• 11.01.2005

    Die Bürger Tschechiens werden vorläufig keine Selbstbehalte für die medizinische Behandlung zahlen müssen. Premier Stanislav Gross sagte am Dienstag, es sei zuerst notwendig, das Verschwenden der finanziellen Mittel, die ins Gesundheitswesen fließen, zu stoppen. Gross nahm an einer dreistündigen Beratung mit einigen Ministern und Gesundheitsexperten teil, auf der die Reform des Gesundheitswesens erörtert wurde. Gross ist davon überzeugt, dass das Kabinett im Februar über ein langfristiges Konzept des Gesundheitswesens verfügen wird. Das ursprüngliche Konzept von Gesundheitsministerin Milada Emmerová sieht eine Stärkung der Rolle des Staates und keine finanzielle Beteiligung der Patienten vor. Der Entwurf wurde von Experten, Gewerkschaften, Arbeitgebern und einigen Ministern abgelehnt.

  • 11.01.2005

    An der bayerisch-tschechischen Grenze hat die deutsche Polizei am Dienstag durch Zufall die Einschleusung von 40 Chinesen verhindert. Die 32 Männer und acht Frauen waren von einer Schlepperbande in den Laderaum eines Lastwagens gepfercht worden. Nach Polizei-Angaben hatte das Fahrzeug am Autobahn-Übergang Rozvadov-Waidhaus bereits die gemeinsame Passkontrolle tschechischer und deutscher Beamten passiert. Dann winkte die bayerische Grenzpolizei den Transporter heraus. "Das war reiner Zufall, dass wir diesen Lastwagen untersucht haben", sagte ein Sprecher. Auf der Ladefläche des tschechischen Lastwagens waren die 16- bis 40-jährigen Chinesen zwischen gestapelten Paletten versteckt. Ein 45- jähriger Tscheche hatte den Lastwagen an die Grenze gefahren. Nach den Vernehmungen sollten alle Beteiligten den tschechischen Behörden übergeben werden.

  • 11.01.2005

    Am Dienstag musste die Leitung des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín das Herauffahren des zweiten Blocks nach wenigen Stunden wegen eines technischen Defekts für zumindest einen Tag unterbrechen. Der Block war erst am Morgen nach zweitägiger Reparatur wieder angefahren worden. Er hatte sich am Samstagabend wegen der Störung eines Kühlgenerators abgeschaltet.

  • 11.01.2005

    Zum altneuen Vorsitzenden des Tschechischen Olympischen Komitees (COV) wurde am Dienstag in Prag sein bisheriger Vorsitzender Milan Jirasek gewählt. Er siegte über seinen Gegenkandidaten, den weltbekannten Speerwerfer Jan Zelezny um 25 Stimmen.

  • 10.01.2005

    In dem von der verheerenden Flutwelle heimgesuchten Katastrophengebiet in Südostasien werden offiziellen Angaben vom Montagnachmittag zufolge noch 12 Tschechen vermisst. Bestätigt ist bisher der Tod einer tschechischen Frau. Nach einer weiteren vermissten Person, die sowohl die tschechische als auch die schweizerische Staatsbürgerschaft besitzt, fahnden die Schweizer Behörden anhand ihrer Vermisstenlisten. Unterdessen sind für die humanitäre Hilfe der Seebebenopfer, die von Seiten der Tschechischen Republik organisiert wird, bisher Spenden in Höhe von nahezu 185 Millionen Kronen (ca. 6,1 Millionen Euro) gesammelt worden. Die Prager Regierung hat überdies 15 Millionen Kronen an Soforthilfe bereitgestellt, weitere 200 Millionen Kronen sind für die später folgenden Rekonstruktions- und Aufbauprogramme geplant. Großer Popularität erfreuen sich nach wie vor die per SMS abgegebenen Spenden. So hat die Stiftung ADRA mit dieser vor allem von Kleinspendern praktizierten Form der Spendenabgabe umgerechnet bereits knapp 1,5 Millionen Euro eingesammelt. Die Gesellschaft "Mensch in Not" wiederum nahm fast 50.000 solcher Textnachrichten entgegen.

    Autor: Lothar Martin
  • 10.01.2005

    Die Arbeitslosenquote in Tschechien ist im Dezember auf 9,5 Prozent gestiegen. Das gab am Montag das Ministerium für Arbeit und Soziales bekannt. Mehr als 540.000 Personen waren offiziell als beschäftigungslos registriert, das sind fast 24.000 mehr als im November. Im Jahresvergleich aber blieb die Arbeitslosenzahl nahezu unverändert. Als Grund für ihren Anstieg im Monat Dezember nennen Experten die Tatsache, dass viele Unternehmen vor Jahresende vermehrt Entlassungen vornehmen. Zudem kam es wieder zum Wegfall von Saisonarbeitsplätzen in einigen Bereichen.

    Autor: Lothar Martin
  • 10.01.2005

    Neben den Arbeitslosenzahlen wurde am Montag auch die Dezember-Inflationsrate veröffentlicht. Laut Angabe des Tschechischen Statistikamtes lagen die Verbraucherpreise um 2,8 Prozent über denen vom Dezember 2003. Das Inflationstempo hat sich im Jahresvergleich allerdings verlangsamt. Preisanstiege gab es vor allem bei der Gas- und Wasserversorgung, sowie bei den Kosten für Telekommunikation und im Dienstleistungsbereich. In einigen Fällen hängt dies mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer zusammen, die voriges Jahr im Zuge der Anpassung an die EU-Richtlinien durchgeführt wurde.

    Autor: Lothar Martin
  • 10.01.2005

    um Auftakt der neuen Arbeitswoche hat die tschechische Währung am Montagvormittag ihren Wert gegenüber der europäischen Währung um weitere sechs Heller gesteigert und wurde gegen 10.30 Uhr mit einem Wechselkurs von 30,3 Kronen je Euro notiert. Zum gleichen Zeitpunkt wurde sie gegenüber der amerikanischen Währung mit einem Kurs von 23,13 Kronen je US-Dollar gehandelt. Der Analytikerin der Gesellschaft Next Finance Markéta Sichtarová zufolge werde die Krone gegenüber dem Euro weiter leicht zulegen. "Wir gehen davon aus, dass sich der Augenblick nähert, wo die Krone genau im Kursverhältnis von 30:1 zum Euro stehen wird", sagte Sichtarová am Montag der Nachrichtenagentur CTK.

    Autor: Lothar Martin
  • 10.01.2005

    US-Rocker Lou Reed (61) hat den tschechischen Dramatiker und Ex-Präsidenten Vaclav Havel (68) aufgefordert, ein Theaterstück über sein Leben zu schreiben. "Ich hoffe, dass er einmal ein solches Werk über seine einzigartigen Erfahrungen verfassen wird", sagte Reed am Montag bei einem privaten Treffen mit Havel in Prag. Zu diesem Stück würde er dann gerne die Musik komponieren, äußerte Reed vor Journalisten. Auf der Prager Pressekonferenz bezeichnete Reed zudem US-Präsident George Bush als einen ungemein gefährlichen Menschen, der zur Verschlechterung der Situation in der Welt beigetragen habe. "Anstatt die Menschen zu vereinigen, hat er sie getrennt", antwortete Reed auf eine Journalistenfrage. Havel wiederum sagte, er plane derzeit kein neues Werk. "Ich habe als Präsident zwischen 1989 und 2003 mehr geschrieben als je zuvor und bin vielleicht etwas müde." Havel und Reed verbindet seit 15 Jahren eine enge Freundschaft. Am Sonntag hatten beide in Prag an einem Benefizkonzert für die Flutopfer in Asien teilgenommen.

    Autor: Lothar Martin
  • 09.01.2005

    Nachdem die Sozialdemokratische Partei Tschechiens (CSSD) am Samstag in den Landkreisen Karlovy Vary (Karlsbad) und Ústí nad labem (Aussig an der Elbe) Regionalkonferenzen abgehalten hatte, war am Sonntag die südböhmische Landesparteiorganisation an der Reihe. Deren bisherige Vorsitzende Jitka Kupcová, die auch Vizepräsidentin des tschechischen Abgeordnetenhauses ist, wurde im Amt bestätigt. In den nächsten Wochen werden die regionalen Parteikonferenzen der Sozialdemokraten fortgesetzt. Unter anderem dienen sie der Vorbereitung des Gesamtparteitages, der Ende März in Brno (Brünn) über die Bühne geht, und auf dem eine neue Parteiführung gewählt wird. Bis jetzt haben die Landesgremien mehrheitlich dem geschäftsführenden Parteichef und Premierminister Stanislav Gross ihre Unterstützung ausgesprochen. Nach drei verlorenen Wahlen im vergangenen Jahr gilt die Stimmung in der CSSD allerdings als schlecht, die Sozialdemokratie sucht einen Weg aus der Krise.

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