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Am Samstagnachmittag hat der Hauptteil des diesjährigen „Prager Karnevals“ begonnen. Ein bunter Maskenumzug führte durch die Straßen Prags bis zum Moldaustrand im Stadtteil Smíchov, wo am Abend die Abschlussveranstaltung auf dem Programm stand. Der „Prager Karneval“ findet dieses Jahr bereits zum vierten Mal statt. Er wartet mit zahlreichen Darbietungen aus den Bereichen Tanz, Theater und Musik auf, auch Jongleure oder bildende Künstler sind traditionell auf dem „Prager Karneval“ vertreten.

Etwa 12.000 Zuschauer kamen am Samstagnachmittag zu einer Aufführung von Antonín Dvořáks Oper Rusalka in den Naturpark Šárka am Prager Stadtrand. In der Inszenierung traten Solisten des Prager Nationaltheaters und der Prager Staatsoper auf, Dirigent war Jan Chalupecký. Von 1913 bis 1922 gab es an derselben Stelle ein Freilichttheater, in dem bis zu 18.000 Personen Platz fanden. Seit 2005 gibt es in dem teilweise von Bäumen bewachsenen Areal wieder jährliche Opernaufführungen, als Bühne dient eine Wiese am Fuße des Abhangs.

Die Verhandlungen der Tschechischen Republik und der USA über den so genannten Sofa-Vertrag sind nach Angaben der Presseangentur CTK abgeschlossen. Notwendig seien nur noch sprachliche Korrekturen, hieß es. Der Sofa-Vertrag ist der zweite Vertrag im Rahmen der Verhandlungen über die Stationierung eines US-amerikanischen Raketenabwehrradars. Er regelt den Aufenthalt amerikanischer Soldaten auf tschechischem Boden. Beide Seiten müssen die Endfassung des Textes noch bestätigen. Innerhalb der kommenden zwei Wochen will die tschechische Regierung über den Sofa-Vertrag beraten. Der Hauptvertrag über das Radar wurde bereits vor wenigen Monaten unterzeichnet. Beide Verträge müssen noch durch das Parlament ratifiziert werden.

Nach einem Bericht der Tageszeitung Mladá fronta dnes soll der bürgerdemokratische Abgeordnete Jan Morava versucht haben, kompromittierendes Material über Abgeordnete verschiedener Parteien zu sammeln, um sie zu erpressen. Dazu soll ihn Material verleitet haben, dass sein Parteikollege und der als interner Rebell bekannte Vlastimil Tlustý zusammen mit Journalisten erstellt hat. Auf einem inszenierten Foto ist Tlustý in einer intimen Szene mit einer Frau zu sehen. Morava sei in diese Falle getappt und habe das Material gegen Tlustý verwenden wollen. Ebenso habe Morava geplant, die Grünen-Abgeordnete Olga Zubová zu erpressen. Premier Mirek Topolánek verurteilte das Verhalten Moravas und bezeichnete ihn zugleich als Opfer einer Kampagne, die von Tlusty ausgegangen sei. Topolánek forderte Tlustý und Morava auf, ihr Mandat niederzulegen.