Nachrichten
Rumänische Menschenhändler "verkauften" Arbeiter nach Tschechien
Die rumänische Grenzpolizei hat eine Gruppe von Menschenhändlern festgenommen, die rumänische Arbeiter nach Tschechien verkauft hat. Nach Angaben der zuständigen Ämter haben die Festgenommenen den Arbeitsuchenden hohe Löhne versprochen, wie die Presseagentur AFP meldet. Bei Ankunft in Tschechien sind die Arbeiter jedoch für 150 Euro an tschechische und ukrainische Mittelsmänner verkauft worden, die ihnen die Pässe abgenommen haben und sie für geringfügige Entlohnung und Versorgung arbeiten ließen. Einigen der Emigranten ist die Flucht gelungen, so dass sie sich an die rumänische Botschaft wandten, um nach Rumänien zurückkehren zu können. Rund 500 Rumänen sind Opfer der Menschenhändler geworden. Von 62 konnten bisher aber nur die Personalien festgestellt werden.
Tschechien hofft auf Sicherheitspakt mit den USA
Tschechien strebt im Gegenzug für die Übernahme von Teilen eines US-Raketenabwehrsystems eine militärische Sicherheitsgarantie von den Vereinigten Staaten an. "Ein Sicherheitsabkommen mit den USA würde uns zweifellos sehr erfreuen", sagte Außenminister Karel Schwarzenberg am Freitag gegenüber der Tageszeitung "Financial Times Deutschland" am Rande des informellen Treffens der EU-Außenminister in Bremen. In einem Gespräch mit der Tageszeitung Kölner Stadtanzeiger wies der tschechische Außenminister außerdem die deutschen Bedenken hinsichtlich der geplanten US-Raketenabwehr in Tschechien in scharfer Form zurück. Die Warnungen vor einem Wettrüsten seien so wörtlich "reiner Blödsinn". Die russischen Proteste bezeichnete Schwarzenberg als "aufgeblasene Sache".
Exekutiv-Rat der ODS distanziert sich von Cuneks Äußerungen über Roma
Der Exekutiv-Rat der Bürgerdemokraten hat sich von den Äußerungen des Vizepremiers und Vorsitzenden der Christdemokraten Jiri Cunek über die Roma-Minderheit distanziert und sie als fremdenfeindlich bezeichnet. Das gab Premier Mirek Topolanek auf einer Pressekonferenz in Chomutov / Komutau bekannt. Auf die Anfrage eines Lesers, ob auch andere Menschen Zuwendungen erwarten können wie die Roma, antwortete Cunek in der Tageszeitung Blesk wörtlich: "Dann müssen Sie irgendwohin fahren, um sich zu bräunen, mit ihrer Familie Chaos veranstalten, auf dem Marktplatz Feuer machen und dann erst nehmen sich Ihrer die Politiker an und sagen - der arme." Auch Vizepremier und Grünenvorsitzender Martin Bursik verurteilte diese Äußerungen.
Exekutiv-Rat der ODS unterstützt Sozial- und Finanzreformen der Regierung
Der Exekutiv-Rat der Bürgerdemokraten unterstützte am Samstag auf seiner Tagung in Chomutov / Komutau die geplanten Sozial- und Finanzreformen der Regierungskoalition von Premier Topolanek. Die Einführung einer Einheitssteuer von 15 Prozent soll darüber hinaus durch Änderungen bei den Steuerabschreibungen und den Sozialleistungen ergänzt werden. Der Exekutiv-Rat hat ebenso die Abgeordneten und die Senatoren der Bürgerdemokraten aufgefordert, die erneute Präsidentschaftskandidatur von Vaclav Klaus zu unterstützen. Das gab der Vorsitzende des Rates Mirek Topolanek nach der Tagung bekannt.
Exekutiv-Rat der ODS entzieht zwei Parteiverbänden Lizenz wegen Zusammenarbeit mit Kommunisten
Der Exekutiv-Rat der Bürgerdemokraten hat bei seiner Tagung am Samstag in Chomutov zwei Parteiverbänden der ODS im Kreis Olomouc / Olmütz die Lizenz entzogen. Das bestätigte der olmützer Kreis-Hauptmann Ivan Kosatik gegenüber der Presseagentur CTK. Den Antrag hatte die regionale Parteiverwaltung der ODS gestellt, deren Mitglieder die Zusammenarbeit der ODS-Stadträte mit den Kommunisten kritisieren.
Verkehrsminister Ales Rebicek zweifelt an Rentabilität einer Maut auf Straßen zweiter und dritter Klasse
Verkehrsminister Ales Rebicek zweifelt an der Rentabilität einer Mauterhebung auf Straßen zweiter und dritter Klasse. Das meldet die Tageszeitung "Pravo" in ihrer Samstagsausgabe. Nach Ansicht des Ministers sei es nicht sicher, ob die Ausgaben nicht höher seien als die zu erwartenden Einnahmen. Die Mehrheit der Kreise, in deren Verwaltungshoheit die Straßen zweiter und dritter Klasse liegen, spricht sich für eine flächendeckende Maut aus. Unterstützung erhielt der Minister hingegen von seinem Amtsvorgänger Simonovsky, der unter anderem negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum befürchtet. Zurzeit wird in der Tschechischen Republik auf rund 1000 Kilometern Autobahn und Schnellstraße eine Mautgebühr erhoben.
Zwei Neonazis bei Aufmarsch in Neratovice nördlich von Prag festgenommen
Zwei Neonazis wurden bei einem Aufmarsch der rechtsradikalen Vereinigung "Narodni korporativismus" in Neratovice / Neratowitz nördlich von Prag festgenommen. Wie die Polizeisprecherin in Melnik, Radomila Felgrova, gegenüber der Pressagentur CTK sagte, trugen die Festgenommenen nationalsozialistische Symbole auf ihrer Kleidung. Nach Angaben der neonazistischen Vereinigung war der Aufmarsch ein Protest gegen die Zerstörung der Umwelt. An der Demonstration nahmen an die 100 Neonazis teil. Im Einsatz waren ungefähr 300 Polizisten. Der Aufmarsch war durch das Rathaus genehmigt worden und endete offiziell um 19 Uhr.
Umweltministerium dankt der deutschen Bundesregierung für Entgegenkommen bei illegalen Mülltransporten
Das tschechische Umweltministerium hat der deutschen Bundesregierung für die Hilfe beim Rücktransport illegaler Müll-Lagerungen in Tschechien gedankt. Deutschland habe sich dabei "mehr als großzügig" gezeigt, wie ein Sprecher von Umweltminister Martin Bursik am Freitag mitteilte. Bursik hatte sich am Donnerstagabend in Prag mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) getroffen und dabei auch auf ein stärkeres Verbot von Abfall-Exporten in ausländische Verbrennungsanlagen gedrängt. Gabriel sagte Bursik zu, dass sich Deutschland während seiner EU-Ratspräsidentschaft um einen internationalen Kompromiss bemühen werde. Schätzungen zufolge sind in Tschechien seit Anfang 2006 etwa 20 000 Tonnen Müll aus Deutschland oft mit falschen Papieren deponiert worden. Einen Teil hatte Deutschland nach Protesten zurückgenommen.
27 Jugendchöre und -orchester präsentierten sich im Zentrum Prags
Über tausend junge Musiker aus 27 Chören und Orchestern präsentierten sich am Samstag im Rahmen des internationalen Festivals "Young 2007" auf dem Altstädterring im Zentrum Prags. Zum Abschluss der Veranstaltung musizierten die jungen Künstler gemeinsam unter der Leitung des Dirigenten Marko Ivanovic. Das Festival, auf dem Wettbewerbe in verschiedenen Kategodien ausgetragen werden, fand zum fünften Mal in Prag statt. Die Teilnehmer im Alter von acht bis 25 Jahren kommen unter anderem aus Irland, Großbritannien, Skandinavien, Russland, Slowenien, Lettland, Österreich und der Schweiz.
Febio-Filmfestival endete am Freitag mit Preisverleihung
Am Freitagabend endete das Prager Febio-Filmfestival mit der Verleihung des Kristian-Preises der tschechischen Filmkritier. Den Kristian für die beste Regie erhielt Robert Sedlacek für seinen Film Pravidla Lzi. Linda Jablonska wurde für ihren Film "Kupredu leva, kupredu prava" in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm" ausgezeichnet und Michaela Pavlatova für ihren Trickfilm "Karneval zvirat". Das Febio-Filmfestival fand bereits zum 14. Mal statt und wurde von rund 70.000 Zuschauern besucht. Das Festival wird nun in zahlreichen tschechischen und slowakischen Städten fortgesetzt.
Das Wetter
Auch am Sonntag ist es in Tschechien heiter bis wolkenlos. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen am Nachmittag frühlingshafte 13 bis 17 Grad Celsius.