• 16.01.2006

    Die Österreichische Bundesbahn plant eine Erneuerung der Zugstrecke zwischen Kostelec bei Jihlava über das südböhmische Slavonice bis nach Fratres. Der Verkehr wurde dort nach dem Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Die Erweiterung werde voraussichtlich 750 Millionen Kronen (etwa 25 Millionen Euro) kosten, die ersten Fahrgäste werden 2009 dort fahren können, meldete die Tageszeitung Vysocina in ihrer Montagsausgabe. Auf der österreichischen Seite solle in diesem Rahmen die im Moment ungenutzte Strecke zwischen Waldkirchen und der Staatsgrenze erneuert werden, sagte Johann Rankl von der Österreichischen Bundesbahn.

  • 16.01.2006

    Der tschechische Pkw-Hersteller Skoda Auto, der im mittelböhmischen Mlada Boleslav / Jungbunzlau zu Hause ist, hat das Jahr 2005 mit neuen Rekordergebnissen abgeschlossen, schrieb die Tageszeitung "Hospodarske noviny" am Montag. "Im vergangenen Jahr haben wir 492.000 Fahrzeuge verkauft und den Erlös um ein Fünftel auf 188 Milliarden Kronen gesteigert. Daher ist auch unser Gewinn gestiegen", sagte der Vorstandsvorsitzende von Skoda Auto, Detlef Wittig. Den weiteren Angaben des Blatts zufolge sollte dieser Gewinn über sechs Milliarden Kronen (über 200 Millionen Euro) betragen.

  • 16.01.2006

    Die tschechische Währung wurde am Montag mit einem Wechselkurs von 28,80 Kronen für einen Euro gehandelt. Gegenüber der US-Währung wurde zuletzt ein ebenso stabiler Kurs von 23,72 Kronen je US-Dollar notiert. Die Analytikerin der Gesellschaft Next Finance, Marketa Sichtarova, ist der Ansicht, dass die Tschechische Krone in den nächsten Tagen jedoch ein wenig an Wert einbüßen werde, ehe in den kommenden Wochen eine Fortsetzung der Kurssteigerung zu erwarten sei.

  • 15.01.2006

    Rund 17 Monate nach einem Anschlag auf ein Prager Spielcasino mit 18 verletzten Touristen hat Israel den mutmaßlichen Attentäter an Tschechien ausgeliefert. Der aus der ehemaligen Sowjetunion stammende Mann wurde am Sonntag in Prag den Behörden überstellt und verhaftet. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft. Bei dem Handgranatenanschlag im August 2004 waren 18 Prag-Besucher unter anderem aus Großbritannien verletzt worden. Hintergrund war eine Abrechnung zwischen rivalisierenden Banden. Der mutmaßliche Täter war einige Monate nach der Tat auf Grund eines internationalen Haftbefehls in Israel festgenommen worden. Sicherheitskreisen in Tschechien zufolge hatte sich bei den Ermittlungen auch eine Spur nach Deutschland ergeben. Ein Mann, der im Oktober 2003 bei Potsdam erschossen gefunden worden war, habe in engem Kontakt mit dem israelischen Spielcasino-Chef in Prag gestanden, dem der Anschlag gegolten hatte.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.01.2006

    Über 1,3 Millionen Euro wird der nordböhmische Landkreis Liberec / Reichenberg in diesem Jahr aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Schaffung von mehr Beschäftigung erhalten. Rund 600.000 davon sollen für Projekte einer aktiven Beschäftigungspolitik bereitgestellt werden, die anderen 700.000 Euro sollen von den Arbeitsämtern im Landkreis zur Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit von Arbeitnehmern und Arbeitgebern eingesetzt werden. Das gab der Landkreis-Analytiker des Arbeitsamtes in Liberec, Ladislav Dvorak, am Sonntag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt.

    Demgegenüber will die Europäische Union für die Sanierung von Plattenbauten in Zukunft weit weniger Mittel zur Verfügung stellen als ursprünglich angekündigt. Das geht aus dem bisherigen Entwurf einer entsprechenden EU-Verordnung hervor, die von der Europäischen Kommission voll und ganz unterstützt wird. Die Tschechische Republik ist allerdings mit diesem Verordnungsentwurf nicht einverstanden, stehe er doch im konträren Verhältnis zu den Beschlüssen, die auf dem letzten EU-Gipfel im Dezember 2005 in Brüssel gefasst wurden.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.01.2006

    Nach dem sprunghaften Anstieg illegaler Deponien mit Abfall aus Deutschland haben die Behörden in Tschechien eine härtere Gangart gegen den "Müll-Tourismus" angekündigt. Eine Mitarbeiterin des Umweltministeriums in Prag kündigte am Sonntag Gespräche mit deutschen Behörden über eine Rücknahme der tausenden Tonnen Abfall an, die sich unter anderem in verlassenen Bauernhöfen türmen. Der Landkreisvorsitzende im nordböhmischen Usti nad Labem / Aussig, Jiri Sulc, rief die Bürger im Grenzgebiet auf, "verdächtige" Lastwagen unverzüglich zu melden. Medien zufolge soll in den illegalen Export auch eine Firma aus Halle (Sachsen-Anhalt) verwickelt sein. In den Frachtpapieren kontrollierter Lastwagen sei die aus Deutschland stammende Ladung als "Kunststoffabfälle" bezeichnet gewesen, sagte ein Sprecher der nordböhmischen Zollbehörde. Tatsächlich handle es sich aber um kommunalen Müll. Möglicherweise sei es Abfall, der in Deutschland zum Zweck der Wiederverwertung über die gelbe Tonne oder per gelbem Sack eingesammelt worden sei. Sulc will sich wegen einer Änderung der Gesetzeslage auch an das Umweltministerium wenden: "Tschechien darf nicht zur Mülldeponie seiner deutschen Nachbarn werden", sagte der Landkreisvorsitzende.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.01.2006

    Tschechiens populärster Vorkämpfer für mehr Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer, der 30-jährige Jan Bouchal, ist in Prag ausgerechnet bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Bouchal sei auf seinem Rad beim Abbiegen von einer Straße von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden, berichteten Rundfunkstationen am Sonntag. Der oft als "bekanntester Radfahrer des Landes" bezeichnete Tscheche hatte sich seit Jahren für mehr Rechte für Radfahrer eingesetzt. Ohne seine "zwar kompromisslose, aber intelligente Strategie" gäbe es in Tschechien unter anderem viel weniger Radwege, würdigte ein Behördensprecher den Aktivisten.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.01.2006

    Tschechien plant die Einführung von Alkoholkontrollen auf Ski-Pisten. Ein entsprechendes Gesetz werde bereits vom Ministerium für regionale Entwicklung in Prag vorbereitet, berichtete der Tschechische Rundfunk am Sonntag. Einzelheiten seien jedoch noch unklar. Den Gesetzgeber störe, dass betrunkene Wintersportler derzeit erst bestraft werden können, wenn sie einen Schaden verursacht haben, sagte ein Behördensprecher. Man wolle Unfälle aber verhindern und nicht nur sanktionieren. Eine Sprecherin der tschechischen Skigebiete begrüßte das geplante Gesetz. Die Sicherheit auf den Pisten habe sich in den vergangenen Jahren insbesondere durch alkoholisierte Skifahrer verschlechtert, sagte sie.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.01.2006

    Mit einem Auftritt des Berliner Projekts "Ratten 07" ist am Samstagabend in Prag ein internationales Obdachlosen-Theaterfestival zu Ende gegangen. Zwei Tage lang hatten Ensembles aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei im renommierten Prager Klub "Roxy" klassische sowie selbst geschriebene Bühnenwerke aufgeführt. Während sich "Ratten 07" dabei für Gerhart Hauptmanns "Die Weber" entschieden hatten, zeigte das Hamburger Projekt "Obdach-Fertig-Los" in Prag das Stück "Abwärts zu den Sternen" von Gerhard Arland und Thomas Dominik. "Das Interesse der Zuschauer hat uns überrascht", sagte Mit-Organisator Jakub Balaban. Am Rande des Festivals tauschten die Obdachlosen Erfahrungen mit den Behörden ihrer Länder aus und vereinbarten regelmäßige Kontakte. Eröffnet worden war das Festival am Freitag von dem Prager Ensemble "Jezek a cizek" (Igel und Zeisig) mit Werken von Thomas Bernhard und William Shakespeare. "Früher mussten wir Stücke oft umbesetzen, weil wieder einer von uns auf der Straße erfroren war", sagte ein Tscheche. "Mittlerweile können wir aber im Heizungskeller eines Hochhauses proben, da ist es schön warm."

    Autor: Lothar Martin
  • 14.01.2006

    Auf dem außerordentlichen Kongress der Tschechischen Ärztekammer (CLK) in Prag ist am Samstag Milan Kubek, der Vorsitzende des Ärzte-Gewerkschaftsklubs, zum neuen Präsidenten der Kammer gewählt worden. In einer Kampfabstimmung hatte sich Kubek dabei im zweiten Wahlgang mit 174 zu 149 Stimmen gegen seinen Gegenkandidaten Martin Jan Stransky durchgesetzt. Kubek tritt damit die Nachfolge von David Rath an, der seit November vorigen Jahres das Amt des tschechischen Gesundheitsministers innehat. David Rath, der sich in den zurückliegenden zwei Monaten mit mehreren unpopulären Maßnahmen zur Sanierung des Gesundheitswesens mehr Feinde als Freunde geschaffen hat, wurde es auf den Kongress nicht gestattet, eine Grußbotschaft an die Delegierten zu entrichten. Da sich die Mehrheit der Delegierten gegen seinen Auftritt ausgesprochen hatte, erhielt Rath keine Rederlaubnis.

    Autor: Lothar Martin

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