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Süd-Ossetien: Prag beunruhigt über die Eskalation des Konflikts

Das tschechische Außenministerium hat in einer Erklärung seine „tiefe Beunruhigung“ über die Lage in Süd-Ossetien nach dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts zwischen Russland und Georgien ausgedrückt. Die tschechische Republik bedauere, dass Russland wegen seines militärischen Vorgehens gegen Georgien ein Teil des Konflikts geworden sei, sagte Außenministeriumssprecherin Zuzana Opletalová gegenüber der Presseagentur ČTK. Tschechien rufe die beteiligten Seiten auf, sofort alle militärischen Aktivitäten einzustellen und Verhandlungen zu beginnen. In Georgien befinden sich laut dem Außenministeriums derzeit rund 50 Tschechen. Informationen nach bereitet das polnische Außenministerium die Evakuation von Ausländern aus Georgien vor, zu denen auch Tschechen gehören sollen.

Russland war am Freitag mit Truppen nach Süd-Ossetien eingedrungen, nachdem georgisches Militär eine Offensive in der abtrünnigen Kaukasus-Provinz gestartet hatte. Bei den Kämpfen sind nach Agenturberichten bereits 1600 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 30.000 sind auf der Flucht.

„Mensch in Not“ drosselt wegen Kaukasus-Krieg Arbeit in Georgien

Die tschechische Menschenrechtsorganisation „Člověk v tísni“ (Mensch in Not) hat ihre Arbeit im Kaukasus wegen des Militärkonflikts in Süd-Ossetien gedrosselt. Unter anderem betreibt die Organisation eine Berghütte nahe der russischen Grenze in Süd-Ossetien. Man bemühe sich derzeit, die Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen, sagte eine Mitarbeiterin von „Mensch in Not“ am Samstag. Wie das Außenministerium mitteilte, seien die tschechischen UN-Soldaten in Georgien durch den Krieg im Kaukasus nicht in Gefahr geraten. Alle tschechischen Armeeangehörigen seien wohlauf, und über den Abzug der internationalen Beobachter-Truppen würden die Vereinten Nationen entscheiden, hieß es.

Weiter 33 Menschen in Krankenhäusern nach Zugunglück in Nordmähren

Nach dem schweren Zugunglück in Nordmähren wurden am Samstag immer noch 33 Menschen in Krankenhäusern behandelt. Laut den Angaben der behandelten Ärzte war der Zustand einiger von ihnen weiterhin ernst. Offiziellen Angaben zufolge starben sieben Menschen und etwa 65 wurden verletzt, als am Freitag der Eurocity-Zug aus Krakau nach Prag in eine einstürzende Brücke raste und entgleiste. Bei den Toten handelt es sich um vier Frauen und drei Männer aus Tschechien, Polen und der Ukraine. Die Polizei ermittelt immer noch die Identität einer der getöteten Frauen.

Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und der Tschechischen Bahn arbeiten weiter an der Untersuchung des Unglücks und der Beseitigung der Trümmer. Die Bahnstrecke Ostrava / Ostrau – Přerov / Prerau soll erst am Montag frei gegeben werden. Die Fernzüge nach Polen und in die Slowakei werden umgeleitet, im Regionalverkehr fahren Ersatzbusse.

Ursache für das Zugunglück weiter unklar

Die unmittelbare Ursache für das Zugunglück in Nordmähren und den Einsturz der Brücke auf der Bahnstrecke ist weiter unklar. Unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen wollten sich die Behörden am Samstag nicht näher dazu äußern. Die Tschechischen Bahnen wiesen gestern jede Schuld an dem Unglück von sich. Eine externe Baufirma sei mit den Arbeiten an der Straßenbrücke beauftragt gewesen und habe die Bahn über die Arbeiten nicht informiert. Daher sei auch keine Geschwindigkeits-Beschränkung verhängt worden, so Bahnsprecher Ondřej Kubala.

Das tschechische Internetportal „idnes.cz“ veröffentlichte anhand von Zeugenaussagen eine mögliche Version des Unfallhergangs. Demnach hatte eine Baufirma versucht, ein Brückensegment unmittelbar vor dem herannahenden Schnellzug über die Bahnstrecke zu bewegen. Dabei brach die alte Brückenkonstruktion und stürzte ein. Der Zug raste in die Trümmer. Der Lokführer des Eurocity „Comenius“, der mit 135 Kilometern pro Stunde auf die Baustelle zugefahren war, konnte zwar mit einer Notbremsung die Geschwindigkeit noch leicht verringern, den Aufprall aber nicht mehr verhindern. Die Lokomotive und sechs Waggons entgleisten.

Olympia: Tschechische Schützin gewinnt erstes Gold der Spiele

Die Tschechin Kateřina Emmons ist erste Olympiasiegerin der 29. Sommerspiele in Peking geworden. Sie gewann den Wettkampf der Luftgewehr-Schützinnen und stellte dabei mit 503,5 Ringen einen neuen olympischen Finalrekord auf. Zuvor hatte die 24-Jährige mit 400 Ringen schon den Vorkampf-Weltrekord egalisiert. Bei den Olympischen Sommerspielen in Athen hatte sie noch unter ihrem Mädchennamen Kateřina Kůrková Bronze im Luftgewehr geholt. Dieses Jahr gewann sie im Team der Schützengesellschaft Coburg die deutsche Meisterschaft.

Olympia: Tschechische Basketball-Spielerinnen unterliegen USA 57:97

Die tschechischen Basketball-Spielerinnen haben das olympische Turnier in Peking mit einer Niederlage gegen Favorit USA begonnen. Gegen die Titelverteidigerinnen aus den Vereinigten Staaten waren die Schützlinge von Nationaltrainer Jan Bobrovský chancenlos und unterlagen mit 40 Punkten Unterschied 57:97. Bei den Olympischen Spielen in Athen vor vier Jahren hatten die tschechischen Basketball-Spielerinnen den fünften Platz belegt. Im zweiten Spiel trifft Tschechien am Montag auf Außenseiter Mali.

Olympia: Tschechische Ruderer qualifizieren sich in den Vorläufen

Die tschechischen Ruderer Miroslava Knapková bei den Frauen und Ondřej Synek bei den Männern haben in der Einerkonkurrenz bei den Olympischen Spielen jeweils ihre Vorläufe gewonnen und sich für das Viertelfinale qualifiziert. Auch der tschechische Zweier ohne Steuermann mit Václav Chalupa und Jakub Makovička überstand den ersten Lauf dank eines dritten Platzes und qualifizierte sich für das Halbfinale. In die Hoffnungsläufe müssen hingegen bei den Frauen der Zweier Jitka Antošová / Gabriela Vařeková sowie bei den Männern der Vierer ohne Steuermann.

Olympia: Hälfte der tschechischen Fernsehzuschauer verfolgten Eröffnungsfeier

Mehr als die Hälfte der Tschechen, die am Freitagnachmittag ihr Fernsehgerät eingeschaltet hatten, haben an diesem die Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking verfolgt. Insgesamt waren dies 780.000 Menschen, was etwa 9 Prozent der tschechischen Bevölkerung entspricht. Das Zuschauerinteresse an der Eröffnungsfeier lag damit höher als bei den Sommerspielen in Atlanta 1996 und in Sydney vier Jahre später, aber niedriger als bei Barcelona 1992 und Athen vor vier Jahren. Dies geht aus den Angaben des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens hervor. Fahnenträgerin für das tschechische Olympiateam bei dem feierlichen Akt in Peking war die 40-jährige Kajakfahrerin Štěpánka Hilgertová.

Bilder der Invasion 1968 - Koudelka-Ausstellung in Prag eröffnet

40 Jahre nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei hat der tschechische Kult-Fotograf Josef Koudelka am Samstag in Prag eine Ausstellung eröffnet. Seine Bilder dokumentieren die dramatischen Ereignisse des 21. August 1968, als Sowjet-Panzer durch Prag rollten und reformwillige Tschechen ihnen entschlossen die Stirn boten. Koudelka war damals 30 Jahre alt, weithin unbekannt und hatte nie als Reporter gearbeitet. Die eindrucksvollen Bilder über die Niederschlagung des Prager Frühlings machten ihn weltberühmt. Tausende Schnappschüsse entstanden damals, viele von ihnen werden jetzt erstmals in Prag gezeigt. 1970 verließ Koudelka sein Heimatland.

Kreis Karlsbad: neuer tschechisch-deutscher Grenzübergang

Nach mehreren Jahrzehnten ist der tschechisch-deutsche Grenzübergang zwischen dem westböhmischen Luby und Wernitzgrün im Vogtland erneut für den Autoverkehr frei gegeben worden. Den Übergang können Pkw und leichte Lkw benutzen. An dem Grenzübergang wurde unrühmliche Geschichte geschrieben, als hier im Oktober 1938 deutsche Wehrmachtstruppen in die Tschechoslowakei eindrangen, um die Sudetengebiete zu besetzen. Luby / Wernitzgrün ist der vierte Grenzübergang im Kreis Karlovy Vary / Karlsbad, der in diesem Jahr neu geöffnet wurde.

Das Wetter am Sonntag, 10.8.: heiter, bis 27 Grad

Am Sonntag ist es meist heiter. Die Tagestemperaturen steigen wieder und erreichen in ihren Höchstwerten 23 bis 27 Grad Celsius.