• 25.03.2005

    Auf ihrem 32. Parteitag in Brno/Brünn haben sich die tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) am Freitag dagegen ausgesprochen, den Beschluss ihres Bohuminer Parteitags aufzuheben, der es der CSSD untersagt, auf Regierungsebene mit den Kommunisten (KSCM) zusammenzuarbeiten. Der Vorschlag des Delegierten Stanislav Antoniv, die Resolution aufzuheben, wurde nur von rund 60 der insgesamt 580 Delegierten unterstützt. In einer kritischen Rede hatte Ex-Parteichef und Politrentner Milos Zeman die Sozialdemokraten zuvor aufgefordert, zu einer konsequenten linksgerichteten Politik zurückzukehren. Es genüge nicht, so Zeman, zu sagen: "Wählt uns, die ODS ist noch schlechter. Wir müssen vielmehr sagen, worin wir besser sind", betonte Zeman. Ministerpräsident und Parteichef Stanislav Gross wiederum hatte sich in seiner Rede gegen eine Trennung von Amt und Mandat ausgesprochen. Gross erklärte des weiteren, nicht zurücktreten und die Regierung bis zu den Parlamentswahlen im Jahr 2006 führen zu wollen.

    Autor: Lothar Martin
  • 25.03.2005

    Am Vorabend des CSSD-Parteitages hat Premierminister Stanislav Gross bekannt gegeben, er habe zur Rückzahlung der Schulden, die ihm im Zusammenhang mit dem umstrittenen Kauf seiner Prager Wohnung entstanden waren, einen Kredit in Höhe von umgerechnet 30.000 Euro aufgenommen. Wer der Gläubiger ist, bleibt weiterhin unklar. Darüber hinaus wurde am Freitag bekannt, dass die Gesellschaft Egidas mit größter Wahrscheinlichkeit bis zum Juni dieses Jahres jenes Prager Haus versteigern will, dass noch vor kurzem der Gattin des Premiers, Sarka Grossová gehörte. Der Kredit zum Kauf des Hauses wurde am Mittwoch von der Besitzerin der Firma Egidas, Helena Horova, bei einer Prager Bank eingezahlt.

    Autor: Lothar Martin
  • 25.03.2005

    Bei einer am Karfreitag im mährischen Libava durchgeführten Militärübung ist durch die Explosion von Munition ein tschechischer Soldat getötet worden. Ein weiterer Soldat ist mit schweren Verletzungen in das Olmützer Krankenhaus eingeliefert worden. Der Aussage der ihn behandelten Ärzte zufolge schwebt er nicht in Lebensgefahr. Wie der Sprecher des Prager Verteidigungsministeriums Andrej Cirtek mitteilte, sei der tragische Unfall bei der Kontrolle der Fläche eines Schießplatzes passiert. Das sei ein normaler Vorgang, wie es zu der Explosion kommen konnte, sei noch ungeklärt. Der Unfall werde nun an Ort und Stelle von einer Kommission des Generalstabs, der Militärpolizei und der Polizei der Tschechischen Republik untersucht, ergänzte Cirtek.

    Autor: Lothar Martin
  • 25.03.2005

    Die Gewerkschafter der Automobilfirma Skoda-Auto in Mlada Boleslav/Jungbunzlau haben am Freitag ihre Streikbereitschaft ausgerufen. Sie reagierten damit auf die bislang noch nicht erfolgreich abgeschlossenen Lohntarifverhandlungen für dieses Jahr. Man beschäftige sich zwar gegenwärtig mit einem neuen Kompromissvorschlag der Firmenleitung, ein Warnstreik könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus Gewerkschaftskreisen.

    Autor: Lothar Martin
  • 25.03.2005

    Im vergangenen Jahr ist in Tschechien die größte Anzahl von Kindern seit zehn Jahren geboren worden. Dank der 97.700 Neugeborenen konnte die tschechische Bevölkerung im Jahr 2004 einen Zuwachs von 9100 Einwohnern verzeichnen, womit in der Tschechischen Republik zum Jahresende mehr als 10,2 Millionen Einwohner registriert wurden. Der Geburtenzuwachs war der größte seit 1995, als die Anzahl der Neugeborenen erstmals unter die Marke von 100.000 gefallen war, informierte das Tschechische Statistikamt am Freitag auf seinen Internetseiten.

    Autor: Lothar Martin
  • 25.03.2005

    In einem Qualifikationsspiel zur U-21-Fußball-EM bezwang die tschechische Nachwuchsauswahl der unter 21-Jährigen die gleichaltrige Vertretung Finnlands am Freitag in Mlada Boleslav mit 3:0. Dank dieses Sieges konnten die tschechischen "Fohlen" in der EM-Qualifikationsgruppe 1 bis auf einen Zähler zu Spitzenreiter Rumänien aufschließen. In Teplice kommt es dann am Samstag zum Kräftemessen der Nationalmannschaften Tschechiens und Finnlands um Punkte für die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.

    Autor: Lothar Martin
  • 24.03.2005

    Auf dem am Freitag beginnenden Parteitag der regierenden Sozialdemokratischen Partei (CSSD) entscheidet sich das Schicksal der sozialliberalen Regierungskoalition. Der christdemokratische Koalitionspartner der CSSD hatte den Rücktritt des gegemwärtigen Parteivorsitzenden und Regierungschefs Stanislav Gross zur Bedingung für die Fortsetzung der Koalition gemacht, nachdem die ungeklärten Immobiliengeschäfte der Familie Gross eine Regierungskrise ausgelöst hatten. Für das Amt des Parteivorsitzenden kandidiert neben Gross Arbeitsminister Zdenek Skromach. Im Vorfeld des Parteitags hatten am Donnerstag auf dem Prager Wenzelsplatz 250 Menschen für den Rücktritt von Gross demonstriert. Gross gab am Donnerstagabend bekannt, dass er beim Mährischen Geldinstitut einen Kredit von umgerechnet 30.000 Euro aufgenommen habe, um die Schulden zu bezahlen, die ihm in Zusammenhang mit dem umstrittenen Kauf seiner Prager Wohnung entstanden waren. Wer der Gläubiger ist, bleibt weiterhin unklar.

  • 24.03.2005

    Im Zusammenhang mit der Regierungskrise in Tschechien hat der tschechische Präsident Vaclav Klaus angekündigt, bei einem möglichen Regierungswechsel darauf zu bestehen, dass sich das neue Kabinett im Abgeordnetenhaus auf eine Stimmenmehrheit stützen kann. Klaus reagierte damit auf Erwägungen über eine mögliche sozialdemokratischen Minderheitenregierung unter Tolerierung der Kommunisten. Gegenüber dem Tschechischen Rundfunk sagte Klaus, er würde sich bei einem Regierungswechsel gleich verhalten wie während der Regierungskrise im vergangenen Jahr, als der damalige Ministerpräsident Vladimir Spidla vom Kabinett Gross abgelöst worden war. Das Kabinett Gross stützt sich im Abgeordnetenhaus auf eine hauchdünne Stimmenmehrheit von 101 der 200 Stimmen. Über das Schicksal der sozialliberalen Regierungskoalition wird der Parteitag der Sozialdemokraten am kommenden Wochenende entscheiden.

  • 24.03.2005

    An die 80 Hochschulprofessoren haben am Donnerstag in einem offenen Brief den tschechischen Premierminister Stanislav Gross zum Rücktritt aufgefordert. Hintergrund der Petition sind die ungeklärten Immobiliengeschäfte der Familie Gross, die die gegenwärtige Regierungskrise ausgelöst hatten. Die unternehmerischen Tätigkeiten des Premiers und seiner Frau seien ein trauriges Beispiel für die mangelnde Moral des Regierungschefs und hätten einen verheerenden Einfluss auf das gesellschaftliche Klima im Land, heißt es in dem Brief.

  • 24.03.2005

    Die Tschechische Republik wird sich laut einem Beschluss der Regierung dem UNO-Abkommen gegen Korruption anschließen. Darin wird zum ersten Mal ein internationaler Rahmen für den Kampf gegen Unterschlagung von öffentlichen Finanzen sowie gegen Geldwäsche und Bestechung festgelegt. Das Kabinett unterstützte am Mittwoch auch einen Entwurf des Ministers für Informatik, Vladimír Mlynár. Diesem zufolge könnten die so genannten Geburtsnummern durch neue Identifizierungsnummern ersetzt werden.

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