• 16.08.2005

    Die tschechische Polizei hat einen 21-jährigen mutmaßlichen Erpresser aus Nordböhmen festgenommen, dem die Androhung terroristischer Anschläge vorgeworfen wird. Das gab am Dienstag das tschechische Polizeipräsidium bekannt. In einer Mail an das Innenministerium habe der Mann fünf Millionen Kronen gefordert und gedroht, anderenfalls unschuldige Menschen umzubringen. Auf den Mann wartet nun eine Anklage wegen der Vorbereitung eines terroristischen Angriffs. Diese Straftat, die erst im vergangenen Oktober gesetzlich definiert wurde, steht damit in Tschechien zum ersten Mal im Mittelpunkt eines Verfahrens. Im Falle eines Schuldspruches drohen bis zu 15 Jahren Haft und der Einzug des Eigentums.

  • 16.08.2005

    Dreißig junge irakische Journalisten wird die tschechische Hilfsorganisation "Clovek v tisni" (Mensch in Not) ausbilden. Die Kurse, die in dieser Woche im jordanischen Amman begannen, sollen die Grundlagen des journalistischen Arbeitens vermitteln, teilte der Projektkoordinator Igor Klimes mit. Neben technischen Fragen gehe es dabei auch um die Aufgabe der unabhängigen Medien in der Bürgergesellschaft. Die Ausbildung von Journalisten ist Teil eines von der tschechischen Regierung finanzierten Projektes, mit dem die irakische Gesellschaft auf dem Weg in die Demokratie unterstützt werden soll.

  • 15.08.2005

    Die Nominierung von Vitezslav Jandak, Schauspieler und Direktor des Zliner Kinderfilmfestivals, zum neuen Kultusminister, hat am Montag in tschechischen Künstlerkreisen gespaltene Reaktionen hervorgerufen. Jandak soll nach dem Willen von Ministerpräsident Jiri Paroubek die Nachfolge des Ende Juli verstorbenen langjährigen Kultusminister Pavel Dostal antreten und bereits am Mittwoch von Präsident Klaus zum Minister ernannt werden. Zur Begründung der Wahl hieß es aus dem Regierungsamt, Jandak habe "eine Reihe von Freunden in Künstlerkreisen auf der ganzen Welt". Präsident Vaclav Klaus wollte sich am Montag zunächst nicht äußern. Eine Reaktion wird für Dienstag erwartet, hieß es aus dem Präsidentenamt. Die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei bezeichnete den Nominierungsprozess, bei dem zahlreiche Künstlergruppen bei der Regierung Lobby für ihre Kandidaten betrieben hatten, als Posse.

  • 15.08.2005

    Die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei (ODS) hat am Montag gefordert, dass sich das tschechische Abgeordnetenhaus mit dem umstrittenen Polizeieinsatz auf der Technoparty CzechTek Ende Juli in Westböhmen beschäftigt. Die ODS spreche sich zwar für den Schutz von Privateigentum aus, mit dem Innenminister Bublan das Einschreiten von rund 1000 Polizisten begründet hatte, der Einsatz sei jedoch unverhältnismäßig gewesen und von Regierungschef Paroubek zur Demonstration politischer Stärke benutzt worden, erläuterte der ODS-Vizevorsitzende Ivan Langer am Montag die Haltung seiner Partei. Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion (CSSD) im Abgeordnetenhaus, Michal Kraus, sprach sich am Montag ebenfalls für eine Behandlung der Vorgänge um die Technoparty im Abgeordnetenhaus aus, allerdings erst im September und nicht gleich auf der ersten Sitzung nach der Sommerpause an diesem Dienstag. Die Einrichtung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Technoparty, wie sie von vielen Kritikern des Polizeieinsatzes gefordert wird, hat nach Meinung der SOzialdemokraten zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn. Untersuchungskommissionen seinen nie unabhängige, sondern stets politische Organe, sagte der CSSD-Vorsitzende Stanislav Gross am Montag.

  • 15.08.2005

    Einen Tag nach dem Absturz des über Griechenland verunglückten zyprischen Passagierflugzeugs gibt es erstmals genauere Angaben über die 121 Insassen, die bei der Katastrophe ums Leben gekommen sind. Laut einer Passagierliste, auf die sich die Agentur Reuters am Montag berief, handelte es sich bei den Verunglückten in erster Linie um Zyprioten, weiter seien Griechen, Armenier und ein Deutscher an Bord gewesen. Tschechische Insassen sind auf der von Reuters zitierten Passagierliste nicht verzeichnet. Tschechische Behörden schließen mögliche tschechische Opfer dennoch nicht aus. Zwar deute alles darauf hin, endgültige Klarheit gebe es jedoch erst nach Veröffentlichung der offiziellen Passagierliste hieß es seitens des tschechischen Außenministeriums. Prag drängt Zypern seit gestern, die Namen der Passagiere bekannt zu geben. Unklar war zunächst auch die Zahl der verunglückten Kinder. Die Die Fluggesellschaft "Helios Airlines" war ursprünglich davon ausgegangen, dass 48 Kinder an Bord waren, die in Prag ihren Urlaub verbringen wollten. Zyprische Behörden korrigierten diese Zahl am Montag auf 21 nach unten.

  • 15.08.2005

    Der bisherige tschechische Botschafter in Russland, Jaroslav Basta (CSSD), ist am Montan erwartungsgemäß zum Vize-Außenminister für aktuelle politische Fragen ernannt worden. Er löst in dieser Funktion ab September Jan Winkler ab, der als Botschafter nach Großbritannien geht. Darüber informierte am Montag die Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf das tschechische Außenministerium. Basta ist insbesondere als früherer Sicherheits-Experte der Sozialdemokraten und Minister ohne Portefeuille in der Regierung Milos Zeman bekannt. Wegen schwacher Ergebnisse im Kampf gegen die Korruption musste er die Regierung im März 2000 jedoch vorzeitig verlassen.

  • 15.08.2005

    Tschechien erwarten in diesem Jahr die niedrigsten Einnahmen aus der landwirtschaftlichen Produktion in den letzten 15 Jahren. Darüber informierte am Montag der Vorsitzende des Landwirtschaftverbandes, Miroslav Jirovsky. Der Verband schätzt die diesjährigen Einnahmen auf 67 Milliarden Kronen (das sind etwa 2,2 Milliarden Euro) und somit rund 333 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Grund für die geringen Einnahmen ist vor allem der Rückgang in der Produktion tierischer Erzeugnisse. Allein die Rindfleischproduktion sei in der ersten Jahreshälfte um mehr als 20 Prozent zurückgegangen.

  • 14.08.2005

    Ein zyprisches Charterflugzeug mit 115 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern an Bord ist am Sonntag vor Athen abgestürzt. Nach Angaben des griechischen Fernsehens hat niemand den Unfall überlebt. Die Maschine der privaten Charterlinie «Helios Airlines » war am Sonntagvormittag in Larnaka auf Zypern gestartet. Bei der Zwischenlandung in Athen sollten nach Angaben der griechischen Polizei 67 Passagiere aussteigen und weitere 48 Insassen weiter nach Prag fliegen.

    Der tschechische Premier Jiri Paroubek hat den Familien der Opfer des Flugzeugunglücks sein Beileid in einem Fernsehauftritt ausgesprochen. Präsident Vaclav Klaus schickte ein Beileidstelegramm an seinen zypriotischen Amtskollegen Tassos Papadopoulos. Nach ersten Informationen, die Premier Paroubek über die Abstutzkatastrophe erhalten hat, hätten sich an Bord der verunglückten Maschine 80 Kinder befunden, die in Tschechien ihre Ferien verbringen sollten. Diese Information wurde später vom griechischen Innenminister Andreas Christu dementiert. Radomir Havir vom Institut für fachtechnische Analysen der Ursachen von Flugzeugkatastrophen bezeichnete als möglichen Grund des Flugzeugunglücks den Druckverlust im Cockpit.

  • 14.08.2005

    Die tschechische Firma ERA, Hersteller des speziellen, mit dem passiven Ortungssystem bestückten Radars der Marke Vera, wird höchstwahrscheinlich die Lizenz für die Ausfuhr eines Musterprototyps dieser Einrichtung nach Pakistan erhalten. Dies sagte am Sonntag der Vize-Abteilungsdirektor im Industrie- und Handelsministerium, Rene Kozisek, in einem Interview für das Tschechische Fernsehen. Das entsprechende Verwaltungsverfahren nähere sich seinem Ende und dürfte erfolgreich für das Unternehmen ausfallen, sagte Kozisek. Einer der Vorteile dieser Einrichtung ist es, dass sie zu Lande, zu Wasser und in der Luft solches Gerät orten kann, das für klassisches Radar unsichtbar ist. Nach Informationen des Tschechischen Fernsehens befürchte die Firma ERA mit Sitz im ostböhmischen Pardubice, keine Ausfuhrlizenz mehr zu erhalten, falls Pakistan am Kauf des passiven Ortungssystems Vera interessiert wäre.

  • 14.08.2005

    Nach Informationen der Organisatoren des Love Planet Festivals im südböhmischen Tabor, das in den frühen Morgenstunden am Sonntag beendet wurde, haben insgesamt 18 000 Besucher an der zweitägigen Veranstaltung teilgenommen. Am Sonntagmorgen begannen die Aufräumarbeiten im etwa 20 Hektar großen Areal des Flugplatzes von Tabor, auf dem das Festival stattfand. Am Dienstag soll dort der Flugbetrieb aufgenommen werden. Unter den Gästen des Festivals waren am Samstag die finnische Band Apocalyptica und Nick Cave mit seiner Gruppe Bad Seeds.

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