• 02.09.2008

    Grünen-Chef, Vizepremier und Umweltminister Martin Bursík erwägt seine Ämter in Regierung und Parteiführung niederzulegen, sollte er bei der Abstimmung über den Parteivorsitz der Grünen unterliegen. Dies gab Bursík gegenüber Journalisten bekannt. Der außerordentliche Parteitag der Grünen findet am Samstag im nordböhmischen Teplice statt. Die stellvertretende Parteivorsitzende Dana Kuchtová will sich dabei anstatt von Bursík an die Spitze der Grünen wählen lassen.

    Der von den Grünen nominierte Außenminister Karel Schwarzenberg wies zudem Kritik von Kuchtová an seiner Amtsführung zurück. Kuchtová hatte ihm unter anderem vorgehalten, sich mit seinem Einsatz für den Bau des US-Radarsystems in Mittelböhmen von der Linie der Partei entfernt zu haben.

    Autor: Till Janzer
  • 02.09.2008

    Das südböhmische Schloss Hluboká nad Vltavou wird nicht an die eigentlichen Erben zurückgegeben, sondern bleibt in der Hand des tschechischen Staates. Diese Entscheidung vom Juli hat der Oberste Gerichtshof am Dienstag bekannt gemacht. Der Gerichtshof hatte die Alleinerbin Elisabeth von Pezold zurückgewiesen, weil sie eine Eigentumsklage anstrengen wollte. Ein Rückgabeentscheid könne aber nur auf Grund des Restitutionsgesetzes gefällt werden, heißt es in der Urteilsbegründung. Elisabeth von Pezold entstammt dem Adelsgeschlecht der Schwarzenbergs und ist eine Stiefschwester des tschechischen Außenministers Karel Schwarzenberg.

    Autor: Till Janzer
  • 02.09.2008

    Die ersten Trauergäste haben in Zlín Abschied von dem verstorbenen Schuhfabrikanten Tomáš Baťa junior genommen. Einige Dutzend Menschen hätten sich bereits in der Villa des Unternehmers in das dort ausliegende Kondolenzbuch eingetragen, berichtete am Dienstag die Presseagentur ČTK. Ab Mittwoch soll auch im Rathaus von Tomáš Baťas Heimatstadt ein Kondolenzbuch ausliegen.

    Tomáš Baťa junior war am Montag im Alter von 93 Jahren in Toronto verstorben. In der kanadischen Stadt soll der tschechischstämmige Inhaber des Schuhimperiums Baťa auch beerdigt werden.

    Autor: Till Janzer
  • 02.09.2008

    Die Getreideernte in Tschechien hat dieses Jahr 17 Prozent mehr Ertrag je Hektar eingebracht als im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden rund 7,6 Millionen Tonnen geerntet. Dies sind 1,2 Millionen Tonnen mehr als 2007, wie aus den Zahlen des tschechischen Landwirtschaftsministeriums hervorgeht. Die Aufkaufpreise für Getreide lägen dieses Jahr niedriger als im vergangenen Jahr, die Preise für Backwaren würden dennoch nicht sinken, verlautet von der tschechischen Agrarkammer.

    Autor: Till Janzer
  • 02.09.2008

    Das Bauamt der Prager Stadtverwaltung hat bei der Erstellung des Flächennutzungsplans für ein Teilstück des Prager Autobahnrings offenbar gegen geltende Gesetze verstoßen. Die Stadt Prag habe im Verfahren die Empfehlungen des Umweltministeriums übergangen, so ein Sprecher des Ressorts gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Betroffen ist das Autobahn-Teilstück zwischen den Stadtteilen Ruzyně und Březiněves. Das städtische Bauamt hat vergangene Woche bei der Aufstellung des Flächennutzungsplans die so genannte Südvariante über Suchdol genehmigt. Das Ministerium hatte in der Umwelt-Verträglichkeitsprüfung aber die Nordvariante über Řež empfohlen. Das Umweltministerium prüft nun rechtliche Schritte gegen die Stadt Prag.

    Prager Magistrat, Verkehrsministerium und die Fernstraßen- und Autobahndirektion bevorzugen aber weiterhin die Südvariante. Derzeit sind mehrere Abschnitte des Prager Autobahnrings im Bau. 16 Kilometer sind bereits in Betrieb. Im Endausbau soll der Ring 78 Kilometer messen. Mit einer Fertigstellung wird nicht vor 2013 gerechnet.

    Autor: Till Janzer
  • 02.09.2008

    Die Bürgermeister aus dem rund um Prag gelegenen Landkreis Mittelböhmen sind gegen die geplante Schließung des Prager Masaryk-Bahnhofs. Sie haben am Dienstag der Prager Stadtregierung eine entsprechende Petition übergeben. Die Vertreter Mittelböhmens befürchten durch die Schließung des Bahnhofs eine Verschlechterung der Bahnverbindung für die zahlreichen Pendler aus der Region. Täglich benützen bis zu 30.000 Fahrgäste die Station.

    Die Stadt Prag hatte kürzlich angekündigt, den fast ausschließlich dem Nahverkehr dienenden Masaryk-Bahnhof schließen zu wollen. Auf dem zentrumsnahen Areal sollte ein neues Stadtviertel entstehen. Die Züge sollen dann zu anderen Bahnhöfen umgeleitet werden.

    Autor: Till Janzer
  • 02.09.2008

    Der Kurs der tschechischen Krone hat am Dienstagvormittag seine Talfahrt fortgesetzt. Gegenüber dem Euro sank er leicht und lag bei 24,90 Kronen je Euro. Zum US-Dollar gab die Krone stärker nach: Der Kurs lag am Vormittag bei 17,15 Kronen je US-Dollar. Dies berichtete der Internet-Dienst Patria Online. Zum Handelsabschluss am Dienstag zog der Kurs wieder an und lag bei 24,69 Kronen je Euro und 17,00 Kronen je Dollar.

    Die Analysten von Patria sehen die Stärkung des Dollar-Euro-Kurses als Hauptursache für die Schwächung der Krone. Die US-Währung werde auch weiterhin ein wichtiger Faktor für die ost- und mitteleuropäischen Währungen bleiben. Daher sei bei weiter steigendem Dollar-Euro-Kurs mit einer weiteren Schwächung der Krone zu rechnen, so die Finanzexperten.

    Autor: Till Janzer
  • 02.09.2008

    Die tschechische Literaturzeitung „Literární noviny“ könnte verkauft werden. Wie ihr Chefredakteur Jakub Patočka sagte, gibt es mehrere Interessenten für den Kauf des Blattes. Spekulationen, dass dazu auch die Sozialdemokratische Partei gehört, wollte Patočka nicht bestätigen. In den kommenden Wochen solle Klarheit verschafft werden, im Spiel sei auch, von dem Verkauf wieder abzurücken, so Patočka gegenüber der Presseagentur ČTK.

    Die „Literární noviny“ werden mit Unterbrechungen seit 1927 herausgegeben. Unter dem zeitweiligen Titel „Literární listy“ wurden sie 1968 zum Sprachrohr des Prager Frühlings. Vor einigen Jahren geriet das Blatt in eine finanzielle Krise. Damals sicherte der Rockmusiker Michael Kocáb den Fortbestand.

    Autor: Till Janzer
  • 01.09.2008

    Im 93. Lebensjahr ist am Montagnachmittag in Toronto Tomáš Bat’a junior gestorben. Der Tod des tschechisch-kanadischen Unternehmers kam überraschend. Bat’a war bis zuletzt mit Projekten in seiner Firma beschäftigt und galt als sehr rüstig. Bat’a stand seit 1948 an der Spitze der Bata Shoe Corporation, die mehr als 100 Betriebe in Dutzenden Ländern umfasste. Bat’a führte das von seinem Vater in den 1930er-Jahren in Zlín gegründete Schuh-Imperium weiter. Tomáš Bat’a senior hatte mit der Erweiterung seines Betriebes große Teile der ostmährischen Stadt neu planen lassen. Die Architektur prägt bis heute das Stadtbild. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen verstaatlicht und die Familie Bat’a emigrierte nach Kanada.

    Tschechiens Staatspräsident Václav Klaus zeigte sich in einer ersten Stellungnahme am Montagabend erschüttert über den Tod Bat’as und sprach von einem großen Verlust für das Land. Auch der Hauptmann des Landkreises Zlín und der Rektor der Tomás-Bat’a-Universität in Zlín zeigten sich betroffen über den Tod des Schuhfabrikanten. Im Zlíner Rathaus wurde ein Kondolenzbuch aufgelegt.

  • 01.09.2008

    Die Tschechische Post / Česká pošta hat am Montag die Liste jener 178 Filialen veröffentlicht, die im Lauf des nächsten Jahres geschlossen werden sollen. Es handle sich noch um keine definitive Aufstellung. Man stehe mit den betroffenen Bürgermeistern noch in Verhandlungen, betonte eine Sprecherin der Post. Einige der Postämter könnten bestehen bleiben, wenn sich die Gemeinden an den Betriebskosten beteiligen. Möglich sei auch die Abtretung von Post-Dienstleistungen an externe Franchise-Partner. Derartige Lösungen gebe es seit Jahren in zahlreichen westeuropäischen Ländern, so die Unternehmens-Sprecherin.

    Die staatliche tschechische Post hatte vergangene Woche die Schließung von 178 ihrer insgesamt 2693 Filialen angekündigt. Es handelt sich überwiegend um Postämter mit nur einem einzigen Schalter. Jährlich machen diese Filialen 32 Millionen Kronen (1,2 Millionen Euro) Verlust. Ersetzt werden sollen sie durch fahrende Postämter in Form speziell ausgestatteter Busse. Am Dienstag werden der Vizepremier und Minister für Regionalentwicklung Jiří Čunek und der für die Post zuständige Innenminister Ivan Langer über das Thema beraten.

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