• 10.06.2007

    Nach einer neunmonatigen Pause ist die Schauspielerin und Ehefrau von Ex-Präsident Vaclav Havel, Dagmar Havlova, wieder auf der Bühne des Prager Theaters Na Vinohradech aufgetreten. Am Samstagabend spielte sie im Stück "Augenblick der Wahrheit" des amerikanischen Autors Israel Horowitz. Seine Premiere fand im Beisein des Dramatikers im März vergangenen Jahres, als Havlova nach acht Jahren wieder ins Theater zurückkehrte. Die jüngste Pause in ihrer schauspielerischen Laufbahn war durch eine schwere Knöchelverletzung der Schauspielerin erzwungen, die sie sich während einer Theatervorstellung zugezogen hatte.

  • 09.06.2007

    Am Samstag haben Bewohner von neun Gemeinden in der Region Pribram und Rokycany die in ihrer Umgebung geplante Radaranlage des US-amerikanischen Raketenabwehrsystems abgelehnt. In vier Gemeinden fand ein örtliches Referendum statt, die übrigen vier Gemeinden haben dazu eine Umfrage veranstaltet.

    Zum Beispiel in Hurky bei Rokycany haben 66 Prozent von den insgesamt 175 wahlberechtigten Einwohnern ihre Meinung manifestiert. 97 Prozent stimmten gegen die Anlage. Die Ergebnisse sind für die Regierung und das Parlament nicht verbindlich.

  • 09.06.2007

    Die Oberste Staatsanwältin Renata Vesecka hat das Abgeordnetenhaus um seine Zustimmung ersucht, vor dem verfassungsrechtlichen Ausschuss beziehungsweise vor der gesamten Unterkammer des Parlaments aufzutreten. Ihrer Sprecherin zufolge will sich Vesecka zum Fall der angeblichen Korruptionsaffäre vom Vizepremier und christdemokratischen Parteichef Jiri Cunek äußern, um die "weitere Verbreitung von wahrheitswidrigen und nicht objektiven Informationen zu dieser Angelegenheit zu verhindern." Am Freitag wurde bekannt gegeben, dass der bisherige Ankläger in der Causa Cunek auf Beschluss der Obersten Staatsanwältin durch einen anderen ersetzt wird. Nach Meinung von Vesecka sollte dies bereits viel früher geschehen, nämlich nachdem Cunek die Beschuldigung von der Polizei mitgeteilt wurde.

    Die Sozialdemokraten (CSSD) warfen am Freitag der Regierung vor, den Fall zu manipulieren, und schlossen nicht aus, eine Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus zu initiieren. Der Streit der Opposition mit der Koalition führte am Freitag zur Unterbrechung der Plenartagung.

    Der Vorsitzende des verfassungsrechtlichen Ausschusses, Marek Benda und die Vizevorsitzende Eva Dundackova, beide von der Bürgerdemokratischen Partei (ODS), bezeichneten einen Auftritt von Vesecka vor dem Abgeordnetenplenum als sehr problematisch. Damit würde man den Fall noch mehr politisieren, vor dem Ausschuss hingegen müsste es möglich sein, sagte Benda.

  • 09.06.2007

    Nach Meinung des kommunistischen Parteichefs Vojtech Filip ist die tschechische Regierung bereit, alles dafür zu tun, um sich an der Macht zu halten. Sie sei in der Lage, so Filip am Samstag in einer Ansprache auf der Sitzung des Zentralkomitees der KSCM, derartige politische Verhältnisse zu installieren, damit Menschen noch mehr Angst als bis jetzt haben. In einer Anspielung an die jüngste Entwicklung im Fall von Vizepremier Cunek formulierte Vojtech die rhetorische Frage, ob tschechische Bürger fürchten sollten, dass jedes beliebige strafrechtliche Verfahren manipuliert werden könne, um eine Causa, die der Regierung nicht ins Konzept passe, unter den Teppich zu kehren.

  • 09.06.2007

    Unter dem Motto "Es schmeckt schön südböhmisch" wurde ein Wettbewerb auf dem Messegelände von Ceske Budejovice / Budweis veranstaltet. Eine zehnköpfige Jury der Südböhmischen Agrarkammer bewertete insgesamt 160 Produkte von 37 Lebensmittelfirmen aus der Region. Als Ziel der Veranstaltung bezeichnete die Leiterin der Agrarkammer in Budweis, Hana Hricova, die Promotion der hohen Qualität der regionalen Lebensmittel. Die besten aus dem Fleisch-, Back- und Milchwarenbereich wurden mit Preisen gekürt. Zum Abschluss des Bierfestes, das auf dem Messegelände sein Donnerstag stattfand, haben 60 Fachexperten 180 Biermarken von 42 tschechischen Bierbrauereien beurteilt und 11 von ihnen mit dem Titel "Bier der Tschechischen Republik 2007" gekürt.

  • 09.06.2007

    Die diesjährige Theatersaison im Schlosspark von Cesky Krumlov / Krumau ist am Freitag mit Carlo Goldonis Komödie "Der Diener zweier Herren" eröffnet worden. Vor der drehbaren Zuschauertribüne stellte sich das Ensemble des Südböhmischen Theaters in Ceske Budejovice / Budweis in der Regie des Oskar-Trägers Jiri Menzel vor. Ab 6. Juli wird das Schauspiel durch Opernwerke ersetzt. Auf dem Programm stehen unter anderem Bizets "Zigeunerbaron" und Dvoraks "Rusalka", gefolgt von Tschaikowskis Ballett "Der Schwanensee."

  • 09.06.2007

    Das Reisen mit der Tschechischen Eisenbahn in deutsche Grenzgebiete wird teurer. Ab kommendem Sonntag erhöhen sich die Fahrpreise jeweils am Wochenende um 40 Prozent. An anderen Tagen hingegen werden die Fahrkarten billiger. Ausführliche Informationen veröffentlicht heute die Tageszeitung Mlada fronta Dnes in ihrer Beilage für die Region Liberec / Reichenberg.

  • 08.06.2007

    Als eine Rückkehr an den Verhandlungstisch bezeichnet der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg den jüngsten Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Fragen der Raketenabwehr in Europa. Seiner Meinung nach haben die Russen mit ihrem Angebot an die USA, einen Militärstützpunkt in Aserbaidschan gemeinsam zu nutzen, zum ersten Mal die Existenz einer Gefahr und damit auch die Notwendigkeit einer Raketenabwehr eingeräumt.

    Ähnlich äußerte sich auch der tschechische Minister für Europaangelegenheiten, Alexandr Vondra. Er stellte aber gleichzeitig fest, dass die in Aserbaidschan bereits existierende Radaranlage nicht die Verteidigung des europäischen Territoriums gewährleisten kann. Sie könne allerdings, so Vondra, diese ergänzen.

    Auch andere tschechische Spitzenpolitiker haben Putins Angebot begrüßt. Premier Mirek Topolanek bezeichnete es im Tschechischen Rundfunk als einen bedeutenden Durchbruch, zu dem George Bush auf seiner Prager Pressekonferenz möglicherweise den Anstoß gegeben habe. Auch Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova zeigte sich positiv überrascht und lobte den Willen zur Zusammenarbeit Russlands, der USA und der Nato.

  • 08.06.2007

    Die oberste Staatsanwältin Renata Vesecka hat beschlossen, den bisherigen Ankläger in der angeblichen Korruptionsaffäre um Vizepremier Jiri Cunek auszutauschen. Nach ihrem Befund sollte der Fall bereits zum Zeitpunkt, als Cunek seine Beschuldigung von der Polizei mitgeteilt wurde, von einem anderen Staatsanwalt übernommen werden. Außerdem reagierte ihrer Meinung nach der Ankläger Radim Obst nicht auf das den üblichen Ermittlungsmethoden widersprechende Vorgehen der Polizei. Die oppositionellen Sozialdemokraten (CSSD) bezeichneten die neue Entwicklung in der Causa als eine gewichtige Verletzung demokratischer Prinzipien. Die CSSD wirft der Regierung vor, den Fall zu manipulieren, und sie schließe daher nicht aus, eine Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus zu initiieren. Der Streit der Opposition mit der Koalition führte heute zur Unterbrechung der Plenartagung.

  • 08.06.2007

    Der Senat hat heute die Gründung des Institutes für das Studium totalitärer Regime gebilligt. Die obere Kammer des tschechischen Parlaments stimmte über die unveränderte Gesetzesvorlage ab, die bereits vom Abgeordnetenhaus verabschiedet wurde. Das neue Institut soll eine verbesserte Archivierung wie auch Analyse und Zugänglichkeit der Dokumente aus der Zeit der faschistischen und der kommunistischen Diktatur ermöglichen.

    Der Senat hat auf seiner Sitzung auch über die Namen von 25 Persönlichkeiten entschieden, die er Präsident Vaclav Klaus für eine hohe Staatsauszeichnung vorschlagen wird. Neben dem Schriftsteller Arnost Lustig, dem Bildhauer Vaclav Preclik oder dem Historiker Zdenek Mahler befinden sich auf der Namensliste bereits zum vierten Mal auch die Angehörigen der antikommunistischen Widerstandsgruppe der Brüder Masin. Diesmal schlugen jedoch die Senatoren vor, ihnen nicht den Staatsorden des Weißen Löwen, sondern die Medaille Für Heldentum zu verleihen.

    Nach dem kommunistischen Putsch 1948 organisierten die Brüder Masin einen bewaffneten Aufstand gegen das Regime. Nachdem ihre Pläne gescheitert waren, konnten sich Ctirad und Josef Masin 1953 über die Ex-DDR nach Westberlin durchschlagen. Auf der Flucht töteten sie sechs bewaffnete Personen. Gegen ihre Auszeichnung protestierten heute traditionsgemäß links orientierte Politiker.

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