• 10.08.2005

    Ein Autofahrer, der am Dienstag im ostböhmischen Pardubice / Pardubitz in eine Gruppe von Fußgängern gerast ist, war offenbar betrunken und hatte keinen Führerschein. Der 58-Jährige hatte zuvor in der Nähe der örtlichen Brauerei einen Verkehrsunfall verursacht und beging anschließend Fahrerflucht. Dabei überfuhr er bei Rot eine Kreuzung und lenkte sein Auto mitten in die Passanten, die gerade die Straße überquerten. Eine Frau kam ums Leben, fünf weitere Personen wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der Mann, der ein zweites Mal Fahrerflucht beging, wurde später unweit seines abgestellten Autos verhaftet. Er hatte zwei Promille Alkohol im Blut. Vermutlich wird der Lenker wegen fahrlässiger Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung angeklagt, es droht ihm eine Haft bis zu zehn Jahren.

  • 09.08.2005

    Im Zusammenhang mit der spektakulären Flucht des mutmaßlichen Betrügers Radovan Krejcír hat das tschechische Innenministerium am Dienstag der Staatsanwaltschaft empfohlen, Ermittlungen gegen einen Polizisten einzuleiten. Der milliardenschwere Unternehmer Krejcír wird beschuldigt, einen Betrug großen Stils vorbereitet und die spätere Ermordung eines Mitwissers aus den Kreisen der Zollbehörde geplant zu haben. Während einer Hausdurchsuchung in seiner Prager Luxusvilla konnte Krejcír Mitte Juni flüchten, die Behörden fahnden seither erfolglos nach ihm. Laut Auskunft aus dem Innenministerium soll ein Polizist, der bei der Hausdurchsuchung dabei war, nun wegen fahrlässiger Behinderung einer Amtshandlung angeklagt werden.

  • 09.08.2005

    Sowohl Befürworter als auch Kritiker des Polizeieinsatzes gegen Teilnehmer der Technoparty CzechTek haben Unterschriftenlisten angelegt. Am Dienstagnachmittag übergab der Bürgermeister einer westböhmischen Gemeinde im Bezirk Tachov, wo die Technoparty stattfand, eine Liste mit Unterschriften an Premierminister Jirí Paroubek. Mehrere Bürgermeister und Einwohner der Region drücken darin ihre Unterstützung für das Vorgehen der Polizei aus, verlangen jedoch auch eine Änderung der einschlägigen Gesetze. Eine Petition von Künstlern, die den Behördeneinsatz verurteilen, gibt es ebenfalls. In der Causa hat am Dienstag außerdem der Sicherheitsausschuss des Abgeordnetenhauses getagt. Die Fraktionen wurden schließlich per Beschluss dazu aufgefordert, Beratungen über einen eventuellen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu führen.

    Am vorvergangenen Wochenende hatten die Behörden das Gelände der Technoparty geräumt, dabei war es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Die Organisatoren hatten zwar eine Wiese für die Party gemietet, die Veranstaltung hatte sich jedoch auch auf angrenzende Grundstücke ausgebreitet.

  • 09.08.2005

    Die Tschechische Republik weist gemeinsam mit der Slowakei in den letzen Jahren das zugleich größte und stabilste Wirtschaftswachstum unter allen Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf. Als einzige OECD-Staaten konnten die beiden Länder in den letzten sieben Quartalen jeweils ein Wachstum von mindestens einem Prozent verzeichnen. Das geht aus einer im Internet veröffentlichten Statistik der OECD hervor. Den Grund für die positive Entwicklung sehen Ökonomen in den starken Investitionen aus dem Ausland, die durch relativ niedrige Lohnkosten bei hoher Qualifikation der Arbeitskräfte angezogen werden.

  • 09.08.2005

    Die kroatische Polizei hat eine bessere Aufklärung der tschechischen Urlauber über die Gefahren auf dem Meer verlangt. Allein in diesem Sommer sind bereits 14 tschechische Touristen an der kroatischen Adria ums Leben gekommen. Der Sprecher des kroatischen Innenministeriums appellierte am Dienstag in Zagreb an die Fremdenverkehrsunternehmen, die "tschechischen Gäste über die Geheimnisse des Meeres aufzuklären". Zuletzt war ein 16-jähriger Tscheche, der trotz Gewitters mit seinem Boot auf dem Meer unterwegs war, von einem Blitz getötet worden. Nach Medienberichten schwimmen viele tschechische Urlauber auch zu weit aufs offene Meer hinaus. Andere würden ohne genügende Erfahrung und ohne Anleitung Tauchexpeditionen unternehmen. Kroatien gilt als eines der bevorzugten Urlaubsziele der Tschechen.

  • 09.08.2005

    Drei Jahre nach den verheerenden Überschwemmungen in Prag arbeitet die Tschechische Nationalbibliothek immer noch an der Restaurierung der beschädigten Bücher. Nach der Hochwasserkatastrophe waren insgesamt 800.000 Bände zur Konservierung eingefroren worden. Im Depositar der Bibliothek im Prager Stadtteil Hostivar wurde nun eine spezielle Vakuum-Trockenanlage in Betrieb genommen, berichtet die Tageszeitung Vecerník Praha. Mit ihr sollen die noch verbliebenen rund 5000 besonders wertvollen Bücher wiederhergestellt werden, die nicht mit herkömmlichen Trockenmethoden behandelt werden konnten.

  • 08.08.2005

    Präsident Vaclav Klaus hat am Montag Innenminister Frantisek Bublan empfangen, um mit ihm über den Polizeieinsatz auf der Technoparty CzechTek am vorvergangenen Wochenende zu sprechen. Dabei übergab Klaus dem Minister ein Schreiben an die Regierung, in dem er abermals eine Erklärung der Umstände des Polizeieinsatzes fordert. Bublan kündigte nach dem Treffen an, dass sich das Kabinett in der kommenden Woche in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause mit den Vorfällen bei der Technoparty befassen werde. Klaus hatte das Vorgehen der Polizei als "groben Fehler" bezeichnet; Bublan verteidigt demgegenüber den Eingriff als angemessen. Premierminister Paroubek kritisierte, dass nicht auch er zu den Gesprächen mit Klaus hinzugezogen wurde.

  • 08.08.2005

    Als mögliche Nachfolger des kürzlich verstorbenen Kulturministers Pavel Dostal sind derzeit der Leiter des Kinderfilmfestivals in Zlin, Viteslav Jandak, und der Direktor des tschechischen Pavillons auf der Expo 2005 in Japan, Vladimir Darjanin, in der Auswahl. Premierminister Paroubek traf sich am Montag mit beiden Kandidaten. Jeder habe etwas für sich und beide seien für das Amt qualifiziert, sagte Paroubek nach den Treffen. Bis zum Ende der Woche will Paroubek über den Nachfolger von Dostal entscheiden.

  • 08.08.2005

    Die Arbeitslosenquote in Tschechien ist im vergangenen Monat leicht auf 8,8 Prozent gestiegen. Rund eine halbe Million Menschen waren am 31. Juli als arbeitslos registriert, teilte am Montag das Arbeitsministerium in Prag mit. Das sind rund 10.600 Personen oder 0,2 Prozentpunkte mehr als zum Ende des Vormonats. Die niedrigste Arbeitslosigkeit verzeichnete ein weiteres Mal die Hauptstadt Prag mit rund drei Prozent; im strukturschwachen Grenzgebiet zu Deutschland hingegen blieb der Wert bei 20 Prozent. Ein Wirtschaftswissenschaftler begründete die Steigerung vor allem mit der Zahl der Schulabgänger.

  • 08.08.2005

    Tschechische Bürger können auch in Zukunft ohne Visum in die Ukraine reisen. Nachdem ukrainische Behörden die Visumspflicht für EU-Bürger zunächst bis zum 1. August ausgesetzt hatten, wird diese Regelung nun unbefristet verlängert. Darüber informierte am Montag das tschechische Außenministerium in Prag. Demnach können sich EU-Bürger bis zu 90 Tagen visumsfrei in der Ukraine aufhalten.

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