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20.08.2005
Für die Verteidigungsminister Tschechiens, Österreichs und Sloweniens ist die Stabilität auf dem Balkan ein vorrangiges sicherheitspolitisches Ziel in Europa. Darauf verständigten sich die drei Minister nach Angaben der Nachrichtenagentur APA bei einem Treffen im österreichischen Bregenz. Der tschechische Minister Karel Kühnl regte dabei eine engere Zusammenarbeit der mitteleuropäischen Länder innerhalb der EU an, jedoch ohne formellen Zusammenschluss. Kühnl forderte außerdem, bei den Einsätzen vor Ort immer auch die zivile Seite zu berücksichtigen. Wenn sich die Lebensumstände der Menschen nicht verbesserten, könne keine dauerhafte Stabilität erreicht werden, so Kühnl. Tschechien hatte Ende Juli für ein Jahr das Oberkommando der internationalen Streitkräfte im Zentralkosovo übernommen. Enttäuscht äußerte sich Kühnl über die zögerliche Umsetzung der geplanten gemeinsamen EU-"Battle Group" Tschechiens, Österreichs und Deutschlands. Die Verzögerung war im Mai mit dem Argument begründet worden, Deutschland sei bis 2010 mit anderen Gefechtsverbänden "ausgebucht".
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20.08.2005
Die nicht im Parlament vertretene Partei Narodni sjednoceni (NSJ), zu Deutsch Nationale Vereinigung, ist am Samstag aus dem rechtsextremen Wahlbündnis Narodni sily (Nationale Kräfte) ausgetreten. Die drei anderen Gruppierungen, die in dem Bündnis vertreten sind, hätten in letzter Zeit immer öfter Entscheidungen ohne ausreichende Rücksprache mit der NSJ getroffen, sagte Parteichef Jan Cervenka. Bereits im Mai hatte eine weitere Gruppierung die Nationalen Kräfte verlassen. Das Bündnis, das nun nur noch aus drei Kleinparteien besteht, will bei den Parlamentswahlen im Juni 2006 gemeinsam antreten. Umfragen signalisieren derzeit, dass die extreme Rechte kaum Chancen auf einen Einzug ins tschechische Abgeordnetenhaus hat.
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20.08.2005
Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel und seine Frau machen zurzeit als Gäste des polnischen Staatspräsidenten Aleksander Kwasniewski Urlaub an der Ostsee. Die Havels seien in Kwasniewskis Urlaubsquartier auf der Halbinsel Hel zu Gast, teilte die polnische Präsidentschaftskanzlei mit. Havel wird an der Ostsee an seinem neuesten Buch arbeiten. Am 31. August gehört der tschechische Ex-Präsident, Schriftsteller und einstige Dissident zu den Ehrengästen bei den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Unterzeichnung des Danziger Abkommens und der Gründung der Gewerkschaft Solidarität.
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20.08.2005
Der westböhmische Landkreis Pilsen erwägt die Möglichkeit, eine eventuelle Wiedereröffnung des beliebten Schwimmbades im bayrischen Eisenstein nahe der tschechischen Grenze finanziell zu unterstützen. Die deutsche Stadt war in finanzielle Schwierigkeiten geraten und musste das Bad schließen. Damit hat sich auch das Freizeitangebot für viele Gäste der nahe gelegenen Hotels und Pensionen auf der tschechischen Seite der Grenze verringert. Laut Olga Kalcikova, die in der Pilsener Landesregierung für den Tourismus zuständig ist, könnte der Landkreis 1,5 Millionen Kronen, das sind etwa 50.000 Euro, für die Wiederaufnahme des Betriebes in dem Bad zur Verfügung stellen. Außerdem hätten sich tschechische Tourismusunternehmer gemeldet, die das Bad unterstützen wollen, so Kalcikova.
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19.08.2005
Vertreter der Landwirtschaftsministerien der vier so genannten Visegrad-Staaten und Sloweniens protestierten am Freitag gegen das Vorhaben der Europäischen Kommission, die neuen EU-Staaten wegen des Anlegens von zu großen Vorräten an landwirtschaftlichen Produkten mit einer Geldstrafe von 380 Millionen Euro zu belegen. Das ist das Ergebnis eines Treffens von Ressortvertretern aus Tschechien, der Slowakei, Polen, Ungarn und Slowenien in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. In den Beitrittsverträgen hatten sich die neuen EU-Mitglieder verpflichtet, keine großen Vorräte anzulegen. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass mit Lebensmitteln spekuliert wird. Die fünf Staaten bestreiten jedoch ein Fehlverhalten und fordern von der EU-Kommission Beweise.
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19.08.2005
Eine effektivere Kontrolle der in Tschechien tätigen Finanzgruppen erwartet das Kabinett von einem neuen Gesetz, das am Freitag auf der Plenartagung des Abgeordnetenhauses gebilligt wurde. Auf seiner Grundlage soll künftig eine bessere staatliche Kontrolle von Banken, Versicherungsanstalten und Wertpapierhändlern möglich sein. Der vom Finanzministerium ausgearbeitete Entwurf orientiert sich an einer entsprechenden Regelung der EU. Die Abgeordneten stimmten auch für die von der Regierung initiierte Gesetzesnovelle zur Unterbringung jugendlicher Straftäter in Spezialeinrichtungen mit erschwerten Fluchtmöglichkeiten. Bereits zum zweiten Mal billigten die Abgeordneten außerdem das so genannte Antiraucher-Gesetz, das vorher vom Senat abgelehnt wurde. Kritiker des Gesetzes verweisen darauf, dass dieses viele Probleme nicht lösen und die bisher gültigen Beschränkungen in mancher Hinsicht sogar aufweichen würde. So wird z.B. das Rauchen in Restaurants nicht untersagt. Alle drei Gesetze müssen noch von Präsident Klaus unterschrieben werden.
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19.08.2005
Menschen, die im Ersten oder Zweiten Weltkrieg für die Entstehung respektive den Erhalt des tschechoslowakischen Staates gekämpft haben, sollen künftig Zuzahlungen zu ihrer Rente erhalten. Das sieht ein Gesetz vor, das am Freitag ebenfalls vom Abgeordnetenhaus beschlossen wurde. Die Zahlungen betragen 50 Kronen, das sind etwa 1,7 Euro für jeden Monat, den die Empfänger im Kampf für die Republik gestanden haben. Witwen und Witwer erhalten die Hälfte, etwaige Waisen zwei Drittel dieser Summe. Als Untergrenze wurde ein Betrag von 200 Kronen, also knapp 7 Euro monatlich festgesetzt.
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19.08.2005
Die rumänischen Behörden haben am Freitag in Prag offiziell um die Auslieferung des tschechischen Unternehmers Frantisek Priplata angesucht. Priplata, der Ende der neunziger Jahre für seine Firma 51 Prozent der Aktien eines rumänischen Walzenwerks erworben hatte, wurde wegen Anstiftung zum Mord an einem örtlichen Gewerkschafter zu acht Jahren Haft verurteilt. Anfang September hätte Priplata seine Strafe antreten sollen, vor etwa drei Wochen aber gelang ihm die Flucht in seine Heimat Tschechien. Das Justizministerium in Prag hat mittlerweile bestätigt, das Ansuchen aus Bukarest erhalten zu haben. Eine Auslieferung Priplatas sei jedoch aufgrund der geltenden tschechischen Rechtsordnung nicht möglich, sagte ein Ministeriumssprecher. Erst vor wenigen Tagen hatten vor der tschechischen Botschaft in Bukarest rumänische Gewerkschafter für Priplatas Auslieferung demonstriert.
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19.08.2005
Der diesjährige Überschuss in der tschechischen Außenhandelsbilanz ist offenbar noch größer als bisher angenommen. Das tschechische Statistikamt ist gemeinsam mit der staatlichen Zollverwaltung auf fehlerhafte Abrechnungen einer Firma gestoßen, die Geldflüsse im Zusammenhang mit Flugzeugreparaturen falsch ausgewiesen hatte. Die folgende Korrektur ergab am Freitag, dass das Plus in der Außenhandelsbilanz der Tschechischen Republik im ersten Halbjahr nicht wie zuvor angegeben 38 Milliarden Kronen, sondern 44 Milliarden Kronen beträgt, das sind etwa 1,5 Milliarden Euro. Noch voriges Jahr gab es im selben Zeitraum ein Außenhandelsdefizit. Die erfolgreiche Exportwirtschaft gilt derzeit als einer jener Faktoren, die sich auf die ökonomische Entwicklung Tschechiens besonders günstig auswirken.
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19.08.2005
Eine Gruppe internationaler Politiker und Intellektueller, darunter der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel und der ehemalige deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker, fordert in einem offenen Brief die Europäische Union auf, eine Strategie zur Demokratisierung Weißrusslands zu entwickeln. Staatspräsident Alexander Lukaschenko sei dabei, die "letzten Überreste" demokratischer Organisationen und unabhängiger Medien zu liquidieren, heißt es in dem Brief, der am Freitag in der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" abgedruckt wurde. Für Lukaschenko bedeute Regieren "den täglichen Missbrauch grundlegender Menschen- und Bürgerrechte". Die Unterzeichner fordern die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie der EU, der USA und aller anderen Demokratien zur Demokratisierung Weißrusslands.
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