• 20.01.2006

    Der tschechische Arbeitsminister Zdenek Skromach hat seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass Finnland und Spanien ihren Arbeitsmarkt bald für Arbeitskräfte aus den neuen EU-Mitgliedstaaten öffnen. Das sagte Skromach am Freitag am Rande eines informellen Treffens mit seinen Amtskollegen aus den übrigen EU-Ländern im österreichischen Villach. Bislang gebe es lediglich "diplomatische Signale" aus Madrid und Helsinki, eine definitive Entscheidung wird für Ende April erwartet. Sollte sich Skromachs Hoffnung bestätigen, hätten nach Großbritannien, Irland und Schweden zwei weitere Länder die Übergangsfristen für die Freizügigkeit der Arbeitskräfte aus neuen EU-Mitgliedsstaaten verkürzt. Deutschland und Österreich hingegen hatten bereits vorher angekündigt, die Einschränkung mindestens um drei Jahre zu verlängern.

  • 20.01.2006

    Als furchtbare Tragödie hat der tschechische Verteidigungsminister Karel Kühnl den Absturz eines slowakischen Militärflugzeugs an der slowakisch-ungarischen Grenze bezeichnet, bei dem am Donnerstag mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen waren. Für die Tschechische Republik sei das Unglück umso schmerzlicher, als es sich bei den Opfern um Soldaten handelten, die gemeinsam mit tschechischen Militärs im Kosovo stationiert waren. Kühnl hatte sich Ende vergangenen Jahres auf einer Kosovo-Reise mit den meisten von ihnen persönlich getroffen. Er sprach den Angehörigen und seinem slowakischen Amtskollegen Juraj Liska sein tiefstes Beileid aus.

  • 20.01.2006

    Nach der Umweltkatastrophe in der Elbe in der vergangenen Woche sinkt die Zynaidkonzentration im gesamten Flussverlauf. Der am meisten betroffene Flussabschnitt zwischen Kolin und Brandys weise bereits wieder normale Werte auf, meldete die tschechische Nachrichtenagentur ctk am Freitag. Eine Verbesserung der Situation sei durch den Zustrom sauberen Wassers aus der Moldau eingetreten. Das Ausfließen des toxischen Stoffes aus dem Koliner Chemiewerk Draslovka hatte vergangene Woche das Sterben von mehreren Tonnen Fisch verursacht. Der Firma droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu zehn Millionen Kronen (rund 333.000 Euro).

  • 20.01.2006

    Ein provokantes «Mahnmal» der rechtsradikalen tschechischen Nationalpartei (NS) ist am Donnerstagabend von den Behörden der südböhmischen Stadt Lety beseitigt worden. Die Partei hatte vor einer Woche in der Nähe des früheren Roma-Konzentrationslagers einen Felsquader mit der Aufschrift «Den Opfern» deponiert und erklärt, es handle sich um ein «Denkmal für tschechische Patrioten». Mit der Initiative wolle man darauf hinweisen, dass es «im Zweiten Weltkrieg keine nennenswerten Opfer unter den Roma gegeben» habe. Die Aktion hatte landesweit für Empörung gesorgt. Politiker demokratischer Parteien begrüßten die Beseitigung des Felsquaders einhellig. Die Nationalpartei wollte sich zu den Ereignissen zunächst nicht äußern. Ein Sprecher gab bekannt, man werde sich an diesem Samstag wie geplant zu einem Gedenkakt an der Stelle treffen, wo der Stein bis gestern gelegen habe. Roma-Organisationen wollen sich am Samstag ebenfalls in Lety versammeln, um für einen würdigen Gedenkort zu demonstrieren.

  • 20.01.2006

    Der Automobilkonzern Skoda hat im Geschäftsjahr 2005 neun Prozent mehr Autos ausgeliefert als 2004. In Deutschland erhöhte Skoda seinen Marktanteil von 2,4 auf 3,1 Prozent. Erstmals sei das seit 1991 zum Wolfsburger VW-Konzern gehörende Unternehmen 2005 in Polen die meistverkaufte Automarke gewesen. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Detlef Wittig habe Skoda 2005 den Umsatz von rund 5,12 Milliarden Euro auf etwa 6,5 Milliarden Euro steigern können, meldete CTK.

  • 20.01.2006

    IN Prag haben am Donnerstagabend mehrere Dutzend Menschen des Verfechters eines sicheren Straßenverkehrs, Jan Bouchal, gedacht. Bouchal war vor einer Woche im Alter von 30 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben. An einer Kreuzung im siebten Prager Stadtbezirk war er auf dem Rad von einem Auto erfasst worden. An der Unfallstelle legten Freunde und Sympathisanten des jungen Mannes Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Anschließend luden die Veranstalter zu einer öffentlichen Diskussion über mehr Sicherheit für Radfahrer und Autofahrer. Anwesend waren auch Vertreter der Prager Stadtverwaltung.

  • 20.01.2006

    Die Friedensfahrt der Radprofis wird nach Angaben des tschechischen Radsportverbandes CCS in diesem Jahr nach einjähriger Pause wieder stattfinden. Die 58. Auflage des legendären Wettbewerbs startet am 13. Mai in Linz und endet am 20. Mai in Hannover, teilte der stellvertretende CCS-Vorsitzende Cestmir Kalas mit. Das Rennen werde durch Deutschland, Tschechien und Österreich führen, anders als früher aber nicht durch Polen. Im Frühjahr des vergangenen Jahres war das einst größte Amateur-Etappenrennen der Welt erstmals seit 1948 abgesagt worden. Hauptgrund dafür waren wirtschaftliche Probleme.

  • 19.01.2006

    Die größte gesetzliche Krankenkasse in Tschechien, die Allgemeine Krankenversicherung (VZP), hat am Donnerstag damit begonnen, die Zahlungen für behandelte Kinder, Rentner und Arbeitslose, die den Gesamtbetrag von 5,3 Milliarden Kronen (ca. 176 Millionen Euro) ausmachen, an Ärzte und medizinische Einrichtungen zu überweisen. Nach Informationen des Gesundheitsministeriums wird damit eine Verkürzung der Zahlungsfristen von bis zu 16 Tagen erreicht. Bisher hatte die VZP das Geld mit einer rund 40-tägigen Verspätung an die Krankenhäuser gezahlt. Gesundheitsminister David Rath erklärte daher, dass die Ärzte momentan keinen objektiven Grund zu einem Streik hätten. Ein Sprecher der Vereinigung der praktischen Ärzte sagte, dass die erwähnte Summe die Zahlungsfristen um ca. 14 Tage verkürzen könne. Es sei jedoch wichtig, so der Arzt, eine weitere Verschuldung der VZP zu verhindern. Im November vergangenen Jahres hatte Minister Rath die hoch verschuldete VZP unter Zwangsverwaltung gestellt.

  • 19.01.2006

    Nach einer am Donnerstagmorgen veröffentlichten Meldung der tschechischen Nachrichtenagentur CTK ist am Mittwoch die Zyanidkonzentration in der Elbe unterhalb des Zusammenflusses mit der Moldau gesunken. Die sinkende Tendenz dürfte weiter anhalten, sagte am Donnerstag Karel Dostal von der Wasserwirtschaftsbehörde gegenüber der CTK. Die Messungen hätten außerdem ergeben, so Dostal, dass das mit Zyanid verseuchte Wasser am Mittwochmittag weder Decin noch Hrensko an der tschechisch-deutschen Grenze erreicht hat, wie aufgrund einer Prognose ursprünglich erwartet worden war. Das Zyanidgift entwich vergangene Woche aus dem an der Elbe liegenden Chemiebetrieb der Firma Lucebni zavody Draslovka Kolin.

  • 19.01.2006

    Die Vertreter des Chemiebetriebs Draslovka Kolin, der für die Verseuchung der Elbe verantwortlich ist, begannen am Donnerstag mit Fischern über eine eventuelle Entschädigung zu verhandeln. Nach Worten eines Sprechers des Fischerverbandes wurden mindestens neun Tonnen Fische durch das Zyanidgift in der Elbe vergiftet. Die endgültigen Schäden können jedoch nach Meinung der Fischer erst nach Ende des Winters präzisiert werden, weil viele vergiftete Fische unter dem Eis geblieben sind. Experten meinen, dass sich die Verseuchung einige Jahre lang auf die Ökosysteme negativ auswirken wird.

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