• 17.08.2005

    Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch den ersten Schritt getan zur Verabschiedung einer Novelle zum Mietgesetz, die vorsieht, dass die Mieten in Tschechien ab Oktober 2006 steigen werden. In einem Zeitraum von sechs Jahren soll sich der Mietzins demnach um durchschnittlich 9,3 Prozent erhöhen. Dieser Gesetzentwurf wurde in erster Lesung gebilligt und zur Behandlung an die Ausschüsse weitergeleitet.

    Autor: Lothar Martin
  • 17.08.2005

    Die Assoziation der tschechischen Eishockey-Profiklubs (APK) und der tschechische Eishockeyverband (CSLH) haben nach zähen Verhandlungen dem Abkommen zwischen dem Eishockey-Weltverband (IIHF) und der nordamerikanischen Profiliga NHL zugestimmt, das Transfers von Profis nach Übersee regelt. Mit der Übereinkunft vom Dienstagabend ist das letzte Hindernis für die Teilnahme von NHL-Profis an den Olympischen Winterspielen im kommenden Februar in Turin aus dem Weg geräumt. Als einziger der sieben großen europäischen Verbände weigerte sich allerdings Russland, dem Vertrag zuzustimmen, nachdem die tschechischen Clubs zuvor mit knapper Mehrheit ihren Widerstand aufgegeben hatten. Streitpunkt waren vor allem die Höhe der Zahlungen und die Laufzeit. Statt für nunmehr fünf Jahre gilt der Vertrag nur für zwei Jahre und endet am 15. Juni 2007, obwohl die tschechische Seite nur einer Version mit einer einjährigen Laufzeit zugestimmt habe! Außerdem regelt er die Zahl der Spieler, die von Europa in die NHL wechseln dürfen und das Ende der Transferperiode. In diesem Jahr dürfen Profis aus Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Schweden, Finnland und der Schweiz bis zum 24. August in der NHL anheuern.

    Für Spieler aus Russland gelten die festgelegten Regeln laut IIHF nicht. Die russischen Vereine wollen ihrerseits jedoch direkt mit der NHL verhandeln. Allerdings besteht die Gefahr, dass NHL-Clubs praktisch zu jeder Zeit russische Spieler unter Vertrag nehmen können. Zudem sind sie momentan zu gar keiner Entschädigungszahlung verpflichtet. "Ich bedauere zutiefst, dass eine Eishockey-Nation wie Russland nicht Teil des Abkommens ist", erklärte IIHF-Präsident René Fasel. "Wir haben alles versucht, um sie zu überzeugen, aber die Club-Eigentümer wollten den russischen Verband nicht ermächtigen, das Abkommen zu unterzeichnen." Insgesamt zeigte sich der Schweizer mit dem Abschluss jedoch sehr zufrieden.

    Der Manager des tschechischen Meisters HC Moeller Pardubice, Zbynek Kusy, sprach indes von einer Katastrophe für seinen Club, der bei einem Wechsel innerhalb Europas viel mehr Geld für seine Spieler erlösen könnte. Tschechischen Angaben zufolge werden für jeden europäischen Spieler, der beim so genannten Draft vor der Saison von einem NHL-Club gezogen wird, 200 000 Dollar fällig. Die NHL will insgesamt neun Millionen Dollar zahlen, die IIHF soll das Geld unter den europäischen Verbänden verteilen. Zwischen 2001 und 2004 wechselten laut IIHF 194 Europäer in die NHL. In der bislang letzten NHL-Saison 2003/2004 spielten dort 300 Europäer. Damit stellten sie einen Anteil von fast 30 Prozent.

    Autor: Lothar Martin
  • 17.08.2005

    Die tschechische Währung ist am Mittwoch trotz eines anfänglichen Kursverlustes weiterhin mit einem Wechselkurs von deutlich unter 30 Kronen je Euro gehandelt worden. Sie wurde zum Geschäftsschluss mit einem Kursverhältnis von 29,40 Kronen je Euro notiert. Mit größeren Kursverschiebungen sei auch in den nächsten Tagen nicht zu rechnen, meinten Finanzexperten. Aufgrund der polnischen Parlamentswahlen im September sei jedoch davon auszugehen, dass sich der Kurs der tschechischen Währung danach wieder um die 30 Kronen je Euro bewegen werde, erklärte der Analytiker der Tschechischen Sparkasse (Ceska sporitelna), Miroslav Plojhar.

    Autor: Lothar Martin
  • 17.08.2005

    Terroristische Angriffe in der Tschechischen Republik sind nach Meinung der Einwohner des Landes nur eine Frage der Zeit. Mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit rechnen 37 Prozent der Tschechen mit terroristischen Anschlägen, weitere 42 Prozent halten diese für möglich. Ein Drittel der Bevölkerung hat Angst um ihr Leben. Das geht aus einer im Juli von der Gesellschaft Synovate durchgeführten Umfrage hervor, deren Ergebnisse am Mittwoch veröffentlicht wurden.

    Autor: Lothar Martin
  • 16.08.2005

    Das Abgeordnetenhaus hat am Dienstag einstimmig die Regierung aufgefordert, bis zur nächsten Sitzung einen detaillierten Bericht über den Einsatz der Polizei gegen die Teilnehmer der Techoparty CzechTek vorzulegen. Nach einem Wortgefecht zwischen dem Abgeordneten der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) Ivan Langer und Premierminister Jiri Paroubek (CSSD) kam es dabei bereits zu einer einstündigen Aussprache. Über die mögliche Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu dem Fall wurde bei der Sitzung nicht entschieden.

  • 16.08.2005

    Gegen den designierten Chef des Regierungsamtes Ivan Prikryl, über dessen Ernennung die Regierung am Mittwoch entscheiden will, sind Vorwürfe wegen angeblicher Zusammenarbeit mit dem kommunistischen Staatssicherheitsdienst (StB) laut geworden. Prikryl wies die Anschuldigungen am Dienstag zurück; ein entsprechendes Dokument der kommunistischen Polizei bezeichnete er als unglaubwürdig. Einen Verzicht auf die Leitung des Regierungsamtes lehnte Prikryl ab, machte aber deutlich, dass er das Amt nur bei einer klaren Unterstützung des Kabinetts antreten wolle. Prikryl soll als Chef des Regierungsamtes Ales Sulc ablösen, der noch unter Premierminister Stanislav Gross berufen worden war.

  • 16.08.2005

    Präsident Vaclav Klaus wird am Mittwoch auf der Prager Burg den Schauspieler und Direktor des Zliner Kinderfilmfestivals Vitezslav Jandak zum neuen Kulturminister ernennen. Das gab Präsidentensprecher Petr Hajek am Dienstag bekannt. Jandak war am Montag von Premierminister Jiri Paroubek als Nachfolger des kürzlich verstorbenen Pavel Dostal benannt worden. Jandak will sich nach eigenen Worten insbesondere um neue Finanzquellen für den Kultursektor sowie um den Dialog mit den Kirchen kümmern. In der Kulturszene traf die Wahl Jandaks auf gemischte Bewertungen. Die stärkste Oppositionspartei ODS bezeichnete den Auswahlprozess mit der offenen Einflussnahme verschiedener Künstlergruppierungen als Farce.

  • 16.08.2005

    Landwirte aus den EU-Staaten sollen ab dem kommenden Jahr leichter Felder in Tschechien erwerben können. Während heute für den Ankauf von Wald Landwirtschaftsflächen ein mindestens dreijähriger Aufenthalt in Tschechien erforderlich ist, soll ab Januar der Nachweis eines dauerhaften Wohnsitzes im Lande ausreichen. Über eine entsprechende Novelle des Devisengesetzes wird am Mittwoch das Kabinett beraten, gab ein Sprecher des Finanzministeriums bekannt. Damit sollen EU-Vorschriften erfüllt werden, denen zufolge Landwirte aus anderen EU-Ländern, die sich in Tschechien ansiedeln wollen, mit einheimischen Bauern gleichgestellt werden müssen.

  • 16.08.2005

    Die tschechische Polizei hat einen 21-jährigen mutmaßlichen Erpresser aus Nordböhmen festgenommen, dem die Androhung terroristischer Anschläge vorgeworfen wird. Das gab am Dienstag das tschechische Polizeipräsidium bekannt. In einer Mail an das Innenministerium habe der Mann fünf Millionen Kronen gefordert und gedroht, anderenfalls unschuldige Menschen umzubringen. Auf den Mann wartet nun eine Anklage wegen der Vorbereitung eines terroristischen Angriffs. Diese Straftat, die erst im vergangenen Oktober gesetzlich definiert wurde, steht damit in Tschechien zum ersten Mal im Mittelpunkt eines Verfahrens. Im Falle eines Schuldspruches drohen bis zu 15 Jahren Haft und der Einzug des Eigentums.

  • 16.08.2005

    Dreißig junge irakische Journalisten wird die tschechische Hilfsorganisation "Clovek v tisni" (Mensch in Not) ausbilden. Die Kurse, die in dieser Woche im jordanischen Amman begannen, sollen die Grundlagen des journalistischen Arbeitens vermitteln, teilte der Projektkoordinator Igor Klimes mit. Neben technischen Fragen gehe es dabei auch um die Aufgabe der unabhängigen Medien in der Bürgergesellschaft. Die Ausbildung von Journalisten ist Teil eines von der tschechischen Regierung finanzierten Projektes, mit dem die irakische Gesellschaft auf dem Weg in die Demokratie unterstützt werden soll.

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