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Topolanek wird Paroubek Liste von Kandidaten für Ministerposten vorlegen
Der neue tschechische Premierminister Mirek Topolanek will am kommenden Montag seinem Vorgänger, dem sozialdemokratischen Parteichef Jiri Paroubek eine Liste von Personen vorlegen, die seiner künftigen Minderheitsregierung angehören sollen. Topolanek informierte darüber am Donnerstag in einem Radiointerview. Konkrete Namen hat er nicht genannt. Für die Bürgerdemokraten rechnet er jedoch im künftigen Kabinett mit Alexandr Vondra für den Außenministerposten und mit Petr Gandalovic als Minister für europäische Angelegenheiten. Sechs Ministerposten, die im ursprünglichen Kabinett der Dreierkoalition von Christdemokraten und von Grünen besetzt werden sollten, sollen dem Internetserver Euro-online zufolge meistens von Parteilosen bekleidet werden, die den Sozialdemokraten nahe stehen. Der Vizechef der Bürgerdemokraten Petr Necas erklärte jedoch am Donnerstag, dass Topolanek über die Zusammensetzung des künftigen Kabinetts erst verhandelt.
Staatspräsident Vaclav Klaus hatte am Mittwoch den Rücktritt des Kabinetts unter Jiri Paroubek angenommen und ODS-Parteichef Mirek Topolanek zum neuen Regierungsvorsitzenden ernannt. Dieser soll eine Regierung zusammenstellen und binnen von 30 Tagen dem Abgeordnetenhaus die Vertrauensfrage stellen. Bis zur Entstehung eines neuen Kabinetts wird der bisherige Premier Jiri Paroubek im Auftrag des Präsidenten die Regierungsgeschäfte führen.
Topolanek verhandelt mit Bursik
Die Unterhändler der beiden stärksten politischen Parteien - der Bürger- und der Sozialdemokraten - haben am Donnerstag gar nicht miteinander verhandelt. Der neue Premier Mirek Topolanek traf nur mit dem Parteichef der Grünen, Martin Bursik, zusammen. Topolanek will ein Minderheitskabinett zusammenstellen, das von Sozialdemokraten, Christdemokraten und Grünen toleriert wird. Die Sozialdemokraten sind bereit, das Kabinett zu tolerieren, sie wollen jedoch unter anderem die Zusammensetzung der künftigen Regierung beeinflussen.
Hybaskova: Tschechien ist auf Kampf gegen Terrorismus schlecht vorbereitet
Die Tschechische Republik ist nicht darauf vorbereitet, der Gefahr des Terrorismus effektiv entgegenzuwirken und hält in diesem Bereich mit den meisten europäischen Ländern nicht Schritt. Das sagte die tschechische Euroabgeordnete und Parteichefin der Europäischen Demokraten (SNKD-ED), Jana Hybaskova. Ihren Worten zufolge soll Tschechien vor allem im Kampf gegen die Geldwäsche viel aktiver sein. Nach Hybaskovas Worten fehlt außerdem die Kontrolle der Nachrichtendienste durch das Parlament. Die Abgeordnete sagte am Donnerstag gegenüber Medien, einer der größten Mängel bestehe in Tschechien darin, dass da die strafrechtliche Verantwortung von Rechtspersonen fehlt.
Tschechische Experten verhandeln in den USA über Raketenabwehrstützpunkt
Eine tschechische Delegation aus Vertretern des Außen- und Verteidigungsministeriums ist Anfang der Woche zu einem zweitägigen Besuch nach Washington gereist. Die Experten führen Gespräche im Pentagon und mit der US-Behörde für Raketenabwehr. Thema der Gespräche sind Fragen, die mit der eventuellen Stationierung von US-amerikanischen Raketen oder Radaren auf dem Gebiet Tschechiens zusammenhängen. Über den Besuch in Washington informierten die tschechischen Tageszeitungen in ihren Donnerstagausgaben. Am Mittwoch wurden der Tagespresse zufolge vor allem technische Fragen diskutiert. Der Tageszeitung Mlada fronta Dnes zufolge werden heute die rechtlichen Aspekte besprochen - beispielsweise ob der eventuelle Raketenstützpunkt tschechischem Recht unterliegen würde.
Tschechische jüdische Organisationen sammeln Spenden für Israel
Die Föderation der jüdischen Gemeinden und die Prager jüdische Gemeinde führen eine Spendensammlung für die Menschen in Israel durch, die vom Kriegskonflikt betroffen sind. Aus den Spenden wollen die Organisationen Erholungsaufenthalte für Behinderte, für schwangere Frauen und für Mütter mit kleinen Kindern in tschechischen Familien finanzieren. Die übrig gebliebenen finanziellen Mittel sollen für die Renovierung israelischer Schulen und medizinischer Einrichtungen benutzt werden, die von den Raketen getroffen wurden.
Gewerkschafter demonstrierten gegen Plus-Discount
Im nordböhmischen Most / Brüx haben am Donnerstag die Gewerkschafter der des Lebensmittel-Discounters Plus protestiert. Sie demonstrierten gegen die Arbeitsbedingungen in Supermärkten der Plus-Kette. Der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbands der im Handel beschäftigten Arbeitnehmer, Alexandr Leiner, sagte, der Protest richte sich gegen die beispiellose Diskriminierung und langfristige Erniedrigung der Arbeitnehmer seitens des Managements. Die Gewerkschafter versprechen sich von der Protestaktion, dass die Führung der Gesellschaft mit ihnen verhandeln wird.
Protest von Roma-Frauen im nordmährischen Ostrava
Etwa 30 Roma-Frauen haben am Donnerstagmorgen vor dem Gebäude des städtischen Krankenhauses im nordmährischen Ostrava protestiert. Die Frauen behaupten übereinstimmend, sich ungewollt einer Sterilisierung unterzogen zu haben, da sie über diesen Eingriff falsch vom medizinischen Personal informiert wurden. Die Betroffenen verlangen eine Entschuldigung sowie eine finanzielle Abfindung.
Nedved beendet Karriere als Nationalspieler
Der für Juventus Turin spielende Mittelfeldstar Pavel Nedved hat seine Karriere in der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft beendet. In einem Vorbereitungsspiel gegen Serbien wurde Nedved am Mittwoch wie vereinbart nach 44 Minuten ausgewechselt. Rund 8000 Zuschauer verabschiedeten in der mährischen Stadt Uherske Hradiste den gerührten 33-jährigen Spieler mit Sprechchören und lang anhaltendem Applaus. Einen offiziellen Abschied soll Nedved vor dem EM-Qualifikationsspiel Tschechien gegen Deutschland am 24. März 2007 in Prag erhalten.
Das Wetter
Am Freitag wird es in Tschechien heiter bis bewölkt sein, in Nordwestböhmen ist mit Regenschauern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 25 bis 29 Grad.