Nachrichten Donnerstag, 24. Februar, 2000

AUSSENMINISTERIN ALBRIGHT BESUCHT TSCHECHIEN

Einer Meldung der tschechischen Nachrichtenagentur CTK zufolge kommt Anfang März die amerikanische Aussenministerin Madeleine Albright zu einem mehrtägigen Besuch nach Tschechien. Sie nimmt u.a. an den geplanten Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag des ersten tschechoslowakischen Präsidenten Tomas Garrigue Masaryk teil. Im Zusammenhang mit dem Besuch der amerikanischen Aussenministerin wurde bekannt, dass die tschechische Regierung an ihrer heutigen Sitzung Mittel und Wege suchen wird, wie man den Verkauf technischen Materials an ein Kernkraft im Iran verhindern könnte. Gegen die tschechische Zusammenarbeit mit dem iranischen Kernkraftwerk sprach sich kürzlich Albrights Stellvertreter Thomas Pickering in Prag aus, mit dem Hinweis, dass man auch Sanktionen gegenüber Tschechien anwenden kann. Ein tschechischer Diplomat der mit der Vorbereitung des Besuchs der amerikanischen Ausssenministerin beschäftigt ist, gab der CTK bekannt, dass man ungern den feierlichen Rahmen der Visite durch dieses iranische Problem stören möchte. Die tschechische Regierung gab vergangene Woche bekannt, das man den Export für 1 Milliarde Kronen der Firma ZVVZ in den Iran in jedem Fall verhindern will.

ZEMAN BEENDETE FRANKREICH VISITE

Premier Milos Zeman beendete am Dienstag Abend seinen zweitägigen offiziellen Besuch Frankreichs, bei dem er unter anderem mit seinem Amtskollegen Lionel Jospin und dem Staatspräsidenten Jacques Chirac zusammenkam. Nach Gesprächen mit den beiden Spitzenpolitikern gab Zeman seiner Genugtuung Ausdruck, dass Frankreich den EU-Beitritt Tschechiens im Jahre 2003 unterstütze. Der tschechische Arbeitsminister Vladimir Spidla unterzeichnete mit seiner französischen Amtskollegin Martine Aubry in Prais ein auf ein Jahr befristetes Abkommen über die bilaterale Zusammenarbeit. Mehr über den Frankreichbeusch Zemans erfahren Sie im Tagesecho.

TSCHECHISCH - GRIECHISCHES MEMORANDUM

Mit der Unterzeichnung eines tschechisch-griechischen Memorandums über die bilaterale Zusammenarbeit bei der Erneuerung der Region Südosteuropas beendete der seit Montag in Griechenland weilende tschechische Aussenminister Jan Kavan seinen Besuch in Athen.

Im Zusammenhang mit dem Memorandum wird zudem eine Kanzlei tschechisch-griechischer Rat eröffnet, die tschechische Firmen in Zusammenarbeit mit griechischen helfen soll, in der Balkan -Region zu investieren. Jan Kavan wurde zudem am Mittwoch vom griechischen Staatspräsidenten Konstantinos Stefanopulos empfangen, der es ausserordentlich bedauerte, dass Präsident Havel seinen für dieses Jahr geplanten Staatsbesuch in Griechenland verschoben hatte. Stefanopulos äusserte zudem ein gewisses Bedauern über die Tatsache des Rückgangs des Handelsvolumens zwischen beiden Ländern. Jan Kavan wird bei seiner Griechenlandvisite von mehreren tschechischen Firmenvertretern begleitet. Der tschechische Aussenminister ist überzeugt, dass man seitens Tschechiens vermehrt nach Griechenland investieren sollte- vor allem tschechische Verkehrsmittel wie Strassenbahnen und Trollejbusse könnten, so Kavan in Griechenland gut ankommen. Bei den Gesprächen mit dem griechischen Aussenminister Jorgos Papandreu bezeichneten beiden Seiten übereinstimmend das Jahr 2003 als ein realistisches Datum für den EU-Beitritt Tschechiens.

ROMA EXPERTEN IN AUSSIG AN DER ELBE

Sie seien nicht gekommen, um zu kritisieren, sondern um zuzuhören und zu helfen. Dies haben die Experten des Europa-Rates für Roma-Fragen, John Murray und Robin Oakley bei einem Treffen mit dem Oberbürgermeister von Usti nad Labem Aussig an der Elbe, Miloslav Patek gesagt. Die Gäste besuchten in Aussig unter anderem ein Bildungszentrum, das täglich von etwa 50 überwiegend Roma-Kindern besucht wird. Aufrund ihrer Visite wollen die Experten einen Bericht ausarbeiten, der eine Empfehlung beinhalten soll, wie der Europa Rat bei der Lösung der Roma-Frage in Usti nad Labem Beihilfe leisten könnte.

JAD VASHEM ZEICHNET TSCHECHISCHEN BÜRGER AUS

Alexander Nikulin, Bürger aus Hradec Kralove Königsgrätz übernahm am Mittwoch aus den Händen der israelischen Botschafterin in Prag, Erella Hadar den Titel Gerechter unter den Völkern. Nikulin wurde von dem Shoamahnmal in Israel Jad Vashem für die Tatsche geehrt, dass er im Jahre 1944 einen Budapester jüdischen Kaufmann bei sich versteckte und dessen Familie dadurch das Leben rettete. Der Titel Gerechter unter den Völkern verlieh die Institution Jad Vashem nach dem Jahre 1989 an 50 Bürger der ehemaligen Tschechoslowakei, die während des Krieges jüdischen Mitbürgern das Leben retteten.