• 12.08.2005

    Im Zusammenhang mit der Auswahl des neuen Kulturministers hat Premier Jiri Paroubek einen weiteren Besuch von Künstlern erhalten: Am Freitagmorgen sprach eine Abordnung unter Leitung des Regisseurs Juraj Herz ihre Unterstützung für den von Paroubek nominierten Schauspieler Vitezslav Jandak aus. Anlass dazu war das Treffen Paroubeks mit einer Künstlerdelegation am Mittwoch. Die Gruppe hatte dabei Vorbehalte gegen die von Paroubek benannten Kandidaten geäußert und sich für den ehemaligen Direktor des Nationaltheaters Jiri Srstka als Nachfolger für den verstorbenen Pavel Dostal stark gemacht. Paroubek stellte nach dem heutigen Treffen fest, dass die Kulturszene in ihren Meinungen über den künftigen Minister gespalten sei und er die Verantwortung für die Ernennung allein tragen werde. Die Entscheidung soll am Montagabend fallen.

  • 12.08.2005

    Der ehemalige Präsident Vaclav Havel hat am Freitag mit Vertretern der Technomusikfans über Möglichkeiten für die Organisierung einer Technoparty diskutiert. In einem mehr als einstündigen Gespräch in seinem Prager Büro bestätigte der Ex-Präsident sein Interesse, weiterhin die Rolle des Vermittlers bei den Verhandlungen zwischen der Regierung und den Organisatoren der Anfang August misslungenen CzechTek-Party 2005 zu erfüllen. Bisher wurde kein Termin für Verhandlungen zwischen beiden Seiten vereinbart.

  • 12.08.2005

    Vizeminister für Industrie und Handel, Martin Pecina, der auf Vorschlag der Regierung das Amt zum Schutz des Wirtschaftswettbewerbs leiten soll, hat am Freitag Präsident Vaclav Klaus über seine Vorstellungen hinsichtlich die Ausführung seiner neuen Funktion informiert. Falls Klaus Pecinas Ernennung unterzeichnen wird, ersetzt dieser Anfang September den bisherigen Chef des Kartellamtes, Josef Bednar, dessen sechsjährige Amtszeit zu diesem Zeitpunkt endet.

  • 12.08.2005

    Im nordböhmischen Decin / Tetschen wurde am Freitag die dreitägige Schlauchboottour zum Erhalt der Elbe als naturnaher Fluss fortgesetzt, die derzeit unter dem Motto "Dialog im Boot" stattfindet. Die Veranstalter, die tschechische Umweltorganisation Arnika und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), konnten am Donnerstag zum Auftakt der grenzüberschreitenden Tour in Ustí nad Labem / Aussig rund 100 Politiker, Wissenschaftler und Künstler als Passagiere an Bord begrüßen. Am Samstag soll die Fahrt weiter in Richtung Dresden gehen, wo die Tour ihren Zielhafen haben wird. Die Elbe gilt als letzter noch relativ "naturnaher" Strom in Mitteleuropa, und frei fließend soll der Fluss den Organisatoren der Bootstour zufolge auch bleiben.

  • 12.08.2005

    Einer Meldung der Nachrichtenagentur CTK zufolge hat die Tschechische Polizei am Donnerstag einen hochrangigen Angehörigen der italienische Mafia Luigi Putrone in Krasne Brezno bei Usti nad Labem festgenommen. Der 44-jährige Putrone, der Ende der 90-er Jahre in Abwesenheit zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe in seinem Land verurteilt wurde, gilt als Oberhaupt eines der größten Familienklans der italienischen Mafia. Über seine Festnahme informierten heute tschechische und italienische Polizisten auf einer Pressekonferenz in Prag. Nach Informationen eines Ermittlers soll sich Putrone, der für die Ermordung von neun Personen und die Teilnahme an weiteren Mordaktionen verantwortlich gemacht wird, bereits mehrere Jahre in Tschechien bzw. in Usti nad Labem aufgehalten haben.

  • 12.08.2005

    Gegen den tschechischen Zehnkampf-Weltrekordler Roman Sebrle und seinen Teamkollegen, den dreimaligen Weltmeister Tomas Dvorak wird nach einem Bericht der finnischen Tageszeitung Helsingin Sanomat wegen eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regeln während des WM-Zehnkampfes in Helsinki ermittelt. Die beiden Tschechen sollen am Mittwoch vor dem abschließenden 1500-Meter-Lauf eine Infusion mit einem noch unbekannten Mittel von ihrem Teamarzt erhalten haben. Nach den IAAF- Regeln ist eine Behandlung von Athleten während des Wettkampfes nicht zulässig. Das Ergebnis der Dopingprobe soll am Samstag bekannt sein. Seberle hat bei der WM die Silbermedaille gewonnen, Dvorak beendete den Wettbewerb als Achter.

  • 12.08.2005

    Im Landkreis Usti nad Labem/Aussig sollen in den kommenden drei Jahren 13 neue Grenzübergänge für Fahrzeuge an der tschechisch-deutschen Grenze errichtet werden. Entsprechende Verhandlungen führte am Freitag der Hauptmann der Region, Jiri Sulc, mit Vertretern der grenznahen sächsischen Gemeinden. Die Mehrheit der geplanten Grenzübergänge gab es bereits in den 50-er Jahren des 20.Jahrhunderts, die Zugfahrtsstraßen befinden sich jedoch in einem schlechten technischen Zustand und müssen saniert werden.

  • 12.08.2005

    Die tschechische Diskuswerferin Vera Cechlova-Pospisilova hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki gestern abend die Bronzemedaille errungen. Bei ungünstigen Wetterbedingungen erreichte sie eine Weite von 63,19 m. Nach fünf Jahren in der Weltspitze ist dies der erste große Medaillenerfolg für die 26-jährige Athletin aus Litomerice / Leitmeritz. Gold holte Frauke Dietzsch aus Deutschland mit 66,56 m.

  • 11.08.2005

    Wegen eines offiziellen Treffens mit Vertretern einer rechtsextremen Partei ist der tschechische Oppositionsführer, ODS-Chef Mirek Topolanek, in die Kritik geraten. Der Konservative hatte die Vorsitzende der außerparlamentarischen "Nationalen Partei" (NS) in seinem Büro empfangen, um über eine Zusammenarbeit zu sprechen. Vertreter anderer Parteien nannten am Donnerstag das Treffen mit der offen deutschfeindlichen Gruppierung "nicht nachvollziehbar". Topolanek mache die "rechte Gefahr" salonfähig, kritisierte ein Sprecher der regierenden Sozialdemokraten (CSSD). Topolanek sagte hingegen, es sei für ihn "ein Treffen wie viele andere" gewesen.

    Autor: Lothar Martin
  • 11.08.2005

    Der aussichtsreichste Kandidat für den Posten des neuen tschechischen Polizeipräsidenten, der am 15. August das Amt übernehmen soll, ist nach den Angaben des Prager Innenministeriums der jetzige Vize-Polizeipräsident für die uniformierte Polizei, Vladislav Husak. Der neue Polizeichef solle vor allem gegen die Gefahren des Terrorismus und der organisierten Kriminalität vorgehen und undichten Stellen in den eigenen Reihen vorbeugen, sagte am Donnerstag die Oberste Staatsanwältin Marie Benesova. Der bisherige Polizeipräsident Jiri Kolar ist am 22. Juni wegen des Skandals rund um die Flucht des Unternehmers Radovan Krejcir zurückgetreten, der wegen der geplanten Ermordung eines Zollbeamten und wegen der Vorbereitung eines Betrugs verfolgt wird. Innenminister Frantisek Bublan habe dem zurückgetretenen Polizeipräsidenten einen Posten in der tschechischen Diplomatie angeboten. Er könne die Position eines Offiziers in der tschechischen Botschaft in Bratislava übernehmen, hieß es aus dem Innenministerium. Einigte Oppositionspolitiker kritisieren die Entscheidung des Innenministers.

    Autor: Lothar Martin

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