• 02.10.2005

    In der Prager Sazka Arena tritt am Abend der italienische Tenor Andrea Bocelli auf. Er wird Arien aus Opern von Puccini und Verdi sowie bekannte italienische Lieder und Duette mit der Sopranistin Paola Sanguinetti vortragen. Begleitet wird Bocelli vom Tschechischen Symphonie Orchester unter der Leitung von Marcello Rota. Bocelli, dessen Repertoire eine Mischung zwischen Klassik und Pop ist, zählt in Tschechien seit Jahren zu den meist verkauften Künstlern seines Genres.

  • 01.10.2005

    Neun Monate vor den Parlamentswahlen in Tschechien ist der langjährige Vorsitzende der oppositionellen Kommunisten (KSCM), Miroslav Grebenicek, am Samstag zurück getreten. Als Grund hatte Grebenicek innerparteiliche Unstimmigkeiten angegeben. Zum Nachfolger wählte das KSCM- Zentralkomitee den bisherigen Vize-Vorsitzenden Vojtech Filip. Filip, der sich gern als "Grebenicek mit menschlichem Antlitz" bezeichnen lässt, wiederholte am Samstag, dass er den Kurs seines Vorgängers fortsetzen werde. Grebenicek hatte in seiner letzten Ansprache auf die Möglichkeit einer engen Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten von Regierungschef Jiri Paroubek hingewiesen. Führende Vertreter der übrigen Parlamentsparteien bezeichneten den Wechsel an der Parteispitze der Kommunisten am Samstag als bloße Personalie ohne Konsequenzen auf die inhaltliche Ausrichtung der Partei. Einige politische Beobachter hingegen sprachen von einer Annäherung der linken Parteien. Die KSCM, die sich im Gegensatz zu anderen kommunistischen Parteien Europas nicht von den stalinistischen Verbrechen distanziert hat, verfügt gegenwärtig über rund 20% Wählerpräferenzen und hat Chancen, bei den Parlamentswahlen als zweitstärkste Fraktion ins Abgeordnetenhaus einzuziehen.

  • 01.10.2005

    Bundeskanzler Gerhard Schröder und sein tschechischer Amtskollege Jiri Paroubek haben bei einem Treffen in Prag die Bedeutung des europäischen Sozialmodells hervorgehoben. Die Menschen in beiden Ländern seien zu Reformen bereit, wollten jedoch soziale Errungenschaften nicht vollständig aufgeben, sagten die beiden Regierungschefs am Freitagabend nach einem Arbeitsessen. Schröder betonte, Paroubek verbinde die Modernisierung des Landes mit sozialer Verantwortung-. Das EU-Mitglied Tschechien sei damit ein «Hort der Stabilität in und für Europa». Paroubek nannte den Kurzbesuch Schröders, der von einem Wahlkampfauftritt in Dresden für rund vier Stunden nach Prag gekommen war, «einen Beweis für die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen». Die beiden Sozialdemokraten, die freundschaftlich miteinander verbunden sind, sprachen auch über die tschechischen Parlamentswahlen in neun Monaten. Noch in diesem Jahr werde die SPD Berater nach Prag schicken, um an einer Strategie für die tschechischen Sozialdemokraten mitzuarbeiten, sagte Paroubek.

  • 01.10.2005

    Neun Monate vor den Parlamentswahlen ist der Parteivorsitzende der tschechischen Christdemokraten, Miroslav Kalousek, am Samstag erwartungsgemäß zum Wahlkampfführer im Wahlkreis Südböhmen gewählt worden. Die Christdemokraten wollen mit ihrem Programm all diejenigen Wähler ansprechen, denen die Begriffe Solidarität und soziale Gerechtigkeit nicht fremd sind und die diese Werte ohne eine Zusammenarbeit mit den Kommunisten verwirklicht sehen wollen, sagte Kalousek am Samstag auf einer Kreisdelegiertenkonferenz in der südböhmischen Stadt Ceske Budejovice/Budweis.

  • 01.10.2005

    Rund 16.000 tschechischen Studenten und Wissenschaftlern hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bislang einen Studien- oder Forschungsaufenthalt in Deutschland ermöglicht. Umgekehrt reisten bislang etwa 7000 deutsche Studenten zu Studienaufenthalten in die Tschechische Republik. Darüber informierten DAAD-Vertreter auf einem Seminar für ehemalige Stipendiaten, das an diesem Wochenende in Prag stattfindet. Ziel des DAADs ist es, die akademische Zusammenarbeit Deutschlands mit anderen Ländern zu fördern.

  • 01.10.2005

    Bei einem Zusammenstoß von zwei Güterzügen im nordböhmischen Kreis Most ist in der Nacht auf Samstag einer der beiden Lokführer ums Leben gekommen. Ein Zug der Öl-Gesellschaft Unipetrol war bei der Station Zelenice von hinten auf einen stehenden Zug der Tschechischen Bahn aufgefahren. Die Unfallursache ist bislang nicht bekannt. Schadstoffe seien keine entwichen, hieß es. Der Zugverkehr auf der frequentierten Strecke zwischen Usti nad Labem/Aussig und Chomutov/Komotau ist mindestens bis Mitternacht unterbrochen.

  • 30.09.2005

    Die Präsidenten von Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei sehen die grundlegenden Ziele ihrer Staaten in den vergangenen Jahren als erreicht an. Sie seien Mitglieder von NATO und EU und hätten ihre Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und vertieft, resümierten sie am Freitag im südpolnischen Ort Wisla die bisherige Kooperation im Rahmen der Visegrad-Gruppe. (Wichtigste Aufgaben seien nun die weitere Erweiterung der EU, der Schutz ethnischer Minderheiten und die Sensibilisierung für Menschenrechtsfragen, sagte der ungarische Staatspräsident Laszlo Solyom.) Gleichwohl sei man sich einig gewesen, dass die EU dringend Veränderungen benötige, sagte der tschechische Präsident Klaus nach dem Treffen. Klaus kritisierte die geplante europäische Verfassung und die Übergangfristen für die neuen EU-Mitglieder etwa auf dem Arbeitsmarkt. Weiter vertrat er die Hoffnung, dass die Zusammenarbeit in der Vysegrad-Gruppe nach den Parlamentswahlen in Polen vom vergangenen Sonntag ohne Probleme fortgesetzt werde.

  • 30.09.2005

    Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder wurde am Abend zu einem gemeinsamen Abendessen mit seinem tschechischen Amtskollegen Jiri Paroubek in Prag erwartet. Bei den Gesprächen beider Spitzenpolitiker sollte es vor allem um europäische Fragen gehen. Das Treffen diene der Vorbereitung des nächsten informellen EU-Gipfels im Oktober, teilte ein deutscher Regierungssprecher mit. Ein Pressetermin sei nicht geplant, sagte am Donnerstag eine Sprecherin der deutschen Botschaft. Zuvor wollte Schröder am Freitag an Wahlkundgebungen in Dresden teilnehmen, wo an diesem Sonntag nachträglich gewählt wird, da eine Direktkandidatin kurz vor den Bundestagswahlen am 18. September gestorben war.

  • 30.09.2005

    Die tschechischen Christdemokraten (KDU-CSL) wollen die Regierungskoalition mit den Sozialdemokraten (CSSD) bis zum Ende der Legislaturperiode im Juni kommenden Jahres fortsetzen. Zugleich warnte die erweiterte Parteiführung der KDU-CSL am Freitag vor einer Annäherung zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten. Man verhalte sich dem Koalitionsvertrag gegenüber sehr loyal, dies sei jedoch nicht gleichbedeutend mit Loyalität gegenüber den Fehlern des Koalitionspartners und dessen Abkommen mit den Kommunisten, sagte der christdemokratische Vorsitzende Miroslav Kalousek am Freitag. Er reagierte damit auf einen Aufruf des geschäftsführenden sozialdemokratischen Chefs und Finanzministers Bohuslav Sobotka. Dieser hatte geäußert, die Christdemokraten sollten sich entweder loyal gegenüber der Regierungskoalition verhalten oder eine Gesetzesvorlage über eine verkürzte Legislaturperiode einreichen.

  • 30.09.2005

    Der Zentralausschuss der kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM) wählt am Samstag möglicherweise einen neuen Parteivorsitzenden. Der bisherige Parteichef Miroslav Grebenicek hatte unlängst wegen Unstimmigkeiten in der Parteiführung seinen Rücktritt angekündigt. Die Entscheidung gilt unter seinen Parteikollegen jedoch nicht als definitiv. Wenn Grebenicek wirklich zurücktrete, werde man dies respektieren und einen Nachfolger wählen, sagte am Vorabend der Tagung der Parteivizechef Vaclav Exner.

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