• 05.09.2005

    In Tschechien wird es vorerst keine Senkung der Verbrauchssteuern wegen erhöhter Benzinpreise geben. «Das würde nur der Industrie Vorteile bringen, nicht aber den Verbrauchern», sagte Finanzminister Bohuslav Sobotka am Montag. Die Regierung denke aber daran, die Steigerung womöglich über eine Pendlerpauschale teilweise auszugleichen. Auch Wirtschaftswissenschaftler lehnten die von der Prager Opposition ins Spiel gebrachte Steuersenkung ab. «Auf die Ergebnisse, die zudem unkalkulierbar sind, müsste man Monate warten», sagte die Expertin Marketa Sichtarova. In Tschechien waren die Benzinpreise am Wochenende um bis zu zehn Prozent gestiegen.

  • 05.09.2005

    Die Tschechische Republik wird den Euro voraussichtlich nicht vor dem Jahr 2010 als Währung einführen. Nach einem Treffen mit Zentralbank-Chef Zdenek Tuma sagte Regierungschef Jiri Paroubek am Montag, einen früheren Termin halte er nicht für günstig. Tschechien hatte zunächst geplant, den Euro im Laufe der Jahre 2009 und 2010 einzuführen. Vergangene Woche hatte Paroubek Informationen aus dem Finanzministerium als voreilig bezeichnet, nach denen Tschechien im Jahr 2010 der Eurozone beitreten könnte. Die Entscheidung über den Termin läge bei der Regierung und der Zentralbank, und nicht beim Finanzministerium, so Paroubek.

  • 05.09.2005

    Der irakische Präsident Dzalal Talabani wird nach Informationen der tschechischen Tageszeitung Mlada fronta dnes möglicherweise im Oktober Tschechien besuchen. Darüber infomierte das Blatt in seiner Montagsausgabe. Tschechien wäre damit das erste Land, dem Talabani als Staatsoberhaupt einen Besuch abstatten würde. Auch der tschechische President Vaclav Klaus hatte einen solchen Besuch in Erwägung gezogen, als er Talabani nach der Massenpanik auf einer Bagdader Brücke am vergangenen Mittwoch in einem Telegramm kondolierte. Verschiedene tschechische Minister waren schon früher häufige Gäste im Irak, zuletzt hatte Ministerpräsident Jiri Paroubek Interese an einem Bagdad-Besuch bekundet.

  • 05.09.2005

    Die tschechische Währung ist heute Vormittag mit einem neuen Top-Wechselkurs im Verhältnis zum Euro gehandelt worden. Mit 29,10 Kronen pro Euro erreichte die Krone den höchsten Wert seit drei Jahren. Möglicherweise könnte der Wechselkurs in den nächsten Tagen sogar die 29-Kronen-Marke unterschreiten, sagte am Montag eine Ökonomin der Gesellschaft Next Finance.

  • 05.09.2005

    In der mährischen Stadt Olomouc/Olmütz ist ein Fußball-Freundschaftsspiel zwischen Roma und Kommunalbeamten in ein Handgemenge ausgeartet. Die Polizei musste die Begegnung gewaltsam beenden. Das Motto hatte gelautet: «Wir können miteinander reden». Erst den Besatzungen von drei Streifenwagen sei es gelungen, beide Seiten zu trennen. Der Kreis Olmütz setzt dennoch weiter auf die Ausrichtung multikultureller Sportveranstaltungen. Man werde die Beamten zwar wahrscheinlich nicht bestrafen, ihnen jedoch ins Gewissen reden, sagte der Olmützer Bürgermeister am Montag.

  • 04.09.2005

    In Tschechien, dem Ziel tausender deutscher Tanktouristen, sind die Benzinpreise deutlich gestiegen. In manchen Landesteilen sei es zu Erhöhungen von acht Prozent genommen, meldete die Prager Nachrichtenagentur CTK am Sonntag. Der Preis für einen Liter Super bleifrei sei von durchschnittlich 1,02 Euro auf 1,11 Euro gestiegen. Eine Erhöhung auf 1,20 Euro sei in den nächsten Tagen nicht ausgeschlossen. Der Preis für einen Liter Diesel stieg von durchschnittlich 0,99 Euro auf 1,03 Euro. Die Erhöhung löste noch am Sonntag eine scharfe Diskussion der tschechischen Spitzenpolitiker um eine mögliche Senkung der Verbrauchssteuer aus. Man werde noch im September eine Initiative im Parlament einbringen, damit der Benzinpreis um bis zu einem Cent falle, sagte der konservative Oppositionspolitiker Vlastimil Tlusty (ODS). Es dürfe nicht sein, dass der Staat an der Teuerung mitverdiene. Der Parteichef der regierenden Sozialdemokraten, Stanislav Gross (CSSD), nannte den Vorschlag "puren Populismus". Die Regierung werde in Kürze vielmehr über Wege beraten, die Preissteigerung zum Beispiel über eine Pendlerpauschale auszugleichen, betonte der Sozialdemokrat. Vom Benzinpreis in Tschechien gehen über Steuern knapp 50 Prozent an den Staat.

    An Tankstellen unter anderem im Grenzgebiet zu Deutschland, die die Preise noch nicht erhöht hatten, hätten sich am Wochenende "turbulente Szenen" abgespielt, hieß es in Prag. "Das riesige Interesse hat uns so überwältigt, dass uns das Benzin ausgegangen ist", sagte der Betreiber einer Tankstelle nahe der Böhmerwaldstadt Klatovy/Klattau, "allein am Samstag kamen fast tausend Kunden, das ist Rekord." Vor einer Tankstelle beim böhmisch-bayerischen Grenzübergang Rozvadov/Waidhaus habe sich zeitweise eine Schlange von bis zu 80 Fahrzeugen gebildet, berichtete der Fernsehsender CT. Zahlreiche Tankstellen in der nordböhmischen Grenzregion zu Sachsen hätten am Samstag vier Mal mehr als an normalen Tagen eingenommen. Der Mitarbeiter einer Tankstelle nahe der Grenzstadt As/Asch nannte das Interesse "Wahnsinn": "Ein Kunde hat zum Beispiel voll getankt, den Sprit zu Hause in ein Fass gepumpt und ist sofort wiedergekommen." Die Prager Wirtschaftswissenschaftlerin Marketa Sichtarova kritisierte die Erhöhung. "Das scheint reine Taktik", sagte sie der Sonntagszeitung "Nedelni svet", "die Tankstellen nutzen die Situation in den USA aus, um mehr zu verdienen."

    Autor: Lothar Martin
  • 04.09.2005

    Der am späten Freitagabend im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin wegen planmäßiger Reparaturarbeiten am Turbogenerator abgeschaltete zweite Reaktorblock liefert seit Sonntagmittag wieder mit hoher Leistung Strom ans Netz. Die Leistung beträgt erneut jene rund 740 Megawattstunden, auf die der Reaktor aufgrund der schwingenden Turbine bereits vor der Reparatur beschränkt wurde, sagte AKW-Sprecher Milan Nebesar am Sonntag der Nachrichtenagentur CTK. Das Kernkraftwerk Temelin erzeugte im vorigen Jahr 12,7 Millionen Megawattstunden (MWh) Elektroenergie und will diese Leistung bis zum Ende dieses Jahres auf 13,77 Millionen MWh steigern.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.09.2005

    Durch eine bittere 0:2-Niederlage in Constanza gegen Gastgeber Rumänien hat die tschechische Fußball-Auswahl am Samstagabend die Chance verspielt, sich aus eigener Kraft den ersten Platz in der europäischen Qualifikationsgruppe 1 und die damit auf direktem Wege verbundene Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu sichern. Da die Niederländer zur gleichen Zeit in Eriwan Armenien mit 1:0 besiegten, ist Tschechien im Kampf um Platz 1 somit auf die Schützenhilfe von Andorra und Mazedonien angewiesen, was einem Fünfer im Lotto gleichkommt. Die ohne die verletzten Rosicky, Galasek und Lokvenc in Constanza angetretenen Tschechen müssen vielmehr nach der durch zwei Mutu-Tore besiegelten Niederlage darauf hinarbeiten, mit Heimsiegen über Armenien und die Niederlande zumindest auf dem zweiten Gruppenplatz zu landen. Dank diesem kann man auch als einer der zwei punktbesten Zweiten oder über die Relegation zur WM nach Deutschland gelangen.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.09.2005

    Beim am Sonntag im nordböhmischen Liberec/Reichenberg zu Ende gehenden Turnier um den so genannten Ceska pojistovna Cup hat die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft am Samstag ihr zweites Spiel gegen Schweden mit 3:5 verloren. Die nach ihrem 2:1-Auftaktsieg gegen Russland erneut erfolgreichen Schweden sicherten sich damit vorzeitig den Turniergewinn. Da Russland in der zweiten Samstagpartie zu einem ungefährdeten 4:1-Erfolg über Finnland kam, spielen Gastgeber Tschechien und Russland in der ab 18 Uhr begonnenen Abschlussbegegnung nur noch den zweiten Turnierrang unter sich aus. Die diesjährige Euro Hockey Tour der vier europäischen Eishockeynationen, zu der das CPC-Turnier den Auftakt bildete, wird im November mit dem Karjala Cup in Finnland fortgesetzt.

    Autor: Lothar Martin
  • 03.09.2005

    An mehreren Tankstellen in Tschechien sind in der Nacht zum Samstag die Benzinpreise drastisch gestiegen. Teilweise sind Preiserhöhungen von mehr als acht Prozent bzw. bis zu 2,50 Kronen vorgenommen worden, so dass zum Beispiel in Prag Benzinpreise von knapp 33 Kronen (ca. 1,10 Euro) registriert wurden. Aussagen von Experten und Tankwarten zufolge dürften die Preissteigerungen noch über das Wochenende andauern. Daher könne man am Montag ohne weiteres auch mit dem neuen Höchstpreis von 35 bis 36 Kronen (ca. 1,20 Euro) für einen Liter Super Bleifrei rechnen. An Tankstellen, an denen die Preise in den zurückliegenden Stunden noch nicht oder nur minimal erhöht worden sind, herrscht derzeit ein Riesenandrang.

    Autor: Lothar Martin

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