• 05.09.2008

    Mehrere tschechische Medienexperten haben die am Donnerstag vorgestellte TV-Kampagne der Regierung zum tschechischen EU-Vorsitz überwiegend kritisch bewertet. Als inhaltslos und politisch unreif bezeichnete der Chefredakteur der Wochenzeitschrift „Marketing&Media“, Daniel Köppl, den Fernsehclip. Der Hochschulpädagoge Jiří Mikeš hält wiederum das Motto der Medienkampagne für kontraproduktiv und visionslos. Kritisch äußerten sich auch die oppositionellen Sozialdemokraten und Kommunisten. Der britische Economist bezeichnete in einem Artikel die Tschechen als „Ketzer des Projektes Europa“. Das Motto der TV-Kampagne lautet: „Wir werden es Europa versüßen“ – eine Anspielung auf die tschechische Erfindung des Würfelzuckers im 19. Jahrhundert.

  • 05.09.2008

    Der tschechische EU-Kommissar für Soziales, Vladimír Špidla, und Arbeitsminister Petr Nečas haben am Donnerstag in Prag über die sozialpolitischen Prioritäten der EU-Ratspräsidentschaft Tschechiens verhandelt. Nečas hatte schon früher sein Vorhaben verkündet, sich unter anderem auf Fragen der Freizügigkeit, Beschäftigung, eines flexibleren Arbeitsmarktes sowie der Verknüpfung von Arbeits- und Familienleben zu konzentrieren. Das Treffen mit Špidla sei, so der Arbeitsminister, im Rahmen einer langfristig konstruktiven Zusammenarbeit zustande gekommen. Beide seien daran interessiert, dass die tschechische EU-Ratspräsidentschaft auch sozialpolitische erfolgreich ist.

  • 05.09.2008

    Tschechien hat die USA um Unterstützung bei der Bewerbung um einen Anteil an der Transalpinen Pipeline (TAL) ersucht. Das schreibt die tschechische Tageszeitung E15 in ihrer Freitagsausgabe. Dem Blatt zufolge verhandelte darüber ein Expertenteam von Vizeaußenminister Martin Pojar dieser Tage in Washington. Die Unterstützung der USA dürfte als Gegenleistung für den tschechisch-amerikanischen Vertrag über die Stationierung einer Radaranlage im mittelböhmischen Gebiet Brdy sein, berichtet E 15. Die Informationen über die laufenden Verhandlungen hat unter anderem der für europäische Angelegenheiten zuständige Vizepremier Alexandr Vondra bestätigt. Tschechien suche nach Möglichkeiten, um seine Abhängigkeit von einer Rohölquelle zu mindern. Experten zufolge werde der Anteil an der TAL-Pipeline jeoch nicht ausreichen, um sich von russischen Öllieferungen unabhängig zu machen.

  • 05.09.2008

    Der frühere tschechische Präsident Václav Havel wird für seine Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas in Frieden und Freiheit mit dem Preis Point Alpha ausgezeichnet. Das teilte am Freitag der deutsche Botschafter in Prag Helmut Elfenkämper mit. Das Kuratorium Deutsche Einheit begründete seine Entscheidung damit, dass Havel als charismatischer Kämpfer für Bürgerrechte einer der wichtigsten Initiatoren der europäischen Freiheitsbewegung sei. Der Preis Point Alpha ist benannte nach einem früheren US-amerikanischen Stützpunkt an der deutsch-deutschen Grenze. Die Preisverleihung wird am 30. September in der deutschen Botschaft in Prag stattfinden. Zu den vorherigen Preisträgern gehören George Bush Senior, Michail Gorbatschow und Helmut Kohl.

  • 05.09.2008

    Für versuchten Betrug mit einer fiktiven Ökosteuer hat am Freitag ein Kreisgericht in Brünn zwei Angeklagte zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Es handelt sich um den flüchtigen Deutschen Wolfgang Wilhelm Appenzeller und den Tschechen Jiri Gryc. Sie wurden zu sechs bzw. fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Im April vergangenen Jahres hatten Appenzeller und Gryc über 9000 gefälschte Rechnungen verschickt, in denen sie die Empfänger aufforderten eine nicht existierende Ökosteuer zu zahlen. Unter Berufung auf eine EU-Norm hatten sie insgesamt über 18 Millionen Kronen (rund 750.000 Euro) von den Adressaten gefordert. Lediglich ein Gewerbetreibender ist auf den Betrug hereingefallen. Eine Ökosteuer gibt es in Tschechien erst seit Anfang 2008.

  • 05.09.2008

    Am Donnerstag hat die Prager Kammerphilharmonie eine Konzertreihe zum 90. Gründungsjubiläum der Tschechoslowakei mit einem Konzert auf der Prager Burg eröffnet. Unter der Leitung des Philharmonie-Begründers und jetzigen Chefdirigenten des Londoner BBC-Symphonieorchesters, Jiří Bělohlávek, spielte das Ensemble Werke der tschechischen Komponisten Bedřich Smetana und Antonín Dvořák wie auch des slowakischen Komponisten Eugen Suchoň. Unter den Gästen war auch die Präsidentengattin Lívia Klausová. Am 28. Oktober, dem Gründungstag der Tschechoslowakischen Republik, wird die Prager Kammerphilharmonie in einem Konzert mit ihrem neuen Dirigenten Jakub Hrůša ihre 15. Spielsaison eröffnen.

  • 04.09.2008

    Unter dem Motto „Wir versüßen es Europa“ hat die tschechische Regierung am Donnerstag ihre Informationskampagne zur EU-Ratspräsidentschaft vorgestellt, die Tschechien am 1. Januar 2009 von Frankreich übernehmen wird. Dieses Motto erscheint in einem Fernsehspot mit sieben international renommierten Persönlichkeiten, die die tschechische EU-Ratspräsidentschaft propagieren sollen. Der Auffassung des Kabinetts zufolge sei es das Ziel der ersten Phase der Informationskampagne, in einer originellen und unterhaltsamen Weise das Interesse der Tschechen zu wecken, die in ihrer überwiegenden Mehrheit Informationen über die EU-Ratspräsidentschaft bemängeln. Nach Informationen von Vizepremier Alexandr Vondra werden sich die Kosten der Kampagne bis zum Jahresende auf rund 12 Millionen Kronen, 500 000 Euro, belaufen.

  • 04.09.2008

    Im Zusammenhang mit der EU-Ratspräsidentschaft soll in Prag ein neues Pressezentrum für über 27 Millionen Kronen, rund 1,1 Millionen Euro, entstehen. Im Pressezentrum, das sich direkt im Gebäude des Regierungsamtes befinden wird, werden ungefähr 70 Journalisten zugleich arbeiten können. Außerdem sollen im Multifunktionssaal des Pressezentrums, das spätestens im Januar 2009 eröffnet wird, auch Pressekonferenzen oder Gesellschaftsveranstaltungen abgehalten werden, sagte eine Regierungssprecherin am Donnerstag vor Journalisten.

  • 04.09.2008

    Die tschechische Ministerin für Menschenrechte und nationale Minderheiten, Džamila Stehlíková, will die Altersgrenze für das Wahlrecht bei den Kommunalwahlen von 18 auf 16 Jahre herabsetzen. Dadurch will die Ministerin erzielen, dass sich junge Menschen in höherem Maße am öffentlichen Leben beteiligen. Stehlíková will eine öffentliche Debatte über den Vorschlag initiieren und diesen auch dem Kabinett vorlegen, falls er auf größere Resonanz stoßen wird. In ihrer Argumentation verweist sie unter anderem darauf, dass junge Menschen in einigen Bundesländern in Deutschland und Österreich über das Wahlrecht ab 16. Lebensjahr verfügen.

  • 04.09.2008

    Die beste Kampagne für die Stationierung eines amerikanischen Raketenabwehr-Radars in Tschechien war den Worten von Premier Mirek Topolánek zufolge der scharfe Konflikt zwischen Russland und Georgien in Südossetien. Dies sagte Topolánek am Donnerstag bei der Präsentation der Kampagne, die die bevorstehende tschechische EU-Ratspräsidentschaft erläutern soll. Damit beantwortete der Premier die Frage nach der Auswertung der vor kurzem durchgeführten Regierungskampagne, die den Bürgern die Notwendigkeit des Radars für Tschechien erklären sollte. Den Vertrag über die Errichtung der Radaranlage hat der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg mit seiner amerikanischen Amtskollegin Condoleezza Rice im Sommer dieses Jahres unterzeichnet. Der andere Vertrag, der die Bedingungen für den Aufenthalt des amerikanischen Personals in Tschechien regelt, soll in der nächsten Zeit geschlossen werden.

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