• 11.09.2005

    Vom Prager Flughafen Ruyzne ist am Sonntagnachmittag eine NATO-Militärmaschine mit tschechischen Hilfsgütern für die Opfer des Hurrikans Katrina in die USA gestartet. An Bord sind Feldbetten und Zelte; in der kommenden Woche sollen außerdem noch rund 26.000 Decken in die USA gebracht werden. Außenminister Cyril Svoboda betonte bei der symbolischen Übergabe der Hilfsgüter auf dem Flughafen, dass es sich nur um einen Teil der bereits vor einer Woche angebotenen Hilfsleistungen handele. Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Prag, William Cabaniss, hatte noch am Freitag erklärt, dass die USA auf die tschechischen Hilfsangebote vorerst nicht zurückgreifen wollen, da die Regierung in Washington erst die Prioritäten der Hilfsleistungen bestimmen müsse.

  • 11.09.2005

    Wie das tschechische Verteidigungsministerium erst am Sonntag bekannt gab, ist bereits am Samstag bei einer öffentlichen Flugvorführung von NATO-Luftstreitkräften auf dem Flughafen Mosnov bei Ostrava / Ostrau ein unbemanntes vier Meter langes Aufklärungsflugzeug abgestürzt und zerschellt. Von den 30.000 Zuschauern wurde niemand verletzt. Das Unglück geschah kurz nach dem Start und ist offensichtlich durch einen starken Windstoß verursacht worden. Der Schaden wird auf rund 2,8 Millionen Kronen beziffert, etwa 100.000 Euro. Die Veranstalter teilten mit, dass zu keiner Zeit eine Gefährdung des Publikums bestanden habe.

  • 11.09.2005

    Eine Überprüfung der tschechischen Oberstaatsanwältin Marie Benesova hat nach Worten von Justizminister Pavel Nemec ergeben, dass diese ihr Amt nicht ordnungsgemäß versieht. Unter anderem seien bei 102 kontrollierten Akten in 82 Fällen erhebliche Verzögerungen festgestellt worden. Anstatt sich ihren Amtsgeschäften zu widmen, beschäftige sich die Staatsanwältin in letzter Zeit mit Politik, sagte Nemec am Sonntag im privaten Fernsehsender TV Nova. Benesova bezeichnete die Vorwürfe als lächerlich und unsinnig. Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Streit um die von Nemec veranlasste Auslieferung eines Mitglieds der Königsfamilie aus Katar, das sich in Tschechien an minderjährigen Mädchen vergangen hatte, an die Justiz in seinem Heimatland.

  • 11.09.2005

    Die tschechische Polizei wird in der kommenden Woche zwei Beamte auf die Seychellen entsenden, um mit den dortigen Behörden über die Auslieferung des flüchtigen Geschäftsmannes Radovan Krejcir zu verhandeln. Justizminister Pavel Nemec hält es allerdings für nicht besonders wahrscheinlich, dass es gelingt, den Milliardär nach Tschechien zurückzuholen. Krejcir werden Unterschlagung im großen Stil und die Vorbereitung eines Mordes zu Last gelegt. Durch schwere Fehler der Polizei hatte Krejcir unmittelbar nach seiner Festnahme im Juni in Prag fliehen können. Am Freitag konnte er mit Hilfe der Interpol auf den Seychellen ausfindig gemacht werden. Die Seychellen sind allerdings bekannt dafür, dass sie gesuchte Personen nicht ausliefern; zudem besitzt Krejcir die Staatsangehörigkeit der Inselgruppe.

  • 11.09.2005

    Zu einem informellen Treffen kamen am Sonntag in London die Landwirtschafts- und Umweltminister der EU zusammen. Bei den Gesprächen ging es unter anderem um umweltschonende Methoden in der Landwirtschaft. Für die tschechische Republik nahmen an dem Treffen der Landwirtschaftsminister Petr Zgarba und der stellvertretende Umweltminister Tomas Novotny teil.

  • 11.09.2005

    Offensichtlich ein Familienstreit hat am Sonntagnachmittag in Jablonec / Gablonz zum Tod von zwei Menschen geführt. Ein Mann hatte zuerst auf seine Lebensgefährtin geschossen und dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Die Frau starb noch am Tatort, der Mann erlag seinen Verletzungen in einem Krankenhaus in Liberec / Reichenberg. Die Polizei untersucht den Fall und wollte zunächst keine weiteren Details bekannt geben.

  • 11.09.2005

    Der Tscheche Jakub Janda hat am Sonntag auch den letzten Wettbewerb im Sommer-Grand-Prix der Skispringer gewonnen und trägt auch den Gesamtsieg davon. Janda setzte sich im japanischen Hakuba mit Sprüngen von 128 und 130,5 Metern gegen die Österreichern Wolfgang Loitzl und Thomas Morgenstern auf durch, die sich den zweiten Platz teilen.

  • 10.09.2005

    Der tschechische Finanzminister Bohuslav Sobotka hat gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Polen, Ungarn und der Slowakei die amtierende britische EU-Ratspräsidentschaft zu einer Lösung des milliardenschweren EU-Finanzstreits aufgefordert. Falls die EU-Haushaltsplanung von 2007 bis 2013 nicht bis Ende des Jahres beschlossen werde, hätte dies für die EU und die Mitgliedstaaten erhebliche Folgen, warnten die Vertreter der so genannten Visegrad-Gruppe am Rande des EU-Finanzministertreffens in Manchester. Der Haushalt hatte ursprünglich bereits auf dem EU-Gipfel im Juni verabschiedet werden sollen.

  • 10.09.2005

    Ein dreiviertel Jahr vor den Parlamentswahlen in Tschechien schließt Premierminister Jiri Paroubek eine sozialdemokratische Minderheitsregierung unter Duldung durch die Kommunisten nicht aus. Wenn das Wahlergebnis es zulasse, sei dies eine bessere Lösung als eine große Koalition mit den Bürgerdemokraten (ODS), sagte Paroubek in einem Interview für die Tageszeitung Pravo. Die Menschen würden die beiden großen Parteien mit ihren unterschiedlichen Programmen nicht wählen, damit diese dann ein Bündnis eingehen. Über mögliche Formen der politischen Zusammenarbeit mit der nicht reformierten kommunistischen Partei wird in Tschechien immer wieder kontrovers diskutiert.

  • 10.09.2005

    Präsident Vaclav Klaus hat seine Kritik an Nicht-Regierungsorganisationen erneuert. Auf einer Konferenz des amerikanischen Getränkekonzerns PepsiCo in Prag verglich Klaus am Samstag Nicht-Regierungsorganisationen mit der kommunistischen Ideologie. Beide seien ähnlich undemokratisch, so Klaus. Vor dem Einfluss von unabhängigen Organisationen und der Gefahr einer so genannten "postdemokratischen Gesellschaft" hatte Klaus erstmals auf dem Treffen des Europarates im Mai in Warschau gewarnt. Für seine Äußerungen war Klaus aus den Reihen gemeinnütziger Organisationen, aber auch von ehemaligen Dissidenten scharf kritisiert worden.

Pages