• 09.09.2005

    Das südkoreanische Unternehmen Sungwoo Hitech wird in Ostrava / Ostrau eine Fabrik für die Fertigung von Karosserieteilen für den Automobilbau errichten und dafür 2,5 Milliarden Kronen investieren, das sind etwa 830 Mio. Euro. Das gab am Freitag eine Sprecherin der Wirtschaftsagentur CzechInvest bekannt. In den kommenden drei Jahren sollen damit in der Region mit der zweithöchsten Arbeitslosigkeit in Tschechien bis zu 1000 neue Arbeitsplätze entstehen. Wirtschaftsexperten bewerteten das Projekt als Durchbruch für die Tschechische Republik. Koreanische Investitionen waren bislang vorwiegend in die Slowakei geflossen.

  • 09.09.2005

    Die tschechische Wirtschaft befindet sich in der besten Verfassung der letzten Jahre und nähert sich dem EU-Niveau. Diese Meinung äußerten am Freitag in einer Umfrage der Nachrichtenagentur CTK mehrere Wirtschaftsexperten im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der jüngsten Wirtschaftskennzahlen durch das Tschechische Statistische Amt. Demnach ist das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal des Jahres auf 5,1 Prozent gestiegen; das ist der beste Wert seit 1996. Die Wirtschaft wächst damit in Tschechien rund dreimal schneller als in den Ländern der Euro-Zone.

  • 09.09.2005

    Jugendliche Gewalttäter können in Tschechien in Zukunft in speziellen Einrichtungen untergebracht werden. Das sieht eine Gesetzesnovelle über Erziehungsanstalten vor, die Präsident Klaus am Freitag unterzeichnet hat. Die Jugendlichen werden dabei unter ständiger Aufsicht stehen und von Pädagogen und Psychologen betreut werden. Kritik an den Regelungen kam unter anderem aus dem Büro des tschechischen Ombudsmannes zum Schutz der Bürgerrechte, wo man darauf hinwies, dass eine vorgesehene permanente Kameraüberwachung die persönlichen Kontakte der Jugendlichen negativ beeinflussen werde.

  • 09.09.2005

    Präsident Vaclav Klaus hat am Freitag das so genannte "Anti-Raucher-Gesetz" unterzeichnet, das eine deutlich Beschränkung des Rauchens in öffentlichen Gebäuden vorsieht. Ab dem 1. Januar 2006 ist danach zum Beispiel das Rauchen auf Bahnhöfen völlig verboten und in Gaststätten nur noch eingeschränkt möglich. Bürgerinitiativen bezeichneten das Gesetz als zu weich; Gesundheitsministerin Milada Emmerova wies die Kritik jedoch zurück. In der Gesetzesnovelle werden auch die Geldstrafen für Gastwirte deutlich erhöht, die Alkohol an Minderjährige ausschenken.

  • 09.09.2005

    Die Feuerwehr im nordböhmischen Landkreis Decin / Tetschen kämpft mit einem Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz. Das Feuer war in der Nacht auf Freitag versehentlich von zwei Jugendlichen verursacht worden, die beim Camping mit offenem Feuer hantiert hatten. Bis in die Nachmittagsstunden war es nicht gelungen, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Die Löscharbeiten wurden vor allem durch das unwegsame Gelände erschwert. Ein Feuerwehrsprecher gab jedoch an, dass das Feuer nicht sehr ausgedehnt sei und keinen großen Schaden verursachen werde.

  • 09.09.2005

    Im sächsischen Deutschneudorf wurde am Freitag eine deutsch-tschechische Kindertagesstätte eröffnet. Es handelt sich bereits um die zweite derartige Einrichtung in Sachsen. Bürgermeister Heinz-Peter Haustein nannte die Tagesstätte ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden beiderseits der Grenze. Deutschneudorf im Erzgebirge grenzt direkt an die Tschechische Republik. Zehn der 60 Plätze sind für Kinder aus Tschechien reserviert. Das Projekt wurde auch aus EU-Geldern gefördert.

  • 09.09.2005

    Bei Ausgrabungen unweit von Prag haben Archäologen ein etwa 1500 Jahre altes orientalisches Siegel in Gestalt der persischen Fruchtbarkeitsgöttin Anahita gefunden. Der Orientalist Petr Chavrat bezeichnete den Fund als eine für die Region einzigartige Entdeckung. Ähnliche Funde gebe es erst wieder im Rheinland. Die Archäologen datieren das Siegel auf das 4. bis 6. Jahrhundert. Es könnte ein bislang fehlender Beleg dafür sein, dass bereits zur Zeit der Völkerwanderung Kontakte von Böhmen in die Mittelmeerregion bestanden haben.

  • 08.09.2005

    Die künftige europäische Legislative zur Speicherung von Telefondaten, die dem Kampf gegen das internationale Verbrechen und den Terrorismus dienen sollen, wird nach Meinung des tschechischen Innenministers Frantisek Bublan insbesondere von einer Übereinkunft der EU-Staaten mit den einzelnen Mobilfunkoperatoren über die Finanzierung dieser Pflicht abhängen. Bublan äußerte diese Meinung am Rande des informellen EU-Ministerratstreffens im englischen Newcastle. Ihm zufolge werde jedes EU-Land die entsprechende Regelung von seinen finanziellen Möglichkeiten ableiten. Die tschechische Regierung werde auf die Mobilfunkoperatoren einwirken, sich an dem vorgesehenen Auftrag zu beteiligen, sagte der Innenminister gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Aus dem Haushalt für das Jahr 2006 wurden vorläufig 500 000 000 Kronen, etwa 13 Millionen Euro, für die Gewährleistung von Daten und Polizeiabhören durch Mobilfunkoperatoren ausgegliedert.

  • 08.09.2005

    Das tschechische Schulministerium soll im kommenden Jahr über rund 110 Milliarden Kronen (ca. 3,4 Milliarden Euro) verfügen. Im Vergleich zum laufenden Jahr wären dies um 8,5 Milliarden Kronen mehr. Von der Gesamtsumme soll etwa ein Fünftel des Ressortbudgets, das sind 22,5 Milliarden Kronen, auf die Hochschulen entfallen. Nach Mitteilung von Schulministerin Petra Buzkova können die Universitäten noch zusätzliche Gelder aus dem Forschungs- und Entwicklungsfonds erwerben. Die tschechische Regierung entschied am Mittwoch über den Staatshaushalt für das kommende Jahr. Das Kabinett hat den Haushalt mit einem Defizit in der Höhe von 74,4 Milliarden Kronen (rund 2,5 Milliarden Euro) unterschrieben. Die Wirtschaftsexperten sowie die Bürgerdemokraten kritisieren den Haushaltsvorschlag. Die Regierung gebe vor den Wahlen viel zu viel Geld aus, hieß es aus den oppositionellen Kreisen.

  • 08.09.2005

    Von 8,8 Prozent im Juli ist die Arbeitslosenrate in Tschechien im August auf 8,9 Prozent angestiegen. Die leichte Erhöhung führen Analytiker insbesondere auf die Tatsache zurück, dass sich im August eine zweite Welle von Mittel- und Berufsschulabsolventen bei Arbeitsämtern um Jobs beworben habe. Im Hinblick auf die Schulabgänger, die im August auf den Arbeitsmarkt kommen, gelte dieser Monat aus der Sicht der Beschäftigungslage als der schlechteste im ganzen Jahr. Dies sagte der Analytiker der Raiffeisenbank, Pavel Mertlik, gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Nach Meinung von Marketa Sichtarova von der Gesellschaft Next Finance seien neue Arbeitsplätze geschaffen worden, so dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis die derzeit arbeitslosen Neuankömmlinge einen Job gefunden hätten. Problematisch sei nach Meinung der Wirtschaftsexperten die steigende Zahl der Langzeitarbeitslosen, deren Hauptursache sie im übermäßig regulierten Arbeitsmarkt und dem großzügigen Sozialsystem sehen. Wie aus einer OECD-Statistik hervorgeht, betrug im Vorjahr der Anteil der Personen, die über ein Jahr lang ohne Arbeit waren, an den Arbeitslosen in Tschechien ungefähr 52 Prozent.

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