• 01.03.2005

    Die tschechische Fluggesellschaft CSA wird am Prager Flughafen Ruzyne ein neues Wartungszentrum errichten und damit 400 Arbeitsplätze für Flugzeugmechaniker und weitere spezialisierte Berufe schaffen. Dafür werden 1,35 Milliarden Kronen, etwa 45 Millionen Euro, bereitgestellt. Dies teilte am Dienstag die Agentur CzechInvest mit. In dem Wartungszentrum, das bis 2007 fertiggestellt sein soll, werden auch Reparaturen für andere Fluggesellschaften ausgeführt werden. Zu den CSA-Kunden gehören bereits jetzt etwa die Lufthansa oder Air Berlin. Die CSA verfügt über 45 Flugzeuge und rechnet im laufenden Jahr gegenüber 2004 mit einer Verdoppelung der Gewinne auf 521 Millionen Kronen, gut 17 Millionen Euro.

  • 28.02.2005

    Das internationale Automobilkonsortium Toyota Peugeot Citroen Automobile (TPCA) hat am Montag im gemeinsamen Werk im mittelböhmischen Kolin mit der offiziellen Produktion der Kleinwagen Toyota Aygo, Peugeot 107 und Citroen C1 begonnen. Die drei Modelle würden überwiegend für den europäischen Markt auf der gleichen Plattform entstehen und sollen jeweils weniger als 10.000 Euro kosten. Bereits im kommenden Jahr 2006 sollen dann in Kolin bis zu 300.000 Wagen jährlich hergestellt werden, sagte ein Firmensprecher. In dem Werk sind derzeit rund 1800 Arbeitnehmer beschäftigt, ihre Anzahl soll in den nächsten Monaten auf etwa 3000 steigen. Die Investitionskosten einschließlich der Kosten für den Produktionsanlauf sowie für Forschung und Entwicklung belaufen sich auf schätzungsweise 1,3 Milliarden Euro.

    Autor: Lothar Martin
  • 28.02.2005

    Die Regierung Moldawiens hat am Montag die Tschechische Republik ersucht, dass diese ihr Land bei den Vorbereitungen auf den geplanten EU-Beitritt tatkräftig unterstütze. Die ehemalige Sowjetrepublik bräuchte vor allem Hilfe bei der Angleichung der Legislative an die EU-Gesetze. Dieser Wunsch wurde dem tschechischen Vizepremier für Ökonomie Martin Jahn unterbreitet, der sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in Chisinau (Kischinew) aufhält. Falls Moldawien die von der Europäischen Union geforderten Bedingungen erfülle, könnte das Land im Jahr 2007 über einen Vertrag zur EU-Angliederung verhandeln. Moldawien wird in den nächsten vier Jahren 350 Autobusse im Wert von 1,2 Milliarden Kronen aus Tschechien importieren. Tschechische Firmen suchen im Gegenzug nach Möglichkeiten, Teile ihrer Produktion ins Billiglohnland Moldawien auszulagern.

    Autor: Lothar Martin
  • 27.02.2005

    Im Zusammenhang mit der tschechischen Regierungskrise hat Präsident Václav Klaus baldige Neuwahlen abermals als "beste Lösung" bezeichnet. Sollte die sozialliberale Koalition keine tragfähige Einigung finden, um bis zu den regulären Wahlen im Juni 2006 regieren zu können, dann sollten so schnell wie möglich vorgezogene Parlamentswahlen abgehalten werden, bekräftigte Klaus am Sonntag in einer Sendung des Privatfernsehsenders Nova. Er beschuldigte den sozialdemokratischen Regierungschef Stanislav Gross, mit undurchsichtigen Immobiliengeschäften die Krise verursacht zu haben. Auch der konservative Oppositionsführer Mirek Topolánek sagte, er sei zu Neuwahlen im Herbst 2005 bereit. Gross lehnte einen Rücktritt erneut ab und kündigte eine Lösung der Krise "bis Ende nächster Woche" an. Er hatte gedroht, sich vom christdemokratischen Partner KDU-CSL zu trennen und eine Minderheitsregierung zu bilden. Die KDU-CSL will die Koalition fortsetzen, allerdings ohne Gross. Der dritte Partner in dem Bündnis, die Liberale Freiheitsunion, drohte am Sonntag damit, die Koalition zu verlassen, sollte in den nächsten Tagen keine Lösung gefunden werden.

  • 27.02.2005

    In einem Interview für die Tageszeitung Mladá fronta Dnes hat Präsident Václav Klaus das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz als "einen der größten Irrtümer der gegenwärtigen Menschheit" kritisiert. Es sei ein "Glück", dass die USA das unlängst in Kraft getretene Abkommen nicht unterzeichnet hätten, sagte das konservative Staatsoberhaupt der Zeitung. Klaus hatte schon früher gesagt, das Protokoll sei ein Beispiel für "Öko-Fundamentalismus" und beruhe auf "sehr wackligen Beweisen". Das im Dezember 1997 im japanischen Kyoto ausgehandelte Abkommen sei bloß "ein weiterer Versuch des Staates", Menschen in ihrer Freiheit zu beschneiden, meint Klaus.

  • 27.02.2005

    Der Großbrand, den ein tschechischer Tourist vor mehr als einer Woche in einem Nationalpark im Süden Chiles ausgelöst hatte, konnte am Sonntag von der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht werden. Die Forstverwaltung vor Ort teilte mit, dass insgesamt über 14.000 Hektar Wald vernichtet wurden. Der Tourist hatte aus Versehen einen Gaskocher umgekippt und dadurch den Brand ausgelöst. Nachdem er zunächst erfolglos versucht hatte, die Flammen zu löschen, hatte er sofort die Behörden verständigt und auch bekannt, das Feuer verursacht zu haben. Der Tscheche musste 200 Dollar Strafe zahlen und hat Chile bereits verlassen. In einem Interview für die chilenische Tageszeitung El Mercurio drückte er indes sein "tiefstes Bedauern" aus. Das Geschehene habe sein Leben verändert, er werde "diese Flammen niemals vergessen", sagte er gegenüber der Zeitung. Die tschechische Regierung will in den nächsten Tagen hochrangige Beamte nach Chile entsenden, die sich ein Bild von den Schäden und von einer möglichen tschechischen Hilfe beim Wiederaufbau machen sollen.

  • 27.02.2005

    In der südböhmischen Stadt Tábor werden von 2. bis 4. März etwa 120 Atomenergieexperten aus Tschechien, der Slowakei und Deutschland an der internationalen Konferenz NUSIM 2005 teilnehmen. Hauptthemen des Treffens sollen die Stellung der Kernenergie gegenüber anderen Energiequellen sowie die Verbesserung der Sicherheitssysteme und die Modernisierung von Atomanlagen sein. Nach Angaben der Organisatoren wird unter anderem auch der Vorsitzende der deutschen Kerntechnischen Gesellschaft, Ralf Güldner, erwartet. Die NUSIM 2005 ist bereits das dreizehnte Treffen von Atomgesellschaften aus den drei Ländern.

  • 26.02.2005

    Präsident Václav Klaus hat sich erneut für vorgezogene Parlamentswahlen ausgesprochen. Eine Verkürzung der laufenden Legislaturperiode wäre die "natürlichste Lösung" der derzeitigen Regierungskrise in Tschechien, sagte Klaus in einem Radiointerview. Er fürchte, dass die am gegenwärtigen Streit beteiligten Politiker "nicht genügend Kraft und nicht genügend Willen" hätten, um eine funktionierende Regierung gewährleisten zu können. Für den Beschluss von Neuwahlen ist allerdings eine Verfassungsmehrheit in beiden Parlamentskammern erforderlich, die nur schwer zu erzielen sein dürfte. Der sozialdemokratische Premierminister Stanislav Gross hat angekündigt, bis Mitte nächster Woche über weitere Schritte zu entscheiden.

    Die Spannungen in der sozialliberalen Regierungskoalition waren im Zusammenhang mit undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen von Premier Gross und seiner Frau entstanden. Zuletzt hatten die Sozialdemokraten (CSSD) Gross empfohlen, sich von den Christdemokraten (KDU-CSL) zu trennen und eine Minderheitsregierung zu bilden. Die Rücktrittsforderungen der Christdemokraten gegen Gross seien nicht mehr hinnehmbar, hieß es.

  • 26.02.2005

    Im Zusammenhang mit dem Großbrand, den ein tschechischer Tourist vor einer Woche in einem Nationalpark im Süden Chiles ausgelöst hatte, drückte Außenminister Cyril Svoboda am Freitag gegenüber dem chilenischen Außenamt in einem Brief sein Bedauern aus. Tschechien wolle sich in geeigneter Weise an der Beseitigung der Schäden beteiligen, so Svoboda. Er schloss auch nicht aus, dass es in Tschechien Spendensammlungen für den Wiederaufbau des verwüsteten Areals geben könnte. Der Tourist hatte aus Versehen einen Gaskocher umgekippt und dadurch den Brand ausgelöst. Er musste 200 Dollar Strafe zahlen und hat Chile bereits verlassen. Mittlerweile sind 14.000 Hektar Wald abgebrannt.

  • 26.02.2005

    Zu den dreizehn Prozent der Weltbevölkerung, die im globalen Vergleich am reichsten sind, gehören auch die Tschechen. Das geht aus einer Studie der Weltbank und der CIA hervor. Tschechen verdienen durchschnittlich 17.800 Kronen, das sind etwa 590 Euro, im Monat. 5,2 Milliarden Menschen liegen unter diesem Wert. Innerhalb der EU gilt als arm, wer über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens in seinem Land verfügt. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Zirka 80 Prozent des Reichtums auf der Erde liegen in den Händen von einem Fünftel der Weltbevölkerung.

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