• 21.01.2005

    Wie allgemein erwartet, hat am Freitag das tschechische Abgeordnetenhaus über die Verlängerung der Mission tschechischer Militärpolizisten im Irak positiv entschieden. Wird dem auch der Senat zustimmen, dann werden die Tschechen länger als ursprünglich vorgesehen Angehörige der irakischen Streitkräfte direkt vor Ort ausbilden. Um die Verlängerung der bis Ende Februar geplanten Mission bis zum Ende dieses Jahres wurde das Parlament von der Regierung ersucht. Diese reagierte damit auf die Aufforderung des Irak und Großbritanniens, das etwa hundertköpfige tschechische Kontingent nach den Wahlen im Irak nicht abzuziehen. Die Kosten der Verlängerung des Aufenthaltes werden sich auf 175.000.000 Kronen, knappe sechs Millionen Euro, belaufen. 150 Millionen Kronen will das Verteidigungsministerium aus eigenem Budget finanzieren. Die Mehrheit der Abgeordneten votierte auch für das Verbot der Transformation der staatlichen Krankenhäuser in Handelsgesellschaften. Die oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) sowie die Hauptmänner der einzelnen Landkreise halten diesen Entscheid für verfassungswidrig und erwägen, eine entsprechende Beschwerde beim Verfassungsgericht einzureichen.

  • 21.01.2005

    Mit der Eröffnung einer Abteilung für Geburtshilfe hat das tschechische mobile Krankenhaus auf Sri Lanka seine Tätigkeit aufgenommen. Nach Informationen des leitenden Vertreters des tschechischen Helferteams, Jaromir Dolansky, wird dort die Geburtshilfe zunächst von einheimischen Ärzten gewährleistet. Ihnen soll sich Ende Januar ein Fachärzteteam aus dem südböhmischen Hradec Kralove/Königgrätz anschließen. Der restliche Teil des tschechischen Krankenhauses, zu dem vor allem eine Kinderpflegeabteilung gehört, wird am Samstag feierlich eröffnet werden.

  • 21.01.2005

    Starker Wind und Schnee haben den ganzen Freitag den Verkehr vor allem in den Bergregionen Tschechiens beeinträchtigt. Im Landkreis Karlsbad z.B. wurden die Autofahrer von Straßenwärtern aufgerufen, nicht in die Gegend von Bozi dar/Gottesgab im Erzgebirge zu fahren. In den Schneeverwehungen sollen dort zahlreiche Autos stecken geblieben sein. Im größten Sportzentrum des Riesengebirges Spindlermühle wurde der Betrieb der meisten Seilbahnen wegen orkanartigem Wind eingestellt. Im nördlichen Teil des mährischen Landkreises Olmütz sind etwa 40 Zentimeter Schnee gefallen.

  • 21.01.2005

    Mit der Wiederwahl von George Bush zum Präsidenten der USA sind 17 Prozent der Tschechen zufrieden, 23 Prozent der Tschechen gefällt dieses Resultat nicht. Dies ergab sich aus einer Meinungsumfrage des Prager Zentrums für Meinungsforschung (CVVM). 43 Prozent der Befragten befanden dieses Ereignis als unwichtig.

  • 21.01.2005

    Die Demokratische Bürgerpartei (ODS) hat ihr bisher bestes Resultat der Wählergunst verzeichnet. Wie sich aus der jüngsten Meinungsumfrage der Agentur STEM ergibt, wird die ODS derzeit von 35,9 Prozent der Tschechen unterstützt. Den zweiten Platz haben erneut die Kommunisten (KSCM) mit 17 Prozent belegt. Die stärkste Regierungspartei - die Sozialdemokraten(CSSD) - kann laut der Umfrage 13,9 Prozent für sich verbuchen.

  • 21.01.2005

    Das Tschechische Zentrum München hat am Freitag eine Ausstellung mit Fotografien des tschechischen Fotografen Josef Sudek eröffnet. Die präsentierten Werbe- bzw. Propagationsaufnahmen dieses Künstlers, der zu den bedeutendsten tschechischen Fotografen zählt, entstanden in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Sein Werk zeichnet sich durch eine große Mannigfaltigkeit aus, da er sowohl Landschaften, Portraits als auch arrangierte Stillebenmotive fotografierte. Berühmt geworden sind auch seine Bildbände "Die Prager Burg", Prag, "Das Panoramatische Prag" und "Die Karlsbrücke".

  • 21.01.2005

    Auf dem Programm der Berliner Staatsoper steht die Premiere der Oper Katja Kabanova von Leos Janacek. Das Werk des tschechischen Komponisten, dessen 150.Geburtstag im Vorjahr gefeiert wurde, wird in Berlin tschechisch mit deutschen Untertiteln gesungen. Die Oper hat der 39jährige Michael Thalmeier einstudiert. Dies ist zugleich sein Regiedebut. Auch weitere zwei Opernbühnen Berlins haben eine Janacek-Oper im Repertoir. Die Deutsche Oper führt derzeit das Schlaue Füchslein auf. Die Komische Oper wird im Frühjahr und anschließend im Sommer die Opern Jenufa und Sache Makropulos auf dem Programm haben.

  • 20.01.2005

    Der tschechische Ministerpräsident Stanislav Gross und Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel haben eindringlich vor einem Scheitern des EU-Verfassungsvertrags gewarnt. Bei seinem eintägigen offiziellen Besuch am Donnerstag in Prag sprach der österreichische Regierungschef mit seinem tschechischen Amtskollegen auch über die Arbeitsmarkt- und Verkehrssituation der beiden Länder. Schüssel betonte, dass seine Regierung momentan nicht über eine Lockerung der Arbeitsmarktbeschränkungen für tschechische Bürger nachdenke. Sein Kabinett wolle aber die Bedingungen für so genannte Pendler verbessern. Gross betonte, dass er den Schutz des österreichischen Arbeitsmarktes vor tschechischen Arbeitskräften für überflüssig hält, die Entscheidung jedoch respektiert. Die Visite des österreichischen Kanzlers war der erste offizielle Staatsbesuch seit zehn Jahren und gilt als positives Signal für die beiderseitigen Beziehungen. Der österreichische Kanzler deutete außerdem an, dass sein Land zum 60. Jahrestag des Kriegsendes eine versöhnliche Geste der tschechischen Regierung gegenüber der deutschen Minderheit in Tschechien begrüßen würde.

  • 20.01.2005

    Die Tschechische Republik verwendet zu wenig Mittel auf humanitäre Hilfe. Diesen Mangel kritisierte der Auswärtige Ausschuss des tschechischen Abgeordnetenhauses und rief zugleich die Regierung zu mehr Hilfsleistungen für das Ausland auf. Er bezog sich dabei sowohl auf die allgemeine Entwicklungshilfe als auch auf die Hilfsleistungen für die von dem Seebeben betroffenen Regionen Asiens. "Wir sollten uns dementsprechend verhalten, wie arm oder reich wir sind. Und ich denke, im Vergleich mit anderen Gebieten der Welt sind wir reich" erklärte nach der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses dessen Vorsitzender Vladimír Lastuvka.

  • 20.01.2005

    Das tschechische Amt für den Schutz des wirtschaftlichen Wettbewerbs (UOHS) hat der staatlichen Forstwirtschaftsgesellschaft Lesy CR untersagt, ihren Vertragspartnern auf irgendeine Weise die unternehmerischen Tätigkeiten zu erschweren. Dies gab das Amt am Donnerstag bekannt und verpflichtete Lesy CR, die Unternehmer unverzüglich über diese Entscheidung zu informieren. Hintergrund ist eine neue Konzeption zu Entwicklung und Wirtschaftstätigkeit der Forstwirtschaftsgesellschaft Lesy CR. Ihr Generaldirektor Kamil Vyslysel hatte einen Großteil der bisherigen Verträge mit Waldarbeitsfirmen für ungültig erklärt und diesen Schritt nicht mit dem Aufsichtsrat der staatlichen Forstwirtschaftsgesellschaft abgesprochen. Um die Situation zu beruhigen hatte der tschechische Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas am Mittwoch den Generaldirektor sowie den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, den christdemokratischen Parlamentsabgeordneten Jan Gruza von ihren Funktionen abberufen. Die Gesellschaft Lesy CR verwaltet ca. die Hälfte aller Wälder in der Tschechischen Republik und handelt mit jährlich ungefähr 7,5 Millionen Kubikmetern Holz.

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