• 04.08.2004

    In der Prager Sankt-Jakobs-Basilika beginnt am Donnerstag das 9. Internationale Orgelfestival. Es ist in diesem Jahr den Werken des tschechischen Komponisten Petr Eben gewidmet, der im Januar seinen 75. Geburtstag begehen konnte. Eben, der die Orgel als sein "Schicksalsinstrument" bezeichnet, gehört international zu den anerkanntesten tschechischen Komponisten der Gegenwart. Es ist mit sein Verdienst, dass die Orgel wieder Eingang in die zeitgenössische Musik fand. Während des Festivals, das noch bis zum 23. September dauert, werden daneben auch Werke von Buxtehude, Purcell, Bach, Vivaldi und zahlreichen weiteren Komponisten zu hören sein.

  • 03.08.2004

    Präsident Václav Klaus hat die Angelobung der neuen tschechischen Regierung auf Mittwoch, 11 Uhr angesetzt. Dies gab am Dienstag die Präsidentschaftskanzlei bekannt, nachdem Klaus sich mit einigen der Ministerkandidaten noch zu Gesprächen zurückgezogen hatte. Dabei handelte es sich um den erneut als Außenminister vorgeschlagenen Christdemokraten Cyril Svoboda, um Karel Kühnl von der liberalen Freiheitsunion, der das Verteidigungsministerium übernimmt, und um den Sozialdemokraten Frantisek Bublan, der als neuer Innenminister die Nachfolge von Gross antreten wird. Alle drei haben mit Klaus, der auch Repräsentationspflichten im Ausland sowie die den Oberbefehl über die Streitkräfte hat, häufigere Konsultationen vereinbart. Premierminister der aus Sozialdemokraten, Christdemokraten und Liberalen gebildeten Dreiparteienkoalition ist der 34jährige Stanislav Gross. Der geschäftsführende Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei ist somit jüngster Regierungschef in der tschechischen Geschichte wie auch in der gegenwärtigen Europäischen Union. Laut Verfassung muss sich das Kabinett nun innerhalb von 30 Tagen einer Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus stellen.

  • 03.08.2004

    Die illegale Technoparty CzechTek in der Nähe des westböhmischen Dorfes Bonenov ist beendet. Bereits am Montag hatten die Sicherheitskräfte die zu diesem Zeitpunkt noch etwa 6000 Teilnehmer aufgefordert, das Grundstück zu verlassen, dabei war es auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Laut Informationen des tschechischen Rundfunks haben mehrere Hundert Jugendliche die Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen, die Behörden setzten Tränengas ein. Am Dienstag ist ein Ultimatum der Polizei zur Räumung des Geländes abgelaufen. In den Nachmittagsstunden haben fast alle Besucher den Veranstaltungsort verlassen, laut Auskunft der Polizei kam es dabei zu keinen weiteren Ausschreitungen. Seit Freitag hatten etwa 15000 vorwiegend junge Teilnehmer das Festival CzechTek besucht.

  • 03.08.2004

    Das tschechische Finanzministerium will die Vorschriften für das Betreiben von Spielcasinos verschärfen. Hintergrund des Vorhabens ist der Handgranatenanschlag vom Sonntag, der vermutlich auf das Konto rivalisierender Banden aus dem Glücksspielbereich geht. Vor dem Erteilen einer Genehmigung soll in Zukunft die Meinung der Anwohner sowie deren Sicherheit stärker berücksichtigt werden, sagte der stellvertretende Finanzminister Tomás Prouza gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Die Anwohner sollen zudem ein Vetorecht erhalten und ein Casino selbst dann ablehnen können, wenn der Betreiber alle anderen Bedingungen erfüllt. Der Handgranatenanschlag auf den aus Israel stammenden Besitzer eines Spielcasinos in der Prager Innenstadt forderte am Sonntag 18 Verletzte, darunter überwiegend Touristen.

  • 03.08.2004

    Der tschechische Europaabgeordnete Vladimír Zelezný gab am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Prag an, dass ihm eine eventuelle Auslieferung zur gerichtlichen Verfolgung in Tschechien völlig egal wäre. Er würde sich sogar einen baldigen Abschluss seiner Causa wünschen, sagte Zelezny, der bei den Wahlen zum EU-Parlament als unabhängiger Kandidat angetreten war. Gegen den ehemaligen Generaldirektor des Privatfernsehsenders TV-Nova wurden in Tschechien mehrere Verfahren eingeleitet, unter anderem wurde gegen ihn wegen Steuerhinterziehung und Gläubigerschädigung ermittelt. Bereits einmal hatte sich Zelezný der strafrechtlichen Verfolgung entzogen, als er vor zwei Jahren im südmährischen Wahlbezirk Znojmo / Znaim in den Senat, das Oberhaus des tschechischen Parlaments, gewählt wurde. Die Senatoren hatten ihn später der parlamentarischen Immunität enthoben. Durch seine Wahl zum Europaparlamentarier hat Zelezný aber erneut Immunität erhalten.

  • 03.08.2004

    Der langjährige Kapitän der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft Pavel Nedved denkt über das Ende seiner Karriere im Nationalteam nach. Dies bestätigte der Sprecher der Nationalmannschaft am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Zugleich dementierte er damit die Angaben der italienischen Zeitung Gazetto dello Sport, derzufolge Nedved bereits seinen Abschied genommen habe. Der Fußballer, der im vergangenen Monat seinen 32. Geburtstag feierte, macht seine endgültige Entscheidung davon abhängig, wie er die Verletzung überwindet, die er sich bei der Europameisterschaft in Portugal zugezogen hat.

  • 03.08.2004

    In einem Krankenhaus in der ostmährischen Gemeinde Trinec ist am Dienstag eine 61jährige Frau vermutlich an den Folgen eines Schlangenbisses verstorben. Die Frau war bereits am Sonntag mit ihrer Familie beim Spaziergang an einem nahe gelegenen Stausee ohnmächtig geworden, kurz zuvor hatte sie gesagt, es habe sie etwas gestochen. Nach Aussage der örtlichen Polizei gehen die Experten aufgrund erster Blutuntersuchungen jedoch vom Biss einer hochgiftigen Schlange aus. Infrage kommende Tiere würden jedoch in Tschechien normalerweise nicht leben. Die Polizei zieht daher auch die Möglichkeit in Betracht, dass es sich um eine illegal gehaltene und dann entflohene respektive ausgesetzte Schlange handeln könnte. Das endgültige Obduktionsergebnis dürfte erst in einigen Tagen vorliegen.

  • 02.08.2004

    Einen Monat nach dem Rücktritt der Regierung Spidla haben die führenden Vertreter der drei tschechischen Koalitionspartner - der Sozialdemokraten (CSSD), der Christdemokraten (KDU-CSL) und der Freiheitsunion (US-DEU) - am Montag im Prager Abgeordnetenhaus den Koalitionsvertrag unterzeichnet. Die alte und neue Regierungskoalition verspricht im Vertrag unter anderem, die Unternehmer, Familien mit Kindern sowie das Bildungswesen zu fördern, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und das Defizit der öffentlichen Finanzen zu reduzieren. Jetzt wird die Koalition das Regierungsprogramm ausarbeiten, mit dem das neue Kabinett am 24. August die Vertrauensfrage im Abgeordnetenhaus bestehen will. Einige sozialdemokratische Abgeordnete sind mit der Zusammensetzung des künftigen Kabinetts unzufrieden. Es wird aber dennoch erwartet, dass auch sie das Kabinett Gross unterstützen werden. Das neue Kabinett soll 18 Mitglieder haben - um eines mehr als die zurückgetretene Regierung von Vladimír Spidla. Je drei Ministerien werden nach wie vor von den Christdemokraten und den liberalen Unionisten geleitet, die anderen Ministerposten werden von den Sozialdemokraten eingenommen.

    Autor: Lothar Martin
  • 02.08.2004

    Im künftigen Kabinett von Stanislav Gross bleibt nur noch die Besetzung eines Postens unklar, und zwar der des Landwirtschaftsministers. Der Premier hat sich noch nicht entschieden, ob er den bisherigen Minister Jaroslav Palas auch weiterhin im Amt belässt. Palas könnte der Nachrichtenagentur CTK zufolge durch den sozialdemokratischen Abgeordneten Ladislav Skopal abgelöst werden.

    Autor: Lothar Martin
  • 02.08.2004

    Der tschechische Präsident Václav Klaus hat am Montag auf der Prager Burg den scheidenden Premier Vladimír Spidla und dessen Kabinettsmitglieder empfangen, um sich bei ihnen für die zweijährige Regierungsarbeit zu bedanken. Die Mehrzahl der Minister wird jedoch auch im Kabinett des neuen Regierungschefs Stanislav Gross vertreten sein, das in den nächsten Tagen vom Staatsoberhaupt ernannt werden wird.

    Autor: Lothar Martin

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