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24.08.2004
Der staatliche tschechische Energie-Konzern CEZ, der unter anderem das Atomkraftwerk Temelin in Südböhmen betreibt, wird vermutlich nicht vor 2006 teilprivatisiert. Das sozialliberale Kabinett, dessen Amtszeit regulär im Jahr 2006 abläuft, werde über den zunächst geplanten Verkauf von 16 Prozent des Konzerns wohl nicht mehr entscheiden, verlautete am Dienstag in Prag aus Regierungskreisen. Experten glauben, dass das Finanzministerium für diesen Anteil mindestens 516 Millionen Euro kassieren kann. Finanzminister Bohuslav Sobotka, der sich für eine baldige Teilprivatisierung ausspricht, will mit dem Erlös eine Rentenreform finanzieren.
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24.08.2004
Der langjährige tschechische Ministerpräsident Milos Zeman (59) hat sich am Dienstag in Zeitungsinseraten öffentlich für die Beleidigung eines Grafikers entschuldigen müssen. Der Sozialdemokrat hatte den Künstler Jiri Novotny 1998 mehrfach als "Schmarotzer" beschimpft, da dieser rund 25 000 Euro für die Gestaltung eines Partei-Logos in Rechnung stellte. Novotny hatte Zeman wegen übler Nachrede verklagt. Als Regierungschef (1998-2002) war Zeman mehrfach auch international wegen eines rüden Umgangstons kritisiert worden. In Deutschland sorgte 2002 seine Aussage für Empörung, Sudetendeutsche seien "Hitlers Fünfte Kolonne" gewesen.
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24.08.2004
Die Tschechische Philharmonie, das bekannteste Orchester des Landes, ist in der letzten Woche des Schleswig-Holstein Musik Festivals mit drei unterschiedlichen Programmen zu hören. Den Auftakt bildete am Montag ein Konzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle, das die fast 2 000 Besucher begeistert aufnahmen. Die Tournee ist dem 100. Todestag des Komponisten Anton Dvorak (1841-1904) gewidmet. Die Tschechische Philharmonie ist am heutigen Dienstag im Kieler Schloss und am Mittwoch in der Hamburger Musikhalle zu hören.
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23.08.2004
Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Montag ein Veto gegen die Einführung des Europäischen Haftbefehls eingelegt. Die entsprechende Gesetzesvorlage sieht vor, dass ein Bürger der Tschechischen Republik an jeden EU-Mitgliedsstaat ausgeliefert werden kann, falls gegen ihn der Europäische Haftbefehl erlassen wird. Sein Vorgehen gegen das Ausführungsgesetz begründete der Präsident auf seiner Internetseite mit dem Hinweis, es würde den Verzicht auf die Souveränität der Tschechischen Republik bedeuten, und damit auch den Verzicht auf ihre selbständige Handlungsfähigkeit. Der Gesetzentwurf wird anschließend zur erneuten Behandlung ins Abgeordnetenhaus zurückgeschickt. Um das Veto des Präsidenten zu überstimmen, sind mindestens 101 von den gesamten 200 Abgeordnetenstimmen erforderlich.
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23.08.2004
Das tschechische Schulministerium hat am Montag ein neues Rahmenbildungsprogramm für die Grundschulen vorgestellt. Auf seiner Grundlage werden die jeweiligen Schulen über die Kompetenzen verfügen eigene Lehrpläne auszuarbeiten. Die bisher gültigen einheitlichen Lehrpläne waren für alle Grundschultypen verbindlich, indem sie u.a. auch die Zahl der Unterrichtsstunden festlegten, die den behandelten Themen in den einzelnen Fächern gewidmet werden sollen.
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23.08.2004
Nur drei Tage nach dem Rücktritt von Pavel Pribyl hat am Montag der Direktor der Sicherheitsabteilung des tschechischen Innenministeriums, Ales Sulc, das Angebot des Ministerpräsidenten Stanislav Gross angenommen, seine Karriere als neuer Chef der Regierungskanzlei fortzusetzen. Die Sicherheitsabteilung leitete Sulc seit 1997. Er war auch Signatar der Charta 77, in der das damalige kommunistische Regime zur Einhaltung der Menschenrechte im Einklang mit der Schlussakte von Helsinki aufgefordert wurde. Pavel Pribyl war am Freitag wegen seiner Rolle bei der politischen Wende von 1989 von dieser Funktion zurückgetreten. Pribyl hatte als damals 25-Jähriger eine Polizeigruppe geführt, die im Januar 1989 während der so genannten Palach-Woche gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen war. In der vergangenen Woche hatten mehrere hundert Menschen vor dem Amtssitz des Regierungschefs gegen Pribyl demonstriert.
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23.08.2004
Der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Sozialdemokrat Lubomír Zaorálek, hat für Dienstagmittag eine außerordentliche Sitzung der Vorsitzenden der Parlamentsparteien einberufen. Der Grund für dieses Treffen, das rund zwei Stunden vor der im Abgeordnetenhaus geplanten Abstimmung zur Vertrauensfrage gegenüber der Regierung stattfindet, ist die Bestechungsaffäre um den liberalen Abgeordneten Zdenek Koristka (US-DEU). Dieser behauptet, zwei im Auftrag der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) handelnde Personen hätten ihm zehn Millionen Kronen dafür geboten, die Regierung bei der Abstimmung nicht zu unterstützen. Den vermeintlichen Bestechungsversuch hat Koristka am Sonntag öffentlich gemacht.
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23.08.2004
Vertreter des Industrie- und Verkehrsverbandes wollen künftig mit den tschechischen Abgeordneten des Europaparlaments zusammenarbeiten. Sie boten bei einem Treffen in Prag an, Informationen über die aktuelle Entwicklung der tschechischen Wirtschaft zu vermitteln. Zur Sprache kamen auch Themen, die von vielen tschechischen Unternehmern als brennende Probleme wahrgenommen werden.
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23.08.2004
Die Elektrizitätsgesellschaft CEZ will nach wie vor im Rahmen ihres ambitionierten Programms ins Ausland expandieren und sich als eines der größten Branchenunternehmen in Mittel- und Osteuropa etablieren. Jetzt sei die richtige Zeit für Wachstum, sagte am Montag der CEZ-Generaldirektor Martin Roman gegenüber der britischen Zeitung Financial Times. Ihm zufolge werde es in den kommenden zwei Jahren mehr Gelegenheiten für den Ankauf von Aktivitäten geben als in den zurückliegenden zehn Jahren insgesamt. "Wir haben eine tolle Position um erfolgreich zu sein", so Martin im Interview. Die Gelegenheit nicht zu ergreifen, wäre seiner Meinung nach eine Sünde gegenüber den CEZ-Aktionären. Das Unternehmen, dessen Majoritätsanteil in staatlichen Händen liegt, hat diesem Jahr ein Aktienpaket von drei bulgarischen Elektrizitätsdistributoren erworben und bewirbt sich derzeit um Ankäufe in der Slowakei und Rumänien.
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23.08.2004
Der Preis für das in Tschechien meistverkaufte Benzin Natural 95 ist in der letzten Woche um vier Heller auf durchschnittlich 27,15 Kronen, ca. 90 Cent gesunken. Der Ölpreis sank um drei Heller auf 24,93 Kronen. Dies geht aus den jüngsten Angaben der Gesellschaft PR-Auto hervor. Die weltweit angestiegenen Ölpreise, die ständig neue Rekordhöhen erreichen, haben sich bisher noch nicht auf die Preise an den tschechischen Tankstellen ausgewirkt.
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