• 24.01.2005

    Die Europäische Verfassung gelte keineswegs als Fundament für die Entstehung eines Superstaates, wie deren tschechische Gegner behaupten. Dies erklärten der Vorsitzende des verfassungspolitischen Ausschusses im Europaparlament Joe Leinen (SPD), und Andrew Duff, der als Mitglied des Europäischen Konvents an der Entstehung des Verfassungsdokumentes beteiligt war, am Montag gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Beide Politiker sind überzeugt, dass die Europäische Verfassung die Tschechische Republik im Vergleich zu anderen Ländern nicht benachteilige, sondern ihr im Gegenteil als einem kleineren Land eine privilegierte Position sichere. Wer sich jedoch nicht mit der Vereinigung Europas identifizieren wolle, der könne nur schwer die Europäische Verfassung akzeptieren, ließen beide Politiker in dem CTK-Interview wissen.

    Autor: Lothar Martin
  • 24.01.2005

    Die Tschechische Republik sei unter gewissen Voraussetzungen bereit, ihre bisherige Zurückhaltung gegenüber der von der deutschen Kulturstaatsministerin Christina Weiss vorgeschlagenen Gründung eines "Europäischen Netzwerkes gegen Zwangsmigration und Vertreibung" aufzugeben. Dieses Netzwerk soll in Warschau ein Sekretariat unterhalten und die Geschichte der Vertreibungen aufarbeiten, schreibt die Deutsche Presseagentur (dpa) unter Berufung auf einen aktuellen Bericht des Wochenmagazins "Der Spiegel". Einem der dpa vorliegenden Dokument zufolge schließe sich Prag der Errichtung des Netzwerkes an, wenn gesichert sein sollte, dass die künftige Diskussion "wirklich gesamteuropäisch verläuft" und wenn "alle bisherigen Vereinbarungen über die Folgen des Zweiten Weltkriegs als historische Tatsachen respektiert würden". Ein hochrangiger Mitarbeiter des tschechischen Außenministeriums habe am Sonntag die Echtheit des Papiers bestätigt. Ohne Berücksichtigung der beiden Punkte nehme Tschechien vermutlich nicht an der Unterzeichnung des Entwurfs einer Gründungserklärung am 2. Februar in Warschau teil, sagte er. Die Unterzeichnung der Erklärung der parteilosen deutschen Ministerin solle von den Kulturministern mehrerer mittel- und osteuropäischer Staaten vorgenommen werden, heißt es in der dpa-Meldung.

    Autor: Lothar Martin
  • 24.01.2005

    Im polnischen Krakau wird am Montag zu Ehren von vier tschechischen Komponisten ein Konzert gegeben. Es handelt sich um die Komponisten Pavel Haas, Hans Krasa, Viktor Ullmann und Gideon Klein. Alle vier wurden während des Zweiten Weltkriegs in das nahe gelegene KZ Auschwitz verschleppt, drei von ihnen fanden dort den Tod.

    Autor: Lothar Martin
  • 24.01.2005

    Die vor einiger Zeit auf einem Dachboden in Prag gefundenen Aufzeichnungen eines jüdischen Jungen, der 1944 im KZ Auschwitz ermordet worden war, sind dieser Tage unter dem Titel "Denik meho bratra" (Das Tagebuch meines Bruders) als Buch veröffentlicht worden. Die Notizen des am 1. Februar 1928 geborenen Petr Ginz beschrieben die Atmosphäre im damaligen "Protektorat Böhmen und Mähren" authentisch und erinnerten an das berühmte "Tagebuch der Anne Frank", berichtete die Prager Zeitung "Lidové noviny". Näheres zu diesem Thema hören Sie im Anschluss in unserem Tagesecho.

    Autor: Lothar Martin
  • 24.01.2005

    Die tschechische Währung hat zum Auftakt der neuen Geschäftswoche eine weitere Wertsteigerung erfahren. Zum Geschäftsschluss am Montagnachmittag konnte sie gegenüber dem Euro einen Kursanstieg von 15 Hellern verzeichnen und wurde mit einem Wechselkurs von 30,15 Kronen für einen Euro registriert. Das war ihre höchste Notierung in den zurückliegenden 28 Monaten seit September 2002. Auch gegenüber der US-Währung erzielte die Krone eine Wertsteigerung von 13 Hellern gegenüber dem Geschäftsschluss am Freitag. Ihr Wechselkurs wurde mit 23,12 Kronen für einen Dollar notiert. Nach Meinung von Finanzexperten sollte sich der Kurs der Krone zum Euro in dieser Woche jedoch bei einem Verhältnis um die 30,30 Kronen für einen Euro bewegen.

    Autor: Lothar Martin
  • 24.01.2005

    An den tschechischen Tankstellen wird derzeit der Dieselkraftstoff um durchschnittlich sieben Heller teurer verkauft als ein Liter Super bleifrei. Den Angaben der Gesellschaft Webfarm zufolge beträgt der durchschnittliche Dieselpreis in Tschechien momentan 24,34 Kronen je Liter, während man für die gleiche Menge des Benzins Super bleifrei durchschnittlich 24,27 Kronen zahlen müsse. Ansonsten seien die Kraftstoffpreise in Tschechien weiterhin im Fallen begriffen. Seit Beginn des Jahres sind die Preise für je einen Liter Benzin und Diesel um rund 70 Heller zurückgegangen, informierte die Nachrichtenagentur CTK am Montag.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.01.2005

    Bei der Durchsetzung von Änderungen, die der neu gewählte Präsident Viktor Juschtschenko seinen Landsleuten versprochen hat, werden die Ukrainer viel Geduld aufbringen müssen. Dies sagte am Sonntag der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel nach einem Treffen mit Juschtschenko. Die Ideale seien wichtig, gleichzeitig aber müsse man sich dessen bewusst sein, dass nicht alles so schnell und einfach vor sich gehe, wie man es sich wünsche, sagte Havel, der am Sonntag Juschtschenkos Vereidigung beiwohnte. Aus demselben Anlass reiste auch der Vorsitzende des tschechischen Senats, Premysl Sobotka, nach Kiew.

  • 23.01.2005

    Der tschechische Premier und amtierende Vorsitzende der Sozialdemokarten (CSSD), Stanislav Gross, hat heute bereits die zehnte Nominierung als Kandidat für den Posten des Parteichefs erkämpft. Auf der Konferenz der CSSD-Landkreisorganisation im nordmährischen Ostrava/Ostrau konnte er in geheimer Wahl die Stimmen von 74 der insgesamt 107 anwesenden Delegierten für sich verbuchen. Für seinen Rivalen, Arbeitsminister und Vize-Premier Zdenek Skromach, votierten 30 Delegierte. Über den neuen sozialdemokratischen Vorsitzenden wird im März ein Parteitag entscheiden. Den Sieg im Duell um die Kandidatur hat Stanislav Gross an diesem Wochenende auch bei den Regionalkonferenzen in Prag, Hradec Kralove und Olomouc davongetragen. Skromach wurde bisher nur im südmährischen Zlin als Kandidat der CSSD-Regionalorganisation nominiert.

  • 23.01.2005

    Dem jüngsten Politbarometer zufolgte ist Kulturminister Pavel Dostal der beliebteste tschechische Politiker. Dies geht aus den am Sonntag veröffentlichten Ergebnissen der im Januar durchgeführten Meinungsumfrage der Agentur STEM hervor. Für Dostal, der seit einiger Zeit gegen eine Krebserkrankung kämpft, sprachen sich 61 Prozent der Befragten aus. Auf Platz zwei folgt ihm mit 52 Prozent seine sozialdemokratische Kollegin, Schulministerin Petra Buzkova. Platz drei belegt der Vorsitzende der stärksten Oppositionspartei, der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), Miroslav Topolanek. An vierter Stelle landete Premier Stanislav Gross.

  • 23.01.2005

    Tausende Skisportfreunde sind am Sonntag landesweit in die Natur, vor allem in verschiedene Wintersportzentren aufgebrochen. Im Unterschied zu Samstag, als orkanartiger Wind und starke Schneefälle erhebliche Komplikationen im Straßenverkehr und im Seilbahnenbetrieb verursacht hatten, warteten am Sonntag wesentlich bessere Bedingungen auf die Freizeitsportler. Aus mehreren Gebirgsregionen wurde jedoch erhöhte Lawinengefahr gemeldet.

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