Arbeitslosigkeit in Tschechien im März leicht gesunken
Die Arbeitslosenrate in Tschechien ist leicht gesunken. Im März lag sie bei 9,7 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als noch im Februar. Weiterhin sind aber deutlich über eine halbe Million Tschechinnen und Tschechen auf Arbeitssuche. Wirtschaftsanalytiker erwarten in den nächsten Monaten keine durchgreifende Änderung auf dem Arbeitsmarkt. Im Laufe dieses Jahres sei eher mit einer Stabilisierung der Zahlen zu rechnen, so Miroslav Frayer von der Komerční banka. Mit einer deutlichen Besserung rechnet Frayer erst im kommenden Jahr.
Die höchsten Arbeitslosenquoten meldeten die mittelmährischen Bezirke Jeseník (18,8 Prozent), Bruntál (16,9 Prozent) und der nordböhmische Bezirk Most (16,8 Prozent). Am geringsten waren die Quoten in Prag mit 4 Prozent und in der mittelböhmischen Autobau-Metropole Mladá Boleslav (5,1 Prozent).
Kriminalität in Tschechien auf niedrigstem Stand seit 1992
Die Kriminalität in Tschechien habe den niedrigsten Stand seit 1992 erreicht, sagte Innenminister Martin Pecina am Freitag nach der Sitzung des Regierungskabinetts. Zuvor hatte die Regierung die neue Strategie für die Verbrechensbekämpfung für das Jahr 2011 gebilligt. Laut Pecina ging die Kriminalität im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent gegenüber 2008 zurück. Grund für den Rückgang sei vor allem die bessere Arbeit der Polizei, so der Innenminister. Die Polizei würde kontrollierter arbeiten und sich besser auch um kleinere Straftaten kümmern, erläuterte er. Laut bereits früher veröffentlichen Daten wurden im vergangenen Jahr in Tschechien insgesamt 333.000 Straftaten verübt. Die Aufklärungsquote lag bei 38,3 Prozent.
Nach 16 Jahren Streit: Staat handelt Grundstückskauf zum Weiterbau der Autobahn D11 aus
Nach 16 Jahren Streit scheint das letzte Hindernis für den Weiterbau der Autobahn D11 in Ostböhmen beseitigt. Ein Verhandlungsteam des tschechischen Staates konnte am Freitag den Kauf des Grundstücks einer Landwirtin aushandeln, über das die letzten drei Kilometer in Richtung der Stadt Hradec Králové / Königgrätz führen sollen. Seit 1994 hatte sich die Landwirtin gegen den Verkauf ihres Grundstückes gestellt. Die Autobahn verbindet Prag und Ostböhmen miteinander.
Inhalt des Kaufvertrags soll der Tausch des Grundstücks gegen ein anderes sein sowie die Hinzupachtung weiterer Flächen für 15 Jahre, schreibt der Nachrichtenserver Aktuálně.cz. Die Unterschrift unter den Kaufvertrag soll spätestens am 23. April erfolgen.
Gewerkschaftsdachverband ČMKOS wählt neuen Vorsitz
Der größte tschechische Gewerkschaftsdachverband, ČMKOS, hat am Freitagabend bei einem Kongress in Prag eine neue Leitung gewählt. Zum neuen ČMKOS-Vorsitzenden bestimmten die Delegierten einstimmig den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Jaroslav Zavadil. Er war einziger Kandidat für die Nachfolge des bisherigen Vorsitzende Milan Štěch, der den Verband nach acht Jahren an der Spitze verlässt. Er wolle Jüngeren Platz machen, hatte Štěch im Vorfeld des Kongress gesagt. Weitere sieben Gewerkschafter bewerben sich um die beiden Stellvertreterposten, die Stimmenauszählung wurde erst nach Redaktionsschluss dieser Nachrichtenausgabe beendet. Der ČMKOS hat rund 470.000 Mitglieder aus 32 Wirtschaftsbranchen.
Am Mittag war bereits der Kongress eröffnet worden. In seiner Rede zum Auftakt blickte Štěch zurück auf die Tätigkeit des Dachverbandes seit seiner Gründung im Jahr 1990. Zudem kritisierte er die Krisenpolitik in Tschechien. Milan Štěch forderte mehr Staatsinvestitionen zur Überwindung der Krise, weil das Bruttoinlandsprodukt stärker als anderswo zurückgegangen sei.
Ex-Staatspräsident Václav Havel will sein Theaterstück Abgang verfilmen
Der Schriftsteller und ehemalige tschechische Staatspräsident Václav Havel will sein Theaterstück „Abgang“ (Odcházení) ab Juni selbst verfilmen. Der Film solle im März kommenden Jahres in die Kinos kommen, sagte Havel am Freitag der Nachrichtenagentur ČTK. Für den 73-Jährigen ist es die erste Filmregie. Die Hauptrollen sollen anerkannte tschechische Schauspieler übernehmen, unter ihnen auch Havels Frau Dagmar.
„Abgang“ ist das bisher letzte Theaterstück, das Havel geschrieben hat. Es kam 2008 erstmals auf die Bühne, wurde auch ins Deutsche übersetzt und in deutschen Theatern gespielt. Havel hatte an dem Stück schon vor seiner Wahl zum tschechoslowakischen Präsidenten im Jahr 1990 begonnen zu schreiben, erst nach Ende seiner letzten Amtszeit als Staatsoberhaupt im Jahr 2003 konnte er es aber vollenden.
Rating-Agentur Fitch bezeichnet tschechische Banken als gesünder als im Rest Mittel- und Osteuropas
Der tschechische Bankensektor habe während der Finanz- und Wirtschaftskrise Widerstandsfähigkeit gezeigt und die tschechischen Banken seien gesünder als die Geldinstitute in den weiteren Ländern Mittel- und Osteuropas. Dies schreibt die Rating-Agentur Fitch Ratings in einem aktuellen Bericht. Der Bankensektor habe von den vergleichsweise guten makroökonomischen Rahmenbedingungen profitieren können und von einer geringen Abhängigkeit von äußeren Finanzquellen, so eine leitende Angestellte von Fitch. Der Anteil fauler Kredite bei tschechischen Banken lag zu Ende vergangenen Jahres bei 5,2 Prozent. 2008 betrug er 2,8 Prozent.
Pardubice steht als erster Finalist der Eishockey-Extraliga fest
Der HC Eaton Pardubice steht als erster Finalist im Kampf um die tschechische Eishockey-Meisterschaft fest. Im vierten Halbfinalspiel besiegte der Klub aus Ostböhmen am Donnerstagabend die Weißen Tiger aus dem nordböhmischen Liberec / Reichenberg mit 4:1. Damit gewannen sie die Halbfinalserie mit 4:0. Der zweite Finalist wird im Duell zwischen Vítkovice Steel und Slavia Prag ermittelt. Dem Finale näher ist derzeit Vítkovice, in der Halbfinalserie auf vier Siege führen sie mit 3:1. Das fünfte Halbfinalspiel findet heute Abend in Ostrauer Stadtteil Vítkovice statt.
Das Wetter am Samstag, 9. April
Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt mit Regenschauern, örtlich auch Gewittern. In Lagen über 700 Metern geht der Regen in Schnee über. Es ist deutlich kühler als zuletzt: Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 7 bis 11 Grad Celsius.