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Kanada will wohl doch Visumpflicht für tschechische Bürger
Kanada steht angeblich doch vor der Wiedereinführung der Visumpflicht für tschechische Bürger. Dies geht aus den Aussagen von Außenminister Jan Kohout nach der Kabinettssitzung vom Montag hervor. Falls Kanada nach 2007 die Visumpflicht erneut einführe, werde Tschechien „angemessen und selbstbewusst“ reagieren, so Premier Jan Fischer bei einer Pressekonferenz ebenfalls am Montag. Unter anderem wolle man sich an die Europäische Kommission in Brüssel wenden, so Fischer weiter. Am Sonntag hatte Außenminister Kohout im Tschechischen Fernsehen noch gesagt, es gebe zurzeit keine Hinweise für eine erneute Visumpflicht.
Nach jüngsten Angaben haben im vergangenen halben Jahr über 1700 tschechische Roma in Kanada Asyl beantragt mit der Begründung, dass sie in Tschechien rassistischer Diskriminierung ausgesetzt seien.
Tschechien wird mit Liechtenstein diplomatische Beziehungen aufnehmen
Tschechien wird erstmals mit dem Fürstentum Liechtenstein diplomatische Beziehungen aufnehmen. Bisher hatte dies ein Streit verhindert, den beide Seiten um die Konfiskation der Liechtensteinschen Besitzungen auf tschechischem Boden nach dem Zweiten Weltkrieg geführt hatten. Die strittigen Punkte sollen nun außerhalb der diplomatischen Sphäre geklärt werden, dazu ist unter anderem geplant, eine gemeinsame Historikerkommission einzurichten. Die Fürstenfamilie Liechtenstein wehrt sich vor allem dagegen, dass sie aufgrund der gegen Deutsche und Ungarn gerichteten Beneš-Dekrete nach dem Krieg enteignet wurde.
Regierung will Immunität tschechischer Abgeordneter einschränken
Die Regierung plant, die Immunität von Abgeordneten im tschechischen Parlament einzuschränken. Am Montag billigte sie den Vorschlag der Grünen, die Immunität allein auf Meinungsäußerungen und Abstimmungen auf parlamentarischer Ebene zu beschränken. Hat ein Abgeordneter eine Straftat begangen, sollen die Behörden ohne Einschränkung ermitteln dürfen. Beobachter halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass der Entwurf von den Parlamentariern verabschiedet wird. Zum einen ist zu seiner Billigung die verfassungsgebende Mehrheit von drei Fünftel der Abgeordneten nötig, zum anderen würden die vorgezogenen Neuwahlen des Abgeordnetenhauses im Wege stehen.
Gewerkschaften wollen gegen Massenentlassungen bei Intos demonstrieren
Gewerkschaftsvertreter planen für Dienstag eine Demonstration gegen die Entlassungen beim Werkzeughersteller Intos im mittelböhmischen Žebrák / Bettlern. Die Firma, die seit 2004 zum österreichischen Konzern Emco gehört, solle sich aktiv um die von der Entlassung bedrohten Arbeiter kümmern und einen Sozialplan ausarbeiten, sagte der Chef der Metallgewerkschaft Kovo, Jaroslav Středula. Kovo habe deswegen bereits die österreichische Botschafterin in Prag gebeten einzugreifen, berichtete die Presseagentur ČTK am Montag.
Vergangene Woche hatte Emco bekannt gegeben, den Standort Žebrák zu verlassen. Damit sind alle 183 Arbeitsplätze am Ort bedroht.
Im ersten Halbjahr gab es so viele Insolvenzanträge wie nie zuvor
Allein in der ersten Jahreshälfte 2009 wurden in Tschechien über 4000 Insolvenzanträge eingereicht. Das sind fast 60 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Darüber informierte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Allein im Juni sind mit 900 Anträgen so viele Insolvenzen eingereicht worden wie nie zuvor für einen Kalendermonat seit Bestehen des Insolvenzregisters. Die Anträge wurden überwiegend von juristischen Personen eingereicht. Creditreform rechnet für das laufende Jahr mit einer weiteren Verschlechterung der Situation.
Strafe an Firma in Nordböhmen wegen illegaler Lagerung deutschen Mülls
Im Skandal um den illegalen Import deutschen Mülls im Jahr 2005 hat die tschechische Umweltinspektion eine weitere Strafe ausgesprochen. Eine Recycling-Firma aus Nordböhmen muss 150.000 Kronen (5700 Euro) zahlen, weil sie rund 2500 Tonnen Plastikmüll und Altkleidung aus Deutschland nicht sachgerecht gelagert hatte. Das Vergehen wurde bekannt, als diesen Februar die Abfälle Feuer fingen und verbrannten. Weil bei dem Brand nur geringer Sachschaden entstand und die betroffene Firma noch die Reste des Mülls beseitigen muss, habe man das Strafmaß gering gehalten, sagte eine Sprecherin der Umweltinspektion.
Tschechische Industrieproduktion auch im Mai stark gesunken
Die Industrieproduktion in Tschechien ist auch im Mai stark gesunken. Gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr ging sie um 22 Prozent zurück. Um fast denselben Wert lag sie bereits im April unter dem Vorjahreswert. Dies gab das tschechische Statistikamt bekannt. Die stärksten Einbußen verzeichneten der Maschinenbau, die Kfz-Herstellung und die Metall verarbeitende Industrie.
Der staatliche Verkehrsbetreiber ČSAD baut in Paraguay Verkehrsnetz auf
Der staatliche ÖPNV-Betreiber ČSAD in Semily und Jablonec nad Nisou wird in Paraguay ein Netz für die öffentlichen Verkehrsbetriebe konzipieren und umsetzen. Das gab eine Sprecherin von ČSAD bekannt. Mit einer Delegation aus Paraguay, die in den vergangenen Tagen in Tschechien zu Gast war, wurde eine enge Zusammenarbeit sowie mögliche Lieferungen von Bussen für die Hauptstadt Asunción vereinbart. In Zukunft plant ČSAD auch nach Bolivien zu expandieren.
Gefährlicher Patient aus Prager Psychiatrie ausgebrochen
Aus der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik in Prag ist am Montagnachmittag ein Patient ausgebrochen, den die Ärzte als gefährlich bezeichnen. Der 22-jährige Mann sei mit einem Messer bewaffnet und habe gedroht, sich und seine Familie umzubringen, sagte ein Polizeisprecher in der tschechischen Hauptstadt. Die Familie des Psychiatrie-Patienten wird mittlerweile von der Polizei geschützt.
Angestellte in Tschechien verbringen ein Fünftel der Arbeitszeit mit Spielen
Die Angestellten in Tschechien verbringen im Schnitt ein Fünftel ihrer Arbeitszeit mit Spielen oder privater Kommunikation per Internet. Dies hat eine Umfrage der Informatik-Beratungsfirma Truconnexion ergeben. Bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 8,5 Stunden würden nur etwa sieben Stunden im Sinne des Arbeitgebers verbracht, wurde ermittelt. Während früher Ablenkung am häufigsten bei Internet-Kartenspielen wie Solitaire gesucht wurde, seien heute soziale Netzwerke wie Facebook führend.
Das Wetter für Dienstag, den 13. Juli: heiter bis wolkig, bis 31 Grad
Am Dienstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt, örtlich sind Regenschauer und Gewitter möglich. Die Temperaturen steigen noch etwas und liegen in ihren Höchstwerten zwischen 27 und 31 Grad Celsius.