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Tschechien gegen Sanktionen der EU gegen Russland
Tschechien wird wahrscheinlich keine Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland wegen des Georgien-Konflikts unterstützen. Sanktionen haben allgemein keinen großen Erfolg, er stimme deswegen in gewisser Weise mit seinem französischen Amtskollegen Bernard Kouchner überein, der Sanktionen ausdrücklich ablehnt, sagte am Donnerstag der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg. Zuvor war Schwarzenberg mit Kouchner zu Beratungen über den EU-Sondergipfel zu Georgien am Montag zusammengetroffen. Kouchner sagte, dass in der EU Sanktionen gegen Russland erwogen werden.
US-Radar: SOFA-Vertrag laut Verteidigungsministerin kurz vor Abschluss
Der bisher noch offene Nebenvertrag zum tschechisch-amerikanischen Abkommen über die Einrichtung eines US-Radarschirms in Tschechien soll im September abgeschlossen werden. Dies gab Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová bekannt. Derzeit würden beide Seiten nur noch über Details des so genannten SOFA-Vertrags verhandeln, so Parkanová. Ungelöstes Problem war zuvor mehrere Monate lang die Besteuerung der amerikanischen Soldaten, die in Tschechien stationiert werden sollen.
Der Hauptvertrag zur Stationierung der Radaranlage im Rahmen des amerikanischen Raketenabwehrschilds in Mitteleuropa hatten Tschechien und die USA Anfang Juli in Prag unterzeichnet.
Bildungsminister Liška fordert mehr Geld für tschechische Schulen
Bildungsminister Ondřej Liška verlangt für das Jahr 2009 eine Aufstockung der Gelder für den Hochschulbereich um zwei Milliarden Kronen (umgerechnet 80 Millionen Euro). Als Grund nannte er den sinkenden Pro-Kopf-Staatszuschuss, der im kommenden Jahr im Vergleich zu 2006 um ein Zehntel niedriger liegen dürfte. Liška informierte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz vor Beginn des neuen Schuljahrs, er habe Premier Topolánek in einem Brief darauf aufmerksam gemacht, dass der Staat in seiner Schulpolitik nicht auf die zunehmende Zahl der Stundenten reagiere.
Auf der Pressekonferenz kündigte der Bildungsminister zudem an, bei den bevorstehenden Verhandlungen über den Staatshaushalt für 2009 auch mehr Geld für das regionale Schulwesen zu fordern.
Topolánek lobt Verteidigungsministerin Parkanová für ihre Arbeit
Premier Mirek Topolánek hat am Donnerstag nach seinem Inspektionsbesuch im Verteidigungsministerium Ressortchefin Vlasta Parkanová ein gutes Zeugnis ausgestellt. Er sei überzeugt, dass sich die Lage in der tschechischen Armee aufgrund des Drucks von Parkanová verbessert habe, so Topolánek. Als Schwerpunkte der Arbeit im Verteidigungsministerium nannte der Premier den Einsatz der tschechischen Armee bei Aufgaben im Inland sowie den Auslandsmissionen und die Professionalisierung der Armee.
Topolánek wird bis zum Freitag noch weitere Ministerien besuchen. Seine Inspektionstour hatte der tschechische Premier bereits im Juli begonnen und dabei die Arbeit der Minister ausschließlich gelobt.
Premier Topolánek inspiziert das Kulturministerium
Premier Mirek Topolánek rechnet mit dem Bau einer neuen Nationalbibliothek in Prag, als Priorität der Regierung gilt aber nach wie vor die Renovierung des Nationalmuseums und des historischen Hauptsitzes der Nationalbibliothek, des Klementinums. Das sagte Topolánek am Donnerstag nach seinem Treffen mit Kulturminister Václav Jehlička im Rahmen einer Inspektionstour des Premiers durch die Ministerien. Beide Politiker stimmten darin überein, dass der internationale Wettbewerb für das Projekt einer neuen Nationalbibliothek chaotisch war und daher noch weitere negative Folgen nach sich ziehen wird.
Kartellamt: Brünn muss Renovierung der Villa Tugendhat neu vergeben
Die Renovierung der denkmalgeschützten Villa Tugendhat in Brno / Brünn muss neu vergeben werden. Dies hat das tschechische Kartellamt entschieden. Das Kartellamt stimmte damit einer Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerichtshofs zu. Das Gericht hatte geurteilt, dass die Firma, die als Sieger aus der öffentlichen Ausschreibung um die Renovierung der Villa hervorgegangen war, nicht alle geforderten Bedingungen erfüllt hatte. Gegen die Vergabe des Auftrags hatte die in der Ausschreibung unterlegene Firma geklagt.
Die Villa Tugendhat wurde 1930 nach den Plänen des Architekten Mies van der Rohe gebaut und steht auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes.
Kronenkurs fällt, weil Investoren zum Dollar zurückkehren
Die tschechische Krone wird derzeit schwächer, weil die Finanzinvestoren weltweit verstärkt zum Dollar zurückkehren und weil die Konjunkturleistung in Tschechien nachlässt. Das sagen unabhängig voneinander unterschiedliche Wirtschaftsfachleute. Für die nächste Zeit erwarten sie einen weiteren Rückgang des Kronenkurses. Am Donnerstagmittag war die tschechische Währung mit 24,70 Kronen je Euro beim niedrigsten Wert seit Juni angelangt. Der Vorsitzende der Vereinigung tschechischer Exportfirmen, Jiří Grund, hält die tschechische Währung trotz des Kursverfalls immer noch für überbewertet. Ihr realer Wert liege bei 26 bis 27 Kronen je Euro, so Grund.
Tschechien beginnt weitere 70 Kilometer Autobahn und Schnellstraße zu bauen
Die tschechische Landstraßen- und Autobahnverwaltung will noch in diesem Jahr mit dem Bau von weiteren 70 Kilometern Autobahn und Schnellstraßen beginnen. Eine Sprecherin des Amtes wies in diesem Zusammenhang zurück, dass man aus Geldmangel beim Straßenbau in Verzug geraten könnte. Derzeit wird in Tschechien an rund 100 Kilometern Autobahn und 65 Kilometern Schnellstraße gebaut – so unter anderem an der Autobahn D8 Prag-Dresden, an der Autobahn D1 in Richtung Nordmähren und an der Schnellstraße R6 zwischen Prag und Karlovy Vary / Karlsbad.
Versuchte Vermarktung des Hüftgelenks von Präsident Klaus nicht bestraft
Präsident Václav Klaus hat den Mann begnadigt, der das Hüftgelenk des tschechischen Staatsoberhauptes im Internet vermarkten wollte. Klaus´ Hüftgelenk war vor einiger Zeit bei einer Operation durch eine Prothese ersetzt worden. Der Mann bot darauf ein angeblich echtes Hüftgelenk des Präsidenten im Internet zur Versteigerung an. Václav Klaus ordnete am Donnerstag der Polizei an, keine Strafverfolgung des Täters einzuleiten.
Fußball: tschechische Nationalmannschaft ohne Rosický in WM-Qualifikation
Die tschechische Fußballnationalmannschaft wird ohne ihren Spielmacher Tomáš Rosický in die WM-Qualifikation starten. Dies gab Nationalcoach Petr Rada bekannt. Rosický erholt sich von einer Knieoperation. Im 22-köpfigen Kader für das erste Qualifikationsspiel am 10. September in Nordirland fehlt zudem Stürmer Jan Koller, der sein Karriere-Ende im Nationalteam auch gegenüber dem neuen tschechischen Nationalcoach Rada bestätigte. Erstmals im Aufgebot steht Torhüter Jaroslav Drobný vom deutschen Bundesligaklub Hertha BSC Berlin sowie Stürmer Miroslav Slepička von Sparta Prag.
Positive Nachrichten kommen von der Nummer eins im tschechischen Tor: Petr Čech von Chelsea London wurde am Donnerstag insgesamt zum dritten Mal zum besten Torhüter der Champions League gewählt.
Das Wetter am Freitag, 29.8.: bewölkt, bis 24 Grad
Am Freitag ist es in Tschechien meist bewölkt, und vor allem im Norden sind örtlich Schauer möglich. Zwischendurch kann die Wolkendecke aber auch auflockern und es kommt die Sonne durch. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius.