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06.07.2005
Das Internationale Filmfestival in der westböhmischen Kurstadt Karlovy Vary (Karlsbad) ist in vollem Gang. Insgesamt haben sich etwa 10.000 Gäste akkreditiert, gab am Mittwoch die Festivalleitung bekannt. Darunter sind mehr als 7600 Filmliebhaber, die einen so genannten Festival-Pass erworben haben, hinzu kommen Filmschaffende und Journalisten. Zusätzlich wurden bereits weit über 80.000 Einzelkarten an den Kassen verkauft. Das Karlsbader Festival, zu dem am Mittwoch auch Staatspräsident Václav Klaus angereist ist, dauert noch bis zum Samstag. Unter den Stargästen sind dieses Jahr unter anderem Sharon Stone und Robert Redford.
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06.07.2005
Die tschechische Regierung wird voraussichtlich nächste Woche über die Verteilung der Emissionsgenehmigungen für Treibhausgase entscheiden. Zurzeit wird von einer ressortübergreifenden Kommission noch eine letzte Begutachtung vorgenommen, auf deren Grundlage der Kabinettsbeschluss fallen soll. Wenn die Emissionsgenehmigungen rechtsgültig verteilt sind, können auch tschechische Unternehmen in den europäischen Handel mit Luftverschmutzungsrechten einsteigen. Dieser soll auf Basis des so genannten Kyoto-Protokolls dazu beitragen, die Emissionen von Treibhausgasen langfristig zu senken. Die Strategie beruht darauf, dass nicht benötigte Anteilsscheine verkauft werden können, was für die Firmen ein Anreiz zur Investition in saubere Technologien und Filteranlagen sein soll.
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06.07.2005
Der Betrieb in Pfandhäusern steht nach wie vor in häufigem Konflikt mit dem tschechischen Gesetz. Das meldete am Mittwoch die Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf den Leiter der Kontrollabteilung des Prager Gewerbeamtes, Josef Sídlo. Im ersten Halbjahr 2005 haben die Behörden 364 Kontrollen in den häufig "Bazar" genannten Geschäften durchgeführt. In 90 Fällen seien Ordnungsstrafen verhängt worden, in 26 Fällen kam es zur Anzeige, so Sídlo. Auch bei den mehr als 1000 Kontrollen im Vorjahr wurde festgestellt, dass ein Teil der angebotenen Waren als gestohlen gemeldet war bzw. mit Raubüberfällen oder sogar Morden in Verbindung gebracht werden konnte. Die Betreiber und Angestellten der etwa 400 Prager Pfandbüros sind verpflichtet, genaue Aufzeichnungen über die Personen zu führen, die ihnen Waren verkaufen. Die Missachtung dieser Bestimmung stellt das häufigste Vergehen dar, das die Behörden bei ihren Kontrollen feststellen. Einige Abgeordnete wollen nun wenigstens den nächtlichen Betrieb der Pfandhäuser verbieten und damit den Verkauf von Diebsgut eindämmen.
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06.07.2005
Rund 18 Jahre nach ihrer Ausweisung aus der damals kommunistischen Tschechoslowakei hat die deutsche Punkrockband "Die Toten Hosen" am Dienstagabend in der mittelböhmischen Stadt Ceský Brod ein umjubeltes Open-Air-Konzert gegeben. Inmitten einer vom Dauerregen völlig aufgeweichten Wiese spielten die Düsseldorfer Musiker vor mehreren tausend Besuchern überwiegend deutschsprachige Lieder. Höhepunkt war der zum Wetter passende Song "Singin' in the Rain", der von den im knöcheltiefen Schlamm tanzenden Zuschauern begeistert mitgesungen wurde. Wie in vielen Ländern des ehemaligen "Ostblocks", genießen "Die Toten Hosen" in Tschechien wegen ihrer dort heimlich veranstalteten Konzerte vor der politischen Wende von 1989 Kultstatus. 1987 war die Gruppe unmittelbar nach einem Auftritt im westböhmischen Plzen (Pilsen) von Polizisten zur bayerischen Grenze eskortiert und ausgewiesen worden.
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06.07.2005
Das Archiv der Tschechischen Sozialversicherungsanstalt in Prag verfügt über ein einzigartiges Zugriffssystem, das bereits zu den Nationalen Kulturdenkmälern des Landes gehört. Darüber berichtete am Mittwoch die Nachrichtenagentur CTK im Zusammenhang mit der zurzeit laufenden Digitalisierung neuerer Bestände. Die insgesamt 9000 Schubladen mit jeweils drei Metern Länge sind für die Archivare in offenen Kabinen erreichbar, die mit einem Schreibtisch und einer Lampe ausgestattet sind und sich sowohl horizontal als auch vertikal an den Wänden entlang steuern lassen. Die Schubladen werden nach Bedarf ebenfalls automatisch ausgefahren. Das System wurde im Jahr 1936 von einer Firma in Prag-Hostivar gebaut und ist bis heute voll funktionstüchtig, sagt Dagmar Dudová, die Leiterin der Datenverwaltung. In den letzten Jahren sei es aber immer mehr zur Attraktion im Besuchsprogramm in- und ausländischer Politiker geworden, so Dudová. Neue Akten werden nun nicht mehr hinzugefügt sondern bereits elektronisch angelegt. Derzeit werden außerdem die Bestände ab dem Jahr 1996 digitalisiert.
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05.07.2005
Die Tschechen begehen am Dienstag und am Mittwoch zwei Staatsfeiertage. Am 5. Juli wird traditionell an die christlichen Missionare Cyril und Method erinnert, die im 9. Jahrhundert von Thessaloniki kommend in das Gebiet der heutigen Tschechischen Republik gewandert waren. Die beiden übersetzten biblische und liturgische Texte in die Sprache der Slawen, entwickelten für diese eine eigene Schrift und leisteten damit einen entscheidenden Beitrag zur Verankerung des christlichen Evangeliums in das damalige kulturelle Leben. Am Dienstag wurde unter anderem im Rahmen einer Pilgermesse in der mährischen Stadt Velehrad an die "Slawenapostel" Cyril und Method erinnert. Etwa 30.000 Menschen beteiligten sich an dem Gottesdienst. Auch eine Reihe von Politikern war nach Velehrad gekommen, unter ihnen Staatspräsident Václav Klaus. Der 6. Juli, ebenfalls ein Staatsfeiertag, gilt dem Gedenken an den Kirchenreformator Jan Hus, der im Jahre 1415 während des Konzils von Konstanz als Ketzer verbrannt wurde.
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05.07.2005
Der tschechische Premierminister Jirí Paroubek und der ehemalige Präsident Václav Havel haben sich am Dienstag im Anschluss an ein gemeinsames Mittagessen für die weitere Ratifizierung des Europäischen Verfassungsvertrages ausgesprochen. Beide sagten gegenüber Journalisten, dass ihre Ansichten zu dem Thema sehr ähnlich seien. Der sozialdemokratische Regierungschef Paroubek tritt seit längerem dafür ein, den Ratifizierungsprozess fortzusetzen. Dem stimmte am Dienstag auch Václav Havel zu. Der mit den anderen 24 EU-Staaten geschlossene Vertrag sei gültig, ein Ratifizierungsstopp würde bedeuten, "auf die eigene Unterschrift zu spucken", sagte der tschechische Expräsident. Sein Nachfolger Václav Klaus und die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei halten die Verfassung nach den negativen Referenden in Frankreich und den Niederlanden hingegen für ein totes Dokument.
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05.07.2005
Die tschechische Agentur für die Unterstützung von Unternehmen und Investitionen, CzechInvest, hat im ersten Halbjahr rund 70 neue Investitionsprojekte von ausländischen sowie heimischen Firmen mit einem Gesamtumfang von knapp 25 Milliarden Kronen (rund 833 Millionen Euro) vermittelt. Als Folge sollen in den kommenden Jahren in Tschechien rund 8.000 neue Arbeitsplätze entstehen, sagte die Sprecherin der Agentur CzechInvest, Jana Vísková. Die Investoren kommen zum größten Teil aus Deutschland, den USA, Großbritannien und aus der Tschechischen Republik. Die Automobilindustrie steht bei den Investitionen an erster Stelle, gefolgt von Elektronik, Maschinenbau und Chemieindustrie.
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05.07.2005
In einer Erziehungsanstalt für Jugendliche im nordböhmischen Decín (Tetschen) wurde eine spezielle Abteilung für jugendliche Straftäter eröffnet, die wegen Mordes oder anderer schwerwiegender Verbrechen inhaftiert sind. Es handelt sich um die erste Anstalt dieser Art in Tschechien. Die Abteilung habe eine Maximalkapazität von zwölf Plätzen, sagte der Direktor der Erziehungsanstalt, Jaroslav Zejdl. Seit Montag sind dort zwei Minderjährige untergebracht, die an schwerwiegenden kriminellen Taten beteiligt waren. In Tschechien hält die Diskussion über die Altersgrenze für die strafrechtliche Verantwortung an. Im Juni hat das Abgeordnetenhaus eine Novelle über den Umgang mit jugendlichen Straftätern verabschiedet, diese muss jedoch noch vom Senat bestätigt und vom Präsidenten unterschrieben werden.
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05.07.2005
Die tschechischen Medien haben sich in der vergangenen Woche am meisten für den sozialdemokratischen Premierminister Jirí Paroubek interessiert. Dies geht aus der Analyse der Gesellschaft Newton Information Technology hervor. Die Medien haben überwiegend über den Besuch des Premiers in Japan und China berichtet und informierten auch über den jüngsten Zuwachs für die Sozialdemokraten in den Meinungsumfragen, der allgemein mit dem Amtsantritt von Paroubek in Zusammenhang gebracht wird. Im Fokus der Medien waren des Weiteren der Vorsitzende der Sozialdemokraten Stanislav Gross und Staatspräsident Václav Klaus.
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