• 27.01.2008

    Außenminister Karel Schwarzenberg glaubt nicht, dass es Sinn machen würde, mit dem Abschluss der Gespräche über die Stationierung einer US-amerikanischen Radaranlage in Tschechien auf die neue Administrative im Weißen Haus zu warten. In dieser Angelegenheit erwarte er von den USA eine Kontinuität, wer auch immer der neue US-Präsident sein werde, sagte Schwarzenberg am Sonntag in der Politdebatte des Tschechischen Fernsehens. Er gehe davon aus, dass sich Prag auf bessere Bedingungen mit der Regierung von George Bush verständigen könnte, als dies mit dem neuen US-Regierungsapparat möglich sein dürfte. So reagierte der Chef der tschechischen Diplomatie auf seinen Kontrahenten in der Debatte, den oppositionellen Sozialdemokraten Lubomír Zaorálek (ČSSD). Mit dem Amtsantritt eines neuen US-Präsidenten könnten die USA nach Zaoráleks Meinung ihre Position in Fragen des geplanten US-amerikanischen Raketenabwehrsystems in Polen und Tschechien grundsätzlich ändern.

  • 27.01.2008

    Der sozialdemokratische Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Miloslav Vlček, und der bürgerdemokratische Chef des Senats, Přemysl Sobotka, stimmen darin überein, dass die anstehende Präsidentschaftswahl in Tschechien als Geheimwahl stattfinden sollte. In der Politdebatte des Tschechischen Fernsehens beriefen sich beide Politiker auf die nicht festgeschriebene Tradition, nach der die Mitglieder der beiden Parlamentskammern nur in außerordentlichen Fällen in einer öffentlichen Wahl über das Staatsoberhaupt entscheiden. Die Parlamentssitzung, auf der der tschechische Staatspräsident gewählt wird, ist für den 8.Februar vorgesehen. Im Unterschied zu Miloslav Vlček ist ein Teil der sozialdemokratischen Abgeordneten bemüht, eine öffentliche Wahl des Präsidenten durchzusetzen.

  • 27.01.2008

    Die Psychiatrische Heilanstalt in Prag Bohnice hat ein Konto errichtet, auf das interessierte Menschen Geld für die psychisch kranken obdachlosen Patienten schicken können. Auch für sie gilt die Anfang dieses Jahres eingeführte Pflicht, 60 Kronen, rund 2,5 Euro, pro Tag für den Aufenthalt im Krankenhaus zu bezahlen. Eine Bestätigung über materielle Not könnte sie von dieser Pflicht befreien, sie ist jedoch ohne entsprechende Dokumente für viele Obdachlose nicht zu haben. Nach Meinung des Direktors der Prager Psychiatrischen Klinik, Ivan David, kann etwa die Hälfte der Menschen, die auf der Straße leben, an einer Form psychischer Krankheit leiden. Hierzu gehöre vor allem die Alkohol- und Drogenabhängigkeit, in vielen Fällen sei es auch Schizophrenie. In der Psychiatrischen Heilanstalt sind derzeit rund 60 obdachlose Patienten stationiert.

  • 27.01.2008

    Im Prager Kino Lucerna ist am Samstagabend das Filmdokument „Der Bürger Havel“ in seiner ersten Vorpremiere gezeigt worden. Während der Vorstellung hat das Publikum zweimal applaudiert. Zum ersten Mal, als an der Leinwand der Name des Regisseur Pavel Koutecký erschien, der den Ex-Staatspräsidenten 13 Jahre bei verschiedenen Gelegenheiten filmte. Nach seinem tragischen Tod in 2006 hat sich der Bearbeitung des umfassenden Filmmaterials sein Kollege Miroslav Janek angenommen. Nach 15 Monaten Arbeit hat ein zweistündiger Streifen seine Werkstatt verlassen. Zum zweiten Mal applaudierte das Publikum am Ende der Filmvorstellung. Seine internationale Premiere wird der Film am 11. Februar auf der Berlinale erleben.

  • 27.01.2008

    Am Samstagabend hat in Prag die nationale Vorentscheidung des Musikwettbewerbs „Eurovision Song Contest 2008“ stattgefunden. In einer Direktübertragung des Tschechischen Fernsehens haben acht tschechische Sängerinnen, Sänger und Gruppen um die Teilnahme am Semifinale in Belgrad gerungen. Den Sieg trug sich die 21-jährige Tereza Kerndlová mit dem Titel Have Some Fun davon.

  • 27.01.2008

    Zum ersten Mal stellt sich die deutsche Sopranistin Anette Dasch dem tschechischen Publikum vor. Im Prager Ständetheater gibt sie am Sonntagabend ein Konzert aus Anlass 252. Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart. Sie wird vom Orchester des Prager Nationaltheaters unter Tomáš Netopil begleitet. Der junge tschechische Dirigent trat bereits mit mehreren Spitzenorchestern, darunter auch mit der Tschechischen Philharmonie oder dem BBC Orchestra auf.

  • 26.01.2008

    Jan Švejnar kann sich bei der anstehenden Präsidentschaftswahl auf volle Unterstützung der Grünen verlassen. Auf diese Position einigte sich am Samstag die kleinste Regierungspartei beim Treffen ihres Republikrates. Den Verhandlungen der erweiterten Parteiführung der Grünen wohnte als Gast auch Švejnar bei, der sich am 8. Februar im Kampf um das Präsidentenamt dem jetzigen Staatsoberhaupt Tschechiens, Václav Klaus, stellen wird. Der Parteichef der Grünen und Vizepremier Martin Bursík bezeichnete Švejnars Kampagne als offen, sachlich und nicht aggressiv. Er hob hervor, dass es dem Präsidentschaftskandidaten in einer relativ kurzen Zeit gelungen ist, Sympathien der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen. Jan Švejnar diskutierte mit den Grünen unter anderem auch über Fragen der Stationierung einer US-amerikanischen Radaranlage in Tschechien und der Nutzung von Atomenergie.

  • 26.01.2008

    Jan Švejnar ist bereit, auf seine US-amerikanische Staatsbürgerschaft zu verzichten, falls er zum Präsidenten der Tschechischen Republik gewählt wird. Eine entsprechende Erklärung des Präsidentschaftskandidaten hat am Samstag seine Sprecherin an die tschechische Nachrichtenagentur ČTK geschickt. Diese Entscheidung habe er nach einer gründlichen Überlegung und Diskussionen mit Familienangehörigen, besonders mit seiner Ehefrau und beiden Kindern gefasst, heißt es in Švejnars Erklärung. Der tschecho-amerikanische Wirtschaftsprofessor informierte darüber auch in einem Interview für die am Samstag erschienene Ausgabe der Tageszeitung Mladá fronta Dnes.

  • 26.01.2008

    Im Zusammenhang mit der anstehenden Präsidentenwahl am 8. Februar befasst sich die tschechische Presse in ihren Samstagsausgaben mit anhaltenden Streitigkeiten im linksorientierten Teil des politischen Spektrums wie auch mit Spekulationen über einen Deal, den die Bürgerdemokraten (ODS) mit den Christdemokraten (KDU-ČSL) abgeschlossen hätten, um Stimmen für den ODS-Präsidentschaftskandidaten Váckav Klaus zu sichern. Für seine Unterstützung soll die ODS den Christdemokraten ihre Hilfe bei der Durchsetzung der vorgesehenen Entschädigung der Kirchen im Parlament versprochen haben. Die ODS hat derartige Informationen wiederholt bestritten.

  • 26.01.2008

    Aus einer Direktwahl des Staatspräsidenten würde Jan Švejnar mit einem geringen Vorsprung vor seinem Rivalen Váckav Klaus als Sieger hervorgehen. Dies ergab die neueste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem. Ihr zufolge würde Švejnar 52 und Klaus 48 Prozent bekommen. Das tschechische Staatsoberhaupt wird jedoch gemäß der Verfassung von den Abgeordneten und den Senatoren durch Geheimwahl gewählt. Politische Beobachter erwarten jedoch nicht, dass einer der beiden Kandidaten für das Präsidentenamt gleich beim ersten Wahlgang gewinnen wird.

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