• 19.06.2008

    Umweltschützer und Forstleute schlagen Alarm wegen der starken Vermehrung des Borkenkäfers in den tschechischen Wäldern. Laut den nun veröffentlichen Erhebungen der Umweltorganisation Hnutí Duha (Bewegung Regenbogen) waren im vergangenen Jahr im gesamten Land 1,9 Millionen Kubikmeter Wald vom Borkenkäfer befallen. Das ist doppelt so viel wie noch 2006. In diesem Jahr könnte sich der Schädling auf drei Millionen Kubikmeter Wald ausbreiten, befürchtet Hnutí Duha. Neben der Witterung trägt laut den Umweltschützern vor allem die monokulturartige Aufpflanzung der Wälder mit Fichten zur Vermehrung des Käfers bei.

    Autor: Till Janzer
  • 18.06.2008

    Premier Mirek Topolánek zufolge hat sich die Regierungskoalition darauf verständigt, in dieser Zeit keine radikalen Stellungnahmen zur Frage des Lissabon-Vertrags zu formulieren. Die Position des Kabinetts sei vorsichtig, man solle darüber eine Diskussion in der EU wie auch in Tschechien führen, sagte der Regierungschef heute im Abgeordnetenhaus. Vor Journalisten sagte Topolánek, zum Brüsseler Gipfeltreffen fahre er mit folgenden Positionen: Auf Tschechien soll kein Druck ausgeübt werden, den Lissabon-Vertrag zu ratifizieren; nach dem irischen Referendum müsse die Situation in der EU zunächst analysiert werden. „Die EU verfügt über ein stabiles Vertragsfundament, in dessen Rahmen sie weiter funktionieren kann,“ sagte Topolánek wörtlich.

  • 18.06.2008

    Den tschechischen Vizepremier für europäische Angelegenheiten, Alexandr Vondra, hat nicht überrascht, dass die USA Litauen in Frage der möglichen Stationierung eines Teils des geplanten Raketenabwehrsystems in Mitteleuropa angesprochen haben. Damit reagierte er heute vor Journalisten auf die gestrige Information des polnischen Chefunterhändlers Witold Waszcykowski, die USA hätten Vilnius für den Fall angesprochen, dass die mit Polen geführten Gespräche scheitern sollten. Vondra wollte aber nichts mehr dazu sagen. Das litauische Verteidigungsministerium hat am Mittwoch bestritten, Gespräche über eine Raketenstationierung mit den USA zu führen. In der Erklärung wird gleichzeitig konstatiert, dass Litauen ein eventuelles Angebot der USA im Falle, dass die amerikanisch-polnischen Gespräche scheitern sollten, entsprechend erwägen würde.

  • 18.06.2008

    Der tschechische Präsident Václav Klaus hat heute das Prager Krankenhaus Bulovka verlassen, in dem er vor zwei Wochen am Hüftgelenk operiert wurde. Für mindestens zwei Wochen wurde er in ein Rehabilitationszentrum verlegt. Bei seinem ersten Treffen mit Journalisten nach der Operation äußerte er sich auch zu einigen aktuellpolitischen Fragen. Er könne es nicht verstehen, so der Präsident, weshalb das britische Parlament die Ratifizierung des Lissabon-Vertrages fortsetzen werde. „Das irische Nein hat klar gesagt, dass der Lissabon-Vertrag am Ende ist. Ich denke, beleben sollte man Patienten, aber keinen Vertrag“, sagte Klaus in Anspielung an sein jetziges Umfeld. Zunehmende Spannungen in der einheimischen Politszene seien für ihn nicht überraschend. Dass es in jüngster Zeit immer öfter zu einem Streit auch innerhalb der Koalition kommt, führt der Präsident darauf zurück, dass diese von Anfang an nach der Parlamentswahl 2006 „fragil“ war. Um zu überleben, müsse das Kabinett Kompromisse machen und sich um eine Übereinkunft bemühen, sagte Václav Klaus im Krankenhaus.

    Tschechiens Sozialdemokraten (ČSSD) wiederum bestehen darauf, dass der Lissabon-Vertrag im Prager Parlament zu ratifizieren sei. „Das ist für uns eine grundlegende Angelegenheit“, sagte ČSSD-Parteichef Jiří Paroubek heute vor Journalisten.

  • 18.06.2008

    Sollten dieser Tage die Parlamentswahlen in Tschechien stattfinden, würden die Sozialdemokraten ( ČSSD) mit 37 Prozent der Stimmen gewinnen, gefolgt von den Bürgerdemokraten (ODS). Die stärkste Regierungspartei würde nur 27,5 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Drittstärkste Partei wären die Kommunisten (KSČM) mit 15,5 Prozent. Wie aus den heute veröffentlichten Ergebnissen der von der Prager Meinungsforschungsagentur CVVM durchgeführten Umfrage hervorgeht, würden außer den drei genannten Parteien auch die Grünen mit 10,5 Prozent und die Christdemokraten (KDU-ČSL) in das Abgeordnetenhaus einziehen.

  • 18.06.2008

    Die tschechische Währung hat am Mittwoch zweimal nacheinander einen neuen Kursrekord zur europäischen Währung verzeichnet. Kurz nach 10 Uhr wurde sie zunächst zum ersten Mal mit einem Kurs von 24,08 Kronen je Euro gehandelt, womit sie um zwölf Heller gegenüber dem Vortag zugelegt hatte. Im Laufe des Tages hat sie diese historische Marke überwunden und hat um weitere 14 Heller zugelegt. Im Verhältnis zur amerikanischen Währung wurde sie zur gleichen Zeit mit einem Kurs von 15,53 Kronen je US-Dollar notiert. „Die tschechische Währung reagierte auf die verbesserte Schuldensituation in den Regionen und wird heute weitere kleine Zugewinne verzeichnen“, sagte der Analytiker der Gesellschaft Patria Finance, Tomáš Vlk.

  • 18.06.2008

    Die nordböhmische Stadt Trutnov hat den schönsten Bahnhof in Tschechien. Das gilt zumindest für das Jahr 2008. Dieses Ergebnis des gesamtstaatlichen Wettbewerbs, ausgeschrieben von der Bürgerinitiative Asociace Entente Florale CZ, haben heute die Organisatoren auf einer Pressekonferenz veröffentlicht.

  • 17.06.2008

    Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat davor gewarnt, nach dem „Nein“ der Iren zum Lissabon-Vertrag Druck auf Irland auszuüben. „Das wäre jetzt das Dümmste, was wir tun könnten“, sagte er am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Am Rande des europäisch-israelischen Dialogs im Axel-Springer-Haus in Berlin erteilte Schwarzenberg auch Vorstellungen eine klare Absage, es könne ein Europa der 26 statt 27 Mitgliedstaaten geben. Irland sei elementarer Bestandteil Europas. „Nein, ich will kein Europa ohne Irland“, sagte er. Schwarzenberg warnte auch vor Druck auf andere Länder, die noch nicht den Reformvertrag ratifiziert hätten. „Dies wäre kontraproduktiv.“

    Mit Blick auf sein eigenes Land rechnet der Außenminister mit einer Entscheidung über die Ratifizierung des Lissabon-Vertrages im Herbst dieses Jahres. Zunächst müsse das tschechische Verfassungsgericht entscheiden, ob der Vertrag mit der tschechischen Verfassung vereinbar sein. „Wie vermutlich bei jeder Gerichtsentscheidung ist dazu etwas Zeit notwendig.“ Es hänge natürlich auch vom politischen Willen ab. „Im Moment gibt es starke Elemente, die für eine Ratifizierung sind, und es gibt starke Stimmen, die dagegen sind. Wir werden sehen“, sagte der Außenminister.

    Autor: Lothar Martin
  • 17.06.2008

    Der tschechische Präsident Václav Klaus, der sich gegenwärtig von einer Hüftgelenkoperation erholt, ist am Montag in einem Prager Krankenhaus mit Premier Mirek Topolánek zusammengetroffen. Während dieses Treffens hat Topolánek den Präsidenten über den gestrigen Besuch des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in Prag sowie über das Gipfeltreffen der Visegrad-Länder informiert. Beide Politiker haben darüber gesprochen, wie sich das irische „Nein“ zum Lissabon-Vertrag auf die weitere Entwicklung der Europäischen Union auswirken könne. Klaus hatte das irische „Nein“ zum Reformvertrag der EU am Wochenende begrüßt. Der tschechische Präsident ist ein langjähriger Kritiker der EU-Legislative und ihrer Reformbemühungen. Mit dem Ausgang des irischen Referendums endet seiner Meinung nach der Ratifizierungsprozess des Lissabon-Vertrags.

    Autor: Lothar Martin
  • 17.06.2008

    Die Außenminister der EU-Länder haben am Montag die geplante Debatte über die eventuelle Aufhebung der Sanktionen gegen Kuba vertagt. Über die Sanktionen wird erst auf dem bevorstehenden EU-Gipfel verhandelt. Das Thema ist auch für Tschechien sehr wichtig. Tschechien kündigte an, die eventuelle Aufhebung der Sanktionen zu blockieren, falls bezüglich der Einhaltung der Menschenrechte auf Kuba kein Forschritt erzielt werde. Das sagte der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg gestern in Luxemburg. Auf die Frage, was man denn als einen Forschritt im Bereich der Menschenrechte ansehe, antwortete der Außenminister: „Ich kann mir darunter beispielsweise vorstellen, dass die politischen Gefangenen von Vertretern internationaler Organisationen besucht werden dürfen, was derzeit unmöglich ist.“ Schwarzenberg betonte, dass die Einhaltung der Menschenrechte auf Kuba für Tschechien eine tragende Rolle habe. Neben Tschechien hat auch Schweden Probleme damit, die Sanktionen gegen Kuba aufzuheben.

    Autor: Lothar Martin

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