• 22.01.2006

    Der tschechische Gesundheitsminister David Rath hat vor, eine degressive Margenordnung einzuführen. Ein entsprechender Entwurf zu einer Neuregelung der Margen bei Medikamenten wurde inzwischen ausgearbeitet. Der Handelszuschlag soll dem Entwurf zufolge mit dem Medikamentenpreis sinken, bei teueren Arzneimitteln wäre der Zuschlag demnach niedriger als bei den billigeren. Das sagte Rath in einer am Sonntag vom Tschechischen Fernsehen ausgestrahlten Debatte. Das Kabinett hatte nach Raths Vorschlag den Handelszuschlag bei Medikamenten von 32 auf 29 Prozent gekürzt. Aus Protest dagegen wollen die Apotheker am 30. Januar ihre Apotheken für drei Stunden schließen. Vlastimil Tlusty, Abgeordneter der oppositionellen Bürgerdemokraten, sagte, eine degressive Margenordnung sei besser als eine Reduzierung der Marge, die den Preis des Medikaments nicht berücksichtigt.

  • 22.01.2006

    Die größte gesetzliche Krankenkasse Tschechiens, VZP, soll nach den Worten ihres Direktors Josef Cekal jetzt keinen Überbrückungskredit nehmen. Das sagte Cekal in einer am Sonntag vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen ausgestrahlten Diskussionssendung. Cekal muss den Vorschlag für einen eventuellen Kredit am Dienstag dem Verwaltungsrat der VZP vorlegen. Die Schulden der Krakenversicherungsanstalt betragen inzwischen 11 Milliarden Kronen (ca. 366 Millionen Euro). Die Krankenkasse bezahlt den Ärzten und den Krankenhäusern ihre Leistungen mit großer Verspätung. Gesundheitsminister David Rath schlug der VZP vor, einen Kredit aufzunehmen. Cekal zufolge wird die VZP in diesem Jahr einen Überschuss erwirtschaften. Aus diesem Grund sei es, so der Direktor, nicht dringend notwendig, einen Überbrückungskredit zu nehmen. Er erinnerte aber daran, dass die VZP allein nicht imstande sei, das Defizit auszugleichen. Cekal hat vor, demnächst mit dem Gesundheitsministerium Verhandlungen über eine Beendigung der Zwangsverwaltung der VZP aufnehmen.

  • 22.01.2006

    Der aus Tschechien geflüchtete Unternehmer Radovan Krejcir hat im tschechischen Kriminellenmilieu einen falschen Wechsel bestellt, um die Tschechische Sozialdemokratische Partei (CSSD) zu diskreditieren. Das sagte der tschechische Innenminister Frantisek Bublan in einer am Sonntag vom privaten TV-Sender Nova ausgestrahlten Debatte. Mit dem Wechsel sollte nachgewiesen werden, dass der Unternehmer der CSSD 60 Millionen Kronen (ca. zwei Millionen Euro) für die Wahlkampagne geliehen hatte. Der Innenminister erklärte im November des vergangenen Jahres, die Polizei verfüge über Informationen darüber, dass es einen solchen Auftrag in der Unterwelt gebe. Krejcir, der sich nach seiner Flucht auf den Seychellen niederließ, wird in Tschechien wegen Unterschlagung und Mordvorbereitung verfolgt.

  • 22.01.2006

    Mit einem Festakt im bayerischen Furth im Wald haben sich die Sudetendeutschen an den Beginn der Vertreibung aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert. Der Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, sagte bei dieser Gelegenheit, die Vertreibung sei ein Verbrechen und ein grauenhaftes Schicksal für Millionen von Menschen, aber Bitterkeit könne nicht die Antwort darauf sein. Die Botschaft für die Zukunft müsse vielmehr sein, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder passiere. Posselt würdigte des Weiteren positive Signale aus Tschechien.

  • 22.01.2006

    Unter starker Schneelast ist im nordmährischen Ostrava / Ostrau am Samstag das Dach einer Tankstelle eingestürzt. Verletzt worden sei niemand, teilte die nordmährische Feuerwehr mit. Unter einer dicken und feuchten Schneeschicht sind am Samstag auch Dächer von zwei Wirtschaftsgebäuden in der Region von Jihlava / Iglau und Pelhrimov / Pilgram eingestürzt. Bereits am Donnerstag stürzte das Dach des Böhmerwald-Feuerwehrmuseums in Stachy / Stachau ein. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Die Schäden am Museum werden auf 1.500.000 Kronen geschätzt. Es ist bislang unklar, in wie weit die wertvollen Museumsexponate beschädigt wurden.

  • 21.01.2006

    Etwa 40 Vertreter der rechtsradikalen tschechischen Nationalpartei (NS) sind am Samstagvormittag in der südböhmischen Gemeinde Lety bei Pisek zusammengetroffen. Sie versammelten sich am Ort, von dem die Gemeinde am Donnerstag das von den Nationalisten installierte provokante "Mahnmal" beseitigen ließ. Am Samstagvormittag fand auch ein Gedenkakt der Roma beim Roma-Denkmal statt, das unweit der Schweinefarm steht, wo sich während des Zweiten Weltkriegs ein Konzentrationslager für die Roma befand. Nach Worten des Senators Jaromir Stetina hat einer der Vertreter der Nationalpartei in seiner Rede das Gesetz verletzt. Die Nationalisten brachten Spruchbänder mit Aufschriften mit wie beispielsweise "800 Milliarden Kronen lieber für die Renovierung von Krankenhäusern" oder "Lassen wir die Schweinefarm stehen". Dies war eine Anspielung daran, dass die Beseitigung der Farm, zu dem sich das tschechische Kabinett verpflichtet hatte, bis zu 800 Milliarden Kronen kosten kann.

  • 21.01.2006

    Zwei Aktivisten, die an dem von den Roma in Lety organisierten Gedenkakt teilnahmen, wurden von der Polizei vorgeführt. Einer von ihnen war Mitglied des Komitees für die Entschädigung der Opfer des Roma-Holocaust, Markus Pape. Der Polizei zufolge hat Pape einen Verstoß gegen das Gesetz begangen, als er die Nationalistenversammlung "verbal störte". Pape hat eine Strafanzeige gegen drei Teilnehmer der Versammlung wegen Rowdytum erstattet. Senator Jaromir Stetina sagte gegenüber der Polizei, die beiden Aktivisten hätten gegen die Erklärungen der Nationalisten protestiert. Dafür seien sie, so der Senator, angegriffen worden. Stetina zufolge hat die Polizei nicht richtig vorgegangen, da sie seiner Meinung nach alle Teilnehmer des Zwischenfalls festnehmen sollte. Die Aktivisten hätten sich, so der Senator, gar nicht gewehrt.

  • 21.01.2006

    Die letzten 28 Soldaten des siebten tschechischen KFOR-Kontingents sind am Freitagabend aus dem Kosovo nach Prag zurückgekehrt. Noch vor ihrer Abreise aus Prishtina erhielten sie die Nachricht darüber, dass 42 von ihren slowakischen Kollegen am Donnerstag bei einem Flugzeugabsturz in Ungarn ums Leben kamen. Die tschechischen Soldaten haben das Andenken ihrer Kollegen gleich auf dem Prager Flughafen Kbely mit einer Schweigeminute geehrt.

  • 21.01.2006

    Ein Gottesdienst für die am Donnerstag verunglückten slowakischen Soldaten, wurde am Freitagabend von Militärkaplan Tomas Holub in der Johannes Nepomuk-Kirche auf dem Prager Hradschin zelebriert. Die Messe wurde vom Militärkaplan eröffnet, der soeben aus dem Kosovo zurückkehrte. Er erinnerte sich an die slowakischen Soldaten, mit denen er noch vor kurzem im Rahmen der KFOR-Truppen gemeinsam diente.

  • 21.01.2006

    Die international berühmte tschechische Mezzosopranistin Dagmar Peckova, die in ihrer Heimat eher selten auftritt, hat sich am Samstag mit einem Konzertabend in der Staatsoper in Prag vorgestellt. Auf dem Programm des Konzertes, das zu den 200 Veranstaltungen des Projektes Mozart - Prag - 2006 gehörte, standen vor allem Kompositionen, die Mozart für die tschechische Sängerin Josefine Dusek schrieb.

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