• 12.01.2005

    Der tschechische Verteidigungsminister Karel Kühnl ist am Mittwoch auf der Prager Burg mit Präsident Václav Klaus zusammengetroffen. Inhalt der Gespräche waren die kürzlich vollzogene Umwandlung des tschechischen Heeres in eine Berufsarmee, die Auslandsmissionen tschechischer Einheiten sowie die bevorstehenden Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Kriegsendes. Bezüglich der Abschaffung der Wehrpflicht meinte Kühnl, die tschechische Armee könne auch als Berufsheer ihre drei Hauptaufgaben uneingeschränkt wahrnehmen. Diese seien die territoriale Verteidigung des Landes in Zusammenarbeit mit den Verbündeten, die Teilnahme an Auslandsmissionen sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitskräften im Katastrophenfall. Das Treffen mit Klaus sei routinemäßig verlaufen, sagte Kühnl. Klaus ist als Präsident auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte.

  • 12.01.2005

    Die tschechische Regierung hat am Mittwoch auf ihrer Sitzung die Errichtung des Naturschutzgebietes Ceský les (Böhmischer Wald) beschlossen. Offiziell soll dieses ab 1. August dieses Jahres bestehen. Zuvor muss allerdings noch eine Novelle des Naturschutzgesetzes verabschiedet werden, das die Verwaltung des Gebietes regelt. Das Naturschutzgebiet Ceský les (Böhmischer Wald) entsteht entlang der Grenze zwischen Westböhmen und der Oberpfalz.

  • 12.01.2005

    Das tschechische Kabinett hat am Mittwoch erneut die Entscheidung über die Form der Eigentumsrückerstattung an die hiesigen Kirchen aufgeschoben. Die Kirchen warten seit dem Fall des kommunistischen Regimes im Jahr 1989 auf die gesetzliche Regelung immer noch ungeklärter Vermögensfragen. Der Vorschlag des Kulturministeriums sieht Gesetzesentwürfe für jeweils konkrete Objekte vor, die zurückerstattet werden sollen. Die katholische Kirche hingegen bevorzugt ein allgemeineres Restitutionsgesetz. Das Kabinett konnte sich in dieser Sache nun abermals nicht auf einen gemeinsamen Regierungsvorschlag einigen, die Verhandlungen wurden, wie bereits zweimal zuvor, ohne Ergebnis unterbrochen.

  • 12.01.2005

    Der tschechische Regisseur Milos Forman hat erstmals einen Regie-Auftrag des Prager Nationaltheaters angenommen. Der 72-Jährige Oscar-Preisträger werde in der Saison 2006/2007 an dem Stück "Gut bezahlte Spaziergänge" der tschechischen Autoren Jirí Suchý und Jirí Slitr arbeiten, teilte die Theaterleitung am Mittwoch mit. Ursprünglich habe der in den USA lebende Regisseur bereits in diesem Jahr damit beginnen wollen, hieß es. Forman benötige jedoch mehr Zeit als ursprünglich geplant, um unter anderem mit Klaus Maria Brandauer den Film "Die Glut" nach dem gleichnamigen Roman von Sandor Marai zu drehen.

  • 11.01.2005

    Tschechische Bürger bringen auch weiterhin ihre Solidarität mit den von der Flutkatastrophe heimgesuchten Ländern zum Ausdruck. Seit Montag sind auf die von den größten tschechischen Hilfsorganisationen eingerichteten Konten mehr als 20 Millionen Kronen (ca. 660.000 Euro) eingegangen. Insgesamt wurden von den Hilfsorganisationen mehr als 200 Millionen Kronen (über 6,6 Mio. Euro) gesammelt. Für die Organisation "Mensch in Not" haben die Tschechen bis Dienstag 75,5 Millionen Kronen (ca. 2,5 Mio. Euro) gespendet, davon wurden mehr als 2 Millionen Kronen per SMS geschickt. Die gespendeten finanziellen Mittel werden für die Region Trinkomale auf Sri Lanka genutzt. Die Stiftung ADRA hat bis Dienstag Spenden in Höhe von 76 Millionen Kronen (über 2,5 Mio. Euro) gesammelt, davon wurden 47,9 Millionen Kronen per SMS gespendet. Die Tschechische katholische Caritas hat bis Dienstag 32,5 Millionen Kronen gesammelt. Am kommenden Montag wird der Caritasverband einen Mitarbeiter nach Sri Lanka entsenden, der die Lage vor Ort auswerten wird. Die Hilfe wird vor allem den dortigen Fischerfamilien, den Waisen und Witwen zugute kommen.

  • 11.01.2005

    Tschechien wird weitere finanzielle Mittel in Höhe von 500.000 US-Dollar für die Soforthilfe für Südostasien zur Verfügung stellen. Das sagte Industrie- und Handelsminister Milan Urban, der über den Betrag am Dienstag auf der Geberkonferenz in Genf informierte, gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Die tschechische Delegation präsentierte in Genf auch die bereits früher für die Hilfe gebilligten finanziellen Mittel. Urban erklärte, die konkreten Projekte, die mit dem Geld finanziert werden, werden später präzisiert. Die tschechische Regierung stellte bereits früher 15 Millionen Kronen (ca. 500.000 Euro) für die Soforthilfe zur Verfügung, weitere 200 Millionen Kronen (ca. 6,6 Mio. Euro) sollen für konkrete Wiederaufbauprojekte genutzt werden.

  • 11.01.2005

    Das Rettungsteam aus dem nordböhmischen Liberec (Reichenberg), das am Dienstag mit einer mobilen Kinderklinik nach Sri Lanka abgereist ist, weiß noch nicht genau, wo die medizinische Einrichtung stationiert wird. Am wahrscheinlichsten wird sie im Süden der Insel, ungefähr 40 Kilometer von der Hauptstadt Colombo entfernt, stehen. Die mobile Klinik soll die Kinderklinik ersetzen, die während der Flutkatastrophe vernichtet wurde. Viele der Mitglieder des Rettungsteams haben in der Vergangenheit beispielsweise nach dem Erdbeben in Bam im Iran oder in der Türkei geholfen. Die Tätigkeit der Mediziner auf Sri Lanka wird von der Non- Profit-Organisation "Hand for help" organisiert. Finanziert wird die Klinik aus Sponsorengeldern, mit einer Million Kronen trug der Senat des tschechischen Parlaments zur Finanzierung der Ärztemission bei.

  • 11.01.2005

    Die Zahl der seit der Flutkatastrophe in Südostasien vermissten Tschechen hat sich seit Montagabend nicht geändert, auch weiterhin werden den Informationen des Außenministeriums zufolge zwölf tschechische Bürger in dieser Region vermisst. Bei sieben der Vermissten herrschen Befürchtungen, dass sie nicht mehr am Leben sind.

  • 11.01.2005

    Der Vizepremier für Wirtschaftsfragen, Martin Jahn, möchte in Tschechien ein modernes Wirtschaftssystem wie in Irland oder Finnland aufbauen. Eine Bedingung dafür stellen Jahn zufolge die Verwirklichung wichtiger Reformen und eine klare Formulierung langfristiger Prioritäten, zu denen Bildung, Wissenschaft und Förderung der Unternehmeraktivitäten gehören. Expertenteams arbeiten inzwischen an einer Strategie der Wirtschaftsentwicklung bis 2013. Diese soll bis Ende April fertig sein. Das sagte Jahn am Dienstag gegenüber den Journalisten. Über das Dokument soll dann das Kabinett entscheiden. Der Vizepremier ist nicht der Meinung, dass die Strategie die Parlamentswahlen im Jahre 2006 und den eventuellen Sieg der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) nicht überleben würde.

  • 11.01.2005

    Eine Beunruhigung in den Reihen der Opposition wurde durch die Information erweckt, dass Premier Stanislav Gross als Innenminister ein Polizeiteam leitete, das Informationen für ihn gesammelt haben soll. Premier Gross behauptet, es sei manchmal notwendig, ein Sonderteam der Polizei auf der Ministerebene zu errichten, und daran sei - so Gross - nichts Besonderes. Die oppositionellen bürgerdemokratischen und kommunistischen Politiker sind der Meinung, dass sich damit jedoch der Sicherheitsausschuss des Parlaments befassen soll. Die Information über das Polizeiteam wurde von der Tageszeitung Hospodárské noviny veröffentlicht.

Pages